Kontrollverlust
Kontrollverlust
Hallo erstmal!
Ich hab mich hier angemeldet um mal ein paar Meinung von "neutralen" Personen zu erhalten... und wahrscheinlich auch um mir die ganze Problematik selbst vor Augen zu halten, indem ich das mal niederschreib.
Also los gehts:
Ich bin männlich, 29 Jahre alt, lebe in einer festen Beziehung (in der gemeinsamen Wohnung mit meiner Freundin), habe ein abgeschlossenes Studium, eine feste Anstellung, bin soweit körplerlich ganz gesund,... das zum Positiven.
Das Negative: Ich habe (eigentlich schon immer) Probleme auf Grund meines Umgangs mit Alkohol. In meiner Jugend habe ich teilweise extrem viel Alkohol konsumiert - Probleme über Probleme - von der Familie (habe dann nicht mehr zuhause gewohnt, sondern im mobil betreuten Wohnen), über Schule (abgebrochen - erst nach meinem Präsenzdienst mit 22 maturiert) usw.... Hab mich aber soweit "erfangen", dass ich meine Schule nachgeholt hab, mein Studium abgeschlossen hab und jetzt schon fest im Berufsleben steh. Ich trinke gerne (wahrscheinlich zu gerne) Alkohol. Bevorzugterweise nichts "Hartes" sondern hauptsächlich Bier. In den meisten Fällen ist das auch kein Problem, aber es gibt einfach Tage, da führt das bei mir zu einem richtigen Kontrollverlust. Aus 2 Bier werden 4, aus 4 werden 6... In der Situation find ich das alles ganz lustig, aber um ehrlich zu sein hab ich dann einfach keine Kontrolle mehr darüber, was ich mache. In meinem Beruf habe ich zum Glück noch nie Probleme bekommen - und ich arbeite nun schon seit gut 10 Jahren (während meinen letzten Schuljahren und meinem Studium, nebenbei Teilzeit) - weil ich anscheinend schon weiß, wann ich nicht zuviel trinken darf, weil sonst meine "Arbeitsfähigkeit" gefährdet wär... natürlich bin ich aber auch schon das eine oder andere Mal verkatert zur Arbeit erschienen - aber nie so, dass meine Leistung eingeschränkt hätte oder ich Probleme bekommen hätte. Probleme hat der Alkohol aber schon immer wieder in meiner Beziehung (und auch in meinen Ex-Beziehungen) verursacht. Vorgestern war das sogar so schlimm, dass ich gewusst hab, das meine Freundin am Abend eine wichtige Präsentation an der Uni hat und mit ihr ausgemacht war, dass ich sie abholen komm - und was mach ich Idiot? Ich hab mich am Nachmittag mit einem Kollegen auf ein Bier hingesetzt - aus einem wurden 2, aus 2 noch mehr - insgesamt dürften es so um die 8 Bier gewesn sein, und das ohne irgend ein Essen im Magen. Das Resultat: ich bin sturzbesoffen bei meiner Freundin aufgetaucht (nachdem ich auf dem Weg dorthin sogar gestürzt bin) und habe sie vor allen Anwesenden furchtbar blamiert - war unfreundlich, aggressiv (nicht körperlich, aber verbal) und das alles kenn ich nur aus Erzählungen, weil ich selber ein Black-Out habe. War jetzt nicht das erste Mal, dass so etwas passiert ist, aber sicher der Gipfel an Peinlichkeit, nicht nur für mich, viel schlimmer - für den Menschen den ich eigentlich liebe. Habe auch in der Vergangenheit immer wieder mal solche "tollen Aktionen" geliefert - habe sie versetzt, habe mich unmöglich benommen... und das eigentlich immer nach solchen Kontrollverlusten, die damit begonnen haben, dass ich "eh nur" 2 bis 3 Bier trinken wollte. Ich hab ja oft auch kein Problem einfach nur ein zwei Bier zu trinken - hab auch kein Problem damit mal eine Zeit lang gar nichts zu trinken - manchmal kann ich auch mehr trinken und die ganze Nacht unterwegs sein, ohne dass das zu einem Kontrollverlust und Black-Outs führt.
