Austausch DIS/DDNOS - Betroffene (Teil 3)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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soulcolours
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Beitrag Di., 12.06.2018, 09:34

Ich habe mir diese Akupunkturkugeln gekauft aber die passen nicht in die Hosentasche ohne dass es auffällt und Tigerbalsam unter der Nase reizt auf dauer die Haut ziemlich stark.
Manche Plastikflaschen haben diese Deckel mit diesen Fransen unten dran die aufbrechen, wenn mani sie zum ersten mal öffnet und manche haben diese spitzen Stacheln innen, wenn man die dann hochbiegt hat man eine Art Stachelstreifen der leicht in eine Hosentasche passt, das funktioniert ziemlich gut bei mir und ist sehr unauffällig.

Was ich eigentlich meinte, ist jedoch so eine Art lähmender Allarmbereitschaftstate der bei mir einsetzt wenn Leute um mich herum sind oder der plötzlich nach einem “sozial erfolgreichen/kompetenten“ State die Kontrolle übernimmt. Ich kann dann Gesprächen nicht wirklich folgen oder adäquat beitragen und versuche die ganze Zeit wieder auszubrechen. Mein Kopf is dann wie leergefegt und ich kann nur noch irgendwie normal posieren und lächeln um nicht aufzufallen. Das habe ich irgendwie schon immer und die Frustration/Selbstgeiselung darüber, dass es wieder nicht geklappt hat führt oft dum Rückzug oder Flucht.

Ich glaube der Schlüssel dagegen könnte darin liegen den Zustand Nervensystems von dem spezifischen State in einen Zustand zu führen, der sich nachhaltig sicher fühlt, wenn Leute um einen herum sind. In etwa wie der “grüne“ Bereich bei der Polyvagaltheorie (für Leute die englisch sprechen ein sehr interessanter Link dazu: ). Aber ich weiß nicht wie man das macht geschweige denn unauffällig in einem sozialen Kontext. Kontinuität beim Atmen könnte ein Mittel sein aber ich kriege dann manchmal Bodyflashbacks also geht das auch nicht immer. Hat jemand eine bessere Idee?
Zuletzt geändert von soulcolours am Di., 12.06.2018, 09:39, insgesamt 1-mal geändert.

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soulcolours
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Beitrag Di., 12.06.2018, 09:38

Es kann doch irgendwie nicht sein dass wir für den Rest unseres Lebens ständig Abstriche bei Beziehungen machen und mit irgendwelchen blöden Hilfsmitteln rumlaufen müssen. Es muss doch irgendwelche nachhaltigen Interventionen geben.


Maskerade
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Beitrag Di., 12.06.2018, 14:55

Dies Intervention suche ich seit vielen Jahren schon. Die Zuversicht und das Vertrauen, dass ich eines Tages vielleicht doch fündig werde, werden leider weniger, statt mehr. Und so langsam meine ich, muss ich mich vielleicht doch mit der Realität stellen und akzeptieren muss, dass mein Leben eben so ist, wie es ist. dass ich eben nicht mehr so leben kann, wie Früher und dass sich eben nicht alles verändern und verbessern lässt.
Es kostet mich zu viel Kraft, an Illusionen festzuhalten, die beliebig zerplatzen wie eine Seifenblase. Ich weiß, das klingt frustrierend und verzweifelt, ist es auch, aber ich muss für mich einen Weg finden, wie ich einigermaßen mit diesem meinem Leben klar komme. Und ich möchte meine Kraft nicht damit verschwenden, an Fronten zu kämpfen, die schon verloren sind. Vielmehr möchte ich sie einsetzen, um ein bestmöglich gutes Leben zu führen. Die komplexe PTBS Ist ein großer Teil von mir, das ist nicht schön, aber eben Realität. Und was sich über viele Jahre zeigt , die Symptome und immer wieder neue Erkenntnis, das alles werde ich nicht einfach so los. Und ich kann mich auch nicht so radikal ändern, dass von mir nichts mehr von mir übrig ist, oder was einfach gegen mein Naturell und mein Charakter ist.

Wenn das jetzt jemand runterzieht, was ich geschrieben habe, dann tut mir das leid, aber es ist meine Realität, vor der ich die Augen nicht weiter verschließen kann.
Liebe Grüße, Maskerade

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Atmen - Durchhalten - Sein

C by me

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Pianolullaby
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Beitrag Di., 12.06.2018, 17:24

genau das ist es Schlendrian und Mio, klar kann man meist nicht einfach barfuss laufen gehen,
aber es gibt auch Eisbeutel oder Eiswürfel. Die sind praktisch
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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soulcolours
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Beitrag Do., 12.07.2018, 06:13

Hier ein paar Resourcen für euch:

1. Kanal eines Heilpraktikers der sich stark auf Entwicklungstraumata spezialisiert hat. Viele interessante Videos. Er sieht die Lösung in körperlicher Abreaktion, sicherer menschlicher Verbindung und in der Arbeit mit dem Nervensystem. Das ganze hat teilweise einen spirituellen Einschlag welcher aber nicht im Vordergrund steht.

