Diffuser Schwindel, Ohrgeräusche, Gangunsicherheit und vieles mehr
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Diffuser Schwindel, Ohrgeräusche, Gangunsicherheit und vieles mehr
Liebes Forum,
es ist mir ein Bedürfnis mir Luft zu machen, da ich seit 5 Jahren mit teils sehr starken Symptomen durch die Gegend laufe für die einfach niemand eine Erklärung findet.
Wie hat alles begonnen?
Vor 5 Jahren war ich in einem Einkaufszentrum und bin eine Rolltreppe hochgefahren als mich plötzlich das Gefühl ereilte, dass ich bewusstlos werde. Ich war natürlich erschrocken und hab mich sofort hingesetzt. Mir war schwindelig und ich wusste nicht was los war. Ich bin sofort nach Hause gefahren und hab mich hingelegt. Am nächsten Tag waren die Symptome immer nich da. Ich bin natürlich sofort zum Arzt, doch der konnte nichts finden. In den folgenden Tagen kamen noch Brustschmerzen hinzu und ich wusste mir nicht zu helfen. Ein Schädel MR und HWS Röntgen brachte kein Ergebnis. Diagnose: Stress. Na super.
Nach 2 Monaten war es plötzlich weg. Ich fühlte mich wieder halbwegs gut, nur ein Ohrgeräusch auf beiden Seiten ist geblieben. Ich wiegte mich in Sicherheit, doch wenige Monate später der nächste "Schub". Wieder Schwindel, Kopfschmerzen, ein Gefühl dass die Beine wie Gummi wären und ich hab Erschütterungen bei gehen im Kopf gespürt. Wieder zu vielen Ärzten. Jetzt Verdacht auf MS, weil schubförmig. Wieder Schädel MR, diesmal hat man Läsionen gefunden (es sollte sich nich rausstellen, dass die eh beim ersten Mal schon da waren). Dann 2 Monate warten auf einen Termin beim Neurologen. Ich bin ausgeflippt beim warten. MS? Das war keine gute Perspektive. Dann der Termin beim Neuro, aber kein Befund. Die Läsionen seien nicht spezifisch für MS. Wieder nach Hause, wieder nicht schlauer. Mittlerweile keine schubförmige Belastung mehr, Schwindel und Tinnitus sind jetzt immer da.
Ich bekam zunehmend Probleme in der Arbeit. Bei Veranstaltungen mit Kunden am Abend musste ich den Raum verlassen und mich ins Büro flüchten, da ich ständig diese Ohnmachtsanfälle hatte. Es sei aber erwähnt, dass ich nie (bis heute) wirklich ohnmächtig geworden bin. Vor 3 Jahren dann der Gipfel andem ich nicht mehr konnte. Die Arbeit war eine einzige Qual, ich konnte keine Gespräche mehr im Stehen führen ohne Angst zu haben umzufallen. Kopfschmerzen, Schwindel und Tinnitus wurden immer schlimmer. Dann auch noch ein seltsames Kribbeln in den Händen. Ich also wieder zum Neurologen (mittlerweile der 3.) Wieder die selbe Aussage, dass MR vom Schädel keinen Verdacht auf MS gibt, aber wenigsten hat mich dieser ernst genommen und mir 2 Präparate aufgeschrieben: Deanxit und Meresasul. Und was soll ich sagen, schon nach wenigen Tagen gings mir um Längen besser. Der Schwindel war auf ein erträgliches Maß gesunken, der Tinnitus war zu ertragen. Keine Ohnmachtsanfälle mehr.
2 Jahre hab ich Deanxit genommen, jedoch haben sich erste unangenehme Nebenerscheinung bemerkbar gemacht. Meine Leberwerte gingen durch die Decke und mein Ruhepuls war auf fast 100. Mehrere Ärzte haben mir dringend geraten Deanxit abzusetzen. Das hab ich dann heuer Anfang des Jahres auch gemacht. Ohne nennenswerten Schwierigkeiten wohlgemerkt. Das war im Jänner und es ging mir soweit echt gut.
Nun sitz ich hier und plage mich schon wieder seit 2 Monaten mit einer richtig heftigen Episode an Schwindel und Tinnitus. Ich hatte kürzlich auch so starkes kribbeln in den Armen (2 Wochen lang), dass ich auf die Ambulanz ins AKH musste. Die haben mich aber natürlich gleich wieder heimgeschickt. Somatoforme Störung. Diesmal neu dazu gekommen: Sehstörungen, ich kann meine Umgebung fast nicht mehr richtig wahrnehmen, es ist als wäre ich unter einer Käseglocke. Ich hab das Gefühl, als müsste ich mich extrem anstrengen um scharf zu sehen. Aber beim Augenarzt alles ok. Jetzt auch noch VEP Untersuchung gemacht (Evozierte Potentiale) um MS nochmal zu untersuchen. Beim Orthopäden gewesen, HWS zwar schon etwas ramponiert, aber für meine Symptome kein Hinweis.
Es ist zum Verzweifeln. Ich war schon bei so vielen Ärzten, keiner nimmt mich mehr ernst. Sogar meine Frau denkt schon, ich bin ein Spinner, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass solch heftige neurologische Symptome rein psychisch verursacht sein sollen. Hab versucht jetzt wieder als Notfall Deanxit zu nehmen, aber das ging etwas in die Hose, diesmal wurde mir von den Tabletten nur nich schwindeliger.
Warum nerv ich das Forum überhaupt damit? Ich hoffe es gibt nich andere Menschen da draussen, die ähnliche Symptome haben und vielleicht ihre Erfahrungen mit mir Teilen wollen.
Thomas
es ist mir ein Bedürfnis mir Luft zu machen, da ich seit 5 Jahren mit teils sehr starken Symptomen durch die Gegend laufe für die einfach niemand eine Erklärung findet.
Wie hat alles begonnen?
Vor 5 Jahren war ich in einem Einkaufszentrum und bin eine Rolltreppe hochgefahren als mich plötzlich das Gefühl ereilte, dass ich bewusstlos werde. Ich war natürlich erschrocken und hab mich sofort hingesetzt. Mir war schwindelig und ich wusste nicht was los war. Ich bin sofort nach Hause gefahren und hab mich hingelegt. Am nächsten Tag waren die Symptome immer nich da. Ich bin natürlich sofort zum Arzt, doch der konnte nichts finden. In den folgenden Tagen kamen noch Brustschmerzen hinzu und ich wusste mir nicht zu helfen. Ein Schädel MR und HWS Röntgen brachte kein Ergebnis. Diagnose: Stress. Na super.
