Austausch mit chronisch Suizidalen
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- [nicht mehr wegzudenken]
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reicht es denn nicht, dem eigenen ne lange nase zu ziehen? warum gleich die phantasie, das für alle gleich stellvertretend mit zu machen? ist das nicht fast schon wieder religiös?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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"Warum gleich die Phantasie ..." ziegenkind, so fragst Du.
Die Antwort kannst Du hier im Thread mal wieder ausforschen: Weil die Berührungsängste mit dem Thema so groß sind, dass man es niedermachen muss, wo es nur geht. Und dazu könnte auch gehören, es zu einem singulären Phänomen zu erklären, ihm seine "Relevanz" abzusprechen.
Edit: Und weil ich immer noch nicht verstehe, was an diesem Thema eigentlich so skandalös ist! So skandalös, dass man es nicht aushält.
Edit 2: Und weil jene "Phantasie" schon andere Menschen vor mir dazu getrieben hat, über das Thema nachzudenken, laut: In Schriftform.
Und weil ich zumindest (und jetzt wiederhole ich mich) diese Gedanken mit Gewinn gelesen habe.
Edit 3: Und Du "erdreistest" Dich doch auch, für andere "Platz- und Raummöglichkeiten" an die Wand zu malen, Lebensmöglichkeiten zu "beschwören", also über Dich hinaus zu gehen, und übrigens auch in einen religiösen Raum.
Die Antwort kannst Du hier im Thread mal wieder ausforschen: Weil die Berührungsängste mit dem Thema so groß sind, dass man es niedermachen muss, wo es nur geht. Und dazu könnte auch gehören, es zu einem singulären Phänomen zu erklären, ihm seine "Relevanz" abzusprechen.
Edit: Und weil ich immer noch nicht verstehe, was an diesem Thema eigentlich so skandalös ist! So skandalös, dass man es nicht aushält.
Edit 2: Und weil jene "Phantasie" schon andere Menschen vor mir dazu getrieben hat, über das Thema nachzudenken, laut: In Schriftform.
Und weil ich zumindest (und jetzt wiederhole ich mich) diese Gedanken mit Gewinn gelesen habe.
Edit 3: Und Du "erdreistest" Dich doch auch, für andere "Platz- und Raummöglichkeiten" an die Wand zu malen, Lebensmöglichkeiten zu "beschwören", also über Dich hinaus zu gehen, und übrigens auch in einen religiösen Raum.
Zuletzt geändert von Widow am Di., 26.01.2016, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.
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- Forums-Gruftie
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Wie äußert sich Suizidalität bei mir.... Auf zwei sehr unterschiedliche Arten.
Ich kenne die innere Stimme, die verurteilt. Die mich anbrüllt, mir meine Nichtsnutzigkeit aufzeigt, und mir zuraunt, dass die Welt ohne mich besser dran ist. Dann ist es eine Art "Strafe" oder, wenn ich milder gestimmt bin, einfach eine logische Konsequenz.
Ich kenne auch die innere Stimme, die mir quasi gut zuredet und mir verspricht, dass ich endlich ausruhen kann "dann". Die es gut mit mir meint, und mich erlösen will.
Das Locken macht mir mehr Angst, das Verachten ist insofern gefährlicher, als dass es schon mal "zwanghaft " geworden ist, ein ganz unangenehmer Zustand.
Was es noch gibt, aber ich weiß das nicht genau einzuordnen, ist ein Drohen in mir drin. Wenn du das tust, dann bringe ich "dich " um...... Und genauso gibt es ein "Versprechen ", wenn es ganz schlimm wird, dann "darf " ich.......
Ich glaube, dass ist letztlich alles aufzuteilen in "Tot , weil so schlecht bist " und "Tot weil du genug hast " - mal bestrafend, mal belohnend........ Und doch immer: Tot.
Ich kenne die innere Stimme, die verurteilt. Die mich anbrüllt, mir meine Nichtsnutzigkeit aufzeigt, und mir zuraunt, dass die Welt ohne mich besser dran ist. Dann ist es eine Art "Strafe" oder, wenn ich milder gestimmt bin, einfach eine logische Konsequenz.
