Extreme Angst vor Schwangerschaft und Geburt ...

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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geronimos secret
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Beitrag Di., 27.09.2011, 08:09

Nichts für Ungut Leute, aber erstens habe ich darauf hingewiesen, dass dies meine individuelle Erfahrung war und zweitens:
krabath hat geschrieben:
geronimos secret hat geschrieben:WIE schmerzhaft diese Angelegenheit ist, kann sich zum Glück (vorher) keine Frau vorstellen, denn sonst würde keine Frau dieser Welt je Kinder bekommen.
Leiden die Frauen dieser Erde unter Amnesie? Wo kommen denn all die Geschwister her? Unerwünschte Kinder?
wie kommst du dadrauf, dass ich noch ein zweites Kind bekommen werde?
Ich weiß nicht, wie lange eure Geburten jeweils her sind, mein Sohn ist jetzt 15 Monate alt, die Geburt ist bei mir also noch recht frisch in Erinnerung. Ich bin beileibe auch nicht die einzige Frau, die ihre Geburt so empfunden hat, im Gegenteil (kleiner Tipp, lest euch doch bitte mal die Geburtsberichte frisch entbundender Frauen im Internet durch). Natürlich gibt es sie, die Traumgeburt, wo alles ganz schnell geht, fast ohne Schmerzen, zack und das Kind ist da. Die zahlreichen Gespräche mit jungen Müttern auf der Geburtsstation haben mir jedoch gezeigt, dass dies wohl eher die Ausnahme sein dürfte. Einige Frauen scheinen dies aber wohl tatsächlich irgendwann zu vergessen.
MMn (ich betone noch mal meine Subjektivität) ist eine Geburt erstmal überhaupt nicht schön (Frage: woher kommt also diese Verschwörung unter Frauen, so zu tun, als sei sie es?). Wäre das Kind nicht das Geschenk, das am Ende einer Geburt stünde, würde wohl keine Frau diese Tortur freiwillig über sich ergehen lassen, alles andere wäre masochistisch. Das Kind alleine verleiht der Geburt ihren Sinn.
Weil du eine schwere Geburt hattest, ist die Angst von Feuerdrache berechtigt?
Natürlich ist die Angst vor einer Geburt berechtigt, das hat aber nichts mit meiner Geburt zu tun.
Nur wirst du während einer Geburt keine Zeit haben darüber nachzudenken.
Ach. Das weißt du?
Wie jetzt, hast du während deiner Geburt etwa nachgedacht?
Eat Pray Love

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Beitrag Di., 27.09.2011, 10:09

du musst erkennen, dass deine wahrnehmung der geburt eine war und nicht die von allen frauen der welt.
und darum mach einer frau, die angst hat, nicht noch mehr angst, in dem du verallgemeinerst und sagst "WIE schmerzhaft diese Angelegenheit ist, kann sich zum Glück (vorher) keine Frau vorstellen, denn sonst würde keine Frau dieser Welt je Kinder bekommen."
weil da sprichst du nicht von deiner wahrnehmung, sondern von allen frauen dieser welt!

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leuchtturm
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Beitrag Di., 27.09.2011, 10:10

kein Mensch hat behauptet, dass eine Geburt per se schmerzlos sei.
Aber ist das etwas Negatives??
Ich persönlich habe das als intensiv erlebt, als Wahnsinnserlebnis,nicht zu vergleichen z.B. mit Nierenkolikschmerzen, die ich ebenfalls kenne;
und ich habe, völlig freiwillig , 4 Entbindungen hinter mir.

Allerdings war ich auch beim ersten Kind schon sehr gut vorbereitet, auch Filme über Entbindungen gehörten dazu. Süßliche Erwartungen hatte ich nie gehabt.
Damit soll nichts verallgemeinert werden, sondern ich will nur aufzeigen, dass man auch an dieses Thema völlig unterschiedlich herangehen kann.

meine Frage an die TE ist immer noch, warum sie unbedingt Kinder haben möchte, wenn die Angst so groß ist?

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geronimos secret
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Beitrag Di., 27.09.2011, 10:53

Zunächst: die Angst vor einer Geburt ist rein objektiv völlig berechtigt. Wenn diese Angst aber so weit geht, dass man nicht mehr mit dem eigenen Mann schläft, dann geht diese Angst zu weit. Soweit sind wir uns denke ich alle einig.
Aber nochmal: hätte ich einen ausgeprägten Wunsch nach einem zweiten Kind, dann würde ich wohl auch eine weitere Geburt auf mich nehmen. Immerhin weiß ich jetzt, wozu mein Körper in der Lage ist und darauf kann - zurecht - jede Frau stolz sein. Trotzdem halte ich nichts von Verallgemeinerungen. Glaubt ihr denn, es nützt der Threadstellerin, wenn jetzt alle Frauen unisono im Chor singen "eine Geburt, die ist so schön!"?!
Man sollte da schon mit einem ehrlichen Blick hingucken und erstmal differenzieren, wo diese Angst möglicherweise berechtigt ist und an welcher Stelle irrational. Mit anderen Worten: sich der eigenen Angst zu stellen und diese zu reflektieren kann u.U. hilfreicher sein, als diese Angst unter dem Deckmantel von Romantisierungen zu verdängen.
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leuchtturm
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Beitrag Di., 27.09.2011, 11:03

