Angst vor Konflikten

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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madame_grinsekatze
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Beitrag Mi., 04.11.2009, 12:58

@zoé anna:

also ich glaube leider, das es hier nicht mit ein "paar tipps geben" getan ist. denn dieses verhalten sitzt ganz tief und ich hätte es nie im leben alleine lösen können. denn selbst mit einer thera fällt es mir trotzdem schwer.

wenn du keine bereitschaft zeigst in der therapie an dir zu arbeiten, dann hat es wirklich wenig sinn eine therapie anzufangen.

@ rosenrot:
ja, was ich schön langsam in meiner thera wieder gelernt habe, ist zu fühlen. ich habe mich aus meiner versteinerung gelöst und kann jetzt wieder fühlen (negatives wie positives). aber es ist weit besser als in einer position zu verharren und alles und jedem aus dem weg zu gehen.
man hat dann wieder das ruder für sein leben in der hand!

lg
grinsekatze

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Zoè Anna
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Beitrag Mi., 04.11.2009, 13:47

@grinsekatze

Wie ich ja raus höre machst du eine Therapie, wie ist so eine Therapie eigendlich???
Ich möchte auch was ändern aber bin noch nicht bereit eine Therapie zu machen.
Vielleicht ist die größte Angst zu erkennen das es wirklich an meiner Kindheit liegt und dann alles zerbricht.
verstehst du was ich meine???


@ alle hier.....

es ist schon krass zu lesen wie viele solche probleme haben und ich bewundere die von euch die auch eine Therapie machen....


Gast
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 04.11.2009, 14:19

Hallo Madame_Grinsekatze.

Ich mache auch eine Therapie. Meine Vermeidung von Situationen war nicht der Auslöser, aber durch ein Ereignis ist das schlimmer geworden.

Ich erhoffe mir auch, aß ich in der Therapie wieder an meine Gefühle rankomme.

Hallo Zóe Anna

Was hält dich ab, dich um dich zu kümmern mit Hilfe einer Therapie?

Rosenrot

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madame_grinsekatze
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Beitrag Mi., 04.11.2009, 14:25

ja, ich mache eine therapie.
also die therapie hilft mir mein verhalten zu durchleuchten. warum ich mich so verhalte. welche ängste da dahinter stecken und diese auch schritt für schritt zu lösen. und so mein verhalten zu ändern, so das es für mich besser ist.

ja ich verstehe deine angst. aber ich glaube wenn du erkennst, dass dir nichts anderes übrig bleibt wirst du bereit sein zu einer therapie.
denn so wie ich das verstanden habe, bist du ja jetzt nicht glücklich, oder?

lg

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jolle
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Beitrag Do., 05.11.2009, 13:02

Hallo,
auch ich habe das Problem ständig vor Konflikten zu fliehen. Everybodys Darling sein, denke ich trifft es sehr gut. Leider habe ich die Gabe magisch Leute anzuziehen, die sehr selbstbewußt sind und immer sagen, was sie denken.Das macht mich oft noch kleiner.Anfangs habe ich versucht daraus Kraft zu schöpfen, vielleicht ein bißchen zu lernen, aber es hat nicht funktioniert.Ich habe kein Selbstvertrauen und steigere mich oft so sehr in Situationen hinein, dass ich glaube die Konflikte selbst herauf zu beschwören. Ständig denke ich, dass man über mich redet, mich schief anguckt, verurteilt.Ich neige zum Perfektionissmus,nur um nicht negativ aufzufallen.Das Schlimmste für mich ist meine Umgebung.Wir sind vor 7 Jahren hergezogen.Anfangs war es toll. Menschen in gleichem Alter, mit Kindern. Wir hatten viel Spaß zusammen, haben auch gern mal gefeiert und sind so zusammengerückt. Leider ist das Ganze dann so geendet, wie man es wohl vorraussehen mußte. Anfeindungen hier, Getratsche da...Ich bin dem aus dem Weg gegangen. Hab mich neutral verhalten und mich in nichts hineinziehen lassen, aber es hat mich erdrückt. Meine Nachbarn haben versucht, mich mit hineinzuziehen, haben mich regelrecht bestürmt doch auch Stellung zu beziehen.Freundschaften die mir in der Nachbarschaft wichtig waren sind kaputt gegangen und ich verkrieche mich nur noch in meinem Haus. Ich würde so gerne der Situation entfliehen,aber mein Mann hält mich zurück, da er weiß wie ich bin und er meint es wird immer schwierig sein für mich, mich irgendwo wohl zu fühlen, denn überall gibt es Konflikte.Stets fühle ich mich unter Druck gesetzt, kann dem nicht standhalten. Nicht im Job, nicht bei meinen Mitmenschen. Vielleicht würde es ja helfen sich mal mit Menschen zu treffen, die das Gleiche Problem haben und sich gut hineinversetzen können.Ich möchte keine Therapie, einfach nur reden. Vielleicht hilft das ja auch schon ein bißchen?
Danke für's Zuhören
jolle