Hab auf Grund meiner Vorgeschichten auch schon mal ein halbes Jahr komplet abstinent gelebt - war im Großen und Ganzen kein Problem, aber irgendwo ist mir halt doch abgegeangen mal gemütlich ein zwei Bier zu trinken, und es ist mir sogar ein wenig abgegangen mal einen Rausch zu haben (natürlich ohne Kontrollverlust)... und genau das ist eigentlich das größte Warnzeichen für mich. Aber ich habe echt ein Scheißgefühl bei dem Gedanken nie mehr in meinem Leben Alkohol trinken zu dürfen. Was ich aber auch nicht will ist dass es einfach so weiter geht - ich in meinen Eskapaden keine Kontrolle über mich habe und Menschen schade. Und um ehrlich zu sein ist es wohl wirklich nur Glück, dass in solchen Rauschaktionen noch nie etwas passiert ist, dass noch extremere Auswirkungen auf mein Leben hat - ich weiß dann nämlich anscheinend wirklich nicht mehr was ich tu...
Mein größter Wunsch wäre es einfach diese Kontrollverluste in den Griff zu bekommen und ein normales Leben mit einem normalen Umgang mit Alkohol zu führen... auch wenn ich langsam fürchte, dass ich das nicht haben kann. Werd mich wohl oder übel zwischen einem Leben ohne Alkohol und ohne Eskapaden, und einem Leben mit Alkohol und mit Eskapaden (bis die Eskapaden mir irgendwann meine Existenz zerstören) entscheiden müssen. Oder hat von euch schon jemand Erfahrung mit solchen Problemen gehabt und das anders in den Grif bekommen?
Ich hab mich hier angemeldet um mal ein paar Meinung von "neutralen" Personen zu erhalten... und wahrscheinlich auch um mir die ganze Problematik selbst vor Augen zu halten, indem ich das mal niederschreib.
Also los gehts:
Ich bin männlich, 29 Jahre alt, lebe in einer festen Beziehung (in der gemeinsamen Wohnung mit meiner Freundin), habe ein abgeschlossenes Studium, eine feste Anstellung, bin soweit körplerlich ganz gesund,... das zum Positiven.
Das Negative: Ich habe (eigentlich schon immer) Probleme auf Grund meines Umgangs mit Alkohol. In meiner Jugend habe ich teilweise extrem viel Alkohol konsumiert - Probleme über Probleme - von der Familie (habe dann nicht mehr zuhause gewohnt, sondern im mobil betreuten Wohnen), über Schule (abgebrochen - erst nach meinem Präsenzdienst mit 22 maturiert) usw.... Hab mich aber soweit "erfangen", dass ich meine Schule nachgeholt hab, mein Studium abgeschlossen hab und jetzt schon fest im Berufsleben steh. Ich trinke gerne (wahrscheinlich zu gerne) Alkohol. Bevorzugterweise nichts "Hartes" sondern hauptsächlich Bier. In den meisten Fällen ist das auch kein Problem, aber es gibt einfach Tage, da führt das bei mir zu einem richtigen Kontrollverlust. Aus 2 Bier werden 4, aus 4 werden 6... In der Situation find ich das alles ganz lustig, aber um ehrlich zu sein hab ich dann einfach keine Kontrolle mehr darüber, was ich mache. In meinem Beruf habe ich zum Glück noch nie Probleme bekommen - und ich arbeite nun schon seit gut 10 Jahren (während meinen letzten Schuljahren und meinem Studium, nebenbei Teilzeit) - weil ich anscheinend schon weiß, wann ich nicht zuviel trinken darf, weil sonst meine "Arbeitsfähigkeit" gefährdet wär... natürlich bin ich aber auch schon das eine oder andere Mal verkatert zur Arbeit erschienen - aber nie so, dass meine Leistung eingeschränkt hätte oder ich