Liebe leise,
eigentlich habe ich keine Worte angesichts dessen, was Du schriebst:
leise hat geschrieben: Geige und Bratsche sind zwei Angstgegner geworden
Ich will es mit Wörtern versuchen.
Vielleicht sind's nicht so sehr Geige und Bratsche, sondern die Menschen, die beim Spiel oft dabei sind (Mitspieler, Lehrerin, Publikum), die die Angst machen? Du hast ja selbst auch das hier geschrieben:
leise hat geschrieben:Ich schäme mich in Grund und Boden, weil so gar nichts mehr gelingen will und jedes Zusammensein mit anderen, egal ob Freunde oder Familie wieder ganz schlimm Angst macht.
Etwas, das ich - freilich ohne jedes Talent zum Musizieren - zu kennen glaube (nur lege ich über die Angst meinen Eisbären, aber auch der schämt sich).
Da hat man es beim Spiel mit Worten erstmal leichter: Das kann und muss man allein üben und tun. (Irgendwann jedoch kommen da dann auch Menschen "ins Spiel" - und die Angst und die Scham.) Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie sich das anfühlte, wenn mir Worte und Wörter zu Angstgegnern werden würden. Worte sind es manchmal ein wenig, Wörter noch nie. Beide sind mir nur selten Verbündete oder gar Komplizen, meist sind sie doch Gegner, aber so wie Sparring-Partner.
Würden sie tatsächlich zu Angstgegnern, wüchse hinter der Angst eine ziemlich irrsinnge Panik.
- Ich stelle es mir sehr schlimm vor, wie es Dir gerade mit Geige und Bratsche geht.
Wie können die beiden wieder zu Vertrauten werden?
- Mit dem "öffentlichen" Spiel aussetzen? (Birgt die Gefahr, dass das dann noch schwieriger werden wird.)
- Es einstweilen reduzieren (nur vor der Lehrerin oder nur vor den Ensemblepartnern spielen)?
- Für eine gewisse Zeit beim bekannten Repertoire bleiben?
- ?
Es tut mir leid, ich bin da nicht sehr einfallsreich.
Ich wünsche Dir nur so sehr, dass Dich diese Freude (die Du hier auch immer wieder so lebendig mitteilen konntest und hoffentlich bald wieder kannst) nicht verlässt!
Ja, es sind wohl kaum Geige und Bratsche, es ist nicht die Musik der Gegner ...
Herzlichen Gruß
w