Nach 2 Monaten war es plötzlich weg. Ich fühlte mich wieder halbwegs gut, nur ein Ohrgeräusch auf beiden Seiten ist geblieben. Ich wiegte mich in Sicherheit, doch wenige Monate später der nächste "Schub". Wieder Schwindel, Kopfschmerzen, ein Gefühl dass die Beine wie Gummi wären und ich hab Erschütterungen bei gehen im Kopf gespürt. Wieder zu vielen Ärzten. Jetzt Verdacht auf MS, weil schubförmig. Wieder Schädel MR, diesmal hat man Läsionen gefunden (es sollte sich nich rausstellen, dass die eh beim ersten Mal schon da waren). Dann 2 Monate warten auf einen Termin beim Neurologen. Ich bin ausgeflippt beim warten. MS? Das war keine gute Perspektive. Dann der Termin beim Neuro, aber kein Befund. Die Läsionen seien nicht spezifisch für MS. Wieder nach Hause, wieder nicht schlauer. Mittlerweile keine schubförmige Belastung mehr, Schwindel und Tinnitus sind jetzt immer da.
Ich bekam zunehmend Probleme in der Arbeit. Bei Veranstaltungen mit Kunden am Abend musste ich den Raum verlassen und mich ins Büro flüchten, da ich ständig diese Ohnmachtsanfälle hatte. Es sei aber erwähnt, dass ich nie (bis heute) wirklich ohnmächtig geworden bin. Vor 3 Jahren dann der Gipfel andem ich nicht mehr konnte. Die Arbeit war eine einzige Qual, ich konnte keine Gespräche mehr im Stehen führen ohne Angst zu haben umzufallen. Kopfschmerzen, Schwindel und Tinnitus wurden immer schlimmer. Dann auch noch ein seltsames Kribbeln in den Händen. Ich also wieder zum Neurologen (mittlerweile der 3.) Wieder die selbe Aussage, dass MR vom Schädel keinen Verdacht auf MS gibt, aber wenigsten hat mich dieser ernst genommen und mir 2 Präparate aufgeschrieben: Deanxit und Meresasul. Und was soll ich sagen, schon nach wenigen Tagen gings mir um Längen besser. Der Schwindel war auf ein erträgliches Maß gesunken, der Tinnitus war zu ertragen. Keine Ohnmachtsanfälle mehr.
2 Jahre hab ich Deanxit genommen, jedoch haben sich erste unangenehme Nebenerscheinung bemerkbar gemacht. Meine Leberwerte gingen durch die Decke und mein Ruhepuls war auf fast 100. Mehrere Ärzte haben mir dringend geraten Deanxit abzusetzen. Das hab ich dann heuer Anfang des Jahres auch gemacht. Ohne nennenswerten Schwierigkeiten wohlgemerkt. Das war im Jänner und es ging mir soweit echt gut.
Nun sitz ich hier und plage mich schon wieder seit 2 Monaten mit einer richtig heftigen Episode an Schwindel und Tinnitus. Ich hatte kürzlich auch so starkes kribbeln in den Armen (2 Wochen lang), dass ich auf die Ambulanz ins AKH musste. Die haben mich aber natürlich gleich wieder heimgeschickt. Somatoforme Störung. Diesmal neu dazu gekommen: Sehstörungen, ich kann meine Umgebung fast nicht mehr richtig wahrnehmen, es ist als wäre ich unter einer Käseglocke. Ich hab das Gefühl, als müsste ich mich extrem anstrengen um scharf zu sehen. Aber beim Augenarzt alles ok. Jetzt auch noch VEP Untersuchung gemacht (Evozierte Potentiale) um MS nochmal zu untersuchen. Beim Orthopäden gewesen, HWS zwar schon etwas ramponiert, aber für meine Symptome kein Hinweis.
Es ist zum Verzweifeln. Ich war schon bei so vielen Ärzten, keiner nimmt mich mehr ernst. Sogar meine Frau denkt schon, ich bin ein Spinner, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass solch heftige neurologische Symptome rein psychisch verursacht sein sollen. Hab versucht jetzt wieder als Notfall Deanxit zu nehmen, aber das ging etwas in die Hose, diesmal wurde mir von den Tabletten nur nich schwindeliger.
Warum nerv ich das Forum überhaupt damit? Ich hoffe es gibt nich andere Menschen da draussen, die ähnliche Symptome haben und vielleicht ihre Erfahrungen mit mir Teilen wollen.
Thomas
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Hallo Thomas,
es ist, als hättest du in meinem Blog gelesen und meine Erfahrung kopiert. Fühl Dich von mir zu 1000% verstanden.
Dieselben Symptome, die Du beschreibst, plagten auch mich (und werden mich auch in Zukunft plagen) fast 20 Jahre lang, bis ich endlich mal vernünftig nach dem Ausschlussverfahren untersucht wurde. Ich rannte von Arzt zu Arzt. Immer dieselben Untersuchungen (wie z.B. auf Lagerungsschwindel), die zu nichts führte als zu dem einen Ergebnis, dass das was untersucht wurde, nicht zutreffend ist. Alle möglichen ärztliche Spekulationen, von Multiple Sklerose angefangen bis zu sonst was. MRT zeigte Läsionen im Gehirn; Verdacht auf Schlaganfälle. Unzählige Rettungswageneinsätze wegen stundenlangem Drehschwindel, heftigen Kopfschmerzen, .. bis hin zur Bewusstlosigkeit. Immer wieder Verdacht auf Schlaganfall. Von Psychotherapie zu Psychotherapie gerannt, für alle Symptome irgendwelche Erklärungen und Ursachen an den Haaren herbeigezogen, mit Vorliebe "Stress" und "Verdrängtes Traumata". Taubheitsgefühle, Kribbeln, ... ließen mich von Orthopäden zum Orthopäden laufen.
Jetzt, vor gut zwei Monaten, bin ich auf den richtigen Arzt gestoßen. Ein Neurologe. Er nahm sich viel Zeit mit seinen Untersuchungen. Ergebnis: Ich habe eine Schwindelmigräne, eine sog. Vestibuläre Migräne. Zusätzlich noch eine Migräne mit Aura. Bei beiden Migräneformen ist es bei mir so, dass die Aurasymptomatik (Schwindel, Sehstörungen usw.) überwiegen. D.h. ich habe nicht bei jeder Migräneattacke Kopfschmerzen.
