Ganz unten gewesen - Was hat geholfen?
Was Nachtvogel geschrieben hat - nämlich Medikamente - ja, das war für mich auch ein wichtiger Faktor: Citalopram als Dauermedikament über mehrere Jahre und Diazepam als Notfallmedikament (ich hatte das als Tropfen, d.h. schnell wirkend und nach Bedarf dosierbar). Die medikamentöse Hilfe sollte man nicht unterschätzen. Kann natürlich auch nach hinten losgehen.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
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Das Erlebnis, dass ich meine Situation geschildert habe, jemand (Thera) hat mir dabei ganz in Ruhe zugehört, alles akzeptiert, und am Ende gesagt, das einzige, was sie wundere, sei, dass ich dabei nicht schon eher eine Depression bekommen hätte. Da habe ich mir gesagt, dann muss ich ja Widerstandskräfte in mir haben (also wenn ich länger "standgehalten" habe, als zu erwarten gewesen wäre), und das war der erste Schritt Richtung oben.
Alles hat seine Zeit.
Was mir geholfen hat: Eine einfache Erkenntnis.
Entweder ich entschiede mich für das Leben, oder den Tod. Da gibt es keine Grauzone, keine Kompromisse.
Entweder ich entschiede mich für das Leben, oder den Tod. Da gibt es keine Grauzone, keine Kompromisse.
@ Dampfnudel
Deine Erfahrung bestätigt die Erkenntnis, wie immens wichtig das Vertrauen in uns selbst ist.
@ Eremit
Der Wunsch zu leben - ja, der kam bei mir dann im Gefolge des Fast-tot-gewesen-Seins. Richtig, das ist eine Entscheidung. Wer leben will, der tut auch etwas dafür.
Deine Erfahrung bestätigt die Erkenntnis, wie immens wichtig das Vertrauen in uns selbst ist.
@ Eremit
Der Wunsch zu leben - ja, der kam bei mir dann im Gefolge des Fast-tot-gewesen-Seins. Richtig, das ist eine Entscheidung. Wer leben will, der tut auch etwas dafür.
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wenn ich ganz unten bin, was hilft bzw. was hat geholfen?
hm!
schwer zu sagen.
wer ist es, der weiterleben will? mein körper, der jedesmal, wenn ich seelisch down bin, heftig mit schmerzen reagiert, sodass ich mir nichts mehr wünsche als schmerzfrei zu sein und beginne wieder das leben zu lieben?
hilft mir also mein körper? - gerade er, denn ich so viele jahre nicht annehmen konnte.
ich bin ihm inzwischen sehr dankbar und versuche, seine signale wahrzunehmen.
mlg
aditi
hm!
schwer zu sagen.
wer ist es, der weiterleben will? mein körper, der jedesmal, wenn ich seelisch down bin, heftig mit schmerzen reagiert, sodass ich mir nichts mehr wünsche als schmerzfrei zu sein und beginne wieder das leben zu lieben?
hilft mir also mein körper? - gerade er, denn ich so viele jahre nicht annehmen konnte.
ich bin ihm inzwischen sehr dankbar und versuche, seine signale wahrzunehmen.
mlg
aditi
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ich frage mich die ganze zeit, was "ganz unten" ist???
ich nenne es mal lieber: wenn es mir sehr schlecht geht ...(ganz unten klingt so pathetisch)
was mir da geholfen hat:
schöne dinge mit freunden und familie unternehmen bzw. kontakt zu freunden/familie (treffen, telefonieren , besuchen)
die dinge die mir auch sonst guttun: reiten, lesen, sport (ganz wichtig!) musizieren, malen und raus in die natur!
therapiestunden, klinik
und teilweise auch medikamente
ich nenne es mal lieber: wenn es mir sehr schlecht geht ...(ganz unten klingt so pathetisch)
was mir da geholfen hat:
schöne dinge mit freunden und familie unternehmen bzw. kontakt zu freunden/familie (treffen, telefonieren , besuchen)
die dinge die mir auch sonst guttun: reiten, lesen, sport (ganz wichtig!) musizieren, malen und raus in die natur!
therapiestunden, klinik
und teilweise auch medikamente
Nimm was du willst und zahl dafür.
