(Endlich) VT und vieles ist eher schlimmer geworden

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Sommerkind09
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Beitrag Di., 23.10.2018, 20:07

Entschuldigt die etwas drastisch klingende These ::?, aber...:

Ich sprach ja nun schon ein paar Mal davon, dass ich überhaupt keine Fortschritte in meiner Therapie erkennen kann und das nach allein schon 50 regulären Sitzungen + probatorische usw.
Nachdem ich mich im Frühjahr noch beruhigen liess, es brauche Zeit, mag ich das nun schlicht und ergreifend nicht mehr glauben.

Meine Störung hat sich nach zwischenzeitlicher Besserung durch ein "Soziales Kompetenzen-Training" (also nicht durch die VT selbst) eher wieder verstärkt und die anfangs aufgrund der negativen Gesamtsituation im Hintergrund stattfindenden (noch leichten) Depressionen nehmen mehr und mehr zu, eigentlich finde ich mich bis auf eher gesteigerten Appetit (das aber auch erst seit etwa derselben Zeit!) und den intakten, aber natürlich gehemmten sexuellen Antrieb (keine Freundin etc.) völlig in den Kriterien wieder. Auch mein Umfeld leidet immer mehr unter mir :-(

Während mich der letzte sehr dunkle Winter nicht über Gebühr belastet hat, schaffte zuletzt zeitweise nicht mal mehr der grandiose Sommer in mir irgendwas fröhliches zu bewirken :kopfschuettel:
Dies alles und natürlich den ausbleibenden Fortschritt hab ich nach mehrmaligen Ausfällen (nicht nur von mir angestossen) und Absagen letzte Woche telefonisch geschildert, es war ein Gespräch fast so lange wie ne Sitzung, aber neben den üblichen "Ich verstehe Sie..."-Floskeln hatte ich genau jenen Eindruck eben nicht :roll:

Obwohl ich mehrmals und nachdrücklich meine ausweglose, verfahrene Situationen mit allen negativen Auswirkungen schilderte, kam nur sowas wie, "da seien gute Ansätze dabei", "solche Phasen kämen bei vielen vor" etc.
Und man solle sich ja von dem verbleibenden Stundenkontingent nicht unter Druck setzen lassen :roll:

Is klar, hab nur quasi 2/3 hinter mir und null Bewegung, aber das letzte reisst dann alles raus. Manchmal denke ich, der Therapeut will mit mir auf bequeme Weise seine Stunden vollkriegen :anonym: (ist ne Ausbildungseinrichtung), denn außer viel Reden vor allem durch mich passiert ja eh nix.
(Kann ja sein, dass anderen allein Gespräche schon viel bringen, langfristig und medizinisch bringen sie mir aber nichts)

Aber es geht hier doch vor allem um mich und meine Gesundheit und im Übrigen eine Leistung die die KK nicht bis zum Sankt Nimmerleins-Tag bezahlt! Hab bei jener auch schon mich genau bezüglich eines etwaigen Wechsels schlau gemacht, mein Restkontingent (~30) ist noch "attraktiv" für wen anders und wenn der oder die besser ist, spürt man im Normalfall ja auch schon nach 10 bis 15 Stunden etwas, hab ich jedenfalls schon da und dort gelesen.

Ich bin absolut bereit und willens mein Leben zu ändern ("Krankheitsvorteile" sehe ich beileibe nicht!) und Therapie zu machen, aber so ziemlich alles, Hausaufgaben, Übungen, etwas (und mehr) Druck, auch mal unangenehm werden, fordern (was es im Übrigen alles bei o.g. Gruppentraining gab und es war gut so!) vermisse ich und das hat sich auch nach der ersten "Krisensitzung" seinerzeit nicht wirklich gebessert :kopfschuettel:

Merkt er gar nicht, wo ich da reingeschlittert bin? Oder, und da sind wir beim Thema des Fadens, will/kann er es nicht?

--
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wandermaus123
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Beitrag Di., 23.10.2018, 20:26

Hi
Ich habe tatsächlich von der ersten Stunde an Verbesserung gespürt. Allerdings hatte ich zwischendurch starke Depression entwickelt, als alles Verdrängte zum Vorschein kam.
Ich hatte jedoch nie große Ansprüche an die Therapie und freute mich über Kleinigkeiten.

