Kontrollverlust

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Nico
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Beitrag Fr., 03.06.2011, 14:44

Hat er aber nicht, sondern er sucht nach einem Trick der es ihm ermöglicht weiterzumachen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 03.06.2011, 15:29

Er hat ja auch gerade erst angefangen sich ernsthaft mit der Tragweite der Problematik auseinanderzusetzen. Auch so eine Entscheidung kann etwas Zeit benötigen um zu reifen und mit Hilfe geht das sicher besser.

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Nico
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Beitrag Fr., 03.06.2011, 15:33

Ja münchnerkindl, du hast halt eine - sagen wir einmal - etwas optimistische Anschauung und ich kann das voll akzeptieren. Ich wünsche dem TE dass deine Meinung auf ihn zutrifft, es würde ihm einiges erspart bleiben.
Andererseits sollte man nur zu den AA gehen wenn man den Wunsch hat mit dem trinken aufzuhören und nicht wenn man nach irgendeiner anderen Möglichkeit sucht die Sache in den Griff zu bekommen.
Und welche Absicht der TE hat, hat er im Eingangsposting klar geschrieben.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 03.06.2011, 15:56

nocontrol hat geschrieben:
Mein größter Wunsch wäre es einfach diese Kontrollverluste in den Griff zu bekommen und ein normales Leben mit einem normalen Umgang mit Alkohol zu führen... auch wenn ich langsam fürchte, dass ich das nicht haben kann. Werd mich wohl oder übel zwischen einem Leben ohne Alkohol und ohne Eskapaden, und einem Leben mit Alkohol und mit Eskapaden (bis die Eskapaden mir irgendwann meine Existenz zerstören) entscheiden müssen.
Das ist doch vermutlich was alle Leute die mit Alkohol ein Problem haben eigentlich gerne wollen würden...

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Ive
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Beitrag Fr., 03.06.2011, 16:11

Nico hat geschrieben:Dann kennst du die Blaue Mauritius, Ive
Glaub ich gar nicht mal, Nico. ich bin ja sogar ziemlich sicher, das gibts heute öfter.

Es ist die Frage, wann man den "Fahrstuhl zum Schafott" anhält; wenn man erkennt, dass man drin sitzt, kann man das auch, bevor er auf den Boden kracht. Nur eben nicht durch "Kontrolle", das ist der Haken.

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Thread-EröffnerIn
nocontrol
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Beitrag Fr., 03.06.2011, 16:46

So jetzt ist mir schon zum zweiten Mal meine Antwort verschwunden, weil ich irgendetwas falsches gedrückt hab...
Jedenfalls DANKE an euch für die Anteilnahme!
Also nochmal:
münchnerkindl hat geschrieben:Er hat ja auch gerade erst angefangen sich ernsthaft mit der Tragweite der Problematik auseinanderzusetzen. Auch so eine Entscheidung kann etwas Zeit benötigen um zu reifen und mit Hilfe geht das sicher besser.
Muss leider gestehen, dass ich mich schön des öfteren versucht habe mit der Tragweite der Problematik auseinanderzusetzen... neige wohl immer dazu mir das ganze schönzureden. "Es ist ja alles halb so wild, es gibt immer noch Leute denen es viel schlechter geht und die viel schlechter damit umgehen können, genügend andere trinken auch mal ein Glas zuviel, soweit hab ich mein Leben ja eh im Griff..." usw. Ich weiß dass das kontraproduktiv ist - aber ich will ja hier ehrlich sein.
Deswegen hat Nico wohl mit
Nico hat geschrieben: Wenn der TE jetzt zu den AA geht, wird er feststellen, dass er noch nicht so weit unten ist wie alle die dort vertreten sind und das wird ihn darin bestärken dass er ja eigentlich noch kein richtiges Problem hat.
nicht ganz unrecht. Übrigens: "der TE" versteh ich nicht ganz... bitte um Aufklärung
Und zur Erklärung warum meine Freundin den Termin ausgemacht hat: Sie wollte mitgehen, deswegen hat sie in gemeinsamer Absprache angerufen (zwecks Uhrzeit etc.). Aber natürlich hast du Recht, dass es wohl erst ihr Ar***tritt war, der mich einsehen hat lassen dass ich wohl Hilfe brauche (Zitat:"Therapie oder ich bin weg").
Ive hat geschrieben: Im übrigen kannst Du ja jetzt Dein Bierchen schon nicht mehr in Ruhe und Gemütlichkeit trinken, mit Deinem permanent schlechten Gewissen und der Angst vor Kontrollverlust und dass alles aus dem Ruder laufen könnte - Du tauschst also im Endeffekt durch die Akzeptanz, dass das nicht mehr geht, gar keine neue Situation ein.
das stimmt so leider nicht ganz... natürlich kann ich mein Bier noch genießen, sogar im Großteil der Fälle. Vor allem wenn ich weiß dass es bestimmt zu keinem Absturz kommen wird (aus welchen Gründen auch immer), oder wenn ich z.B. zuhause ein Fußballspiel im TV anschau und ein Bier dazu trink (trinkk dann ja auch nicht gleich den ganzen Kühlschrank leer), oder wenn es dann eine Zeit lang mal wieder ganz gut geht mit dem Alkohol, dann neige ich aber auch dazu wieder unvorsichtig zu werden und BUMM ists schon wieder passiert.

