@Cwy
Was für ein Absatz. Irgendwie stimmt da meiner Wahrnehmung nach gar nichts, aber auch nicht so wirklich verkehrt.
Erst mal zu den Personen, die mir Zuneigung entgegen bringen: Wann denn? Wo denn? Wie denn? Ich bezweifele, dass die mich auch nur ansatzweise wahrnehmen und mögen; die fahren eher ihre eigene Schiene. Kann das nicht ernstnehmen. Ist auch besser so, denn ich bin so [wasauchimmer], dass ich in echter Zuneigung nur Negatives sehen kann...
Inwieweit ich mich zu Dingen überreden lasse, die mir gegen den Strich gehen? Gegenfrage: Was geht mir denn nicht gegen den Strich? Ich spüre, was das angeht nur noch Indifferenz. Und da grundlegend so ist, es auch völlig egal mit wem ich mich abgegeben, denn es spielt sowieso keine Rolle (subjektives Gefühl), sondern macht lediglich den Mist etwas weniger mistiger…
Zum Austausch gegen Zuneigung? Bloß nicht! Die Antwort ist viel simpler: Im Austausch gegen Gefälligkeiten wie Reparaturen, durch die Gegend fahren usw. Nennt sich Abhängigkeit. Und ja, mir kommt es wie seelische Prostitution vor, aber lassen wir das Thema, denn … denn… es wird sich nicht ändern.
ich habe nur den Eindruck …, dass du erst zu einem recht fortgeschrittenen Zeitpunkt realisierst, dass da gerade jemand jenseits deiner Grenzlinie agiert, und dann hast du das natürlich schon so lange zugelassen …., dass du nicht mehr gut zurück kannst, ohne dem anderen damit widersprüchliche Signale zu senden.
Ja, könnte was dran sein. Sagen wir es so:
1. Ich merke durchaus, wenn jemand jenseits meiner Grenzlinie agiert, ich tue allerdings nichts dagegen außer es auszusitzen, weil ich der Meinung bin, dass sowieso nichts hilft außer Rückzug oder eben hinnehmen. Klärende Gespräche räumen Missverständnisse aus dem Weg oder liefern Erklärungen, aber sie ÄNDERN nichts an den persönlichen Macken, Fehlern oder Charakter einer Person. Ich sag mir immer, es hat eh nichts mit mir zu tun. Solange ich es also hinnehmen kann, tue ich es. Ansonsten gehe ich. Man kann andere eh nicht ändern, und muss sie nehmen wie sie sind oder sich zurückziehen. Ich weder deren Therapeut, noch Partner, noch Mutti und nicht bereit mit mich deren Fehlern (die mich stören) auseinander zu setzen.
Zwar „versuche“ ich ein bis zweimal, wenn mich was stört, dies anzusprechen, ohne gleich ein Fass aufzumachen, aber die Erfahrung zeigt eindeutig, dass dies eh nichts bringt, wenn der „Fehler“ in deren Charakter liegt. Beim dritten Mal schieße ich die Person ab. Basta.
2. Viel größere Schwierigkeit macht der Umstand, dass ich eigentlich jedwede Zuneigung resp. emotionale Interaktion per se als grenzüberschreitend ansehe, und von daher dem Gefühl nicht trauen kann. Entweder ich isoliere mich völlig (funzt nicht), oder ich lebe damit als Dauerzustand. Da ist es recht schwer, eine gerade Linie zu ziehen, welche Art von subjektiv gefühlter Grenzüberschreitung zulässig ist und welche nicht. Dies wird ganz pragmatisch und mit dem Kopf entschieden, denn ansonsten würden selbst harmlose Gespräche bereits schwierig werden…
Ich merke gerade, wie gestört es klingt, wenn es ausspricht, aber es ist nun mal so: Allein die Tatsache, wenn irgendwer irgendein Gefühl in mir auslöst, empfinde ich i.d.R. bereits als übergriffig, manchmal allein dass die Person exisitiert. Zum Glück hat mein Kopf da aber auch noch ein Wörtchen mitzureden und relativiert das subjektive Gefühl wieder…
Zurück zu diesem Fall:
Ich mag kein „offenes Gespräch“ führen, weil mir das viel zu übertrieben und dramatisierend erscheint. Und zugegeben: ich nicht wirklich Sinn darin sehe. Was wäre zu gewinnen? Dass sie bestimmte Kommentare und Scherze verbissen runterschluckt? Sie ist wie sie ist, und ihren Teil denken wird sie sich sowieso, ganz eindeutig setzt sie Signale: Man nimmt sie, wie sie ist, oder man kann gehen.
Außerdem fühle ich mich dabei in der Defensive. Ich komme mir vor wie im Verteidigungsmodus, wie schon geschrieben BIN ich in der Tat überempfindlich, ich empfinde es jetzt z.B. schon sehr unangenehm, dass ich mir überhaupt Gedanken darum machen muss…
Vermutlich sind auch viel zu viele unterschwellige Themen (z.B. Vergleich mit einstigen Seelenverwandten) mit an Board. So oder so, es mir unangenehm. Mir geht es dabei gar nicht mal um diesen halbscherzhafte Aufforderung aufzuräumen, sondern dass ICH nicht damit klar komme gemocht zu werden. Insbesondere nicht, wenn es sich SO äußert, gleichwohl ich es nachvollziehen kann, ich wäre nicht anders, wenn ich jemand wirklich ins Herz geschlossen hätte… zumindest früher war ich genauso.
Aber vor allem: Wie würde denn im besten Fall der Ergebnis eines solchen Gesprächs sein?