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madame_grinsekatze
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Beitrag Do., 05.11.2009, 15:35

hallo jolle!

also wenn ich deinen beitrag lese, kann ich diesen druck den du verspührst nachvollziehen.
wenn dich deinen nachbarn so bestürmen und eine stellungnahme von dir wollen.

aber ich denke es ist da auch o.k. zu sagen, das du dich nicht dazu hinreißen lässt über jemanden anderen herzuziehen. und das sie es akzeptieren sollen, dass du dich mit allen gerne verstehst.
wenn du das so ist!?

reden hilft immer
hast du sonst freundinnen die nicht in die nachbarschafts-sache verwickelt sind?

lg
grinsekatze

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jolle
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Beitrag Do., 05.11.2009, 16:12

Hallo Grinsekatze,
danke für deine schnelle Antwort!Als wir hierhergezogen sind, mußte ich alte Freundschaften zurücklassen. Natürlich steht man noch telefonisch in Kontakt, aber die Entfernung ist doch sehr groß um innige Freundschaften erhalten zu können. Wie gesagt, wir hatten uns auf die Nachbarschaft konzentriert.Da ich das jetzt alles hinter mir lassen möchte, bin ich wohl mit meinem Problem so ziemlich allein.Wie siehst du denn die Sache mit dem Umziehen. Meinst du ich laufe nur wieder weg, um an einer anderen Stelle auf das gleiche Problem zu stoßen oder ist Distanz auch eine Chance für einen Neuanfang?Vielleicht wäre das ein kleiner Schritt in die richtige Richtung?
Lg jolle

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madame_grinsekatze
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Beitrag Fr., 06.11.2009, 13:28

hey!

ja über eine größere entfernung ist keine freundschaft die up to date ist zu führen, versteh ich.

hm, ich kann das nicht beurteilen, ob du wieder davon weg läufst. da du das wort wieder benutzt würd mich interessieren ob du schon mal in der situation warst? oder war der letze umzug deswegen?

ansonsten würd ich dir empfehlen, dir andere freunde zu suchen. nicht unbedingt in der nachbarschaft.

ich grüße meine nachbarn sowieso nur, und hi und da ein plauscherl. aber mehr kontakt möchte ich gar nicht. denn sollte es wirklich zu konflikten kommen die man nicht lösen kann, kann ich schlecht mein häuschen schnappen und weggehn
drum hab ich da gerne einen gewissen abstand zu ihnen.

lg
grinsekatze

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RinaK
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Beitrag Di., 25.10.2016, 08:12

Hallo zusammen!