Pathetisch, HH? Also ich finde es weniger pathetisch als dramatisch - obwohl meinem Eindruck nach längst nicht dramatisch genug für so einiges, was hier beschrieben wurde.hungryheart hat geschrieben:ich frage mich die ganze zeit, was "ganz unten" ist???
ich nenne es mal lieber: wenn es mir sehr schlecht geht ...(ganz unten klingt so pathetisch)
Für mich würde ich den Suizidversuch und was damit zusammenhing durchaus "ganz unten" nennen. Dass es mir zu der Zeit sehr schlecht ging, wäre wirklich untertrieben. Ich glaube auch nicht, dass jemand, der in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie wach wurde, dies ausreichend mit "es ging mir sehr schlecht dabei" beschreiben würde.
Der Ausdruck stammt übrigens aus einer ehemaligen Selbsthilfegruppe für Tablettenabhängige: "Du musst erst ganz unten sein, bevor du wirklich bereit bist, etwas zu ändern", einer der Slogans dieser Gruppe nach dem Vorbild der AA. Diese Sprüche sind wirklich oft pathetisch, drücken aber plakativ und gefühlsstark aus, was Sache ist - finde ich zumindest.
Gruß, Eve
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muss präzisieren:
ich meinte: was im bezug auf mich ganz unten heißt, oder bedeuten könnte.
wollte keinem hier die dramatik nehmen/absprechen.
allerdings würde ich, glaub ich, suizidversuch und auf der geschlossenen aufwachen für mich/ bei mir nicht ganz unten nennen. (immerhin wurde einem da ja dann grad ganz offensichtlich geholfen, kann man dann ganz unten angelangt sein?)
empfindet halt jeder anders. und ist ja auch egal, die frage ist akademisch..
aber was bringt dich denn an der überlegug so auf?
ich meinte: was im bezug auf mich ganz unten heißt, oder bedeuten könnte.
wollte keinem hier die dramatik nehmen/absprechen.
allerdings würde ich, glaub ich, suizidversuch und auf der geschlossenen aufwachen für mich/ bei mir nicht ganz unten nennen. (immerhin wurde einem da ja dann grad ganz offensichtlich geholfen, kann man dann ganz unten angelangt sein?)
empfindet halt jeder anders. und ist ja auch egal, die frage ist akademisch..
aber was bringt dich denn an der überlegug so auf?
Nimm was du willst und zahl dafür.
Klinge ich aufgebracht?
Sagen wir mal so: Ich bringe das Wort "pathetisch" in Zusammenhang mit einem gewissem Kopfschütteln, einem kleinen Tadel, so in Richtung "Anstellerei".
Das "ganz unten sein" enthält in meiner Definition ein starkes Gefühl, bezieht sich nicht mal so sehr auf die Situation selbst.
Sagen wir mal so: Ich bringe das Wort "pathetisch" in Zusammenhang mit einem gewissem Kopfschütteln, einem kleinen Tadel, so in Richtung "Anstellerei".
Das "ganz unten sein" enthält in meiner Definition ein starkes Gefühl, bezieht sich nicht mal so sehr auf die Situation selbst.
im notfall eine flasche oder mehr...Aditi hat geschrieben:wenn ich ganz unten bin, was hilft bzw. was hat geholfen?
um noch wirklich am grund schnuppern zu können....
sorri eve, der musst einfach sein.... i hope u don't mind
das ganz unten ist halt einfach aus der retrospektive anders als im moment
Ich rotiere höchstens,
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...
Auf jeden Fall ist das schon mal verdammt tief, der Boden ist dann in greifbarer Nähe.hungryheart hat geschrieben:suizidversuch und auf der geschlossenen aufwachen
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- Helferlein
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Als ich ganz unten war, war ich auch in einer Weise ganz bei mir. Funktionieren, Leistung... zweitrangig, habe die Außenwelt kaum noch wahrgenommen, kam mit ihr nicht zurecht. Ich habe nach Antworten gesucht, was mit mir los ist, habe mir Bücher geholt, bin zu Vorträgen gegangen. Bei so einem Vortrag hat mich eine ältere Frau angesprochen, ob ich meinetwegen oder wegen eines Angehörigen dort gewesen wäre. Sie hat mir Mut gemacht, dass es auch besser werden kann, dass es Hilfe gibt, dass ich mich mit diesem Zustand nicht zufrieden geben muss. Es war eine besondere Begegnung.