Ich kenne auch die innere Stimme, die mir quasi gut zuredet und mir verspricht, dass ich endlich ausruhen kann "dann". Die es gut mit mir meint, und mich erlösen will.
Das Locken macht mir mehr Angst, das Verachten ist insofern gefährlicher, als dass es schon mal "zwanghaft " geworden ist, ein ganz unangenehmer Zustand.
Was es noch gibt, aber ich weiß das nicht genau einzuordnen, ist ein Drohen in mir drin. Wenn du das tust, dann bringe ich "dich " um...... Und genauso gibt es ein "Versprechen ", wenn es ganz schlimm wird, dann "darf " ich.......
Ich glaube, dass ist letztlich alles aufzuteilen in "Tot , weil so schlecht bist " und "Tot weil du genug hast " - mal bestrafend, mal belohnend........ Und doch immer: Tot.
Hello darkness, my old friend...
Aber das sind wir alle irgendwann: Tot.SoundOfSilence hat geschrieben: Und doch immer: Tot.
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Woher kommt das, daß andere es nicht aushalten können, auch nur davon zu hören. Es kann doch nichtWidow hat geschrieben:Edit: Und weil ich immer noch nicht verstehe, was an diesem Thema eigentlich so skandalös ist! So skandalös, dass man es nicht aushäl
nur der Grund sein, daß man jemanden, den man mag, verliert? Wo liegt der Skandal (also bei den anderen,
denn für mich ist das keiner). Wir können doch inzwischen auch öffentlich über Sterbehilfe diskutieren....
Ja, das "Locken" ist gefährlicher, weil da Hoffnung hinter steht.SoundOfSilence hat geschrieben:Das Locken macht mir mehr Angst, das Verachten ist insofern gefährlicher, als dass es schon mal "zwanghaft " geworden ist, ein ganz unangenehmer Zustand.
never know better than the natives. Kofi Annan
Vllt geht es ja auch nur darum eine Legitimierung zu erwirken
Ich glaube mal so 80 Prozent der Menschen haben hin und wieder, vermehrt in schweren Zeiten , den wunsch dem zu entfliehen durch Suizid. Nix mehr aushalten zu müssen. Meistens geht es vorbei sobald die Krise überwunden ist.
Das Leben hat sowohl dunkle als auch helle Fasetten , ich bin Der Meinung das es wichtig ist auch die Sonnenseite des Lebens zu kennen und zu schätzen .
Für mich persönlich ist ein chronischer suizidwunsch ein Symptom von Depression . Also krankhaft und kann medizinisch behandelt werden
Wenn man das den will .. Wenn man das nicht will auch ok , nur liegt es in der Verantwortung dessen , der es nicht will . Und nur dort
@ Mio , ich finde deine Beiträge sehr wertvoll hier, vor allem diesen des polarisierenden ..
Ich glaube mal so 80 Prozent der Menschen haben hin und wieder, vermehrt in schweren Zeiten , den wunsch dem zu entfliehen durch Suizid. Nix mehr aushalten zu müssen. Meistens geht es vorbei sobald die Krise überwunden ist.
Das Leben hat sowohl dunkle als auch helle Fasetten , ich bin Der Meinung das es wichtig ist auch die Sonnenseite des Lebens zu kennen und zu schätzen .
Für mich persönlich ist ein chronischer suizidwunsch ein Symptom von Depression . Also krankhaft und kann medizinisch behandelt werden
Wenn man das den will .. Wenn man das nicht will auch ok , nur liegt es in der Verantwortung dessen , der es nicht will . Und nur dort
@ Mio , ich finde deine Beiträge sehr wertvoll hier, vor allem diesen des polarisierenden ..
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- Forums-Gruftie
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Danke für diese erhellende Erkenntnis, meine Depression ist hiermit behoben.nonStop hat geschrieben:
Das Leben hat sowohl dunkle als auch helle Fasetten , ich bin Der Meinung das es wichtig ist auch die Sonnenseite des Lebens zu kennen und zu schätzen .
Ich glaube echt, da geht es viel um "Macht". Macht über mich, tatsächliche oder vermeintliche "Macht" über andere. Macht über "unerwünschte/unerfüllte Bedürfnisse". Macht über die widrigen Umstände.