huiii, da muss ich mich doch wehren
Süßliche Erwartungen hatte ich nie gehabt.
nix mit Romantisierung.
Ich behaupte auch nicht, dass eine Geburt etwas Schmerzfreies ist.
Das ist sie definitiv nicht.
Sie verursacht Schmerzen, Blut, Schweiß,sie bringt einen an den absoluten Rand der Leistungsfähigkeit, da ist nichts Romantisches dabei.
Geronimos, wer hat denn das behauptet?

Dennoch war es für mich viermal eine Wahnsinnserfahrung, die ich gerne auch noch öfter gemacht hätte, doch mehr Kinder wollte ich nicht.

Angst vor einer Geburt muss man haben, wenn gefahr für das Baby oder für einen selbst besteht. Ansonsten darf man seinem Körper und den Hebammen und Ärzten vertrauen.
Am meisten Angst vor einer Geburt hatten in meinem Umfeld übrigens Frauen, die entweder sich tatsächlich romantisch-süßliche Vorstellungen gemacht hatten
oder die, die nicht gut vorbereitet waren.
Erstere waren oft auch diejenigen, die ähnlich verklärten Vorstellungen von Familienleben mit Baby aufgesessen waren. Mag Zufall gewesen sein.

Wie gesagt, jede Frau bewertet da die eigenen Erfahrungen offenbar unterschiedlich.
Mehr wollte ich nicht aufzeigen.


Meine Frage an die TE bleibt dennoch bestehen:
es zwingt dich doch niemand, eine Schwangerschaft und Geburt zu erleben. Woher dieser Widerpruch?

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geronimos secret
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Beitrag Di., 27.09.2011, 12:57

Angst vor einer Geburt muss man haben, wenn gefahr für das Baby oder für einen selbst besteht
Ach, wer sagt das? Muss wohl in irgendeinem Ratgeber stehen, den ich nicht gelesen habe. *Ironie off*
Sie verursacht Schmerzen, Blut, Schweiß,sie bringt einen an den absoluten Rand der Leistungsfähigkeit
Genau so ist und deshalb ist es auch völlig legitim davor Angst zu haben.
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krabath
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Beitrag Di., 27.09.2011, 15:37

Ich habe nie behauptet, eine Geburt wäre romatisch und sonstwie ein Honigschlecken, schmerzfrei oder ein Spaziergang. Ich habe mehrere Geburten hinter mir, Angst hatte ich allerdings nie. Respekt schon, oh ja! Und Vertrauen: in meinen Körper, meine Hebamme und Ärzte.

Ich hatte währenddessen Zeit zum Nachdenken (kann ja auch schnell denken), konnte die Toilette aufsuchen, was trinken und so weiter und so fort. Ich war ja nicht angekettet auf einem Tisch, tsts.
Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat. - Antoine de Saint-Exupéry

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geronimos secret
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Beitrag Di., 27.09.2011, 15:45

krabath hat geschrieben:Ich hatte währenddessen Zeit zum Nachdenken (kann ja auch schnell denken), konnte die Toilette aufsuchen, was trinken und so weiter und so fort. Ich war ja nicht angekettet auf einem Tisch, tsts.
Während der Wehen, o.k., aber doch nicht während des Geburtsvorganges. Also tut mir wirklich leid, während des Geburtsvorganges wäre ich nicht mehr in der Lage gewesen eine Toilette aufzusuchen, ich hätte es auch nicht gedurft.
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krabath
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Beitrag Di., 27.09.2011, 15:47

geron, was meinst du mit Geburtsvorgang? Presswehen? Die dauerten bei mir wenige Minuten, waren eigentlich erleichternd nach der langen Phase der Eröffnungswehen (Stunden).

