Schwanger, aber auf Psychopharmaka - was nun?

[Tara]

Ich erfuhr heute, mehr oder weniger zufällig davon, dass ich in der vierten Woche schwanger bin!!!!!!!!!!!!!!!! Nach einer gehörigen Panikattacke, vielen Tränen und doch auch Lachen, habe ich große Sorgen um dieses Baby-Würmchen. Ich bin bipolar-Mischtypus. Nehme 150mg Trittico und 150mg Wellbutrin. Mein Körper ist quasi verseucht!!!! Würde sofort alles Absetzen. Mein Arzt rät mir davon aber ab,- denn: Absetzen in dieser radikalen Form könnte u.U. eine Psychose zur Folge haben- Stresshormone würden dem Würmchen schaden etc... Wellbutrin ist ein relativ neues Präperat und es gibt keine Langzeitstudien bzgl Auswirkungen auf den Fötus. Trittico wird als relativ(!)ungefährlich eingestuft. Er rät mir, unbedingt Trittico beizubehalten- ich werde es aber heruntersetzen auf 100mg. Falls ich wegen dem Wellbutrin Entzug kippen sollte- würde er mir als Alternative dazu Benzos (!!!) verabreichen- da dieses nachweislich überhaupt keinen Schaden anrichten würde (ausser für das Kind entsprechende Absetzerscheinungen nach der Geburt- welches es auch nach den ADS hat...)

Hat jemand Erfahrungen mit Medikamenten in der Schwangerschaft- bzw. Medikamentenentzug in der Schwangerschaft????????????????
Was soll ich nur tun????

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[Dunkle]

Liebe Tara,

erst einmal meinen allerherzlichsten Glückwunsch!!
WOw, was für eine Nachricht!!!
Das Durcheinandersein, die extremen Gefühle nach dieser Nachricht, jaja, da hast Du nun noch 8 Monate Zeit, dass sich alles setzt - und so ganz setzen wird sich das nie

Ich kann Dir speziell zu Psychopharmaka nix sagen. Ich habe hohen Blutdruck, schon damals während der SS, nahm Betablocker... Hier habe ich auch gemerkt, nach den gleichen Überlegungen wie Du (man wäre ja lieber "rein", nachdem man ja nun erstmal körperlich nicht mehr nur für sich alleine verantwortlich ist!!), dass plötzliches Absetzen gar nicht gut ist.

Ich kann jetzt nicht streng medizinisch urteilen, aber lass Dein Gemüt diese neue umwerfende Tatsache erst mal verdauen, dann kannst Du reduzieren, bzw. umstellen. Ich habe später reduziert, als es mir ab dem 5. Monat richtig gut ging. Aber ob das auch für Psychopharmaka gilt, weiß ich nicht...

Ich wünsch Dir und XXX alles Liebe!!

Die Dunkle

[Tara]

Danke liebe Dunkle!
Es tut mir gut von Dir zu lesen

Im Moment ist alles durcheinander; ich hab es selbst noch nicht ganz gerafft; aber meinen Lebensstil habe ich schon umgekrempelt!- frühstücke nun Kaffee,- und ZigarettenFREI! mache nun morgends Yoga und von einem Nikotinkonsum von 20/Tag, bin ich mittlerweile auf vier, max. fünf herunten...

Ich war heut beim Frauenarzt- der meinte in den zwanzig Jahren hätt er noch nie erlebt, dass Babys durch Psychopharmaka krank geworden wären... das ist schon mal etwas beruhigend zu wissen!

Aber dass das Kleine einen Entzug machen muss- als erste Lebenserfahrung?!

[Larix]

Hallo tara,

Die Frage lautet also: Dürfen Neuroleptika und Antidepressiva (also antipsychotisch und stimmungsaufhellend wirkende Psychopharmaka), Tranquilizer (Beruhigungsmittel), aber auch Phasenprophylaktika (rückfallverhütende psychotrope Substanzen, auch Affekt-Stabilisatoren genannt), Hypnotika (Schlafmittel) u.a. während Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden?