Probleme bekommen hätte. Probleme hat der Alkohol aber schon immer wieder in meiner Beziehung (und auch in meinen Ex-Beziehungen) verursacht. Vorgestern war das sogar so schlimm, dass ich gewusst hab, das meine Freundin am Abend eine wichtige Präsentation an der Uni hat und mit ihr ausgemacht war, dass ich sie abholen komm - und was mach ich Idiot? Ich hab mich am Nachmittag mit einem Kollegen auf ein Bier hingesetzt - aus einem wurden 2, aus 2 noch mehr - insgesamt dürften es so um die 8 Bier gewesn sein, und das ohne irgend ein Essen im Magen. Das Resultat: ich bin sturzbesoffen bei meiner Freundin aufgetaucht (nachdem ich auf dem Weg dorthin sogar gestürzt bin) und habe sie vor allen Anwesenden furchtbar blamiert - war unfreundlich, aggressiv (nicht körperlich, aber verbal) und das alles kenn ich nur aus Erzählungen, weil ich selber ein Black-Out habe. War jetzt nicht das erste Mal, dass so etwas passiert ist, aber sicher der Gipfel an Peinlichkeit, nicht nur für mich, viel schlimmer - für den Menschen den ich eigentlich liebe. Habe auch in der Vergangenheit immer wieder mal solche "tollen Aktionen" geliefert - habe sie versetzt, habe mich unmöglich benommen... und das eigentlich immer nach solchen Kontrollverlusten, die damit begonnen haben, dass ich "eh nur" 2 bis 3 Bier trinken wollte. Ich hab ja oft auch kein Problem einfach nur ein zwei Bier zu trinken - hab auch kein Problem damit mal eine Zeit lang gar nichts zu trinken - manchmal kann ich auch mehr trinken und die ganze Nacht unterwegs sein, ohne dass das zu einem Kontrollverlust und Black-Outs führt.
Hab auf Grund meiner Vorgeschichten auch schon mal ein halbes Jahr komplet abstinent gelebt - war im Großen und Ganzen kein Problem, aber irgendwo ist mir halt doch abgegeangen mal gemütlich ein zwei Bier zu trinken, und es ist mir sogar ein wenig abgegangen mal einen Rausch zu haben (natürlich ohne Kontrollverlust)... und genau das ist eigentlich das größte Warnzeichen für mich. Aber ich habe echt ein Scheißgefühl bei dem Gedanken nie mehr in meinem Leben Alkohol trinken zu dürfen. Was ich aber auch nicht will ist dass es einfach so weiter geht - ich in meinen Eskapaden keine Kontrolle über mich habe und Menschen schade. Und um ehrlich zu sein ist es wohl wirklich nur Glück, dass in solchen Rauschaktionen noch nie etwas passiert ist, dass noch extremere Auswirkungen auf mein Leben hat - ich weiß dann nämlich anscheinend wirklich nicht mehr was ich tu...
Mein größter Wunsch wäre es einfach diese Kontrollverluste in den Griff zu bekommen und ein normales Leben mit einem normalen Umgang mit Alkohol zu führen... auch wenn ich langsam fürchte, dass ich das nicht haben kann. Werd mich wohl oder übel zwischen einem Leben ohne Alkohol und ohne Eskapaden, und einem Leben mit Alkohol und mit Eskapaden (bis die Eskapaden mir irgendwann meine Existenz zerstören) entscheiden müssen. Oder hat von euch schon jemand Erfahrung mit solchen Problemen gehabt und das anders in den Grif bekommen?
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Hallo!
Eigentlich erkennst Du selbst ja schon recht klar, was Sache ist. Du gehst aber gerade den üblichen Weg derjenigen, die mit dem "Stoff" nicht umgehen können und das noch nicht so ganz einsehen wollen.
