Wo sind die ruhigen/eigenbrötlerischen Leute hin?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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tobi123
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 13:40

Also den Eindruck, dass hier manche Leute im Forum andere zu Unrecht niedermachen, hatte ich auch schon ein paar Mal.

Hier ist das aber anders. Ich kenn einige von so Leuten wie Dich, Andi.
Ich bin selber ein Eigenbrötler. Aber im Gegensatz zu Dir suche ich die Defizite bei mir selber und nicht beim Rest der Welt. Und gehe sie an.
Das ist die einzige Chance weiterzukommen. Sich einzureden, immer die Anderen seien schuld, zeigt nur: Du bist noch bei Schritt 0. Schritt 1 ist die Erkentniss. Schritt 2 ist das Arbeiten an sich selbst. und Schritt 3 ist das Rausgehen, das Üben, Experimentieren. Und dann stellen sich erste Erfolge, aber auch Rückschläge ein. So ist das Leben.
Klar haben auch andere Menschen Schwächen. Genau wie Du selbst.

Dein Problem liegt auf der emotionalen Ebene. Hast Du Kontakt zu Frauen? Würde mich wundern, weil Frauen sich nicht über Philosophie erreichen lassen, sondern über das Herz.
Hast Du Spaß manchmal? Mach doch mal was verrücktes! Geh mal Bungee Jumpen oder mach ne Rucksacktour durch nen fremdes Land. Ich hab mal in Thailand auf ner Tranceparty mit ner Frau LSD genommen. Und nach der Party haben wir uns an den Paradiesstrand gelegt und uns die Bäuche weggelacht, weil da so lustige Kreaturen aus dem Wasser gestiegen sind und sich der Strand lila gefärbt hat.

Es geht im Leben nicht darum, kritische Gedanken zu haben. Es geht darum, glücklich zu werden und Erfolg zu haben!

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leberblümchen
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 13:43

Andi, ich kann dich schon ein bisschen verstehen, aber so genau weiß ich das auch nicht

Ich bin auch kein Gruppenmensch. Ich bin ein ausgesprochener Gruppenhasser, weil ich immer wieder beobachte, dass Menschen sich in Gruppen anders verhalten, als wenn man sich mit ihnen alleine unterhält. Kaum ist man in einer Gruppe, wird man übermäßig albern und regrediert. Keine Ahnung, warum das so ist. Und ich bin jemand, der keinen Bock hat auf dieses Sich-Anders-Verhalten. Also sitze ich in Gruppen mehr oder weniger blöd rum, bis ich endlich gehen 'darf' - oder ich erscheine gar nicht erst.

Wenn hier nicht so viele negative Reaktionen auf deinen Beitrag gekommen wären, hätte ich mir gar nichts gedacht, aber wenn dann noch so was kommt wie "selbst schuld", dann bestätigt mich das nur in meiner Neigung, die 'Masse' zu verachten.

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Nico
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 13:55

titus2 hat geschrieben:die 'Masse' zu verachten.
Ja eben....

Auch ich meide die Masse, frueher war ich ein echter Einzellgaenger, jetzt ist es etwas weniger geworden, aber noch immer fuehle ich mich nur mit wenigen Menschen echt wohl.
Aber ich verstehe auch die andere Seite und habe z.B. Meinen Sohn von klein auf ermutigt viele Kontakte zu pflegen. Heute ist er ein junger Mensch mit unzaehligen Freunden und einem unuebersehbaren Bekanntenkreis.
Ich finde das voellig normal und begruesse es, auch wenn ich persoenlich anders bin, gibt mir das keinerlei Recht eine andere Lebensfuehrung zu verurteilen oder gar zu verachten.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


leberblümchen
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 14:00

Ich finde es grundsätzlich auch gut, wenn man kontaktfreudig ist, aber man hat ja ohnehin schon Schwierigkeiten, die passenden Leute kennen zu lernen, wenn man eher für sich sein will. Und das wird dann hier so bewertet, von wegen: Du bist anstrengend.

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Tigerkind
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 14:18

Lieber Andi H.!

Du darfst anders als die anderen sein und die anderen dürfen anders als Du sein, weil jeder anders ist.

Fang an die Menschen zu lieben auch wenn sie anders als Du sind und die Liebe wird auch zu Dir kommen.

Liebende Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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Nico
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 14:22

Ich wuerde eher sagen, fang an dich selbst so zu akzeptieren wie du bist, dann brauchst du nicht jene die anders sind als du zu verachten damit du dich selbst erhoehen kannst.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Tigerkind
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 14:37

Tigerkind hat geschrieben:Fang an die Menschen zu lieben a
Damit meinte ich, das er selbstverständlich auch anfangen soll sich selbst zu lieben, er ist ja auch ein Mensch!
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

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Nico
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 14:41

So ist es !
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Innere_Freiheit
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 14:45

Ich persönlich habe auch nicht gerne so viele Kontakte und fühle mich im 2er- oder 3er-Kontakt meist wohler. Bewege ich mich jedoch in einer Gruppe Gleichgesinnter, dann kann ich mich auch in der Gruppe wohlfühlen.

Derzeit ist mein Kontakt-Pensum im täglichen Leben schon durch meine Lebensgefährtin und durch die Kontakte, die ich halt nun mal am Arbeitsplatz haben muss, voll ausgefüllt.