Welche Ansprüche hast du eigentlich?
Was wäre für dich Fortschritt?


shesmovedon
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Beitrag Di., 23.10.2018, 20:37

Es dauerte sehr lange bis es mir besser ging in der Therapie, also bis sie Wirkung zeigte. Wie viele Stunden kann ich leider nicht sagen, aber mehr als 1 Jahr auf jeden Fall. Mir ging's lange Zeit trotz Therapie grottenschlecht. Ich wusste aber instinktiv, dass die Therapeutin passt und mir helfen kann. Das hat sich dann auch bewahrheitet. Wenn das Gefühl bei dir fehlt, dann wäre vielleicht ein Wechsel sinnvoll.

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wandermaus123
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Beitrag Di., 23.10.2018, 20:41

@Schlendrian

2 Jahre hat es bei mir gedauert, bis ich sagen konnte: die Symptome werden weniger
2,5 Jahre bis ich wirklich Gefühl erlangte, das Leben ist wertvoll
3 Jahre; bis ich sagen konnte: ich komme allein klar


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Sommerkind09
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Beitrag Di., 23.10.2018, 21:18

Also im Mittelpunkt stand seinerzeit noch eine selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung mit Ängsten. Diese waren vereinbart, abgebaut zu werden und soweit an meinen Defiziten zu arbeiten, dass ich mir ein eigenständiges Leben erarbeiten kann.

Klar, vor der Thera ansich hatte ich auch keine großen Erwartungen, aber nach einem guten Einstieg und eben der Festlegung der Ziele hatte ich schon die letztlich vergebliche Hoffnung auf Besserung. Fortschritt aber null.

Erstes Kennenlernen war im Dezember 2016! Fast 2 Jahre also nun schon. Und ich hatte zwar damals sofort den Eindruck, dass es passt, aber ist ja manchmal auch in ner Beziehung so, wenn es zu harmonisch ist und keine Reibung dann stimmt auch etwas nicht und wenn ich bei jedem Problem Verständnis bekomme und es mir quasi mit diesem gemütlich machen kann, ist/war das vielleicht am Anfang befreiend und bequem, aber langfristig wie ich nun sehe total schädlich!
Denke der/die nächste darf erstmal an den nun verstärkten Depressionen ansetzen.

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wandermaus123
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Beitrag Di., 23.10.2018, 21:38

Zu hohes Zuel gesetzt?
Ich hatte keine Ziele und nach 2 Jahren war ich erst recht depressiv und ängstlich; das gehört quasi auf dem Weg der Besserung dazu

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Sommerkind09
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Beitrag Di., 23.10.2018, 21:48

Wir haben es dann ja leicht modifiziert, aber ganz ehrlich, ich bin 35, habe vieles im Leben liegengelassen was nicht nachholbar ist, soll ich da sagen, wenn ich das alles mit 40 packe ist auch noch gut? Das will und kann ich gar nicht und ohne Ziele irrt man wie ich finde planlos umher.

Und mir persönlich fehlt an der Stelle dann der Glaube, dass der der mich in diesem Prozess massgeblich "nach unten" geführt hat auch wieder nach oben führen kann, hat für mich als Sportfan was von nem Trainer an dem man nach dem Abstieg festhält, mündet manchmal in nem Happy End, viel häufiger aber trennt man sich (zu spät) dann doch. Und ich sehe angesichts des noch vorhandenen Restkontingents auch noch genug Potential um was rauzszuholen oder, um es mit dem Fußball zu sagen, noch die nötigen Punkte zum Klassenziel zu holen. Kurz vorm (verpassten) Ziel ist es zu spät irgendwelche Kohlen aus dem Feuer zu holen.

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wandermaus123
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Beitrag Di., 23.10.2018, 21:56

@Sommerkind09

Gut, ich hab meine Lebensziele alle vor 40 erreicht. Immer diese Ziele ... ohne wirklich achtsam zu leben
Und in der Therapie war mein Ziel keine Ziele in der Therapie wenigstens zu haben und sie zu genießen und vertrauen lernen..
Mit den Zielen wäre ich vermutlich sehr frustriert, weil ich keine Medis wollte und diese doch nehmen musste. Dies und anderes zu akzeptieren war ein Fortschritt in meinem Sinne..