Schwierigkeiten, die Dir Letzteres deutlich machen, hattest Du wahrhaftig schon genug - und zudem noch eine Menge Glück, dass Du nicht inzwischen schon größere Verluste einzustecken hattest. (Was, wie Du richtig siehst, leider in den allermeisten Fällen nur eine Frage der Zeit ist. Es wird mehr ... und häufiger ... und irgendwann ist es dann doch der Beruf, der leidet und der Partner hat endlich genug usw.)
Einen Weg, kontrolliert zu trinken, sucht fast jeder Gefährdete oder bereits Abhängige (die Grenzen sind fließend), bevor er durch viele vergebliche Versuche einsehen muss, dass es für ihn selbst eben nicht möglich ist. Aber Du spürst das alles schon, ich brauch Dir nicht mehr viel zu erzählen.
Besuche, wenn Du den Mut aufbringst, einmal eine AA-Gruppe (gibts in fast jedem größeren Ort) und höre Dir einmal die Geschichten der "Trockenen" an: Du wirst rasch feststellen, dass fast alle diese Frage für sich lösen mussten, bevor sie zu der Einsicht kamen, dem Alkohol gegenüber machtlos zu sein ...
Ive
Eigentlich erkennst Du selbst ja schon recht klar, was Sache ist. Du gehst aber gerade den üblichen Weg derjenigen, die mit dem "Stoff" nicht umgehen können und das noch nicht so ganz einsehen wollen.
Schwierigkeiten, die Dir Letzteres deutlich machen, hattest Du wahrhaftig schon genug - und zudem noch eine Menge Glück, dass Du nicht inzwischen schon größere Verluste einzustecken hattest. (Was, wie Du richtig siehst, leider in den allermeisten Fällen nur eine Frage der Zeit ist. Es wird mehr ... und häufiger ... und irgendwann ist es dann doch der Beruf, der leidet und der Partner hat endlich genug usw.)
Einen Weg, kontrolliert zu trinken, sucht fast jeder Gefährdete oder bereits Abhängige (die Grenzen sind fließend), bevor er durch viele vergebliche Versuche einsehen muss, dass es für ihn selbst eben nicht möglich ist. Aber Du spürst das alles schon, ich brauch Dir nicht mehr viel zu erzählen.
Besuche, wenn Du den Mut aufbringst, einmal eine AA-Gruppe (gibts in fast jedem größeren Ort) und höre Dir einmal die Geschichten der "Trockenen" an: Du wirst rasch feststellen, dass fast alle diese Frage für sich lösen mussten, bevor sie zu der Einsicht kamen, dem Alkohol gegenüber machtlos zu sein ...
Ive
Ja Erfahrung hab ich, nein ich habe es - wie alle anderen - auch nicht anders in den Griff bekommen.nocontrol hat geschrieben:
Oder hat von euch schon jemand Erfahrung mit solchen Problemen gehabt und das anders in den Grif bekommen?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
DANKE erstmal für eure Antworten!
auch wenn ich mich auf dem Weg befinde zu verstehen, dass ich wohl einfach nicht mit dem Alkohol kann, ertapp ich mich doch schon wieder dabei, nach alternativen Auswegen zur Abstinenz zu suchen
Hab jedenfalls für nächste Woche einen Termin bei einer Beratungsstelle (gemeinsam mit meiner Freundin - die auch den Termin ausgemacht hat und meint sie will mitgehen, da sie erstens auch betroffen ist und zweitens damit ich nichts "beschönigen" kann).
Irgendwie zerreißts mich innerlich fast... Kann mich noch immer nicht mit dem Gedanken anfreunden, nie wieder einfach gemütlich ein Bier zu trinken und hoff noch immer auf die glorreiche Idee, wie ich das in den Griff bekommen kann - aber wenn ich ehrlich bin frag ich mich ja selber, warum es beim 100. Versuch funtionieren soll, wenn die 99 davor nicht gefruchtet haben...