Im Ganzen gesehen habe ich gemerkt, entweder holst Du Dir Hilfe oder Du steuerst auf einen Selbstmord zu. Der Weg wird gerade verdammt schmal. Ich wusste, ich brauche Hilfe und fing an mich zu öffnen. und zu kämpfen. Beim Neurologen kamen wieder solche Kommentare wie (Ich finde nicht, dass Sie Medikamente brauchen) und ich dachte nur: Ich gehe hier nicht eher raus, bis ich ein Rezept in der Hand habe. Ich halte das nicht mehr aus. Dieses Kämpferische war neu für mich.
Das folgende Jahr war das Schwerste meines Lebens. Aber ich kam besser damit zurecht, weil ich Hilfe hatte. Ich war nicht mehr allein mit diesen Problemen.
Im Ganzen gesehen habe ich gemerkt, entweder holst Du Dir Hilfe oder Du steuerst auf einen Selbstmord zu. Der Weg wird gerade verdammt schmal. Ich wusste, ich brauche Hilfe und fing an mich zu öffnen. und zu kämpfen. Beim Neurologen kamen wieder solche Kommentare wie (Ich finde nicht, dass Sie Medikamente brauchen) und ich dachte nur: Ich gehe hier nicht eher raus, bis ich ein Rezept in der Hand habe. Ich halte das nicht mehr aus. Dieses Kämpferische war neu für mich.
Das folgende Jahr war das Schwerste meines Lebens. Aber ich kam besser damit zurecht, weil ich Hilfe hatte. Ich war nicht mehr allein mit diesen Problemen.
"Ganz unten gewesen" - Was hat geholfen?
- Bücher lesen, um mich zu informieren
- das Internet (Foren)
- eine Freundin, die eine Therapie gemacht hatte
- der Hinweis eines älteren Bekannten, es doch mal mit Beratungsstunden zu probieren
- eine scheinbar ausweglose Leere, das "Sich-im Kreise-drehen" bzw. "unten sein", das mich endlich nach dem Telefonhörer greifen ließ, um meinen bis heute aktuellen Therapeuten anzurufen - hat sehr geholfen....
- Und ganz wichtig: mich mehr mitteilen: zuerst im Internet (bei ganz peinlichen, schambesetzten Themen), natürlich in der Therapie, dann nach und nach bei mehr (ausgewählten) Freunden und Kollegen (habe da Dinge zum ersten Mal gesagt, die manchen mehr oder minder klar waren bzw. ihnen die Augen öffnete, beides.). Meine Kontaktfähigkeit hat sich sehr intensiviert (obwohl ich in einem sehr kontaktfreudigen Beruf arbeite.)
- Das Vertrauen, die Akzeptanz (nicht immer das Einverständnis) durch den Therapeuten war und ist bei mir eine ganz große Hilfe (gewesen).
- meine engsten Freunde, die ich dadurch neu kennenlernen durfte.
Danke, @ Anne! Prima Liste.
@ Bärenmarke
@ Bärenmarke
Ja, das ist es wohl in aller Kürze ...Im Ganzen gesehen habe ich gemerkt, entweder holst Du Dir Hilfe oder Du steuerst auf einen Selbstmord zu. Der Weg wird gerade verdammt schmal. Ich wusste, ich brauche Hilfe und fing an mich zu öffnen. und zu kämpfen
Sehe ich auch so. Der Flaschenboden steht u. U. damit in sehr direktem Zusammenhang, KK.Eremit hat geschrieben:Auf jeden Fall ist das schon mal verdammt tief, der Boden ist dann in greifbarer Nähe.hungryheart hat geschrieben:suizidversuch und auf der geschlossenen aufwachen
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