Meinen ersten "Suizidversuch" habe ich mit 6 Jahren unternommen indem ich bewusst vor ein Auto gerannt bin. Er hat seinen "Zweck" damals erfüllt: Meine Mutter nahm mich endlich wieder wahr. Ich hatte wieder "Macht" über sie. Und ich hatte es überlebt (von was anderem bin ich damals wohl auch nicht ausgegangen).
Dummerweise (glücklicherweise?) kostet mich das ne ganze Menge: 6 Wochen mehr oder weniger völlig ausgeliefert im Krankenhaus, vor allem den "anderen Kindern" die ihre wahre Freude an mir hatten, war ich doch ein leichtes "Opfer", unbeweglich wie ich war. Von den Schmerzen die ich gehabt haben muss mal ganz ab, die nahm ich wohl eh nicht wahr. Zumindest erinnere ich mich nicht daran. Danach nochmal völlig von vorn "laufen" lernen. Und über Monate von meiner sadistischen Tante wegen einer Entzündung aufgrund eines "übersehenen" Fadens immer wieder maletriert werden. Einen "Sonnenhut" tragen müssen, weil das arme Kopferl ja erst mal Schutz brauchte... Alles keine "schönen" Begleiterscheinungen meines "geglückten" Vorhabens. Dürfte mit "rein" gespielt haben, bei der "Erkenntnis" damals.
Für mich ist Suizid übrigens nichts "skandalöses" eher was trauriges und auch ein wenig "feiges", was natürlich nur meine persönliche Wertung aufgrund meiner persönlichen Geschichte ist. Mein Onkel hat sich zB. erschossen, aus "Feigheit" bzw. wohl eher "Schwäche" und "Verzweiflung". Ohne Vorankündigung. Für seine beiden noch jungen Söhne halt Pech, können sich dann ja die anderen "kümmern", werden sie schon (haben sie auch). Immerhin war seine - an dem "schwachen Zustand" nicht ganz unbeteiligte Frau - ja jetzt auch tot. Wie solle er allein das denn da schaffen? Und das ihm andere helfen würden dabei? Soweit hat er wohl in dem Moment nicht gedacht...
Wenn sich ein erwachsener Mensch ohne Verantwortung für einen anderen töten möchte, weil er das als Befreiung empfindet, dann finde ich das absolut ok. Ich möchte dann nur einfach nix davon wissen und in keiner engeren Beziehung zu dieser Person stehen. Schon aus Selbstschutzgründen. Ich wollte aber auch nicht mehr zu jemandem in Beziehung stehen, dem ich "im Leben" derart gleichgültig bin.
Meinen ersten "Suizidversuch" habe ich mit 6 Jahren unternommen indem ich bewusst vor ein Auto gerannt bin. Er hat seinen "Zweck" damals erfüllt: Meine Mutter nahm mich endlich wieder wahr. Ich hatte wieder "Macht" über sie. Und ich hatte es überlebt (von was anderem bin ich damals wohl auch nicht ausgegangen).
Dummerweise (glücklicherweise?) kostet mich das ne ganze Menge: 6 Wochen mehr oder weniger völlig ausgeliefert im Krankenhaus, vor allem den "anderen Kindern" die ihre wahre Freude an mir hatten, war ich doch ein leichtes "Opfer", unbeweglich wie ich war. Von den Schmerzen die ich gehabt haben muss mal ganz ab, die nahm ich wohl eh nicht wahr. Zumindest erinnere ich mich nicht daran. Danach nochmal völlig von vorn "laufen" lernen. Und über Monate von meiner sadistischen Tante wegen einer Entzündung aufgrund eines "übersehenen" Fadens immer wieder maletriert werden. Einen "Sonnenhut" tragen müssen, weil das arme Kopferl ja erst mal Schutz brauchte... Alles keine "schönen" Begleiterscheinungen meines "geglückten" Vorhabens. Dürfte mit "rein" gespielt haben, bei der "Erkenntnis" damals.