Eine Idee hätt ich ja sogar noch, aber ich bin mir einfach nicht sicher, ob das nicht wieder nur ein Ausweg von mir ist, um nicht vom Teufel Alkohol loszulassen... Egal, ich schreibs einfach mal und ihr könnt mir ja wenn ihr möchtet sagen, was ihr davon haltet...
Nachdem ich ja auch gerne mal genüßlich etwas trinke und darauf ja eigentlich nicht verzichten möchte, hab ich mir überlegt, mich selbst für solche Kontrollverluste zu sanktionieren. Konkret würd ich mir das in etwa so vorstellen: Alkohol ja, aber nur solang es zu keinen Kontrollverlusten (Nichteinhalten von Abmachungen, Black-Outs...) kommt. Sollte es doch passieren hat das automtisch zumindest ein Monat Abstinenz zu Folge. So hab ichs "selbst in der Hand" (soweit ich das kann?) mir meinen Genuß nicht zu nehmen und wenn doch bin ich selbst Schuld... und falls ich dieses Modell wirklich in Erwägung ziehen würde, müsste ich wohl lernen wirklich offener mit meinem Problem umzugehen. Bisher hab ich ja immer versucht das ganze möglichst "geheim" zu halten und einen auf "ich vertrag das schon" zu machen. Aber vielleicht sollt ich ja auch beim zweiten Bier sagen "Ich muss aufpassen, weil wenn ich zuviel trinke, hab ich keine Kontrolle mehr!" - Ist ja besser die Leute wissen, woran sie bei mir sind, als dass ich einen auf "großen Held" mache und sich im Nachhinein manch einer denkt - "was ist den mit dem los?" Meine größte Sorge an diesem Modell wäre allerdings, dass mir trotz aller guten Vorsätze wieder so ein Sch* wie diesen Dienstag passiert und ich andere Menschen enttäusche. Auch wenn ich jetzt sagen würde " So etwas passiert nie wieder", ich glaub langsam kann ich mir selber nicht mehr 100%ig vertrauen - wie solls da erst meinem Umfeld gehen.
auch wenn ich mich auf dem Weg befinde zu verstehen, dass ich wohl einfach nicht mit dem Alkohol kann, ertapp ich mich doch schon wieder dabei, nach alternativen Auswegen zur Abstinenz zu suchen
Hab jedenfalls für nächste Woche einen Termin bei einer Beratungsstelle (gemeinsam mit meiner Freundin - die auch den Termin ausgemacht hat und meint sie will mitgehen, da sie erstens auch betroffen ist und zweitens damit ich nichts "beschönigen" kann).
Irgendwie zerreißts mich innerlich fast... Kann mich noch immer nicht mit dem Gedanken anfreunden, nie wieder einfach gemütlich ein Bier zu trinken und hoff noch immer auf die glorreiche Idee, wie ich das in den Griff bekommen kann - aber wenn ich ehrlich bin frag ich mich ja selber, warum es beim 100. Versuch funtionieren soll, wenn die 99 davor nicht gefruchtet haben...
Eine Idee hätt ich ja sogar noch, aber ich bin mir einfach nicht sicher, ob das nicht wieder nur ein Ausweg von mir ist, um nicht vom Teufel Alkohol loszulassen... Egal, ich schreibs einfach mal und ihr könnt mir ja wenn ihr möchtet sagen, was ihr davon haltet...
