Umgang nach der Klinik

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Blümchen87
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Umgang nach der Klinik

Beitrag Mo., 27.02.2012, 21:37

Hallo ihr LIeben,

ich bin seit dem 09.02.2012 wieder zu Hause und war vorher in der KlaK (anorexie und Sportzwang). Ich habe nur ein riesen Problem:
Wann hört es mit der Gewichtszunahme wieder auf???
Ich habe das Gefühl, es geht immer weiter und weiter hoch. Ich weiß, dass ich die Mengen auf keinen Fall weiter reduzieren soll, aber ich ertrage die Zunahme einfach nicht mehr
Bin nervlich echt am Ende. Mein bauch ist auch wieder total hart und aufgebläht und tut weh

Körperlich bin ich echt wieder viel fitter als zuvor, nur psychisch geht es mir noch schlechter:
Ich habe Panik, wenn ich unter Menschen bin, das hatte ich vorher nicht, diese extremen Stimmungsschwankungen, Selbstverletzungsdruck, der kaum auszuhalten ist und der Hass auf mich wird wieder doller..
Ich seh nur noch ein rundes Gesicht im Spiegel und will nicht mehr raus...

Wo geht ihr mit dem Schmerz und der Wut hin?

Ich kann meinen "neuen" Körper kaum akzeptieren, verkrieche mich wieder viel zu Hause, kann mein eigenes Spiegelbild nicht ertragen und geh wiede rmehr zum Sport als geplant. Auch das Essen läuft nicht so super!

Nervlich bin ich meistens am Ende und seh einfach keinen Sinn mehr. Ich bin traurig, kann die Trauer aber nicht rauslassen und wütend auf mich und meinen mittlerweile verhassten Körper (obwohl ich echt hart dafür gearbeitet habe so auszusehen hasse ich es jetzt). Ich empfinde für m ich nur noch Hass und Abwertung und kann damit nicht anders umgehen, als diesen Hass gegen mich zu wenden und alle Agressionen an mir auszulassen.
Ich weiß, dass es keine Lösung ist, meinen Körper noch häßlicher zu machen durch die Narben etc, aber ich weiß nicht wohin mit den Emotionen, die nicht raus wollen.

Die Lebensfreude und der Sinn sind momentan einfach wieder gaaaaaanz weit weg!

Kennt das jemand?

Was auch nervt ist, dass ich kaum noch Emotionen habe. Ich habe in den ganzen Wochen in der Klinik (außer 1x) nie weinen können und kann es immer noch nicht. Ich habe immer dsa Gefühl innerlich zu weinen, aber es kommt einfach nicht raus.

Ich hoffe, dass es mit der Zunahme bald aufhört. BITTE!

Ach ja und noch ein Thema, das mich beschäftigt: Der Umgang mit den Erwartungen des Umfelds
Wie soll ich auf die Erwartungen der andren reagieren?

Ich bekomme so oft zu hören: Schön, dass du geheilt bist und wieder da bist und wieder arbeiten kannst (fang Mittwoch mit 2 std an), die Ablenkung sei ja das Beste.
Dazu muss ich sagen, dass nicht alle wissen, warum ich über 6 monate weg war.
Ich weiß, dass ich bei weitem noch nicht geheilt bin, jeder Tag ist ein Kampf,es gibt oft Rückfälle, mir geht's psychisch schlechter als vorher
(hab vor 6 Wochen noch ne Überdosis Tabletten genommen und war anschließend auf der geschlossenen
- das zeigt ja wie gut es mir geht und wie toll ich es finde jetzt so viel gesünder etc auszusehen).
Ich kann kaum Freude empfinden und andren Menshcen gegenüber nur Misstrauen und teilweise einfach nur Angst.

Das kann ich doch keinem erzählen - aber ich habe so Angst vor den Erwartungen,d ass ich jetzt zurück komme und so bin wie vorher.
Das bin ich nicht. Ich bin noch nicht der lebenfrohe Mensch. eher ruhig und in mich gekehrt. ´Teilweise bekomme ihc von der Welt um mich herum kaum was mit.

Die schwere Zeit in der Klink hat auch Ihre Spuren hinterlassen (Narben [...] ) Die wird man auch sehen. Soll ich die Wahrheit sagen? Ich will nicht mehr Lügen, das habe ich sooo lange.