Ich hoff ja noch immer, dass ich das ganze irgendwie in den Griff bekomm... Auch wenn ich aus euren Antworten irgenwie herauslesen kann, dass das wohl nur ein Wunschdenken bleiben wird und alle meine Pläne schon zu Beginn zum Scheitern verurteilt sind - oder versteh ich das falsch?

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 03.06.2011, 16:57

Trink doch einfach alkoholfreies Bier, wenn du Bier an sich als Getränk magst.

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Ive
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Beitrag Fr., 03.06.2011, 18:37

Wir reden hier ja von Erfahrungen; die mussten wir auf die eine oder andere Art selbst schon machen. In den meisten Fällen gehen solche Versuche schief - mehr kann Dir hier eigentlich keiner sagen.

Aber da Du fragst: Den Erfahrungen nach kann es bei Dir sogar nun eine Weile gut gehen, bis Du Dir selbst sozusagen den Beweis geliefert hast: "Ach ja, klappt doch!" Und dann gerät es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über kurz oder lang wieder aus der Spur. Und jedesmal geht's ein Stück weiter bergab ...

Weißt Du, hier kann Dir niemand sagen, dass Du bereits abhängig bist, das muss man halt für sich entscheiden. Solange Du Entscheidungshilfen brauchst, nutze sie.

Übrigens: Wenn Du tatsächlich jetzt noch in Ruhe trinken kannst, bist Du kaum schon am Ende der Fahnenstange - da hat Nico wohl Recht ...

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Nico
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Beitrag Sa., 04.06.2011, 09:20

@nocontrol
TE = Threaderöffner, sprich DU

Es überrascht mich nicht, dass ein Ultimatum deiner Freundin der Grund für deine bedingte Einsicht ist.
Hätte meinen Ar... darauf verwettet, wäre aber wohl hier gesteinigt worden, wenn ich es gewagt hätte das zu schreiben.
Es gab wohl auch schon die eine oder andere unschöne Geschichte, die du uns hier verschweigst, oder ?
Macht nix, ist ganz normal, dass du nicht damit rausrückst und sie dir wahrscheinlich selbst nicht eingestehst.

@münchnerkindl
Sorry aber dein Vorschlag ist nicht gut.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Thread-EröffnerIn
nocontrol
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Beitrag Di., 07.06.2011, 15:31

so, hab mir gedacht ich meld mich auch mal wieder zu wort...
Nico hat geschrieben:@nocontrol
TE = Threaderöffner, sprich DU

Es überrascht mich nicht, dass ein Ultimatum deiner Freundin der Grund für deine bedingte Einsicht ist.
Hätte meinen Ar... darauf verwettet, wäre aber wohl hier gesteinigt worden, wenn ich es gewagt hätte das zu schreiben.
Es gab wohl auch schon die eine oder andere unschöne Geschichte, die du uns hier verschweigst, oder ?
Macht nix, ist ganz normal, dass du nicht damit rausrückst und sie dir wahrscheinlich selbst nicht eingestehst.

@münchnerkindl
Sorry aber dein Vorschlag ist nicht gut.
klar ist meine Freundin ein großer Grund für meine Auseinanderstzung mit dem Thema... wäre das nicht so passiert, hätt ich den Rausch letzte Woche wohl einfach als Rausch abgetan - so war ich dazu gezwungen mich mit den Konsequenzen meiner Trinkerei auseinanderzusetzen, und das ist wohl gar nicht so schlecht. Keine Sorge ich hätt dich deswegen schon nicht gesteinigt sondern dir wohl nur recht gegeben.
Damit dass ich mit einigen Geschichten nicht rausrücke oder sie mir nicht eingestehe hast du nur teilweise recht... ist schon immer wieder mal etwas passiert - seh das letzte Woche aber doch als eines der einschneidensten Erlebnisse. Alles aufzuzählen würde hier wohl das Format sprengen (und das alleine ist wohl schon schockierend genug...)