Da bereits unendlich an mir rumdiagnostiziert, rumspekuliert und rum interpretiert wurde, zog ich es vor trotz der Diagnose des Neurologen in eine neurologische Klinik zu gehen. Das war das Beste, was ich in all den Jahren gemacht habe. Die haben alle, wirklich alle möglichen Ursachen für Schwindel untersucht. Von MS angefangen über Lagerungsschwindel bis zu Vitamin B12. Es war ein Untersuchungsmarathon. Letztendlich kam auch diese Klinik zu derselben Diagnose wie bereits mein Neurologe. Ich habe eine Schwindelmigräne.
Jetzt überlegen die Ärzte, wie sie mich medikamentös einstellen können, welches Medikament das Beste ist. Heilbar ist das nicht. Gegen Kopfschmerzen kann man was machen, aber nicht gegen die Aurasymptomatik. Mit dem Schwindel muss ich leben.
Mein Tipp an dich: Bevor Du noch weitere 100 Jahre von Arztpraxis zu Arztpraxis rennst, Dir eine Spekulation nach der anderen anhören musst, ... geh in eine neurologische Klinik zur Diagnostik.
es ist, als hättest du in meinem Blog gelesen und meine Erfahrung kopiert. Fühl Dich von mir zu 1000% verstanden.
Dieselben Symptome, die Du beschreibst, plagten auch mich (und werden mich auch in Zukunft plagen) fast 20 Jahre lang, bis ich endlich mal vernünftig nach dem Ausschlussverfahren untersucht wurde. Ich rannte von Arzt zu Arzt. Immer dieselben Untersuchungen (wie z.B. auf Lagerungsschwindel), die zu nichts führte als zu dem einen Ergebnis, dass das was untersucht wurde, nicht zutreffend ist. Alle möglichen ärztliche Spekulationen, von Multiple Sklerose angefangen bis zu sonst was. MRT zeigte Läsionen im Gehirn; Verdacht auf Schlaganfälle. Unzählige Rettungswageneinsätze wegen stundenlangem Drehschwindel, heftigen Kopfschmerzen, .. bis hin zur Bewusstlosigkeit. Immer wieder Verdacht auf Schlaganfall. Von Psychotherapie zu Psychotherapie gerannt, für alle Symptome irgendwelche Erklärungen und Ursachen an den Haaren herbeigezogen, mit Vorliebe "Stress" und "Verdrängtes Traumata". Taubheitsgefühle, Kribbeln, ... ließen mich von Orthopäden zum Orthopäden laufen.
Jetzt, vor gut zwei Monaten, bin ich auf den richtigen Arzt gestoßen. Ein Neurologe. Er nahm sich viel Zeit mit seinen Untersuchungen. Ergebnis: Ich habe eine Schwindelmigräne, eine sog. Vestibuläre Migräne. Zusätzlich noch eine Migräne mit Aura. Bei beiden Migräneformen ist es bei mir so, dass die Aurasymptomatik (Schwindel, Sehstörungen usw.) überwiegen. D.h. ich habe nicht bei jeder Migräneattacke Kopfschmerzen.
Da bereits unendlich an mir rumdiagnostiziert, rumspekuliert und rum interpretiert wurde, zog ich es vor trotz der Diagnose des Neurologen in eine neurologische Klinik zu gehen. Das war das Beste, was ich in all den Jahren gemacht habe. Die haben alle, wirklich alle möglichen Ursachen für Schwindel untersucht. Von MS angefangen über Lagerungsschwindel bis zu Vitamin B12. Es war ein Untersuchungsmarathon. Letztendlich kam auch diese Klinik zu derselben Diagnose wie bereits mein Neurologe. Ich habe eine Schwindelmigräne.
Jetzt überlegen die Ärzte, wie sie mich medikamentös einstellen können, welches Medikament das Beste ist. Heilbar ist das nicht. Gegen Kopfschmerzen kann man was machen, aber nicht gegen die Aurasymptomatik. Mit dem Schwindel muss ich leben.
Mein Tipp an dich: Bevor Du noch weitere 100 Jahre von Arztpraxis zu Arztpraxis rennst, Dir eine Spekulation nach der anderen anhören musst, ... geh in eine neurologische Klinik zur Diagnostik.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Hallo Thomas!
Das, was du beschreibst, ist ein ziemlich verbreitetes "Krankheitsbild" als Begleiterscheinung von Angststörungen (Angstneurosen) und Panikattacken. Besonders dein beschriebener erster Anfall auf der Rolltreppe und Veranstaltungen, bei denen du den Raum verlassen musstest, hören sich recht klassisch nach einer Panikattacke an. Schwindel ist da oftmals eines der Hauptsymptome. (So war es auch bei mir.)
Es gab eine Phase meines Lebens, da war der Schwindel auch permanent da und hat mich zur Verzweiflung gebracht. Es wurde damals auch alles abgeklärt und keine Ursache gefunden.
Die gute Nachricht: es kann wieder besser werden!
Ich habe damals im Netz einen Beitrag eines Neurologen (oder Orthopäden? weiß ich nicht mehr) gefunden, der über Angstschwindel und somatoformen Schwindel geschrieben hat. Jedenfalls meinte der, dass er sehr häufig vorkomme (durch innerlichen Stress und emotionalen Druck) und man sich bloß nicht zurückziehen solle, sondern erst recht Körperübungen und Koordinationsdinge machen solle, zum Beispiel Tischtennis spielen und Balancieren. Dieser Beitrag hat mich damals sehr beruhigt.
Innerlicher Stress kann jedenfalls die ärgsten Symptome auslösen. Sehstörungen, Tinnitus, Schwindel, Kribbeln...
Keine Sorge, du bist nicht verrückt. Es ist übrigens nicht "bloß die Psyche, die das alles auslöst", sondern die ängstlichen Gedanken und Stimmungen, der innere Druck wirken durch die gespannte/ängstliche Haltung und Anspannung auf die Muskulatur und (so auch auf) das Vegetativum. Und dieses Nervensystem ist ein Großteil dessen, was uns überhaupt ausmacht. Wenn es verrückt spielt, dann spüren wir das übermächtig im Form der verschiedensten Symptome am eigenen Leib und können erstmal nix dagegen tun.
Aber man kann lernen, seinen Körper und das Nervensystem (beruhigend) zu beeinflussen.
