PS: Aber eigentlich ging es ja auch am Beginn dieses Thread gar nicht direkt um meinen persönliche Einstellung. Sondern um die Verknüpfung von Therapie und Sinnsuche, Sinnstrukturen, Sinnlosigkeite usw.
Ich denke immer noch, dass das eine Funktion von Therapie ist. (Neben anderen Elementen natürlich).
Und ich habe mir zusätzlich überlegt, dass das Aufkommen von Psychologie und der Rückgang von Religiösität im Alltag des Menschen vermutlich nicht zufällig sind.
Denn die Menschen suchen nach neuem Sinn, finden ihn aber nicht mehr in der Religion (zumindest nicht mehr so stark, wie in den vergangenen Jahrhunderten, durch höheren Bildungsgrad usw.). Und deshalb gibt es heute den Bedarf an der gesellschaftlichen konstruierten Berufbild "Therapeut" in dieser Form.
Wahrscheinlich hat schon irgendjemand irgendwas dazu geschrieben und das weiter / anders gedacht. Werd' ich mal googeln.
Psychotherapie als Überwindung der Sinnlosigkeit
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hallo liebe onyx,
ersteinmal vielen dank fuer deinen beitrag.
ich weiß nicht, ob d. philiosoph sokrates mit dem bekannten satz - ich weiß, daß ich nicht weiß - daselbe meinte, wie du es beschreibst. also ich meine, daß das menschliche bewußtsein versucht, eine erkenntnis ueber sich und die welt zu formen und kommt durch den verstand an seine eigenen bewußtseinsgrenzen.
auf jeden fall, egal wie man denkt, man verheddert sich in einen widerspruch, denn auf d. einen seite, kann man sich denken, daß alles schein ist (durch die schablone) - auf d. anderen seite ist das wissen ueber d. schein (nichtwissen), ein wissen von dem man nicht sicher wissen kann.
ich sehe es wie du - ich frage mich jetzt, wie man denn mit dieser erkenntnis leben soll ?
alles liebe
baerchen
ersteinmal vielen dank fuer deinen beitrag.
ich weiß nicht, ob d. philiosoph sokrates mit dem bekannten satz - ich weiß, daß ich nicht weiß - daselbe meinte, wie du es beschreibst. also ich meine, daß das menschliche bewußtsein versucht, eine erkenntnis ueber sich und die welt zu formen und kommt durch den verstand an seine eigenen bewußtseinsgrenzen.
auf jeden fall, egal wie man denkt, man verheddert sich in einen widerspruch, denn auf d. einen seite, kann man sich denken, daß alles schein ist (durch die schablone) - auf d. anderen seite ist das wissen ueber d. schein (nichtwissen), ein wissen von dem man nicht sicher wissen kann.
ich sehe es wie du - ich frage mich jetzt, wie man denn mit dieser erkenntnis leben soll ?
alles liebe
baerchen
Ich frage mich, wofür für mich ganz persönlich dieses Illusionen einen Nutzen haben sollen. Und wenn ich nun nicht weiß, ob der Gedanke, das Alles eine Illusion sei, ist auch nur eine Illusion, kann ich diesen Widerspruch niemals auflösen. Das heißt, dass es genauso sinnlos ist darüber nachzudenken, wie einen Sinn zu sehen.Baerchen hat geschrieben:ich sehe es wie du - ich frage mich jetzt, wie man denn mit dieser erkenntnis leben soll ?
Für mich bedeutet das, dass es völlig gleichgültig nach was oder wem ich mein Leben ausrichte. Denn es gibt nichts dessen ich mir absolut sicher sein kann und deshalb ist alles Illusion. Für mich bedeutet, dass aber nicht, dass ich mein Leben nach gar nichts ausrichte (denn dafür sorgt mein Gehirn, es signalisiert mir ja trotzdem Bedürfnisse usw., ein Computer existiert auch unabhängig von Sinn. Man kann ihn beliebig programmieren). Für mich ist einfach nur nichts selbstverständlich oder gegeben (wie Normen, Werte, Vorstellungen usw.).
Es ist anstrengend so zu leben und garantiert auch nicht in jeder Lebensminute umzusetzen, aber ich könnte es nicht anders.
Das einzige Problem dabei ist doch die Angst vor der absoluten Freiheit und der damit verbundenen Haltlosigkeit, oder?
Aber warum sollte man das nicht überwinden können?
Aber vielleicht gibt es auch Menschen, die damit nicht umgehen können. Denn oft kommt ja dann das Argument des Massenmörders, der "straffrei" existieren könnte, wenn alles sinnlos wäre.
Ich glaube dahinter steckt nur diese Angst der absoluten Freiheit oder vorbestimmten Sinn.