Für mich ist Suizid übrigens nichts "skandalöses" eher was trauriges und auch ein wenig "feiges", was natürlich nur meine persönliche Wertung aufgrund meiner persönlichen Geschichte ist. Mein Onkel hat sich zB. erschossen, aus "Feigheit" bzw. wohl eher "Schwäche" und "Verzweiflung". Ohne Vorankündigung. Für seine beiden noch jungen Söhne halt Pech, können sich dann ja die anderen "kümmern", werden sie schon (haben sie auch). Immerhin war seine - an dem "schwachen Zustand" nicht ganz unbeteiligte Frau - ja jetzt auch tot. Wie solle er allein das denn da schaffen? Und das ihm andere helfen würden dabei? Soweit hat er wohl in dem Moment nicht gedacht...
Wenn sich ein erwachsener Mensch ohne Verantwortung für einen anderen töten möchte, weil er das als Befreiung empfindet, dann finde ich das absolut ok. Ich möchte dann nur einfach nix davon wissen und in keiner engeren Beziehung zu dieser Person stehen. Schon aus Selbstschutzgründen. Ich wollte aber auch nicht mehr zu jemandem in Beziehung stehen, dem ich "im Leben" derart gleichgültig bin.
Zuletzt geändert von mio am Di., 26.01.2016, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.
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widow, ich hab nicht beschworen. ich hab gefragt. ob nicht manch eine vielleicht aus dem konstrukt der aus der gezeigten nase resultierenden freiheit ihre lebensenergie bezieht. ich bin weit davon entfernt, das in irgendeiner weise normativ zu überhöhen. ich vermute, dass es mitunter so ist. und wenn dies so wäre, so wäre das eine weitere von vielen anderen empirisch beobachtbaren paradoxien, die menschen offenbar zum leben brauchen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Das habe ich Dir auch nicht unterstellt.ziegenkind hat geschrieben:ich bin weit davon entfernt, das in irgendeiner weise normativ zu überhöhen.
Die Art und Weise, wie Du nun aber wieder hier etwas aufplusterst, das bislang sowohl ohne akademischen Zeigefinger als auch ohne therapeutische Interventionen ausgekommen ist, veranlasst mich, mich dessen zu besinnen, was ich vorhin anlässlich themenfremder Beiträge mir selbst bereits riet.
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- Forums-Gruftie
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@ diejenigen, die seit frühester Kindheit suizidal sind. Wie lief das denn bei euch im Kopf ab, wie konntet ihr das überhaupt greifen (und euch jetzt daran erinnern) ?
Bei mir ging das "erst" so mit 12 Jahren los, als ich auch wusste, was Tod/Sterben/Suizid ist und wie das ablaufen könnte.
Bei mir ging das "erst" so mit 12 Jahren los, als ich auch wusste, was Tod/Sterben/Suizid ist und wie das ablaufen könnte.
Bei mir dürfte diese Situation mit 6 die erste und auch "einzig ernsthafte" gewesen sein. Ich habe das bis vor ein paar Jahren selbst gar nicht begriffen bzw. konnte mich an die Zeit bis dahin nicht erinnern. Ich hatte da NULL direkten Zugang. Mittlerweile habe ich einen "verhältnismässig" guten Zugang und das "dafür zuständige Kind" hat mir einiges von dem "mitgeteilt" wie das wohl gewesen sein muss. Später hatte ich wohl viele Suizidgedanken und Wünsche die aber nie wieder derart "konkret" in einer Handlung mündeten. In der Zeit, als ich häufig kurz davor war, dass sie fast in einer Handlung gemündet hätten, hat sich eben jener bewusste "Schalter" umgelegt in mir.Speechless hat geschrieben:@ diejenigen, die seit frühester Kindheit suizidal sind. Wie lief das denn bei euch im Kopf ab, wie konntet ihr das überhaupt greifen (und euch jetzt daran erinnern) ?
Bei mir ging das "erst" so mit 12 Jahren los, als ich auch wusste, was Tod/Sterben/Suizid ist und wie das ablaufen könnte.
Eine "konkrete" Vorstellung hatte ich wohl auch nicht, damals (schon gar nicht von sowas wie "Suizid"), aber von Tod hatte ich eine Vorstellung. Und tot sein wollte ich damals, den wenn ich tot gewesen wäre, wäre ich wenigsten bei meinem Vater gewesen und meine Mutter hätte sehen können, was sie davon gehabt hat, dass sie mich nicht wollte (aus meiner Wahrnehmung heraus).