Ich versuche mal, auf diesem Weg Tipps zu bekommen und einen Pfad zu finden, der mich mit meiner Angst umgehen lässt. Zu mir: ich bin 41 Jahre alt und leide unter Angst vor Konflikten und Konfrontationen. Mein Leben lang habe ich mich angepasst, meine Meinung für mich behalten und bin Diskussionen und Streitigkeiten aus dem Weg gegangen. Das führte soweit, dass ich lügen, verheimlichen, vertuschen und mich verneinen musste. Die Angst entwickelte sich bereits in meiner Kindheit und Jugend, da ich bei meinen Eltern auf Unverständnis stieß und mit der Wahrheit nicht weiterkam. Wenn ich etwas "verbockt" hatte, bekam ich die Schuld, bekam Hausarrest und wurde angeschrien, manchmal mit dem Gürtel "gemaßregelt". Ich lernte schnell, dass ich lieber log und so die "Strafe" umging, keine Vorwürfe bekam und den Wutausbrüchen meines Vaters nicht ausgesetzt war. Die Vermeidungsstrategie hat sich durch mein ganzes Leben gezogen und mich immer wieder in Situationen gebracht, in denen ich log und mich den Menschen anpasste, mit denen ich mich zum jeweiligen Zeitpunkt umgab.

Wovor habe ich Angst? Ich habe Angst, nicht geliebt zu werden und Schiss davor, dass ich für meine eigene Meinung kritisiert werde. Ich habe Angst davor, in Konfrontationen zu geraten, verbal oder körperlich gemaßregelt zu werden und darum schweige oder lüge ich. In brenzligen Situationen habe ich immer die Flucht ergriffen und habe herzrasend, zitternd und kreidebleich die "Igelstellung" eingenommen und gehofft, die Situation zieht an mir vorüber. Mein Leben habe ich mir ganz anders vorgestellt, als es verlaufen ist. Doch ich habe nichts dafür getan und war nicht in der Lage, über meinen Schatten zu springen. Seit einem Jahr arbeite ich meine Vergangenheit auf und kann unterdes zu mir stehen und zu dem, was ich verbockt und abgezogen habe. Doch meine Angst ist nicht weniger geworden und belastet mich täglich. In meiner Beziehung habe ich meine Vergangenheit verschwiegen und wenn Fragen aufkamen, habe ich darüber gelogen. Ich schäme mich so für mein Leben, dass ich schon Herzrasen bekomme, wenn ich daran denke und darüber rede. Durch die ganzen Lügen und das Vermeiden, durch das Schweigen über meine Wünsche und meine Gedanken habe ich meine Beziehung zerstört und stehe nun an einem Punkt, wo ich für mich weiß: wenn ich die Angst nicht in den Griff bekomme, werde ich nie glücklich und frei sein. Sie hängt wie ein Klotz an meinem Bein und hat mich oft Dinge tun lassen, die ich nicht oder nicht so wie sie passiert sind wollte. Dies zieht sich durch alle Bereiche: meine Partnerschaften und Freundschaften, meine Sexualität und mein Auftreten in der Öffentlichkeit. Im Beruf bin ich selbstbewusst und äußere meine Meinung offen. Im Privatleben fühle ich mich klein und beginne zu zittern und zu schwitzen, sobald eine Diskussion ansteht. Heute weiß ich, dass meine Lügen aus der Angst und aus der Scham entstehen und ich dadurch vermeiden möchte, in Konfliktsituationen zu geraten und zu provozieren, dass jemand die Stimme gegen mich erhebt. In der Rückschau muss ich zugeben, dass sich dieses Verhalten in den letzten 10 Jahren verschlimmert hat und ich immer mehr in die Vermeidung und die Angst, zu verlieren, nicht geliebt und angeschrien zu werden, verfalle. HILFE! Ich bin ratlos und möchte endlich mit dem Schiss in meinem Leben brechen!

Ich möchte lernen, Konfrontationen offen gegenüberzustehen und nicht mehr zu lügen, wenn es um mein Leben und meine Wünsche, um meine eigene Meinung und um meine Existenz geht. Nun meine Frage: hat jemand hier im Forum Erfahrungen mit Hypnose zur Angstbehandlung gemacht? Ich weiß nicht, ob ich an die Hypnose glauben soll und schwanke zwischen Scharlatanerei und echter Hilfe. Ich würde mich freuen, wenn mir jemand einen Tipp geben und von seinen Erfahrungen berichten kann.