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Sommerkind09
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Beitrag Di., 23.10.2018, 22:03

Oder anders gesagt, wer mit 35 praktisch noch nichts erreicht hat und das ändern will und muss, kann nicht anders als genau das als Ziel zu haben. Wohin fortwährender Stillstand führt sehe ich ja jetzt.
Und ja, ich habe anfangs auch die Zeit in der Therapie genossen, dass mir bei allem zugehört wurde, ich ausreden konnte, beklagen (zuhause alles unerwünscht) usw.
Aber von reinem Reden und weniger Tun bzw. Anstossen passiert leider auch nichts und das realisiere ich nun.

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wandermaus123
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Beitrag Di., 23.10.2018, 22:12

Es gibt Menschen die viel reden und nicht viel bewegen bzw. Umsetzen. Gehörst du dazu?

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Sommerkind09
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Beitrag Di., 23.10.2018, 22:31

Wenn Du mir damit permanent "heiße Luft" unterstellen willst, nein. Natürlich rede ich gerne über etwas, aber in der Regel weil es mich bewegt und ich auch etwas bewegen will :!:
Und im SK-Training gab es beides, reden, aber auch Anregungen, Forderungen, Übungen etc., das hat mich im Punkt Soziale Kompetenzen echt weitergebracht bzw. die Augen geöffnet. Ich bin diesen immer mit Elan und Gewissenhaftigkeit nachgegangen, hätte ich die auch von meinem Thera bekommen, wäre ich sicher weiter!

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Kellerkind
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Beitrag Di., 23.10.2018, 22:43

Hi,

ich mag die sympathische Energie, die aus deinen Beiträgen rüberkommt. Mit der ich mich sehr gut identifizieren kann.

Man ordnete mich auch in den Bereich ängstlich-vermeidend ein, ich hab so vieles verpasst, und richtig durchstarten kann ich erst ... jep... seit ich 40 bin, am liebsten möchte ich alles JETZT und SOFORT nachholen, manchmal übertreibe ich auch.
Meine 30iger waren vor allem durch Tagesklinik, schweren Depressionen, Scheidungstrauma, Reha, Therapie und wieder auf die Beine kommen bestimmt. Fast ausschließlich. Und auch ich fühlte mich von den div. Therapeuten immer nur ausgebremst, an der langen Leine gehalten, wo ich doch nen gepflegten A***+tritt wollte und endlich leben. Heute weiß ich: das liegt leider in der Natur solcher Therapien. Lieber beruhigen, besänftigen, down-shiften, stabilisieren, bloß nicht überfordern, etcpp. Für den Großteil der Patienten mag das auch zunächst einmal zutreffen, ich hingegen hab ich immer ziemlich genau so wie von dir geschildert gefühlt.