Nachdem ich ja auch gerne mal genüßlich etwas trinke und darauf ja eigentlich nicht verzichten möchte, hab ich mir überlegt, mich selbst für solche Kontrollverluste zu sanktionieren. Konkret würd ich mir das in etwa so vorstellen: Alkohol ja, aber nur solang es zu keinen Kontrollverlusten (Nichteinhalten von Abmachungen, Black-Outs...) kommt. Sollte es doch passieren hat das automtisch zumindest ein Monat Abstinenz zu Folge. So hab ichs "selbst in der Hand" (soweit ich das kann?) mir meinen Genuß nicht zu nehmen und wenn doch bin ich selbst Schuld... und falls ich dieses Modell wirklich in Erwägung ziehen würde, müsste ich wohl lernen wirklich offener mit meinem Problem umzugehen. Bisher hab ich ja immer versucht das ganze möglichst "geheim" zu halten und einen auf "ich vertrag das schon" zu machen. Aber vielleicht sollt ich ja auch beim zweiten Bier sagen "Ich muss aufpassen, weil wenn ich zuviel trinke, hab ich keine Kontrolle mehr!" - Ist ja besser die Leute wissen, woran sie bei mir sind, als dass ich einen auf "großen Held" mache und sich im Nachhinein manch einer denkt - "was ist den mit dem los?" Meine größte Sorge an diesem Modell wäre allerdings, dass mir trotz aller guten Vorsätze wieder so ein Sch* wie diesen Dienstag passiert und ich andere Menschen enttäusche. Auch wenn ich jetzt sagen würde " So etwas passiert nie wieder", ich glaub langsam kann ich mir selber nicht mehr 100%ig vertrauen - wie solls da erst meinem Umfeld gehen.
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Ja mach das ruhig, funktionieren wird es aber nicht.
Schade dass deine Freundin den Termin ausgemacht hat, das bringt nämlich nix.
Du musst es wollen und nicht sie.
Aber auf all das werdet ihr schon noch selbst draufkommen.
Schade dass deine Freundin den Termin ausgemacht hat, das bringt nämlich nix.
Du musst es wollen und nicht sie.
Aber auf all das werdet ihr schon noch selbst draufkommen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Ich schließe mich Nico an: Mach das. Probiere alles aus, dann weißt Du es und musst nicht mehr vermuten.
Eins noch:
Wenn Du Dich zur Abstinenz entscheiden solltest und trocken bleiben willst, sag Dir also stattdessen jedesmal neu "Nur heute ...": Nur heute trinke ich nichts. Und dann tust Du alles dafür, dass Du das schaffst. Der Hintersinn ist natürlich, aus vielen "Heute" eine lange Zeit entstehen zu lassen - am besten ein "Immer" ...
Im übrigen kannst Du ja jetzt Dein Bierchen schon nicht mehr in Ruhe und Gemütlichkeit trinken, mit Deinem permanent schlechten Gewissen und der Angst vor Kontrollverlust und dass alles aus dem Ruder laufen könnte - Du tauschst also im Endeffekt durch die Akzeptanz, dass das nicht mehr geht, gar keine neue Situation ein.
Eins noch:
Das ist es wohl, was allen, die abhängig wurden, am schwersten fällt, dieses "Nie wieder ... " Die AAs haben deshalb einen Psychotrick dafür entwickelt, der besteht darin, sich eben nicht zu sagen, dass "ich nie wieder trinken darf" - alles komplett Verbotene erhält ja nur noch mehr Reiz.Kann mich noch immer nicht mit dem Gedanken anfreunden, nie wieder einfach gemütlich ein Bier zu trinken
Wenn Du Dich zur Abstinenz entscheiden solltest und trocken bleiben willst, sag Dir also stattdessen jedesmal neu "Nur heute ...": Nur heute trinke ich nichts. Und dann tust Du alles dafür, dass Du das schaffst. Der Hintersinn ist natürlich, aus vielen "Heute" eine lange Zeit entstehen zu lassen - am besten ein "Immer" ...
Im übrigen kannst Du ja jetzt Dein Bierchen schon nicht mehr in Ruhe und Gemütlichkeit trinken, mit Deinem permanent schlechten Gewissen und der Angst vor Kontrollverlust und dass alles aus dem Ruder laufen könnte - Du tauschst also im Endeffekt durch die Akzeptanz, dass das nicht mehr geht, gar keine neue Situation ein.
