Nachdem ich eigentlich kurz das Forum durchstöbert habe, aber irgendwie doch nichts Passendes zum allgemeinen Thema Erkrankung und den "für sich richtigen Weg damit umzugehen" finden konnte, wollte ich einmal lieb in die Runde fragen; vielleicht ist oder war jemand auch erst kürzlich in einer ähnlichen Situation bzw. ist selbst zusätzlich an einer (chronisch unheilbaren) physischen, schweren Krankheit erkrankt und/oder wurde mit einer diagnostiziert. Würde gerne eure (auch spontanen) Gedanken dazu lesen.
Um es nicht all zu kompliziert zu machen:
Ich weiß nun seit einigen Monaten, woran ich leide. Um es konkret zu sagen:
Diese Erkrankung beeinträchtigt sehr stark die Aktivitäten d. täglichen Lebens, heißt also, ich habe - (wobei es auch variiert, weil mal bessere, mal schlechtere Tage dabei sind), zwischen 80-90% meines Tages damit und mit den Symptomen zu kämpfen und damit, alltägliche Dinge gut zu bewältigen. Aussicht auf Heilung gibt es derzeit keine, Behandlungen sind rar, sie führt in einigen Jahren wahrscheinlich zur vollständigen Behinderung/Bettlägrigkeit (über Prognose/Verlauf lässt sich allerdings leider nichts sagen), und nun stehe ich so da, mit nicht einmal 30 Jahren. Was natürlich auch Angst macht.
Für mich bedeutet diese Erkrankung ein Abschied vom bisher gewohnten Leben, in dem ich jeden Morgen gesund aufgewacht bin, indem ich problemlos meine Arbeit verrichten, Freunde treffen, etwas unternehmen konnte und gesund eingeschlafen, aber auch wieder gesund und funktionsfähig aufgewacht bin. Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass der Körper nicht mehr kann.
Konkret werde ich leider - sofern ich überhaupt meine Arbeitsstelle wieder antreten kann (was ich momentan aufgrund der Symptome wieder nicht schaffe), die Arbeitsstunden auf die Hälfte reduzieren müssen (was ich bereits tat, allerdings gehen 30 Wochenstunden momentan eben gesundheitlich auch nicht gut), was für jemanden wie mich, die auch noch ledig ist und kaum familiäre Unterstützung hat, schwierig sein wird, finanziell über die Runden zu kommen. Zudem liebe ich meine Arbeit und verrichte diese sehr gerne, kann mir gar nicht vorstellen, dass ich möglicherweise in naher Zukunft gar nicht mehr arbeiten gehen können werde. Zuhause zu sein muss man auch erst einmal "aushalten" können, finde ich.
Dass ich früher oder später wahrscheinlich eine Therapie in Anspruch nehmen werde müssen, um mit diesen Belastungen psychisch zurechtzukommen, ist klar. Immerhin krempelt es das ganze Leben um und bringt es unwiderruflich aus der Bahn.
Konkret:
Wie kommt man damit zurecht, wann habt ihr eure Krankheit akzeptiert und "angenommen" und wie lange hat das in etwa gedauert?
Wie integriert man die Erkrankung in sein Leben, ohne, dass man früher oder später schwer depressiv, wütend, verbittert, etc., wird? Schafft ihr es - durch die Erkrankung unweigerlich konfrontiert, einen einzigen Tag nicht aktiv an den Tod denken zu müssen?
Hattet ihr eine Therapie, könnt Bücher empfehlen? Auch ein Zitat wäre schön, passend finde ich auch das Gelassenheitsgebet. Es gibt zumindest etwas Trost...

Liebe Grüße