Und zwar mittles verschiedener aktiver Entspannungstechniken und/oder z.B. Yoga, Qi-Gong, Feldenkrais oder MBSR oder Autogenem Training.
Dann lassen auch die Symptome nach.
Entspannung in diesem Sinne hat nix mit "auf der Couch rumliegen" zu tun, sondern darum, die Körperwahrnehmung zu schulen und lernen, die Muskeln aktiv locker zu lassen, sodass sich das Nervensystem beruhigen kann.
Als Buch möchte ich dir Edmund Jacobson "Entspannung als Therapie" unbedingt ans Herz legen. Darin wird ziemlich klar und leicht verständlich aufgezeigt, was im Körper und Nervensystem passiert, wenn man innerlichen Stress hat und was man dagegen tun kann.
Zusätzlich kann ich dir auch noch Akupunktur empfehlen.
Alles Gute!
Chancen
P.s: @JennyDoe - "Migräne mit Aura ohne Kopfschmerzen" - diese Diagnose habe ich vor ein paar Jahren einmal bekommen, nach einem Anfall von Sehstörung. Weitere Anfälle sind danach aber zum Glück ausgeblieben.
Das, was du beschreibst, ist ein ziemlich verbreitetes "Krankheitsbild" als Begleiterscheinung von Angststörungen (Angstneurosen) und Panikattacken. Besonders dein beschriebener erster Anfall auf der Rolltreppe und Veranstaltungen, bei denen du den Raum verlassen musstest, hören sich recht klassisch nach einer Panikattacke an. Schwindel ist da oftmals eines der Hauptsymptome. (So war es auch bei mir.)
Es gab eine Phase meines Lebens, da war der Schwindel auch permanent da und hat mich zur Verzweiflung gebracht. Es wurde damals auch alles abgeklärt und keine Ursache gefunden.
Die gute Nachricht: es kann wieder besser werden!
Ich habe damals im Netz einen Beitrag eines Neurologen (oder Orthopäden? weiß ich nicht mehr) gefunden, der über Angstschwindel und somatoformen Schwindel geschrieben hat. Jedenfalls meinte der, dass er sehr häufig vorkomme (durch innerlichen Stress und emotionalen Druck) und man sich bloß nicht zurückziehen solle, sondern erst recht Körperübungen und Koordinationsdinge machen solle, zum Beispiel Tischtennis spielen und Balancieren. Dieser Beitrag hat mich damals sehr beruhigt.
Innerlicher Stress kann jedenfalls die ärgsten Symptome auslösen. Sehstörungen, Tinnitus, Schwindel, Kribbeln...
Keine Sorge, du bist nicht verrückt. Es ist übrigens nicht "bloß die Psyche, die das alles auslöst", sondern die ängstlichen Gedanken und Stimmungen, der innere Druck wirken durch die gespannte/ängstliche Haltung und Anspannung auf die Muskulatur und (so auch auf) das Vegetativum. Und dieses Nervensystem ist ein Großteil dessen, was uns überhaupt ausmacht. Wenn es verrückt spielt, dann spüren wir das übermächtig im Form der verschiedensten Symptome am eigenen Leib und können erstmal nix dagegen tun.
Aber man kann lernen, seinen Körper und das Nervensystem (beruhigend) zu beeinflussen.
Und zwar mittles verschiedener aktiver Entspannungstechniken und/oder z.B. Yoga, Qi-Gong, Feldenkrais oder MBSR oder Autogenem Training.
Dann lassen auch die Symptome nach.
Entspannung in diesem Sinne hat nix mit "auf der Couch rumliegen" zu tun, sondern darum, die Körperwahrnehmung zu schulen und lernen, die Muskeln aktiv locker zu lassen, sodass sich das Nervensystem beruhigen kann.
Als Buch möchte ich dir Edmund Jacobson "Entspannung als Therapie" unbedingt ans Herz legen. Darin wird ziemlich klar und leicht verständlich aufgezeigt, was im Körper und Nervensystem passiert, wenn man innerlichen Stress hat und was man dagegen tun kann.
Zusätzlich kann ich dir auch noch Akupunktur empfehlen.
Alles Gute!
Chancen
P.s: @JennyDoe - "Migräne mit Aura ohne Kopfschmerzen" - diese Diagnose habe ich vor ein paar Jahren einmal bekommen, nach einem Anfall von Sehstörung. Weitere Anfälle sind danach aber zum Glück ausgeblieben.
Hallo Chancen
Und auch die Rolltreppesituation kann man nicht als "klassische Angstsituation" beschreiben. Bei einer Schwindelmigräne, um bei mir zu bleiben, hat man das Problem der Bewegungsempfindlichkeit. Bewegungen der äußeren Umwelt können Schwindel, und damit eine Migräne, auslösen und verstärken. Ich werde wahnsinnig, wenn sich in einem Migränzustand irgendetwas in meiner Umwelt bewegt. Ich bekommen dann Sakkaden und Nystagmus. Genauso verhält es sich mit Mustern, wie man sie auf Rolltreppen findet. Die können eine regelrechten Anfall auslösen.
Will sagen: Es gibt keine "klassisch" psychischen Indikatoren, von denen man zweifelsfrei auf eine Angststörung schließen könnte. Auf diese kann man nur schließen wenn alle, und wirklich alle, möglichen medizinischen Ursachen überprüft und ausgeschlossen werden konnten. Das können ambulante Ärzte nicht leisten, wie mir mein Neurologe gestand. Eine so umfangreiche nötige Diagnostik ist nur in einer Klinik möglich.
Nach nur einem Anfall? Das ist ungewöhnlich. Die Migräne-Diagnose kann man nur stellen, wenn, wie bei jeder anderen psychischen Störung oder medizinischen Erkrankung auch, mehrere Symptome gleichzeitig, in einer definierten Häufigkeit und über einen definierten Zeitraum auftreten."Migräne mit Aura ohne Kopfschmerzen" - diese Diagnose habe ich vor ein paar Jahren einmal bekommen, nach einem Anfall von Sehstörung. Weitere Anfälle sind danach aber zum Glück ausgeblieben.
Die Frage ist aber: Was war zuerst? War zuerst die Angst da, die zu Symptomen wie Schwindel führte oder war umgekehrt zuerst der Schwindel da, der die Angst auslöste? Wenn man Schwindel hat, kurz vor der Bewusstlosigkeit steht, dann macht das Angst, ohne dass man ein Angstpatient sein muss. Das ist somit nicht "klassisch Angststörung".Besonders dein beschriebener erster Anfall auf der Rolltreppe und Veranstaltungen, bei denen du den Raum verlassen musstest, hören sich recht klassisch nach einer Panikattacke an.