RinaK

Sorry für den langen Text ...

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Blume1973
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1536

Beitrag Di., 25.10.2016, 17:42

Hallo RinaK!

Ich war ein paar Mal bei der Hypnose wegen Ängste. Eigentlich war es eine Traumabehandlung. Auf Hypnose muss man sich halt so richtig einlassen und es ist anders als man es vom Fernsehen kennt. Man bekommt alles mit, ist wach dabei und es ist wie eine Therapiestunde nur geführt. Soll heißen, dass die Therapeutin dich in einen beruhigten Zustand führt und dir alles vorsagt, was du denken sollst. Du kannst während dessen auch Antworten geben und etwas erzählen. Ich würde es einmal auf einen Versuch ankommen lassen um zusehen, ob das etwas für dich ist. Mach dir am Abesten dein eigenes Bild. Leider kann ich dir keinen besseren Rat geben.

Was dein Problem anlangt, geht es mir sehr ähnlich. Nicht so extrem, aber sinngemäß kenne ich dein Problem. Sagen wir mal so, ich bin ziemlich Harmoniesüchtig. Nur war ich nicht immer so. Ich bin es erst geworden, seit ich psychisch erkrankt bin. Vorher konnte ich meine Meinung mit unter sehr gut vertreten. Jetzt gelingt mir das nur bei Menshcne, die mir völlig egal sind. Kaum habe ich eine. Art Beziehung zu jemanden aufgebaut, möchte ich gemocht werden und tu mir auch sehr schwer meine Meinung gut zu vertreten. Ich fühle mich also von deinem Thread aus eigener Erfahrung angesprochen .

Ich hoffe, ich konnte dir wenigstens ein wenig Auskunft geben.

Liebe Grüße
Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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urmel56
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Beitrag Do., 27.10.2016, 22:11

hallo ihr lieben

da bin ich schon die dritte im bunde denn auch ich bin süchtig nach harmonie!!
gehe lieber den unteren weg als das ich mich behaupte erst gestern hatte ich solch eine sache ich war so wütend und hätte gerne meine meinung kundgetan aber meine angst hat dafür gesorgt das ich mich wieder ducke!!
mein herz rast und ich fange anzu zittern,genauso ist es bei prüfungen oder allem wobei ich versagen könnte.
ein teil liegt sicher in meinem naturell und ein teil stammt aus meiner kinderzeit als ich mit anhören und sehen musste wie mein vater meine mutter wegen der fliege an der wand fertig gemacht hat,so habe ich gelernt das ich mich noch so anstrengen kann es wird nie genügen!!
heute bin ich 60 und bin noch immer so voller angst und würde es so gerne los werden!!!
l.g.urmel

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Veilchen1
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Beitrag Fr., 14.04.2017, 22:15

Hallo ihr lieben,
Ich kenne das auch diese Angst seine Meinung zu sagen und so zu sein wie man ist. Bei mir ist es mittlerweile so dass ich meine Meinung sag weil ich lang genug geschwiegen hab und selbstbewussstein gewonnen hab, und gemerkt hab dass andere die ihre Meinung sagen ganz normal durchs Leben gehen und ihnen nichts passiert. Aber wisst ihr was wenn ich meine Meinung sag werd ich kritisiert und aufgefordert meinen Ton zu ändern. Vor allem in der Firma geht es mir so. Die Kollegen machen mich schlecht und wenn ich mich verteidige weil das alles Lügen sind von den Kollegen heißt es ich muss das verstehen und vielleicht handelt es sich um ein Missverständnis. Wenn ich die Situation erklären will sagt meine Chefin, dass das nicht teamfahig ist. Auch muss ich einen halben Urlaubstag nehmen wenn ich zum Arzt gehe. Einmal im Jahr..Aktuell denk ich es wird einem in die Wiege gelegt ob man seine Art zeigen kann und wer nicht. Nun bin ich wieder ruhig in der Firma und fresse Ungerechtigkeiten in mich hinein. Ich habe Angst um meinen Job und mache Dienst nach Vorschrift. Leider nicht so sinnvoll das ganze. Aber vielleicht erwarte ich mir einfach zu viel vom Leben. Ich bin auch deswegen in Therapie und nehme antidepressiva. Schöne Grüße euer veilchen1

