Rilke hat geschrieben:Und wieder stehe ich vor der Entscheidung und bin in Versuchung, eine bedingungslose Liebe in eine Beziehung umzuwandeln.
Was hat mich denn da geritten? So weit sind wir noch lange nicht!
Und soweit
Rilke hat geschrieben:
Naja, die Rahmenbedingungen werden noch ausgehandelt
auch noch nicht! Alles Einbildung!
Abwarten und Hoffen ist angesagt
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Medusa52, danke für deinen Beitrag. Da steckt eine Menge drin, was ich mal aufgreifen möchte.
medusa52 hat geschrieben:Mit dem Gefühl des Lieben-könnens durchflutet mein Körper ein ganz tiefes Gefühl von Lebendig-sein.
Das hast du schön beschrieben. Bei mir ist es ähnlich, ein tiefes Gefühl von Wärme, ganz ganz inniger Wärme.
medusa52 hat geschrieben:das allein ist all den Schmerz wert, der die Liebe begleitet.
Und da trennen sich schon unsere Empfindungen: meiner Meinung nach gibt es bei wahrer Liebe keinen Schmerz. Schmerz ist immer ein Zeichen von Unstimmigkeit und im schlimmsten Fall von Lüge. Und Unstimmigkeit und Lüge steht der wahren Liebe konträr gegenüber.
medusa52 hat geschrieben:Liebe will immer besitzen, so ist der Mensch gemacht.
Nein, da widerspreche ich. Zumindest, wenn wir über wahre Liebe bzw. über Liebe allgemein (also nicht nur über partnerschaftliche(n) Liebe(sanspruch) reden. Liebe zu Eltern, Geschwistern, Freunden, Kindern... das alles ist mal vom Besitzanspruch schon von vornherein ausgenommen. Und Besitzanspruch in der Partnerschaft ist ja bitte auch nicht mit Liebe zu verwechseln.
medusa52 hat geschrieben:Und wenn der Schmerz der Erkenntnis, ob der Tatsache, dass kein Mensch den andern besitzen kann , ganz langsam aus dem Herzen verschwindet , und die Liebe bleibt....vielleicht ist es dann Liebe?????
Das hast du wunderschön formuliert, und da kann man das "vielleicht" meiner Meinung nach sogar streichen.
medusa52 hat geschrieben:Liebe.....das macht Medusa weinen....weil Liebe die Seele so weich und erreichbar macht....und lieben können bewirkt (bei mir) eine Unangreifbarkeit meines Ich's.....
Ja, auch mich macht Liebe weich und erreichbar. Aber lieben können bewirkt bei mir eine hohe Angreifbarkeit und Schwäche - weil ich dann so offen bin. Also, insgesamt so offen und weich und angreifbar, dass ich dem Leben so viel Angriffsfläche biete und meine Masken und Schutzschilde fallen. Aber insgesamt ist es ein schönes und intensives Gefühl. Ich meine das mit der Angreifbarkeit und der Offenheit nicht bezogen auf denjenigen, dem meine Liebe gilt. Nicht (nur) ihm gegenüber fühle ich mich weich, offen und angreifbar, sondern wirklich dem ganzen Leben gegenüber. Ach, schwer zu beschreiben.
Ich weiß gerade nicht mal, ob es wahr ist. Oder ob das nur für unerfüllte bzw. unerwiderte Liebe gilt. Die nicht weniger wahre Liebe ist als die erfüllte, erwiderte. Aber dennoch schwächt sie vielleicht mehr, während erwiderte Liebe einen doch eher stärker, sogar "unangreifbar" machen kann, so wie du sagst, Medusa?
Aber ist nicht das schon ein Widerspruch in sich und birgt schon wieder eine Bedingung?
Ach, ich weiß es gerade nicht. Erwiderte, wahre Liebe ist bei mir wohl schon zu lange her, ich weiß gar nicht mehr zu sagen, wie sie sich auf mich auswirkt. Oder ob es sie überhaupt schon mal gegeben hat.