Hallo quirky,
Erst hört er sich meine Probleme an, was ich zu sagen habe, und ist verständnisvoll und nett, und aufeinmal tauchen die "Ziele" auf und ich muss jetzt irgendwie wieder in Schema F reinpassen und er "arbeitet gegen mich", indem er mich jetzt etwas von mir verlangt, was ich nicht erfüllen kann. In meinem Hirn läuft das so ab: "Haha, jetzt weiß ich alles über dich und kann dich fertig machen. Du hast ja sowieso kein Leben, du Verlierer."
Und wenn er mich aus der Therapie rausschmeißt, dann hat er die Genugtuung, soviel über mich zu wissen und eine gewisse "Machtstellung" über mich, auch nach der Therapie.
Wohingegen wenn ich einfach abbreche, dann kriegt keiner mit, dass mir die Therapie doch nicht so egal ist, wie ich immer getan habe in der Vergangenheit.
Ich frage mich, ob der Therapeut deswegen so auf den Zielen rumreitet, weil er diese Spielchen, die Du da mit Dir und ihm spielst, selbst benennen sollst. Würdest Du warten, dass er von sich aus mit Dir daran arbeitet, es benennt (abgeleitet von einem anderen Ziel), könntest Du da ja die Verantwortung auf ihn schieben. Bzw. könntest (innen drin) wütend auf ihn sein, weil er soviel über Dich rausgefunden hat. Genauso ein Spiel eben wie mit dem Therapieabbruch. Sowas will er durch das explizite Benennen von Zielen vielleicht umgehen.
Denn wenn Du es ihm selbst sagst, weiß er zumindest, dass Dir das bewusst ist. Und wenn Du ein arbeiten daran als "Dein explizites Ziel" formulierst, kann er Dich an entsprechenden Stellen ja wieder darauf aufmerksam machen: "Das ist doch Ihr Ziel, Sie haben es selbst formuliert. Wollen Sie es jetzt doch nicht mehr?" Und darauf aufbauen für das weitere Vorgehen in der Therapie.
Hm, kann es nicht besser formulieren. Und ist ja auch nur eine Mutmaßung von mir, dass er es deswegen so will. Nichtsdestotrotz würde ich ihn fragen, welcher Art ein Ziel sein soll, damit es ihn zufrieden stellt (was psychologisches, was das zwischenmenschliche und damit die Therapie betreffende...).
So oder so, scheint es mir inzwischen mit dem Herumreiten des Therapeuten auf den Zielen um was anderes zu gehen, irgendwie im Bereich Selbstverantwortung.
müki hat geschrieben:Also sorry, die Vergleicherei mit anderen Klienten finde ich komplett daneben. Du bist quriky, nicht Sabine, Ulla oder Peter. Und dich in deinen Fähigkeiten mit diesen zu vergleichen ist abwertend.
Er muss das ja nicht wertend gemeint haben, sondern nur als Hinweis, wie es anderen ergeht, quasi als Ideenpool für sie selbst. Also, ist natürlich auch nur Spekulation meinerseits, aber es liegt im Bereich des möglichen.
Ich spüre diese kleinen Vergleiche und Abwertungen wahrscheinlich extremer als er das wahrnimmt und er denkt sich wahrscheinlich nichts dabei, wenn er solche Vergleiche zieht.
Hm, wenn Du jetzt schon in Therapie wärst, würde ich sagen, sprich das an. Aber da ihr ja nur noch eine Stunde habt, bis Du Dich entscheiden musst, würde ich es ganz pragmatisch u.U. doch eher lassen und eher zusehen, dass ihr in punkto Therapieziele zu einer Einigung kommt.
Aber insgesamt ist es doch schon gut, wenn Du selbst erkennst, dass das, wie er es meint und wie Du es auffasst, zwei verschiedene Sachen sind.
Viele Grüße