Hallo Sintje,
dass das erstmal ein kleiner Schock ist, dazu eher unerwartet, kann ich mir vorstellen. Die WLAN Info bezieht sich ja evtl. auch auf das übrige Krankenhaus. Havelhöhe hat ja auch noch ein paar andere Stationen, wo es um rein somatische Dinge geht... Aber dass das irritiert, verstehe ich.
Die Frage ist ja: Was machst du jetzt damit, wie gehst du damit um? Kommt Havelhöhe auf deine persönliche "schwarze Liste" und du ziehst deine 'Bewerbung' zurück? Oder du lässt das alles auf dich zukommen und schaust einfach mal interessiert zu, was das mit dir macht, welche Gefühle dabei entstehen, was eventuell an Neuen Dingen zum Vorschein kommt, womit du gar nicht gerechnet hattest?
Momentan sehe ich von außen: Angst und Panik - und trotzdem der Wille, das nachzuvollziehen, und das auszuprobieren und sich ggf. trotzdem drauf einzulassen. Etwas Untentschlossenheit. Verwirrtheit, weil du mit was anderem gerechnet hattest.
Dass es Angst macht, wenn das "Lieblingsspielzeug" nicht da ist, verstehe ich auch. Aber lass dir von einem 'alten Semester' gesagt sein: Ein Leben ohne Internet ist möglich, soll früher sogar 24/7 so gewesen sein, und das Leben war deshalb nicht langweiliger...
Statt Online-Wissen: Einfach mal mit den anderen reden, fragen: Weiß jemand über xyz Bescheid? Kennt jemand den Songtext zum Lied von abc? Da ergibt sich dann auch sicher mehr draus... Kann mir aber auch vorstellen, dass genau das schwierig ist für dich, weil "zu sozial".
Und es ergeben sich auch für sich selbst ganz andere, spannende Prozesse, wenn man nicht ständig alles nachlesen kann. Kenn ich auch: Hatte zwar in der Klink meinen Laptop dabei, hab aber ziemlich am Anfang in meiner Verpeiltheit Tee drüber gegossen (zum Glück vorher zuhause noch Datenbackup gemacht). Manchmal sorgt man dann auch selbst für die Auszeiten. War ungewohnt das Ganze, aber dafür war ich viel mehr im "Hier und Jetzt"...
Könntest das ja auch als Selbstversuch betrachten, so ganz "wissenschaftlich": X Wochen ohne Internet, was macht das mit mir? Regelmäßig Tagebuch schreiben, Fotografieren, Malen, Filmen, mit anderen drüber unterhalten und dann hinterher ein Online-Projekt draus machen oder sowas...
Und damit kannst du ja jetzt schon anfangen. Und aufschreiben, was der Gedanke/die Vorstellung - jetzt gerade - mit dir macht. Oder mal einen Tag ausprobieren, wie fühlt sich das an? Was passiert dann mit mir?
Eigentlich ganz spannend, oder (ok, ich weiß, ich hab gut reden...)??
LG und nur Mut, lisbeth