Und auch die Rolltreppesituation kann man nicht als "klassische Angstsituation" beschreiben. Bei einer Schwindelmigräne, um bei mir zu bleiben, hat man das Problem der Bewegungsempfindlichkeit. Bewegungen der äußeren Umwelt können Schwindel, und damit eine Migräne, auslösen und verstärken. Ich werde wahnsinnig, wenn sich in einem Migränzustand irgendetwas in meiner Umwelt bewegt. Ich bekommen dann Sakkaden und Nystagmus. Genauso verhält es sich mit Mustern, wie man sie auf Rolltreppen findet. Die können eine regelrechten Anfall auslösen.
Will sagen: Es gibt keine "klassisch" psychischen Indikatoren, von denen man zweifelsfrei auf eine Angststörung schließen könnte. Auf diese kann man nur schließen wenn alle, und wirklich alle, möglichen medizinischen Ursachen überprüft und ausgeschlossen werden konnten. Das können ambulante Ärzte nicht leisten, wie mir mein Neurologe gestand. Eine so umfangreiche nötige Diagnostik ist nur in einer Klinik möglich.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Hallo Jenny Doe, Hallo Chancen,
vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Beide Sachen könnten bei mir passen. Die Angststörung weil Deanxit (Ein Angstlösendes Mittel) bei mir sehr geholfen hat und es auch genügend Traumata in meinem Leben gab, die sowas auslösen könnten (Tod meines Vaters vor meinen Augen mit 12 Jahren, Suizidversuch meiner kleinen Schwester etc. ) Ich bin ja auch in Therapie seit 2 Jahren, aber die bringt mich irgendwie nicht weiter. Jetzt bin ich grad man Überlegen, ob ich nicht den Therapeuten wechsle.
Anyway, ich geb Jenny recht wenn sie fragt was war zuerst da? Vor meinem ersten Anfall war ich nie irgendwie nervös oder ängstlich.
Ich hab tatsächlich mit meiner Neurologin das Thema Migräne schon besprochen, sie meint ja, dass die Läsionen bei mir auch ein Hinweis darauf sein könnten. Ich werd das demnächst abklären. Nun bin ich gerade beim „Star Arzt“ von Wien, der kostet ein Vermögen, aber der kümmert sich gerade um alles. Ich bin sehr zufrieden.
Was halt schon komisch ist, ist dass ich es mir in Situationen zuhause/bei Freunden immer besser geht. Situationen mit vielen Menschen sind meistens sehr schlecht (Supermärkte, Konzerte etc. )
Ich weiß halt nicht, ob ich nicht schon eine Mischform habe.
vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Beide Sachen könnten bei mir passen. Die Angststörung weil Deanxit (Ein Angstlösendes Mittel) bei mir sehr geholfen hat und es auch genügend Traumata in meinem Leben gab, die sowas auslösen könnten (Tod meines Vaters vor meinen Augen mit 12 Jahren, Suizidversuch meiner kleinen Schwester etc. ) Ich bin ja auch in Therapie seit 2 Jahren, aber die bringt mich irgendwie nicht weiter. Jetzt bin ich grad man Überlegen, ob ich nicht den Therapeuten wechsle.
Anyway, ich geb Jenny recht wenn sie fragt was war zuerst da? Vor meinem ersten Anfall war ich nie irgendwie nervös oder ängstlich.
Ich hab tatsächlich mit meiner Neurologin das Thema Migräne schon besprochen, sie meint ja, dass die Läsionen bei mir auch ein Hinweis darauf sein könnten. Ich werd das demnächst abklären. Nun bin ich gerade beim „Star Arzt“ von Wien, der kostet ein Vermögen, aber der kümmert sich gerade um alles. Ich bin sehr zufrieden.
Was halt schon komisch ist, ist dass ich es mir in Situationen zuhause/bei Freunden immer besser geht. Situationen mit vielen Menschen sind meistens sehr schlecht (Supermärkte, Konzerte etc. )
Ich weiß halt nicht, ob ich nicht schon eine Mischform habe.
Hallo Thomas,
Das kann - und wird - dir dabei helfen den Zusammenhang zwischen Situation und Symptomatik klar zu kriegen. Egal ob psychische Ursache oder Migräne, ...
Klar, auf dem ersten Blick klingt das natürlich nach einer "klassischen" Sozialen Phobie.
Aber auch hier wieder ein "Aber": Migräne kann geräuschsempfindlich machen, Supermärkte bergen das Problem der Reizüberflutung, ... Das kann eine Migräne auslösen.
Was genau Dein Problem und seine Ursache ist bekommst Du nur raus, wenn Du dich über einen längeren Zeitraum selbst beobachtest und dir genau aufschreibst, wie die Situation aussah, wie die (symptomatisch, kognitiv, emotional, ... ) reagiert hast, ... und eben durch eine umfangreiche medizinische Diagnostik.
Ja, die Läsionen können ein Hinweis auf eine Migräne sein. Auch bei mir hat das MRT gezeigt, dass die Migräne bereits Spuren im Gehirn hinterlassen hat in Form von Läsionen. Aber auch für Läsionen gibt es mehrere mögliche Ursachen. Läsionen sind nicht "typisch" Migräne, sondern können unterschiedliche Ursachen haben. Die Bekannteste ist Schlaganfall. Oder auch das Alter.
Hast du schon mal ein Schmerz-Schwindel-Tagebuch geführt?Was halt schon komisch ist, ist dass ich es mir in Situationen zuhause/bei Freunden immer besser geht. Situationen mit vielen Menschen sind meistens sehr schlecht (Supermärkte, Konzerte etc. )
Das kann - und wird - dir dabei helfen den Zusammenhang zwischen Situation und Symptomatik klar zu kriegen. Egal ob psychische Ursache oder Migräne, ...
Klar, auf dem ersten Blick klingt das natürlich nach einer "klassischen" Sozialen Phobie.
Aber auch hier wieder ein "Aber": Migräne kann geräuschsempfindlich machen, Supermärkte bergen das Problem der Reizüberflutung, ... Das kann eine Migräne auslösen.
Was genau Dein Problem und seine Ursache ist bekommst Du nur raus, wenn Du dich über einen längeren Zeitraum selbst beobachtest und dir genau aufschreibst, wie die Situation aussah, wie die (symptomatisch, kognitiv, emotional, ... ) reagiert hast, ... und eben durch eine umfangreiche medizinische Diagnostik.