Wie seid ihr mit den Erwartungen umgegangen?
Wie ehrlich soll ich zum Chef sein?- Ich habe [Medikament] zu Haus wenn ich die Angst nicht mehr aushalte. Danach ist ,man ja total benebelt, was die Arbeit auch beeinträchtigen kann. Soll ich ihm sowas sagen? Ich weiß es einfach nicht....

Was auch ganz toll ist sind Aussagen wie: Oh, du siehst im Gesicht wieder viel gesünder aus. Ich weiß dass es nett gemeint ist, aber es bestätigt mich nur, dass jeder sieht, wie viel ich zugenommen habe.

Ahhhhhhhh

Ich glaube, ich hab voll verwirrend geschrieben, sorry! aber ich bin auch so verwirrt

Lg
Blümchen

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Geistlein
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 28.02.2012, 17:07

Hey Blümchen,

ich versuch dir mal kurz zu antworten, auch wenn ich befürchte, dass da nicht viel sinnvolles rauskommen wird... Bin gerad so mit mir selbst beschäftigt, dass es mir schwer fällt mich auf andere Beiträge einzulassen, sorry :(
Bin ab Donnerstag nun auch wieder inner Klinik

Also...
Hmm dein Problem kenne ich auch, habe während/nach dem Aufenthalt in der Klinik am Korso ca. 15kg zugenommen und fand es schrecklich.
Ich denke es geht vielen so, aber man muss sich dabei immer vor Augen führen, dass man vorher untergewichtig war und es so viel besser ist.
Ich weiß, dass ist schwer...

Der Körper ist dann vielleicht wieder gesund (oder zumindest gesünder), aber die Psyche ist noch lange nicht geheilt.
Und das dauert auch ne Weile, bis man sich irgendwann Normalgewichtig akzeptieren kann...

Man muss eben was loslassen, was einem viel gegeben hat und sehr sehr wichtig im Leben geworden ist, und das ist nie leicht.

Tut mir Leid, konkrete Tipps, was du tun kannst dass es dir psychisch wieder besser geht habe ich leider auch nicht für dich, aber vielleicht schaust du mal im Internet umher nach Menschen, sie gerade in ähnlichen Situation stecken/steckten oder so...
Oder du schaust mal obs hier im Forum schonmal ähnliche Beiträge gibt..?

Wie war das noch gleich, bist du irgendwo in Behandlung? Habs gerad nicht aufm Kasten..


Ich wünsche dir jedenfalls alles alles Gute!!!

lass den Kopf nicht hängen...

Viele Grüße vom Geistlein

P.S.: Vielleicht kann dir ja hier noch wer anders antworten, der was hilfreicheres beisteuern kann als ich..?
Ich wünsch es dir!
..wenn man immer nur tut, was man schon kann, wird man immer bleiben, was man schon ist!

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schmetterling.1983
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Beitrag Di., 28.02.2012, 18:35

Hallo Blümchen87,
hatte dir ja schon eine PM geschrieben, doch das hier ist mir eben noch mal ins Auge gestochen:
Blümchen87 hat geschrieben:Nervlich bin ich meistens am Ende und seh einfach keinen Sinn mehr.
Was meinst du damit?
Das Gefühl sich so furchtbar zu finden, dass man sich hasst ist sicher sehr belastend.
Wenn es mir mal so extrem gegangen ist mussich sagen, dass es mir geholfen hat Zeit mit meinen Freunden zu verbringen, die sich nicht am Gewicht orientiert haben. Das akzeptiert sein von Ihnen hat mir geholfen mich selbst als "daseihende" mit all der Wut und den Emotionen auszuhalten.
Blümchen87 hat geschrieben:Das kann ich doch keinem erzählen
Die Frage ist warum nicht? Ich denke es ist wichtig darüber zu sprechen, denn du fühlst dich so und brauchst offenbar hilfe dabei dich besser zu fühlen. Ich denke du weißt selbst, dass es mit mehr Regeln und Restriktionen deinerseits den Strudel wieder nach unten zieht und nur, wenn deine emotionale Situation passt, wirst du auch die Kraft haben durch dein Aussehen zu zeigen, dass du jmd bist.
Blümchen87 hat geschrieben:Wo geht ihr mit dem Schmerz und der Wut hin?
Reden, reden, reden.
Blümchen87 hat geschrieben:Soll ich die Wahrheit sagen? Ich will nicht mehr Lügen, das habe ich sooo lange.
Geh nach deinem Gefühl, wenn du nicht möchtest musst du nicht.
LG
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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