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feenstaub
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Beiträge: 487

Beitrag Sa., 15.04.2017, 11:16

Hallo Veilchen,

das hört sich ein bißchen so an, wie von einem Extrem ins andere fallen.
Wie hattest du denn Selbstbewusstsein gewonnen?

Grüße, feenstaub

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Veilchen1
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Beiträge: 4

Beitrag Sa., 15.04.2017, 15:23

Hallo feenstaub,
Ja das stimmt. Trotzdem ich muss die Situation so akzeptieren. Die Chefin ist neu seit 3 Monaten, vielleicht erinnere ich sie an das Kindermädchen das mit ihrem Ehemann was hatte .. :lol:
Nein, Spaß;) ich wurde als Kind sehr Vielvölkerreich den Eltern kritisiert, hatte immer gut Noten und guten Job. Aber es war immer zuwenig und musste mich zuhause rechtfertigen wenn ich zB Urlaub hatte warum ich zuhause bin. Ob der Job weg ist.. bei meinen Geschwistern alle älter. 3 Bruder u 2 Schwestern war das nie so. Irgenwann hab ich das gesehen und auch akzeptiert, dass es so ist. Zeitgleich hab ich aufgehört mich vor anderen Menschen zu rechtfertigen. ZB. Wenn mich Leute fragen was meine Wohnung kostet haben sie mir erklärt dass sie zu teuer ist. Danach ging es mir schlecht.. heute hör ich weg oder ich gebe sowieso keine Antwort drauf. Seitdem hab ich auch einen Freund. Ich sag was ich mir denk und wenn er sagt ich bin schwierig sag ich nichts drauf. Er ist der erste Freund der mich so liebt wie ich bin. Bei den anderen hab ich mich entschuldigt wenn ich mal ungut war.. oder meine Meinung sagte. Das blöde Gefühl das tief in mir ist dass ich nicht genug bin und die andern besser ist immer noch da, aber durch die therapie und die antidepressiva ein besseres Gefühl.
Schöne Grüße Veilchen1

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Francjosef
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Beitrag So., 30.04.2017, 23:21

Das kenne ich auch iwie, hab mich aber daraus frei gemacht.
Ich versuch mal den Mechanismus zu beschreiben:

Meiner Meinung nach hängt das damit zusammen, wenn man in einer Umgebung mit einer sehr dominanten PErson aufwächst, die jede Regung nach Eigenständigkeit beim Kind unterdrückt, so laienhaft gesagt.
Bei mir wirkte sich das so aus, ich wollte immer nirgends anecken und ging konflkiten aus dem weg, dachte dann die Leute mögen mich dann nicht mehr und es war mir immer furchtbar peinlich usw. Das ist oft auch ein Mechanismus der von Institutionen ausgenutzt wird, Stichwort Obrigkeitshörigkeit, oder auch der Religion, ich wuchs in einem bieder-katholischen Umfeld auf, so Stichwort, wie kann man es wagen, etwas gegen die Kirche zu sagen.
Als ich dann als Erwachsener in die Grossstadt kam, hatte ich Probleme, z.B, bei Bettlern auf der Strasse nein zu sagen weil ich da einfach auch dem Konflikt aus dem Weg gehen wollte.
Erst im Laufe der Jahre habe ich dann begriffen, dass man sich solchen Sachen dann auch konkret stellen muss um nicht ausgenutzt zu werden, auch wenns dann mal Streit gibt und man vielleicht Menschen im schlimmsten Fall verliert, aber sonst wird man nie eine Persönlichkeit, die von anderen respektiert wird.

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