Ja, die Läsionen können ein Hinweis auf eine Migräne sein. Auch bei mir hat das MRT gezeigt, dass die Migräne bereits Spuren im Gehirn hinterlassen hat in Form von Läsionen. Aber auch für Läsionen gibt es mehrere mögliche Ursachen. Läsionen sind nicht "typisch" Migräne, sondern können unterschiedliche Ursachen haben. Die Bekannteste ist Schlaganfall. Oder auch das Alter.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Ja, das stimmt natürlich. Aber es gibt aber auch Menschen, die regelmäßig Ohnmachtsanfälle haben (z.B. aufgrund einer Epilepsie), die deshalb aber keine übermäßigen Ängste entwickeln und kein Vermeidungsverhalten entwickeln, sich also nicht vor bestimmten Situationen fürchten und diese zu vermeiden suchen.Jenny Doe hat geschrieben: Sa., 11.11.2017, 11:18 Die Frage ist aber: Was war zuerst? War zuerst die Angst da, die zu Symptomen wie Schwindel führte oder war umgekehrt zuerst der Schwindel da, der die Angst auslöste? Wenn man Schwindel hat, kurz vor der Bewusstlosigkeit steht, dann macht das Angst, ohne dass man ein Angstpatient sein muss.
Das muss halt jeder für sich feststellen, ob er tatsächlich eine Angstproblematik hat. Wenn man beginnt, gewisse Orte oder Situationen zu vermeiden, ist das mal ein erster Hinweis.
Ich habe eine Freundin, die ist auf einer Rolltreppe in einem Shoppingcenter ohnmächtig geworden und einmal an der Supermarktkassa. Aber weder hat sie Angst vor Shoppingcenter, noch vor Supermärkten, noch vor irgendwelchen anderen Orten.
Ich selbst (als Angstpatientin) war versucht, nach einem Schwindelanfall an bestimmten Orten oder in Situationen, diese Situationen eher zu meiden. Nicht immer unbedingt, aber zumindest fühlte ich mich sehr sehr unwohl, wenn ich dann in einer Situation war, wo ich schon mal Schwindel/Schwäche/Panik hatte.
Mein Hinweis, dass sich Thomas Erlebnisse wie klassisch Angst/Panik anhören, wollte ich vor allem deshalb geben, um zu sagen: da muss nicht unbedingt was Körperliches dahinterstecken, denn es wäre eben auch klassisch Angststörung.
Ich wollte das schreiben, weil ich jahrelang nach körperlicher Ursache Ausschau gehalten habe und gedacht habe, das gibt es einfach nicht, dass es "bloß psychisch" sei. Doch seit ich die Zusammenhänge mit Muskeln, Haltung, Sorgen, Ängsten und vegetatives Nervensystem verstanden habe, kann ich es zulassen, dass ich körperlich gesund bin, doch mein Nervensystem bei Stress außer Kontrolle gerät.
(Auch wenn dann vielleicht gerade eine ruhige Phase ist und ich mich auf die Suche machen muss, nach inneren Auslösern und verdecktem Stress und Druck, den man oft nicht wahrhaben möchte.)
Bei mir war es übrigens auch so, dass ich vor Ausbruch meiner Panikattacken vor etwa 15 Jahren, nicht das Gefühl hatte, dass Angst ein Thema in meinem Leben gespielt hätte. Ich hab' mich als voll entspannt, ruhig und ausgeglichen erlebt.
Dann der erste krasse Schwindelanfall. Da hatte ich jetzt auch noch nicht die mega Angst.
Erst mit der Zeit hat sich dann die Angststörung eingestellt. Und ich dachte wie gesagt auch, die längste Zeit, dass es was Körperliches sein müsste.
Was die Migräne-Diagnose betrifft, so habe ich sie damals eh nicht so ernst genommen. Ich ging nach einem Anfall von Sehstörung ins Krankenhaus (Notaufnahme) und die veranlassten MRT usw. und meinten dann, es hört sich nach einem Migräne-Aura-Anfall an, ohne Schmerzen. Wenn man das zum ersten Mal hat, sollte man es abklären (eben MRT etc.). Wenn es wieder auftritt, könne ich davon ausgehen, dass es wieder ein Migräne-Anfall sei.
Ich bin dann relativ beruhigt nach Hause und hatte seither keine weiteren Anfälle. Ich gehe also nicht davon aus, dass ich jetzt fix Migräne habe. Aber ein weiterer Anfall würde mich nicht mehr derart beunruhigen, nachdem die Ärzte die Möglichkeit erwähnt haben.
Thomas, ich kann dir nur nochmal empfehlen, dich auf Entspannungstechniken wie oben erwähnt, einzulassen. Sollte hinter deinen Symptomen etwas Körperliches stehen, und nicht eine reine Angstproblematik, dann helfen diese Techniken ja trotzdem damit umzugehen.
Bei MS, Parkinson und vielen anderen Erkrankungen, haben genügend Studien nachgewiesen, dass man mit Entspannungstechniken und z.B. Qi Gong großartige Erfolge feiern kann, dass sich die Symptome in Grenzen halten und man mit den Symptomen, die man hat, gut umgehen lernt.
Entspannungstechniken sind nie verkehrt. Egal ob da jetzt eine reine Angststörung dahintersteckt oder eine Kombination oder was auch immer. Stress (negativer) wird sich immer ungut auf den Körper und das Wohlbefinden auswirken.
Da aktiv dagegen wirken zu können, ist eine große Sache.
Ich wünschte, jemand hätte mir diese Entspannungssache eingehend nahegelegt, als ich am Anfang meiner Angststörung stand. Mein Hausarzt hat das zwar damals erwähnt, aber ich habe ihn nicht ernstgenommen und das ganze abgetan, weil ich ja gefühlt keinen Stress hatte und Angst nur wegen der Symptome. Da habe ich dann gute 10 Jahre mit Arztbesuchen vergeudet, bevor ich angefangen habe, das mit der Entspannung ernstzunehmen und endlich was tun hab' können.
Chancen
Hallo Chancen,
Anfangs habe auch ich auf diese stundenlangen Drehschwindelattacken mit Stürzen, Bewusstlosigkeit, heftigen Sehstörungen, Gangunsicherheit, Standunsicherheit, Zittern in den Beinen, ... mit Angst reagiert. Heute weiß ich "Ich habe eine Migräne, das hört gleich wieder auf. Du musst keine Angst haben".