Wie hab ich das Ruder rumgerissen? Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Antwort auf die Frage ist, aber für mich war der Wendepunkt in den Moment, als ich bei der x-ten probatorischen Sitzung bei Therapeutin X (Tiefenanalyse...*grusel*), erkannte, dass mir NIEMAND von denen helfen wird und ich ... so hart das auch ist... auf mich ganz alleine gestellt bin. Was ging es mir damals dreckig. Erstmal. Aber dann kniff ich die Pobacken zusammen, straffte die Schultern und machte mich halb trotzig-halb ängstlich auf MEINEN Weg und hörte auf, darauf zu warten, dass mir irgendso ein Therapeut sagt, wo es lang geht. Denn tief im Inneren, wenn man ehrlich ist, weiß man doch eh, was die richtige Entscheidung wäre? Und früher oder später, ob mit oder ohne Therapie, kommt man nicht umhin, diese EINE richtige zu tun, egal wie sehr man sich jetzt noch dagegen wehrt. Entweder man stellt sich seinen Ängsten gleich, oder man geht 3 Jahren zu Therapie, damit DER einem überredet, sich den Ängsten und dem Vermeidungsverhalten zu stellen. Da er kannte ich, dass ich mir den Umweg auch sparen kann. Es kommt, wie es kommen muss. Gerade als ängstlich vermeidender Mensch versucht man Jahrelang einen UMWEG zu finden um Hürde x oder Hindernis y... will nicht, mag nicht, ist unsicher, verharrt in der emotionalen Komfortzone... aber ob mit oder ohne Therapeut: früher oder später MUSS man da durch: Es führt kein Weg dran vorbei. Wieso also warten? Dann kann man es auch gleich selbst in die Hand nehmen. Tief Luft holen, Augen zu und durch. Was immer dich davon abhält "zu leben", wie du es dir vorstellst... Brauchst du wirklich einen Therapeuten, der dir sagt, was du tun musst? Du musst dich einfach nur trauen dass zu tun, was dein Gefühl dir die ganze Zeit schon entgegen schreit. Wie gesagt, du kannst noch weitere Jahre darauf warten, dass ein Therapeut dir den Mut in die Seele pflanzt um zu tun, was immer auch nötig ist. Oder du tust es einfach. Es wird anfangs hart. Aber es wird leichter. Ich will nicht lügen. Es kostet Überwindung. Es ist der Sprung in den Abgrund. Einfach mal NICHT auf die Ängste zu hören, sondern auf das Gefühl, das das Leben an den Hörner packen will. Einfach mal JA sagen statt "nein" oder "och nee, ich weiß nicht so recht... also vielleicht... oder vielleicht lieber nicht..."

Ich hab z.B. jetzt nach 20 Jahren Fahrangst mich wieder hinter das Steuer getraut. 5 Jahren nach der o.g. Erkenntnis. Nun gut, ein paar wirtschaftliche Zwänge haben es noch ein wenig verzögert, aber kannst du dir vorstellen, was das heißt? Nach über 20 Jahren sich zu überwinden und sich den Ängsten zu stellen? Nein, es war nicht leicht. Es war echt hart. Es war so hart, dass ich vor lauter Anspannung bei der ersten richtigen Fahrt so starke Rückenverspannung bekam, dass ich 3 Tage krankgeschrieben war! Und es ist auch jetzt noch nicht perfekt. Aber es fühlt sich so geil an, diesen Hürde gemeistert zu haben. ICH habe sie gemeistert. Da hat kein Therapeut was dazu beigetragen. Sondern nur ich und der Pragmatismus: ob nun ein Therapeut neben mir sitzt und mit Engelzungen auf mich einredet oder nicht, fahren muss am Ende doch immer nur ich! Und so hangelt man sich von Erfolgserlebnis zu Erfolgserlebnis...

Eine Metapher. Ein Teil von dir möchte endlich alles nachholen, was er verpasste. Auf der anderen Seite steht die Angst und die Vermeidung. Die sagt: "Och nö, lieber nicht, lieber auf nummer sicher bei dem bleiben, was man kennt." Nun gehst du zum Therapeuten und im Grund willst du doch nur von ihm wissen, auf der Meta-Ebene: wer von beiden hat recht? Soll ich auf die Angst oder den puren Lebenswillen hören? - Dein Therapeut gibt dir diese (klare) Antwort aber nicht. So what?! Frag dich selbst, was immer deine Wünsche und Sehnsüchte sind: Willst du auf dein Sicherheitsbedürfnis hören oder deinem Lebensmut?! Meist erübrigen sich alle weiteren Fragen dann schon von alleine.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "

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Sommerkind09
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Beitrag Mi., 24.10.2018, 14:35

Kellerkind hat geschrieben: Di., 23.10.2018, 22:43ich mag die sympathische Energie, die aus deinen Beiträgen rüberkommt. Mit der ich mich sehr gut identifizieren kann.
Das hab ich auch noch nie gehört, vielen Dank :-) . Und apropos Dank, wusste noch gar nicht, dass man sich auch hier für (gute) Beiträge bedanken kann, hab ich dann auch gleich mal von Gebrauch gemacht.

Was den Rest angeht hab ich ja nicht nur Zustimmung schon bekundet, sondern erkenne mich da wirklich gut wieder.