Im Grunde wollte ich sie aber wohl "bestrafen" für ihre "Ignoranz" und "Abwesenheit", für ihr "mich nicht wahrnehmen". Und somit habe ich das schlimmstmögliche getan, was ich tun konnte: Ich bin vor ein Auto gerannt. Ich habe das "größte Verbot" gebrochen, damals (bei 3 Autos am Tag...die auf der Straße langfuhren...im Grunde habe ich mich immer gefragt, WIE ich das eigentlich geschafft habe, als Kind, das sowas von ganz klein auf "kannte", weil häufig allein unterwegs auf der wirklich nicht viel befahrenen Straße und wusste, wie es sich zu verhalten hat...mittlerweile weiss ich es.)
@ speechless:
Ich kann mich an kaum etwas erinnern, das vor meinem 10 Lebensjahr liegt.
Das erste Mal, dass ich sterben wollte, weiß ich noch: Da war ich knapp 12. (Und nein: Ich hatte keinen Liebeskummer. Mich hatte mein erstes Gedicht "überkommen" - anders kann ich das nicht nennen, übrigens ein grauenvoller Schwulst-Text.)
Ich habe weder während meiner Kindheit noch während meiner Jugend Suizidversuche "gemacht".
Ich war bei meinem ersten 42 Jahre alt.
Doch ich habe mir spätestens seit meinem 12 Lebensjahr (und ich vermute: früher, weil das wohl nicht aus "heiterem" Himmel kam) immer wieder gewüscht, tot zu sein, und oft auch darüber nachgedacht, wie ich das ins Werk setzen könnte. Ich habe schon damals einiges darüber gelesen und setze diese Lektüre bis heute fort.
Vielleicht ist auch das ein Unterschied: Die, die hier von ihren ausgeführten Suizidversuchen als Kind berichtet haben, begreifen sich selbst als Trauma-Opfer, können also eine Traumatisierung namhaft machen, die in ihrer Kindheit stattgefunden hat.
Ich kann das nicht. Ich bin weder sexuell missbraucht worden noch wurde ich anderweitig konkret misshandelt.
Und vielleicht wollen jene deshalb nunmehr so gern leben.
Und ich nicht.
Ich kann mich an kaum etwas erinnern, das vor meinem 10 Lebensjahr liegt.
Das erste Mal, dass ich sterben wollte, weiß ich noch: Da war ich knapp 12. (Und nein: Ich hatte keinen Liebeskummer. Mich hatte mein erstes Gedicht "überkommen" - anders kann ich das nicht nennen, übrigens ein grauenvoller Schwulst-Text.)
Ich habe weder während meiner Kindheit noch während meiner Jugend Suizidversuche "gemacht".
Ich war bei meinem ersten 42 Jahre alt.
Doch ich habe mir spätestens seit meinem 12 Lebensjahr (und ich vermute: früher, weil das wohl nicht aus "heiterem" Himmel kam) immer wieder gewüscht, tot zu sein, und oft auch darüber nachgedacht, wie ich das ins Werk setzen könnte. Ich habe schon damals einiges darüber gelesen und setze diese Lektüre bis heute fort.
Vielleicht ist auch das ein Unterschied: Die, die hier von ihren ausgeführten Suizidversuchen als Kind berichtet haben, begreifen sich selbst als Trauma-Opfer, können also eine Traumatisierung namhaft machen, die in ihrer Kindheit stattgefunden hat.
Ich kann das nicht. Ich bin weder sexuell missbraucht worden noch wurde ich anderweitig konkret misshandelt.
Und vielleicht wollen jene deshalb nunmehr so gern leben.
Und ich nicht.
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speechless, ich bin mit drei oder vier jahren von einer brücke in tiefes wasser gesprungen - wissend, dass ich nicht schwimmen kann. ich weiß, dass ich damals unendlich müde und angestrengt war und wollte, dass das aufhört. nie wieder war ein suizdversuch so angstfrei und gleichsam selbstverständlich wie damals.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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