Aber wenn man gar nicht weiß was mit einem los ist und man solche Todeserfahrungen macht, ohne zu wissen warum, ... das kann Angst machen. Das kann zu einer Angststörung führen, der Angst, es könnte einem wieder schwindlig werden, man könnte wieder das Bewusstsein verlieren. Wenn man nicht weiß was mit einem los ist, was die Ursache der Symptome kommt, dann kann es passieren, das man sich denkt "das letzte Mal hatte ich diesen Anfall als ich auf der Rolltreppe stand. Ich nehme jetzt lieber man die Treppe". Es kann zu einer Vermischung kommen.
Aber erst mal muss bei Thomas geklärt werden, ob es medizinische Ursachen gibt.
Vielleicht weil sie die Ursache ihrer Ohnmachtsanfälle kennen und wissen, "ich habe Epilepsie, diese Ohnmachtsanfälle sind ein Symptom der Epilepsie"? Epilepsiepatienten wissen, "das kann jederzeit wieder passieren". Sie kennen die Ursache, haben eine Erklärungen, können sich drauf einstellen, ...Aber es gibt aber auch Menschen, die regelmäßig Ohnmachtsanfälle haben (z.B. aufgrund einer Epilepsie), die deshalb aber keine übermäßigen Ängste entwickeln und kein Vermeidungsverhalten entwickeln, sich also nicht vor bestimmten Situationen fürchten und diese zu vermeiden suchen.
Anfangs habe auch ich auf diese stundenlangen Drehschwindelattacken mit Stürzen, Bewusstlosigkeit, heftigen Sehstörungen, Gangunsicherheit, Standunsicherheit, Zittern in den Beinen, ... mit Angst reagiert. Heute weiß ich "Ich habe eine Migräne, das hört gleich wieder auf. Du musst keine Angst haben".
Aber wenn man gar nicht weiß was mit einem los ist und man solche Todeserfahrungen macht, ohne zu wissen warum, ... das kann Angst machen. Das kann zu einer Angststörung führen, der Angst, es könnte einem wieder schwindlig werden, man könnte wieder das Bewusstsein verlieren. Wenn man nicht weiß was mit einem los ist, was die Ursache der Symptome kommt, dann kann es passieren, das man sich denkt "das letzte Mal hatte ich diesen Anfall als ich auf der Rolltreppe stand. Ich nehme jetzt lieber man die Treppe". Es kann zu einer Vermischung kommen.
Aber erst mal muss bei Thomas geklärt werden, ob es medizinische Ursachen gibt.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Ja, das kann sicher ein Punkt sein. Andererseits, wenn ich persönlich die Diagnose Epilepsie hätte, dann hätte ich dennoch die ärgsten Ängste, dass es passieren könnte...Jenny Doe hat geschrieben: Sa., 11.11.2017, 12:59 Vielleicht weil sie die Ursache ihrer Ohnmachtsanfälle kennen und wissen, "ich habe Epilepsie, diese Ohnmachtsanfälle sind ein Symptom der Epilepsie"? Epilepsiepatienten wissen, "das kann jederzeit wieder passieren". Sie kennen die Ursache, haben eine Erklärungen, können sich drauf einstellen, ...

Und so gibt es auch Menschen, die eher so die Einstellung haben "ja manchmal, gibt es halt komische Sachen" oder "wird schon wieder werden".
Es kommt aber bestimmt auch auf das Ausmaß der Symptome an.
Deine Symptome hören sich ja echt sehr sehr heftig an. Tatsächliche Ohnmachtsanfälle und Stürze vor lauter Schwindel...
Da würde ich jetzt nicht sagen, dass das "lediglich" nach Angst/Panik klingt.
Bei Thomas Schilderungen hingegen, habe ich das Gefühl bekommen, das wäre alles durch Angst/Panik zumindest auch erklärbar. Vielleicht gibt ja das dann ein bisschen Beruhigung, falls jetzt im weiteren Verlauf nichts anderes gefunden wird.
Chancen
Hallo Chancen,
Ich bin so ein "Ausnahmefall" bei dem z.B. die Aurasymptomatik nicht mit Einsetzen der Kopfschmerzen endet. Ich habe die Aurasymptomatik (Schwindel, Sehstörungen usw.) bereits vor der eigentlichen Attacke, während der Attacke und noch zwei Tage nach der eigentlichen Drehschwindelattacke. Erst am dritten Tag sind die Aurasymptome gänzlich weg. Bei mir klingen sie nur langsam ab. Am Tag nach der Attacke kann ich nicht ohne Stütze laufen. Am zweiten Tag schwanke ich zwar noch, schaffe aber dennoch ohne Stütze zu laufen. Am dritten Tag laufe ich wieder normal, ... bis ich mit dem nächsten Trigger konftontiert werde.
Im Sommer gibt es bei mir keinen einzigen aurafreien Tag. Da ist mir jeden Tag schwindlig und ich stolpere nur vor mich hin.
Man kann somit als Außenstehender nicht sagen "so häufig wie du das hast muss es eine Angststörung sein".
Ist schwer das aus der Ferne zu sagen. Sollte bei Thomas eine Migräne vorliegen, so verläuft diese bei jedem anders.Da würde ich jetzt nicht sagen, dass das "lediglich" nach Angst/Panik klingt.
Bei Thomas Schilderungen hingegen, habe ich das Gefühl bekommen, das wäre alles durch Angst/Panik zumindest auch erklärbar.
Ich bin so ein "Ausnahmefall" bei dem z.B. die Aurasymptomatik nicht mit Einsetzen der Kopfschmerzen endet. Ich habe die Aurasymptomatik (Schwindel, Sehstörungen usw.) bereits vor der eigentlichen Attacke, während der Attacke und noch zwei Tage nach der eigentlichen Drehschwindelattacke. Erst am dritten Tag sind die Aurasymptome gänzlich weg. Bei mir klingen sie nur langsam ab. Am Tag nach der Attacke kann ich nicht ohne Stütze laufen. Am zweiten Tag schwanke ich zwar noch, schaffe aber dennoch ohne Stütze zu laufen. Am dritten Tag laufe ich wieder normal, ... bis ich mit dem nächsten Trigger konftontiert werde.
Im Sommer gibt es bei mir keinen einzigen aurafreien Tag. Da ist mir jeden Tag schwindlig und ich stolpere nur vor mich hin.