Ich verstehe gerade nicht was du meinst. Überhaupt glaube ich, wir reden ganz schön aneinander vorbei.
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geronimos secret
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Beitrag Di., 27.09.2011, 15:58

Ja, richtig, ich meine die Zeit kurz vor den Presswehen, die ich übrigens auch als sehr befreiend empfunden habe (s.o.).
Am Anfang, wenn man nur leichte Wehen hat, ist es selbstverständlich kein Problem zu trinken, auf die Toilette zu gehen oder einen Spaziergang zu machen. Später, nämlich dann, wenn das Kind ins Becken rutscht sind die Wehen jedoch so stark, dass dies nicht mehr möglich ist (gemeint ist die Phase kurz vor den Presswehen). Sorry, aber normalerweise hat man in dieser Phase so derart starke und schmerzhafte Wehen, dass man alleine mit der Bewältigung dieses Schmerzes beschäftigt ist, mit sonst nichts. Ich weiß nicht, wie es ist, wenn man eine PDA hat, die den Schmerz ja deutlich lindert. Möglicherweise ist es dann anders und man kann dann sogar Purzelbäume schlagen. Bei mir hat die PDA nicht gewirkt.
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leuchtturm
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Beitrag Di., 27.09.2011, 19:05

bei einem Kind sagte die Hebamme zu mir "wenn Sie noch lesen und dabei grinsen können, kann es noch nicht so weit sein mit dem Baby"- doch der Kopf war schon halb zu sehen.
Mein Gefühl hatte nicht getrogen. Und ja, es WAR heftig. Aber dennoch einfach überwältigend.

Aber das soll jetzt ja kein Wettbewerb werden à la: wer hat die skurrilsten Gebärerlebnisse zu bieten?, sondern ich wollte auch damit nur zeigen, dass die Erlebnisse ganz unterschiedlich sind. Man kann so etwas nicht verallgemeinern.
Und von daher halte ich es für kontraproduktiv, die Ängste der TE zu schüren.

Wichtig ist für mich festzuhalten:
1. die innere Einstellung prägt sehr stark die Erlebnisse während eines Geburtsvorgangs
2. die TE hat ja bereits diese, wie sie selbst schreibt, "extremen" Ängste. Vielleicht kann es ganz gut tun zu erfahren, dass längst nicht jede Geburt zu einem traumtischen Erlebnis für die Mutter wird.

Und wie gesagt, keiner zwingt eine Frau dazu, schwanger zu werden.

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Emely
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Beitrag Di., 27.09.2011, 20:33

Hallo,

ich denke auch, dass Geburten von Frauen unterschiedlich erlebt werden. Ich selbst hatte zwei Geburten mit völlig unterschiedlichen Verläufen. Bei der zweiten Geburt musste ein Kaiserschnitt gemacht werden, weil es Komplikationen gab. Und die waren unabhängig von der richtigen Einstellung oder Geburtsvorbereitungsmaßnahmen. Wenn ich noch ein drittes Mal schwanger geworden wäre, hätte ich mich für einen geplanten Kaiserschnitt entschieden. Ich glaube, dass diese Methode auch für Frauen mit extremen Geburtsängsten eine gute Möglichkeit ist.

LG
Anna

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krabath
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Beitrag Di., 27.09.2011, 20:48

Ich glaube ja, dass es Feuerdrache um ganz etwas anderes geht als um Geburt und Angst davor. Ich fürchte wir verfehlen das Thema.
Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat. - Antoine de Saint-Exupéry

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Elena
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Beitrag Di., 27.09.2011, 20:59

Lieber Feuerdrache,

die Angst, die du beschreibst, kannte ich auch immer, bis zu dem Zeitpunkt, als ich tatsächlich schwanger wurde.
Ich hatte seit diesem Zeitpunkt nicht einmal mehr Angst vor der Geburt. Warum dies so ist, kann ich Dir leider nicht erklären. Vielleicht sind es die Hormone, die einem wirklich zu einem anderen Menschen werden lassen. In erster Linie fing ich an, an das neue Leben in mir zu denken, dass hat mir alle Kraft und auch Zuversicht gegeben.

Liebe Grüsse

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Krang2
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Beitrag Mi., 28.09.2011, 19:25

Wenn Angst zu gesunder Vorsicht führt, ist sie in Ordnung, aber wenn man sich durch seine Angst einengt, ist sie schädlich.
Was die Schmerzen und die Leistungsfähigkeit angeht, ist nicht zu vergessen, daß der Hormonzustand viel verändert, wie sonst würde man sonst den Schlafmangel ertragen?
Meist ist aber nur die erste Geburt so ewig lang, vor allem die Eröffnungsphase. Bei mir waren auch die Schmerzen anders, bei der ersten sich sehr langsam steigernd, bis zur Erschöpfung, die fast noch schlimmer als die Schmerzen war, bei der zweiten Geburt sehr rasche und heftige Wehen, dafür nur wenige Stunden...
Zu einem Kaiserschnitt würde ich nur bei medizinischer Indikation raten, da man dem Kind keinen Gefallen tut. Es werden immer wieder Einzelheiten darüber publiziert, wie vorteilhaft die normale Entbindung für das Baby ist (Immunsystem, Anpassung usw.). Auch für den mütterlichen Organismus ist die normale Entbindung gesünder.
Dann lieber eine PDA, wenn man Angst vor den Schmerzen hat. Allerdings kann sich eine PDA ungünstig auf den Fortgang der Geburt auswirken und man muß an den Wehentropf.

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