Was hat sich bei mir in den letzten Tagen getan?
Ich habe beschlossen zumindest für das erste keinen Alkohol mehr zu trinken. Auch wenn ich natürlich noch immer von dem Wunschgedanken einen gesunden Umgang mit Alkohol zu finden, werd ich mich lieber nicht mehr auf absolute Selbstexperimente verlassen... Am Mittwoch hab ich meinen ersten Beratungstermin und hab vor eine Therapie zu beginnen - sollte sich also ein Weg finden mit Alkohol umzugehen, dann reflektiert und mit Unterstützung - und sollte sich kein Weg finden, dann ist es eine Unterstützung in mein neues Leben ohne Alkohol.
Auch wenn ich mich noch so viel drüber ärgern kann, dass ich keinen ständigen vernünftigen Umgang mit Alkohol finde - der Diabetiker hat ja auch keine "Wahl" ob er sich massig Schokolade reinziehen kann oder nicht... (vielleicht hinkt der Vergleich ja gewaltig - für mich ist er doch irgendwo treffend).

@Nico:
Warum haltest du eigentlich den Vorschlag mit dem alkoholfreien Bier so schlecht? Als ich das halbe Jahr abstinent gelebt hab, hab ich das eigentlich als ganz gute Altenative zu Pago,Cola,etc. gesehen, weil dieses "Saftlwerk" net immer so gern hab...

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Isaac
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Beitrag Di., 07.06.2011, 15:36

nocontrol hat geschrieben:Warum haltest du eigentlich den Vorschlag mit dem alkoholfreien Bier so schlecht?
alkoholfreies bier ist nicht alkoholfrei sondern hat nur wenig alkohol, ich kenn genug die mit dem zeug wieder "eingestiegen" sind
"Von all den Dingen die ich im Lauf der Zeit verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten"

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nocontrol
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Beitrag Di., 07.06.2011, 15:49

das ist mir ja durchaus bewusst... allerdings ja auch nicht so viel, dass ich mich damit wieder bis zum kontrollverlust saufen könnte? oder? soviel ich weiß sollten 10 alkoholfreie Bier ja ungefähr so viel Alkohol haben, wie ein "normales"... und ein normales war ja auch nie mein Problem...

klar gibs die Gefahr des Wiedereinstiegs... aber ich glaub mir fällt ein Leben ohne Alkohol dafür mit alkohofreiem Bier (sprich ja nicht davon mir das täglich reinzuhauen) leister als ohne...

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Isaac
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Beitrag Di., 07.06.2011, 15:57

es spricht nichts dagegen das du es versuchst, für mich wäre es zu riskant.

es ist eigentlich erstaunlich wie leute eine substanz die dafür bekannt ist einem die kontrolle zu nehmen kontrollieren wollen
ich hab jahrelange versuche in der richtung hinter mir
"Von all den Dingen die ich im Lauf der Zeit verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten"

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Nico
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Beitrag Di., 07.06.2011, 15:57

Wenn du von dem Zeugs loskommen willst, gibt es keine Schumlerei und keine Alternativen nocontrol.
Alkoholfreies Bier ist erstens nicht alkoholfrei wie Isaac ganz richtig schreibt, zweitens musst du kapieren dass dein Kontrollverlust im Hirn stattfindet und du mit alkoholfreiem Bier deinem Hirn etwas vorgaukelst. Es funktioniert nur ein ganz klares und deutliches NEIN zu allem was mit Alk zu tun hat, dazu gehören sogar Rumkugeln oder Punschkrapfen etc.

Wenn du alkoholfreies Bier trinkst signalisierst du deinem Hirn "schau her Bier macht nix" und irgendwann gibt es gerade kein alkoholfreies Bier und schon sagt dein Hirn zu dir:"ach schau das alkoholfreie Bier macht dir ja auch nix, trinkst halt das eine Mal ein echtes, vielleicht nur ein kleines".
Tja und du trinkst ein kleines echtes Bier und es "macht dir gar nix".
Das nächste Mal ist es dann ein großes echtes zu den alkoholfreien dazu und das nächste Mal 2 große echte und der Rest alkoholfrei und spätestens dann kommt der Absturz wie gehabt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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