Man kann somit als Außenstehender nicht sagen "so häufig wie du das hast muss es eine Angststörung sein".
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Ich weiß nicht, ob bei den doch recht schweren Symptomen folgendes möglich ist, will aber trotzdem davon berichten.
Ich hatte leichtere Symptome: monatelang Tinnitus und eine Weile eine starke Übelkeit beim Kopf drehen. Arme schlafen mir eh nachts ständig ein und kribbeln. Ein paar Wochen gab es auch eine Episode mit nächtlichem hohen Puls von bis zu 150 Schlägen. Bis auf das einschlafen der Hände ist alles wieder weg. Mir wurde auch gesagt, es wäre wohl Stress. Nach einem Besuch bei Chiropraktiker und einrenken des Rückens inkl Halswirbelsäule war es schwuppdiwupp weg...
Der hohe Puls folgte erst Jahre danach. Aber auch da habe ich gemerkt, dass es sofort besser wurde, wenn ich meine Position im Bett ein wenig veränderte oder aufstand. Weg war es dann. Und nach etwa 2 Monaten kam der Puls so hoch auch nie mehr. Habe von anderen auch schon gehört, dass Blockaden etc ganz miese Dinge machen können. Und auf Röntgenbildern sieht man das ja nicht. Vielleicht also einfach mal bei Chiropraktiker oder Osteopathen vorbeischauen, wird ja hoffentlich nicht schaden, aber wäre schade, wenn man so leidet und es an so etwas harmlosem liegt (liegen könnte). Wobei bei mir der Osteopath zu "sanft" war, erst das hauruck an der Halswirbelsäule hat es gebracht.
Ich hatte leichtere Symptome: monatelang Tinnitus und eine Weile eine starke Übelkeit beim Kopf drehen. Arme schlafen mir eh nachts ständig ein und kribbeln. Ein paar Wochen gab es auch eine Episode mit nächtlichem hohen Puls von bis zu 150 Schlägen. Bis auf das einschlafen der Hände ist alles wieder weg. Mir wurde auch gesagt, es wäre wohl Stress. Nach einem Besuch bei Chiropraktiker und einrenken des Rückens inkl Halswirbelsäule war es schwuppdiwupp weg...
Der hohe Puls folgte erst Jahre danach. Aber auch da habe ich gemerkt, dass es sofort besser wurde, wenn ich meine Position im Bett ein wenig veränderte oder aufstand. Weg war es dann. Und nach etwa 2 Monaten kam der Puls so hoch auch nie mehr. Habe von anderen auch schon gehört, dass Blockaden etc ganz miese Dinge machen können. Und auf Röntgenbildern sieht man das ja nicht. Vielleicht also einfach mal bei Chiropraktiker oder Osteopathen vorbeischauen, wird ja hoffentlich nicht schaden, aber wäre schade, wenn man so leidet und es an so etwas harmlosem liegt (liegen könnte). Wobei bei mir der Osteopath zu "sanft" war, erst das hauruck an der Halswirbelsäule hat es gebracht.
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... und wenn ich auf eine bestimmte Art meinen Arm hebe, mich z.B. strecke, um etwas vom Schrank herunter zu holen, dann kann es passieren, dass mir schwarz vor Augen wird. Aber das macht mir nichts - strecke ich mich halt nicht so 

Guten Abend
Ich habe das Thema genau gelesen und sehe mich in sehr vielen Punkten. Ich bin jetzt 30 Jahre alt.Seit Jahren plagen mich schmerzen und Ohmachts-Gefühle, die unsichere Gang-Art das Gefühl gleich um zufallen, Seh Schwierigkeit. Ich habe das jeden Tag einfach weggedrückt bis die Symptome immer schlimmer wurden. Druck im Brust-Korb , wacklige und schwere Beine, seit 4 Tagen auch Schwindel z.T Benommenheit, das Gefühl das etwas mit meinem Herzen nicht stimmt. Rückenschmerzen in der höhe des Schulterblattes. Diese Jahr im Juli dannder Höhepunkt, ich natte das Gefühl Herzinfakt Symptome zu haben und ging direkt in den Notfall des Krankenhauses, nach ekg blutuntersuchungen hat man mich nachHause geschickt mit der Begründung : Psychosomatische Probleme!! Ich fing an an mir zu Arbeiten, jedoch konnte ich die Gedanken nie los werden das etwas mit mir nicht stimmt, das ich nicht wie früher bin. Immer irgendwelche Schmerzen , negative Gedanken. Ich fühle mich nicht mehr Frei! Ich habe eine Trauma-Therapoe gemacht ich habe x massagen hinter mir , ich habe sogar auch chinesische Medizin besucht. Alles führte nur zum kurzzeitigen Erfolg. Ich habe gemerkt das ich in alle diesen Monaten mich immer mehr zurück ziehe und auf den Tag warte wo ich mich wieder super fühle.
Ich habe das Thema genau gelesen und sehe mich in sehr vielen Punkten. Ich bin jetzt 30 Jahre alt.Seit Jahren plagen mich schmerzen und Ohmachts-Gefühle, die unsichere Gang-Art das Gefühl gleich um zufallen, Seh Schwierigkeit. Ich habe das jeden Tag einfach weggedrückt bis die Symptome immer schlimmer wurden. Druck im Brust-Korb , wacklige und schwere Beine, seit 4 Tagen auch Schwindel z.T Benommenheit, das Gefühl das etwas mit meinem Herzen nicht stimmt. Rückenschmerzen in der höhe des Schulterblattes. Diese Jahr im Juli dannder Höhepunkt, ich natte das Gefühl Herzinfakt Symptome zu haben und ging direkt in den Notfall des Krankenhauses, nach ekg blutuntersuchungen hat man mich nachHause geschickt mit der Begründung : Psychosomatische Probleme!! Ich fing an an mir zu Arbeiten, jedoch konnte ich die Gedanken nie los werden das etwas mit mir nicht stimmt, das ich nicht wie früher bin. Immer irgendwelche Schmerzen , negative Gedanken. Ich fühle mich nicht mehr Frei! Ich habe eine Trauma-Therapoe gemacht ich habe x massagen hinter mir , ich habe sogar auch chinesische Medizin besucht. Alles führte nur zum kurzzeitigen Erfolg. Ich habe gemerkt das ich in alle diesen Monaten mich immer mehr zurück ziehe und auf den Tag warte wo ich mich wieder super fühle.
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