Hier noch ein für euch evtl. interessantes Video über Bücher zum Thema.


2. Informiert euch !unbedingt! zu dem Thema Tension Releasing Exercises. Dies ist eine Methode um das sogenannte neurogene Zittern hervorzurufen. Man spekuliert, dies sei die urprüngliche Traumafolgereaktion des Menschen, da sie bei allen Tieren infolge von als lebensgefährlich eingestuften Ereignissen beobachtet wird. So verarbeitet die Natur Trauma. Lediglich der Mensch und Tiere in Zoos zeigen dieses Verhalten nicht. Die Methode arbeitet ohne Inhaltskonfrontation, ist extrem simpel und zeigt erstaunliche Wirkung. Heute wird sie erfolgreich in Katastrophengebieten und z.B. von Notfallkräften/Polizisten/Spezialeinheiten eingesetzt.
Hier der Link zur Buchbestellung (10€+3€ Versand). Das ist das Buch das ich habe, mit einer Einführung und der Übungsfolge. Es gibt noch weitere die ausführlicher sind aber das reicht meiner Meinung nach völlig.
https://www.niba-ev.de/buchbestellung/rechnungpdf.php

Für Leute die Englisch können hier die Übungsfolge auf YouTube.
Ich empfehle jedoch das Buch zu bestellen, da hier alles sehr gut und seriös zusammengefasst ist. Es ist definitiv eine lohnende Investition und neben anderen körperorientierten Verfahren für Traumatisierte (die oftmals kostenintensive Therapiestunden erfordern) das vermutlich Beste was es gibt und was ihr für euch auf eigene Faust tun könnt. Es ist z.B. viel effektiver als Yoga. Wenn es eure Umstände zulassen ist es natürlich immer besser sowas zusammen mit Profis zu machen.

3. Obwohl ich kein Freund von Affirmationen bin kann ich mich mit dieser Methode gut aus heftigen Zuständen erden/grounden.
Dabei hilft mir vor allem das “Tapsen“ auf die Akkupressurpunkte, weniger die kognitive Akrobatik. Es gibt haufen englische Videos zu der Technik (EFT). Ich habe hier ein deutsches verlinkt das auf den ersten Blick gut wirkte.

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Sinarellas
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Beitrag Do., 12.07.2018, 15:20

ich würde solche Vorschläge nicht in der Art posten. Das ist etwas was vll DIR geholfen hat oder meinst, dass es geholfen hat. Die Bibel ist der Schmarrn allerdings bei weitem nicht.
..:..

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soulcolours
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Beitrag Fr., 13.07.2018, 15:25

Verstehe dein Problem nicht, was für ein Schmarrn? Um Austausch geht es doch hier oder nicht? Tre kennen die wenigsten Menschen und es ist extrem erfolgsversprechend. Informier dich doch erstmal bevor du dich beschwerst.


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shesmovedon
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 17:14

Ich denke, jeder muss da für sich den hilfreichsten Weg finden. Dem einen hilft halt dies, dem anderen das. Wie das immer so ist.
Trotzdem finde ich gut, wenn auch mal andere Therapieverfahren erläutert werden.

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Malao00o
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Beitrag Di., 17.07.2018, 08:57

Hallo!

Ich hoffe, es ist ok, wenn ich hier einfach mal eine Frage in die Runde stelle...

Wenn nicht, entschuldige ich mich schon mal - ich habe mir den bisherigen Threadverlauf nicht durchgelesen, da ich mich gerade überhaupt nicht konzentrieren kann und Angst vor Triggern habe.

Die Kernfrage ist, ob und wenn ja, wie sagt ihr jmd den ihr neu kennengelernt habt, mit dem es aber Aussicht auf längerfristigen, intensiveren Kontakt gibt, dass ihr ein System seid/DIS habt?

Dem System und dessen Stabilität zuliebe komm ich da ohnehin nicht drum rum und ich würde es gerne selbst in die Hand nehmen, bevor das jmd anderes macht und alles im Chaos endet.

Ich werde das natürlich auch in der Therapie besprechen, allerdings hat meine Thera keine DIS-Erfahrung (was nicht zwangsläufig schlecht ist) und deshalb würden mich halt die Erfahrungen von Betroffenen interessieren.

Lg


Thread-EröffnerIn
shesmovedon
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Beitrag Di., 17.07.2018, 09:09

Ich erzähle das normal niemandem. Meine Freundin weiß es, mein bester Freund, meine Mitbewohnerin. Und sonst naja meine Mutter. Ich halte es nicht für nötig das zu erzählen. Entweder man akzeptiert unsere Vielseitigkeit oder nicht.
Kann also nicht empfehlen darüber zu sprechen.

