Therapie IST für mich ein Vertrauensverhältnis... und mein Vertrauen messe ich eigentlich nur am Vertrauen zu ihm und nicht an meinem Vertrauen in die Wirksamkeit einer Mediation/Supervision. Vielleicht stellen sich für mich daher manche Fragen nicht.
Ich möchte fast (!) sagen: Mir wäre es egal, wie ein Therapeut etwas in einer Supervision klärt... denn ich kann nur auf mich schauen: Vertraue ich ihm und passt mir die Therapie oder nicht. Seine Supervision ist seine Sache... und ich kann mich nur fragen, ob ich vertraue, dass er das so nutzt, um die verfahrene Situation besten Wissens und Gewissens zu lösen (oder ob ich das Vertrauen zu IHM nicht habe).
Mir erscheint es halt wie eine Auslagerung von Funktionen, die es eigentlich schon gibt. Den Anteil des Therapeuten, was du ursprünglich geschrieben hast, ist nunmal eigentlich klassischer Aufgabenbereich einer Supervision... und ein Supervisor, der sein Handwerkszeugs beherrscht, wird auch wissen, wie man verfahrene Therapiesituationen beleuchtet.
Auch hätte ich selbst die Möglichkeit einer Supervision (in dem Fall genannt: Zweitmeinung)...
Und reißt es wirklich ein Mediator raus, wenn auch Supervision von Therapeut und Patient gescheitert sind (die Supervisoren also auch nicht helfen konnten oder blind waren)... mir fehlt der Glaube.
Artikel zum (mangelnden) Erfolg von Therapien
Zuletzt geändert von stern am Mi., 16.04.2014, 12:02, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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Ja, die Möglichkeit zu einer unbürokratischen, kostenfreien und zeitnahen (!) Patientensupervision wäre m.E. bei Problemen eine gute Lösung, auch den Beschwerdestellen vorgeschaltet. Dann hat das auch nicht gleich so den Beigeschmack von Anschuldigung, die manch einen vielleicht davon abhalten, zur Ombudsstelle zu gehen.
Genau das denke ich auch. Mediatoren sind m.E. dann wirklich eher noch für rechtliche/berufsethische Streitfälle sinnvoll, um bspw. gerichtliche Auseinandersetzungen zu verhindern.stern hat geschrieben: Und reißt es wirklich ein Mediator raus, wenn auch Supervision von Therapeut und Patient gescheitert sind (die Supervisoren also auch nicht helfen konnten oder blind waren)... mir fehlt der Glaube.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
Nunja, man muss für eine Beschwerde bei der Kammer die Therapie nicht abbrechen. Man kann sich auch aus laufenden Therapien herausbeschweren und in der Tat werden dann die Beteiligten zu einem Gespräch zu dritt eingeladen.Maika hat geschrieben: Das ist ja genau mein Punkt, dass ich denke, dass es da für Patienten bessere Möglichkeiten geben sollte, z. B. eine Anlaufstelle unterhalb von Beschwerde, Verstoß gegen die Berufsordnung etc.. Also dass sich der Patient in einer Krisensituation nicht noch selbst durchs Branchenbuch wühlen muss, die Therapie abbricht oder zum Krisendienst geht, sondern z.B. die Möglichkeit eines Gesprächs zu dritt besteht. Wo aber idealerweise auch auffallen würde, wenn ein einzelner Therapeut immer wieder in solche Problematiken verwickelt ist.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Ja, wenn das klappt, wie es im Normalfall sein sollte, ist ja alles gut.stern hat geschrieben: Mir erscheint es halt wie eine Auslagerung von Funktionen, die es eigentlich schon gibt. Den Anteil des Therapeuten, was du ursprünglich geschrieben hast, ist nunmal eigentlich klassischer Aufgabenbereich einer Supervision... und ein Supervisor, der sein Handwerkszeugs beherrscht, wird auch wissen, wie man verfahrene Therapiesituationen beleuchtet.
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Eben, das hat das Leben so an sich, dass die Normalfälle nicht die Norm sind .... das wird jeder wissen, der/die schon mal ein Haus gebaut hat.
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Na, was macht man mit unfähigen Werktätigen?leberblümchen hat geschrieben:wenn man unfähige Therapeuten herausfiltern möchte (und was macht man dann mit ihnen???),
Mahnung, Kündigung ... in dem Fall hiesse das Berufsverfahren, welches auch den Entzug der Approbration bedeuten könnte.
Warum? Weil sie Patienten schädigen.
Und dann? Umschulen.
Oder Rehabilitation, d.h. Neubeginn auf Bewährung.