Und da es in diesem Thread (der ja an einen vorherigen angehängt wurde, hätte ich natürlich auch direkt so machen können) noch kein Thema war, aber gerade sehr gut passt, es gibt da schon ein Feld auf dem ich bisherige Muster gebrochen und mich von meiner Störung gelöst habe und das auch zumindest teilweise zu meinem seelischen Wohlsein, vereinfacht und kurz gesagt, der "Einstieg" in den Sex.

Den hatte ich nämlich bis zu diesem Jahr noch nicht, zum einen mangels Beziehungen natürlich, aber ich hatte mich doch schon länger (laut Anmeldung in einem Forum wohl seit 2007 :anonym: ) mit "käuflicher Liebe" beschäftigt, letzten Endes aber über lange Zeit meine Ängste und Vermeidungsverhalten siegen lassen.

Ohne, dass dieses je in den Sitzungen wirklich Thema war, habe ich dann sehr unvermittelt und spontan im Mai den Schalter umgelegt. Und all die gesammelten Erfahungen mit verschiedenen Frauen haben mir gezeigt, dass meine Ängste umsonst waren und ich z.B. auch mit fremden Menschen eine gute Konversation (die für mich auch dazugehört, kein simples ausziehen und los, dann wieder gehen) führen kann und sympathisch rüberkomme (sonst kann Frau einen Kunden immer noch ablehnen).

Klar, das Ganze ist nicht das Optimum, das wäre für mich immer noch die natürlich gewachsene Partnerschaft, aber die kann ich erst recht nicht erzwingen und so lange ist das für mein gelegentliches Verlangen nach Zärtlichkeit und intimem Körperkontakt eine Lösung, nur sollte ich dann auch langsam zusehen, auch Geld zu verdienen, denn Gespartes reicht nicht ewig.

Und auch wenn manch einer dieses Feld als völlig unwichtig ansieht (für meine Eltern etwa scheint Arbeit vor intakten sozialen Kontakten zu stehen, das weitere ganz zu schweigen), es ist ein Beleg dafür, dass ich aus meinem schadhaften Muster ausbrechen kann.

Allmählich reift in mir auch die Erkenntnis, dass ich alles was zu tun ist um mein Leben zu ändern selbst tun muss, von einem (diesen) Therapeuten kommt da so gut wie nichts, ein Druck rausnehmen wirkt finde ich sogar eher kontraproduktiv, doch ich werde mich jetzt bei anderen Stellen/Institutionen umhören, andere Angebote prüfen, vorerst noch ambulant, da ich das aufgrund meines Umfelds für besser halte.
Denn bin ich einmal z.B. in ner guten Klinik und es läuft gut (traue ich dem Ganzen zu), falle ich bei der Rückkehr ins konfliktbeladene Elternhaus umso tiefer. (Klar, ich könnte dann mit "besserem" Verhalten rauskommen, aber an der für alle unbefriedigenden Situation, dass der 35/36/37-jährige Sohn noch zuhause wohnt ändert das gar nichts)
Die Abneigung gegen eine solche Einrichtung ansich ist längst kleiner geworden.

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Sommerkind09
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Beitrag So., 30.12.2018, 00:03

Mal ein Update, ich habe letztlich Anfang November die Therapie beim bisherigen Therapeuten abgebrochen, im Einvernehmen, weder die Einrichtung noch er haben mir dabei Steine in den Weg gelegt, das Ganze lief sehr kooperativ ab.
Die letzte Sitzung mit ihm zum Abschluß war zwar etwas sonderbar und letztlich sinnlos, aber gut, sie war (auch) eine Geste des guten Willens meinerseits und nach den ersten 2 Stunden und dem Kennenlernen der "Neuen" kann ich schon einige Unterschiede erkennen, angefangen bei vermeintlich unwichtigen Fomalitäten aber auch bei ihrer Vorstellung (hat er auch nicht gemacht) und ihrem Therapieansatz.
Ob es besser wird, wird sich erst nach ner Zeit zeigen, aber es scheint auf jeden Fall deutlich anders zu werden und das brauche ich auch, auch mal ruhig härter angepackt zu werden.

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