Die Antwort lautet: Das kommt auf den Einzelfall an, nämlich Patientin, Schwangerschaftsverlauf, ärztliche Betreuungsmöglichkeiten, vor allem aber das Arzneimittel mit seinem spezifischen Wirkungs-, Nebenwirkungs- und Wechselwirkungs-Spektrum

Diese in der Tat beunruhigenden Fragen brauchen eine qualifizierte Beratung

ich würde Dir raten noch zu anderen Ärzten zu gehen, die sich mit Psychopharmaka und Schwangerschaft auskennen. Denke nicht, daß dies unbedenklich ist. Allerdings sollte es auch nicht Angst-machend sein, wenn es nicht nötig ist, aber es muß unbeding besser abgeklärt werden.

Alles Gute tara! Dir und Deinem Kind, LG Larix

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[Nurse_with_wound]

Mich wuerde auch interessieren, bei Paroxat wirds von Missbildugnen berichtet aber 10 mg?
Ich hatte schon richtig horror, als ich dachte dass ich schwanger bin.

[kamikatze]

Liebe tara!
herzliche gratulation!
wie würde für dich die "sache" ( ) denn ganz abgesehen von den medis aussehen?

so wie ich dich verstehe ist deine entscheidung bereits gefallen für das kind, oder? ich hoffe, ich trete dir mit dieser frage nicht auf die zehenspitzen!

ich denke an dich und herze dich wenn du magst,
alles liebe und vor allem viel kraft und mut, kk.


P.S: in bezug auf deine medis in der SS habe ich keinerlei erfahrung. aber ich nehme an, dass diene sorgen für dich nicht gut sind. deshalb würde ich mich bei versch. fa (seitens kind resp. gyn) infos holen um dann zu einem enschluss zu kommen, an dem ich und mein partner und halten könnten- sodass es dann auch weniger auf und ab dadurch gibt.

P.P.S. ich fand meine beiden SS eigentlich ganz ganz schöne zeiten!

[Tara]

Hallo liebe Kamika!

Danke für Deine lieben Glückwünsche....
Abgesehen von den Sorgen wegen der Medikamenteneinnahme...puhhhh Kamikatze ich durchlebe ein einziges Gefühlschaos und obwohl ich mich für das Kleine bereits entschieden habe, tue ich es mit schwerem Herzen ; Es wird in eine schwierige Gesamtsituation hineingeboren;
bevor ich es erfuhr, war ich schon dabei eine Trennung von meinem Partner in Erwägung zu ziehen und dann... Ich habe keinerlei finanzielle Ressourcen, (ich selbst bin ganz stark gefördert worden, aber was kann ich dem Kleinen nur bieten???? ) habe selbst noch so viele Baustellen offen und große Angst ... vor allem, was mit dem Kind und meiner Rolle dabei zu tun hat.... davor nicht genügend geduldig, liebevoll ...zu sein... es plötzlich nicht mehr zu wollen, kein Leben mehr zu haben.... Angst davor mit dem Kleinen allein dazu stehen.....
In anderen Momenten freue ich mich unendlich auf dieses Wunder in mir und es gelingt mir ein wenig zu Vertrauen, dass alles gut so ist wie es ist....

[kamikatze]

Liebe tara!

ja ja das Leben!
ich glaube halt eh, dass ein kind nie in völlig optimale lebensumstände hineingeboren wird. an irgend etwas reibt sich die familie wohl immer )mehr oder weniger) rund um das kind.

ich verstehe sehr gut, dass du dir sorgen machst bezüglich diener einstweilig vor allem körperlichen verantwortung gegenüber eurem kleinen wurm. anders gings wohl nicht.

wenn es nun wirklich euere gemeinsame entscheidung ist für das kind und das neue leben gehts doch drum, das beste draus zu machen. ich glaube anhand dieser voraussetzung ist es deine verantwortung, wenn du dir hilfe holst wo auch immer möglich. sei es materiell, für das bestehen eurer beziehung als paar, gesundheitlich etc.

ein kind ist immer mit einschränkungen verbunden. kinder sind mehr denn irgend was auf dieser erde halt vor allem beziehung und ein sich verletzlich machen. mit einem kind ist das leben wohl immer kompliziert.

all die sicherheiten die du dir vorgenommen hast deinem kinde einmal zu bieten. ja und nun die realität. klar wurmt das; es soll dich aber nicht in schuldgefühlen zerfressen. mir kommt da immer der satz in den sinn "ausser man tut es".

mach einfach das beste draus. den rest kannst du ohnehin nicht verändern. oder?

dr¨ück dich,
kalii
kaam

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