ABER: In einem Verfahren! Nicht, weil ein einzelner Patient den Therapeuten d*** findet.
Das Verfahren gibt es heute ja schon; der Beschwerdeweg bei der Kammer kann durchaus in den Entzug der Approbration münden.
Aber solche Überlegungen gibt es doch hier im Forum zu hauf.leberblümchen hat geschrieben: dann würde ich mir, sollte das mein Thema sein, überlegen, was ich alternativ gerne 'hätte', um den von mir als solchen empfundenen Missstand zu überwinden.
Als auch dass Änderungen offiziell zur Debatte stehen.
Aber warum sollten User, die in der Regel keine ausgebildeten Qualitätsmanager etc. sein dürften, sich die Mühe machen, einen Fragebogen im Detail für die Ansicht hier im Forum auszuarbeiten???????? Im Ernst, die entsprechenden Stellen würden doch NIE einen Laien-Fragebogen aus einem Internetforum übernehmen.
Dieser würde dann natürlich professionell von entsprechend qualifizierten Experten ausgearbeitet.
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Lustig. Über diese Schlichtungsstellen kann auch nur wer positiv reden, der nie damit zu tun hatte.
Oder weiß hier jemand, wie es sich anfühlt, nicht ernstgenommen und mit Samthandschuhen angefasst zu werden?
Oder weiß hier jemand, wie es sich anfühlt, nicht ernstgenommen und mit Samthandschuhen angefasst zu werden?
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
Es wird nie alles absicherbar sein... was wenn die Mediation dann auch noch versagt: Braucht man dann auch noch die Supervision der Mediation, usw. Es ist vermutlich noch nicht einmal alles so veränderbar, dass passende Bedingungen erreicht werden. Vielleicht hat man übersehen, dass man nicht miteinander kann... also wenn man berücksichtigt, dass Patienten oft Probetherapien bei unterschiedlichen Therapeuten nehmen, kann nicht jeder Patient mit jedem Therapeut. Und auch der Therapeut muss schauen, ob er dem Patienten professionell (möglichst sogar mit einer gewissen Sympathie) begegnen kann und fachlich helfen kann. Auch fachliche Gründe können ein gewichtiger Grund fürs Scheitern sein... es kann nicht jeder Therapeut mit allen Störungen gleichermaßen umgehen... bei Ärzten gibt es auch Fachärzte, und man sagt nicht, Körper ist doch alles. Daher teile ich auch nicht, dass die Beziehung wesentlicher sein soll. Denn man kann sich auch fachlich übernehmen,... oder Anfänger machen eben auch Anfängerfehler, weil die Erfahrung noch fehlt. Dass es eine Studie gibt, dass die Anfänger sogar besser sein sollen: meine Gott, dann gibt es halt eine Studie und daneben Praktiker die sagen, anfangs sind sie in Fallen getappt... erst kürzlich gelesen. Auch fachliche Defizite kann man sich wohl nicht immer schnell aneignen und professionell anwenden.Ja, wenn das klappt, wie es im Normalfall sein sollte, ist ja alles gut.
Hier ist auch noch ein Artikel (bei Interesse):
http://www.aerzteblatt.de/archiv/50584/ ... packzettel
PP: Woran merkt ein Therapeut, dass sich im Laufe einer Psychotherapie möglicherweise ein Misserfolg anbahnt?
Märtens: Er merkt es hauptsächlich an der Rückmeldung durch den Patienten. Wenn dieser sich beschwert oder nicht wohl fühlt, dann nimmt eine Therapie möglicherweise eine ungünstige Entwicklung. Natürlich muss der Therapeut unterscheiden, ob der Patient sich über einen längeren Zeitraum unwohl fühlt oder nur in bestimmten Phasen, etwa wenn eine kurzzeitige Verschlechterung der Symptome eintritt, was jedoch zum Gesundwerdungsprozess dazu gehört. (...)
Quelle: siehe oben
Allerdings halte ich die PC-Unterstützung lediglich für ein anderes Medium der Kommunikation... also Leute, die es nicht kommuniozieren können, haben vermutlich zumindest teilweise Schwierigkeiten, das in veränderter Form (aber mit gleichem Inhalt) mitzuteilen.Was sich jedoch kaum ändern lässt, aber existenziell für das Gelingen einer Psychotherapie ist, ist die therapeutische Beziehung, also die „Chemie“ zwischen Therapeut und Patient. Therapeuten sollten daher besonders darauf achten, wie es um sie bestellt ist. Hier werden die Möglichkeiten PC-unterstützter Rückmeldungen über den Verlauf und das Erleben des Klienten noch zu wenig genutzt.
Quelle: siehe oben
Liebe Grüße
stern
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