Doch zur Frage, wie kommt man prinzipiell zu erfüllenden Kontakten:
Eine Taktik wäre, die Ursache für die unerfüllten Kontaktwünsche bei anderen zu suchen.
Manchmal funktioniert diese Taktik sogar recht gut.
Man macht andere Menschen (die anders sind als man selbst) schlecht, zieht über sie her.... und wenn man Glück hat, dann findet man jemanden, der das genauso sehen will und ebenfalls über diese "Anderen" herziehen will. Dann kann man das gemeinsam tun, hat sozusagen ein gemeinsames "Hobby", bleibt jedoch in der Enge seiner geistigen Insel.


Einen ganz andere Taktik wäre, zu schauen was man selbst zu der unliebsamen Situation beiträgt.
Wie mache ich es, dass der Andere das Gespräch mit mir nicht mehr fortsetzen will?
Wie mache ich es, dass der Andere mir gegenüber immer egoistisch ist, obwohl er sich bei seinen anderen Freunden ganz anders verhält?
Wie suche ich immer wieder die Leute aus, die mir nicht guttun?

Es geht hier garnicht darum, wer "Schuld" an der Sache ist, sondern nur darum, was durch was verursacht wird.
Selbst wenn der Andere zu 80% die Ursache wäre, und ich selbst nur zu 20%: Ich kann nie die Anderen verändern, sondern immer nur mich selbst.
Somit kann ich immer nur an meinem Anteil des Problems ansetzen.
Bei dieser Taktik kommt man meinst nicht daran vorbei, an sich selbst zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln.


Für mich selbst fühlt sich Taktik 1 nicht gut an, weil ich mich dort immer mehr von der Welt abgrenzen und auf die Insel zurückziehen muss.
Taktik 2 verspricht dagegen, immer offener und weiter zu werden.....
(Wie gesagt, meine Kontaktbedürfnisse sind derzeit erfüllt - trotzdem versuche ich mich von meiner Sichtweise und von meinem Fühlen her nicht einzugrenzen, sonder eher immer weiter zu werden.....)
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Méabh
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 16:13

Hallo...

das mit dem Lieben, sich und andere, das find ich für den Anfang ganz schön schwer - auch, wenn es natürlich wunderbar ist, wenn es "da" ist - deswegen dachte ich:
Versuchen, nicht abzuwerten, könnte schon ein bisschen helfen.
Oder, wenn das noch nicht geht: Versuchen, nicht so gnadenlos abzuwerten.

Sonst - fällt mir dazu ein Bild, ein Cartoon, ein, leider finde ich es nicht - da sitzen ein paar gemalte Männchen in der Straßenbahn, und im Zentrum des Bildes ist eine Denkblase:
"Look at these people.
Glassy - eyed automatons, going about their daily lives, never stopping to look around and THINK.
Am I the only conscious human in a world of sheep?"
Der Witz daran ist, dass die Denkblase zu ALLEN Männchen führt.

M.

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Nico
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 16:19

Ja leicht ist das am Anfang sicher nicht, da ist alle anderen zu verachten und sich selbst ( nach aussen hin) fuer etwas besonderes halten, eindeutig leichter.
Es macht halt nur nicht gluecklich und zufrieden wie man am TE sehen kann.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Méabh
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 17:09

Ja, ich meinte ja bezogen auf den TE: Versuchen, generell nicht mehr so abuzwerten.

Allerdings kenn ich von mir selber, dass es SO WAS VON schwer ist, auch den "Ich bin was Besonderes" -Status endlich mal los zu lassen. Uff!

(Komisch oder . Ich hab oft gemerkt: Mit dem Gefühl, besonders zu sein, von dem ich dachte, es würde glücklich machen, war ich lange viel unglücklicher als in Zeiten, in denen ich mich nicht besser oder schlechter als andere gefühlt habe. Aber ich glaube, das muss man selber erleben - wenn ich das einfach gesagt gekriegt hätte, hätte ich es nicht geglaubt. ^^)

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Nico
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 17:14

Gesagt bekommen hilft ohnehin nur in den seltensten Faellen, obwohl ja genau das dem eigentlichen Forumsgedanken voellig widerspricht.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Tigerkind
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 17:31

Ja, ich denke abwerten ist auf jeden Fall auch nicht der richtige Weg, aber mit auf den Weg geben, das er etwas menschenverachtend rüberkommt und die Vermutung äußern, das es mit seinen Schwierigkeiten zusammenhängt, muß eigentlich möglich sein.

(Wobei ich auch glaube, Andi H. das Du Dich im tiefsten innneren selbst verachtest und das ist traurig und unnötig!)

Ich hoffe Du kannst das annehmen und ob Du Dich lieber im 2er oder 3er Kontakt bewegst und Gruppen meidest, das bleibt doch sowieso Dir ganz alleine überlassen, das kann ja jeder halten wie er möchte.

Liebe Grüße

Tigerkind
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Méabh
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 17:55

Upps --- Tigerkind und Nico, ich hab so den Eindruck, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe - ich habe mich auf den TE bezogen.

Dass ER doch erst einmal versuchen könnte, Menschen nicht bzw. weniger abzuwerten.
Als Anfangs - Ansatz.

Ich habe nicht euch damit gemeint.

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