Denn wir sind ja trotzdem soziale Wesen, ansonsten hätte sich die deutsche Gesellschaft, so wie sie aktuell besteht gar nicht entwickeln können, dann hätten wir uns alle schon längst gegenseitig umgebracht. Und es ist auch logisch, dass es mir selbst besser geht, wenn ich mich so verhalte, wie ich von anderen behandelt werden möchte. Dann kann man natürlich sagen, dass das meine Sinn ist, ein soziales Wesen zu sein. Aber das ist ja nicht so. Mein Programm in meinem Gehirn ist einfach so ausgerichtet als soziales Wesen zu handeln. Ich mache das auch nicht bewusst oder absichtlich. Ich glaube eher, dass ein Sinn im Leben der Menschen eher Soziopathen und Massenmörder entstehen lässt, als keinen zu haben.
Die religiöse Selbstmordattentäter haben einen ganz klaren religiösen Sinn. Der Mann der seine Frau ermordet, weil sie fremd gegangen ist, hat auch einen klaren Sinn: Sein Sin ist das Lebens mit einer treuen Ehefrau, Macht über sie zu haben und all das was damit verknüpft ist (Normen, Werte, generalisierte Andere...). Und dieser Sinn ist diesem Mörder so wichtig, dass er sich mehr und mehr in diesen reinsteigert bis er ihm sogar ein Menschenleben wert ist. Also ich meine man ist viel starrer in seinem denken.
Hallo
Höchstwahrscheinlich sind auch nicht wirklich alle Axiome gegeben, um über Sinnhaftigkeit schlüßig bilanzieren zu können. Schon morgen könnte eine neue wissenschaftliche These die heutigen entwerten. Es ist so ähnlich wie mit einer Diagnose, welche die gesamte bisherige Persönlichkeit eines Menschen in Frage stellt. Es bedeutet, dass der Denker sein eigenes System hinterfragen muss, so wie ein Computer, der bereits von einem Virus befallen ist und fehlerhaft funktioniert und nun alle Kräfte aufbieten muss, um sich selbst zu reparieren, obwohl der Virus unter dem Deckmantel von korrekten Daten läuft und das System bereits übernommen hat. Und das gilt sehr wahrscheinlich für ALLE Menschen, d. h. auch schon derjenige, der diese Diagnose von Sinnhaftigkeit und Sinnzuweisung stellt, ist ein befallenes System, sodass die Sinngebung selbst wiederum auch fehldiagnostiziert und falsche Parameter setzt. Und je nach Umwelt, Staat, Politik, Krankheitswesen ist jemand unnormal, nur weil er gerade in jeweiligem sozialen System steckt, während er anderswo reinpasst und dort normal und damit normiert ist.
Deshalb denke ich, dass Sinn immer nur im Kontext einer von Umwelt und System abhängigen Normierung und Sinnzuweisung entsteht. Ein Dementer wird den Sinn, sich anzukleiden, wahrscheinlich als solches nicht mehr erkennen, nur noch seine Pflegerin.
Lieben Gruß
Elana
Höchstwahrscheinlich sind auch nicht wirklich alle Axiome gegeben, um über Sinnhaftigkeit schlüßig bilanzieren zu können. Schon morgen könnte eine neue wissenschaftliche These die heutigen entwerten. Es ist so ähnlich wie mit einer Diagnose, welche die gesamte bisherige Persönlichkeit eines Menschen in Frage stellt. Es bedeutet, dass der Denker sein eigenes System hinterfragen muss, so wie ein Computer, der bereits von einem Virus befallen ist und fehlerhaft funktioniert und nun alle Kräfte aufbieten muss, um sich selbst zu reparieren, obwohl der Virus unter dem Deckmantel von korrekten Daten läuft und das System bereits übernommen hat. Und das gilt sehr wahrscheinlich für ALLE Menschen, d. h. auch schon derjenige, der diese Diagnose von Sinnhaftigkeit und Sinnzuweisung stellt, ist ein befallenes System, sodass die Sinngebung selbst wiederum auch fehldiagnostiziert und falsche Parameter setzt. Und je nach Umwelt, Staat, Politik, Krankheitswesen ist jemand unnormal, nur weil er gerade in jeweiligem sozialen System steckt, während er anderswo reinpasst und dort normal und damit normiert ist.
Deshalb denke ich, dass Sinn immer nur im Kontext einer von Umwelt und System abhängigen Normierung und Sinnzuweisung entsteht. Ein Dementer wird den Sinn, sich anzukleiden, wahrscheinlich als solches nicht mehr erkennen, nur noch seine Pflegerin.
Lieben Gruß
Elana
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