saffiatou hat geschrieben: Mo., 06.09.2021, 14:03
Es wäre noch wichtig, den Menschen zu erklären wie Wissenschaft funktioniert, wie Forschung abläuft... und den Unterschied zwischen Meinung und Fakten klarzustellen, der immer und immer wieder verwechselt wird.
Ich sehe hier in der Tat auch Moderatoren oder Zeitungen in der Verantwortungen. Aktuell beklagt z.B. Böhmermann (gegenüber Lanz) "false balancing", also dass es einer Meinung nach ein Problem sei, wenn Mindermeinungen (die man zu jedem Thema irgendwo findet, wenn man lange danach sucht) genauso Raum erhalten, wie wissenschaftlicher Konsens.
Das ist natürlich völlig o.k, darüber zu berichten! Aber es sollte dann halt ggf. auch klar sein, diese Haltung ist eine Exotenmeinung (die es zwar gibt, aber eben nicht den wissenschaftlichen Konsens repräsentiert)... oder es handelt sich vllt. um ein reines Politikum oder eine Maßnahmenempfehlung.
Faktenchecker sind schon etabliert... aber es wäre manchmal sinnvoll, diesen nicht erst nachzureichen (a la den Faktencheck können sie unter xyz.de später nachlesen, was dann nicht mehr jeder mitbekommt). Sondern ich fände es sinnvoll, es würde auch genauer geschaut, werden, ob ein sog. Expertengast seine persönlich Meinung zur Poltik vertritt oder ob Politiker rein politische Maßnahmen als wissenschaftliche Expertisen verkaufen wollen.
Vor meinen geistigen Auge habe ich etwas ähnliches wie den Videobeweis beim Fussball.
Solche Verschiebungen sahen wir oft genug im Amiland... und darin sehe ich schon einen erheblichen Faktor, der Spaltung begünstigt.
Was Faktenchecker angeht, war die Aufregung auch zunächst groß. Und um nicht missverstanden zu werden: Politisch kann man alles vertreten, aber ob 1+1 2 ist oder dies oder jenes gesagt oder nicht gesagt wurde, ist faktisch überprüfbar.
Das ist mir jedenfalls bei Lanz auch mal unangenehm aufgefallen: Er hat Streeck zumGast und fragt ihn, was er als [andere Funktion] tun würde. Das ist so ähnlich wie Klopp zu Coronamaßnahmen zu befragen, der aber (und das fand ich o.k. antwortete, dass das nicht sein Gebiet sei, Daher kein Kommentar. Das ist nicht seine Aufgabe. Sinngem.
Das ist wie mit Twitter-Ärzten: Die können sich auch privat oder politisch äußern, nur ist das nicht zwingend mit dem ärztlichen Standard gleichzusetzen, was sie dort äußern. IdR gibt es sogar Empfehlungen bis Vorgaben des Berufsstandes.
Von einem Blatt mit 4 Buchstaben, auf Twitter oder YT erwarte ich das weniger, aber von einem TV-Moderator fände ich das nicht zu viel verlangt, etwas darauf zu achten, worum es gerade geht. Die habe ja auch viel Personal im Hintergrund.