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Scars
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Beitrag Di., 17.07.2018, 13:28

Als jemand, der's gesagt bekommen hat: so what? Also ich würde dich ermutigen, dich denjenigen, die dir näher kommen und bei denen du das Gefühl hast, dass es passt, zu "outen". So in dem Rahmen, wie Schlendrian schrieb (am Arbeitsplatz wäre ich z.B. vorsichtig). Wem ihr am Herzen liegt, dem ist's doch eh egal, ob und was da für ein psychiatrisches Etikett dran hängt. Ich fand's jedenfalls interessant und betroffene Person war glaube etwas erstaunt, dass ich "Normalo" (...da dachte sie noch, ich sei einer... ;)), da so entspannt-neugierig drauf reagiert hat, zu dem Zeitpunkt standen wir uns noch nicht sonderlich nahe, und sie nicht als "verrückt" abgestempelt hat. Entsprechend kann das auch die Beziehung stärken. LG scars
Remember to leave pawprints on hearts.

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doppelgängerin
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Beitrag Fr., 24.08.2018, 11:52

Ich versuche es hier. Vielleicht t ist es hier geschützter, weil sich eher Betroffene austauschen, als im Blog, wo jeder liest und schreiben kann. Ich habe Angst verurteilt zu werden und gleichzeitig habe ich Angst, man könne mir glauben.

Also, es ist so, dass die DDNOS Diagnose schon einige Zeit im Raum steht. Nach Borderline und ptbs und Depressionen.
Meine Therapeutin hat inzwischen mit der Klinik, in der ich letztes Jahr war, telefoniert. Die hauen auch in die Kerbe, hatten sogar Verdacht auf DIS, aber das kann nun echt nicht stimmen. Die Psychiaterin vor Ort hat mich erst 3 mal gesehen und hält sich noch raus.
alle sind vorsichtig. Das sollte mich beruhigen. Niemand will mir einen Stempel aufdrücken. Darum geht es nicht.
und dennoch hin ich gar nicht ruhig.

Ich denke, niemand hat mir irgendetwas von Anteilen erzählt. In der Klinik war das kein Thema. Die Therapeutin rückte erst damit raus, als es so offensichtlich war dass man darüber reden MUSSTE! Weil es in der Stunde und vor ihr zu offensichtlichen Wechseln kam.

Ich finde das so ekelhaft. So WIDERWARTIG.
Ich schäme mich. Ich glaube kein Wort!!!

Mein Problem : Wie kann ich heraus finden, ob nicht doch alles nur gespielt, erdacht ist. Wie kann ich wissen, ob ich mich nicht einfach wichtig machen will? Und wie kann ich das der Therapeutin mitteilen?
Was, wenn alles induziert ist? Wie kann ich es stoppen???


In der letzten Stunde fragte sie mich, was mir für unsere Weiterarbeit wichtig ist. Ich konnte wieder nichts sagen, weil so vieles, so gegensätzliches in mir lostobte. Und ich zugleich bekam ich sprechverbot.
Und dann war da die Beschwerde, dass nur ich gefragt werde, andere nicht. Man fühlte sich übergangen, war so traurig, so wütend.
Ich saß da wie ein erstickender Fisch. Schnapp Schnapp.

Dann gab sie mir die Hausaufgabe, alle an einen Tisch zu holen und zu befragen.
Das löste das reinste Chaos aus. Zu Hause wurde die Initiative ergriffen und aufgeschrieben und diktiert.
uaaaaaaaaa! Das ist so gruselig! Das kann nicht sein, das darf es nicht!

Ich war schon immer recht fantasievoll. Wie komme ich nur aus dieser Mühle wieder raus???


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shesmovedon
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Beitrag Fr., 24.08.2018, 12:42

Also das ist ja schon viel wert, wenn du so mit deinen Anteilen in Kontakt stehst. Ich hatte anfangs mit gar keinem Kontakt und das war ein jahrelanger Prozess bis hierhin und ich habe immer noch nicht mit allen Kontakt :/

Was genau willst du denn wissen?
Ob die Diagnose stimmt, kann dir ja niemand hier sagen....

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doppelgängerin
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Beitrag Fr., 24.08.2018, 12:53

Naja, ich glaube, das ist bei DIS auch schwieriger, nicht wahr? Ich denke, ich bin in seltensten Fällen gänzlich gänzlich weg.

Ich weiß nicht recht, was ich will. Bin so verwirrt. Eigentlich will ich alles gar nicht wissen. Ich mag die Büchse der Pandora wieder zu machen.

Andererseits gibt es nun Begründungen für einige Dinge in meinem Leben.....

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Beitrag Fr., 24.08.2018, 12:59

Ich wechsele halt immer zwischen Erleichterung und Panik.

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