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Und wenn du mal zu den anonymen Alkoholikern gehst?nocontrol hat geschrieben:DANKE erstmal für eure Antworten!
auch wenn ich mich auf dem Weg befinde zu verstehen, dass ich wohl einfach nicht mit dem Alkohol kann, ertapp ich mich doch schon wieder dabei, nach alternativen Auswegen zur Abstinenz zu suchen
Hab jedenfalls für nächste Woche einen Termin bei einer Beratungsstelle (gemeinsam mit meiner Freundin - die auch den Termin ausgemacht hat und meint sie will mitgehen, da sie erstens auch betroffen ist und zweitens damit ich nichts "beschönigen" kann). .
Also um ehrlich zu sein, kenne ich niemanden der in seinem Stadium zu den AA gegangen wäre.
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Nico hat geschrieben:Also um ehrlich zu sein, kenne ich niemanden der in seinem Stadium zu den AA gegangen wäre.
Naja, evtl wären diese ehemaligen Süchtigen alle nicht so abgestürzt wenn sie es getan hätten
Eine Sucht in Form von einer psychischen Abhängigkeit ist jedenfalls bereits vorhanden, also ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe für Süchtige doch angemessen.
Warst du jemals süchtig muenchnerkindl ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Ich hab Trichotillomanie. Was natürlich nicht die Nachteile aller stoffgebundenen Süchte hat, und mich auch nicht finanziell ruiniert, von daher besteht kein so grosser Zwang etwas daran zu ändern, da es sich weit weniger destruktiv auf mein Leben auswirkt.
Von dem einmal ganz abgesehen, ist deine oben dargelegte Logik leider auf von Substanzen abhängigen Menschen nicht anwendbar, muenchnerkindl.
Weisst du das ist in etwa so, als wenn man sagt:" hättest du früh genug aufgehört waerst du nicht süchtig geworden"
Es gibt keine vorbeugende Therapie bei Abhängigkeiten,da muss jeder seinen Weg so weit gehen bis der Leidensdruck entsprechend gross ist und erst dann besteht die realistische Chance auf eine Änderung. Leider....
Wenn der TE jetzt zu den AA geht, wird er feststellen, dass er noch nicht so weit unten ist wie alle die dort vertreten sind und das wird ihn darin bestärken dass er ja eigentlich noch kein richtiges Problem hat.
Weisst du das ist in etwa so, als wenn man sagt:" hättest du früh genug aufgehört waerst du nicht süchtig geworden"
Es gibt keine vorbeugende Therapie bei Abhängigkeiten,da muss jeder seinen Weg so weit gehen bis der Leidensdruck entsprechend gross ist und erst dann besteht die realistische Chance auf eine Änderung. Leider....
Wenn der TE jetzt zu den AA geht, wird er feststellen, dass er noch nicht so weit unten ist wie alle die dort vertreten sind und das wird ihn darin bestärken dass er ja eigentlich noch kein richtiges Problem hat.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Ich schon. Dieser Mensch war wirklich in einem Stadium einsichtig, in dem es den wenigsten gelingt und ist heute, nach vielen Jahren, immer noch trocken.Nico hat geschrieben:Also um ehrlich zu sein, kenne ich niemanden der in seinem Stadium zu den AA gegangen wäre.
Er hatte diverse Abstürze erlebt und war nach heftigen Filmrissen dann soweit, einzusehen, dass es nur schlimmer werden konnte. Also, das gibts, wenn auch sehr selten.
Dann kennst du die Blaue Mauritius, Ive
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Das einzige was er braucht ist die Einsicht, etwas verändern zu wollen. Er muss dazu nicht erst Alkoholiker im Endstadium sein. Er kann noch heute eine Selbsthilfegruppe für Alkoholsüchige gehen und davon profitieren, wenn er den Willen hat an seiner Trinkerei was zu ändern.Nico hat geschrieben:
Wenn der TE jetzt zu den AA geht, wird er feststellen, dass er noch nicht so weit unten ist wie alle die dort vertreten sind und das wird ihn darin bestärken dass er ja eigentlich noch kein richtiges Problem hat.
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