Ein Jahr ohne Sex

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
Benutzeravatar

Sonnenhut
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 43
Beiträge: 107

Beitrag So., 07.02.2010, 15:01

lingaroni hat geschrieben:es könnte sein, dass er seine frau nur mehr als "mutter" wahrnimmt, oder das kind als konkurrenz erlebt usw. UND dass er sich seiner inneren haltung nicht bewusst ist
Klar könnte das sein, aber sie begehrt ihn noch und vor dem Kind gabs ja auch schon erhebliche sexuelle Probleme, also so einfach ist das glaube ich dann doch nicht.

Benutzeravatar

Pitt
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 53
Beiträge: 2302

Beitrag So., 07.02.2010, 15:25

Sir hat geschrieben: All' Deine Verführungskünste wirst Du doch sicher schon aufgeboten haben.
Pornos interessieren ihn auch nicht?
... und wie soll ich mir das überhaupt "vorstellen", dass ein Mann seine Unlust bekundet.
Schiebt er Dich weg, wenn Du Dich im Bett an ihn kuschelst?
Wenn du beginnst ihn zu streicheln?
Seinen Nacken küsst?
Wenn Du...usw. usf.
Sagt er dann "Lass das, was soll der Blödsinn"?, oder so...

Ich hab ein ein einfach gestricktes Gemüt und eine simple Vorstellung, weswegen mitunter Frauen in einer Beziehung keinen Sex mehr wollen: a) Sie kommen dabei nicht auf "ihre Kosten" und "haben nichts davon".
b) Sie sind konservativ erzogen oder feministisch indoktriniert und betrachten Sex als eine Gabe der Frau an den Mann
c) Sie instrumentalieren Sex als Ausgleichsgewicht bei unausgeglichenem "Beziehungskonto"
d) Sie finden den Mann erotisch nicht (mehr) anziehend
e) Sie leiden unter generalisiertem Libidoverlust (auch keinerlei Selbstbefriedigung mehr)

Frage an Geierwally: Hast Du Deinen Mann gefragt, weswegen er keinen Sex mit Dir möchte?
Vielleicht hat er ja (gedanklich) eine "Vorliebe" entwickelt, die nicht Deins ist.

Nur so flüchtige Gedanken
Pitt

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
geierwalli007
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 42
Beiträge: 7

Beitrag Mo., 08.02.2010, 02:26

Pitt hat geschrieben:... und wie soll ich mir das überhaupt "vorstellen", dass ein Mann seine Unlust bekundet.
Schiebt er Dich weg, wenn Du Dich im Bett an ihn kuschelst?
Wenn du beginnst ihn zu streicheln?
Seinen Nacken küsst?
Wenn Du...usw. usf.
Sagt er dann "Lass das, was soll der Blödsinn"?, oder so...
Ich glaube nicht, dass sich Männlein und Weiblein in ihrer Unlust-Bekundung unterscheiden. Er dreht sich um, sagt, er wäre müde und dass er lieber schlafen wolle.

Die Gründe, warum Frauen keinen Sex wollen, unterschreibe ich vollinhaltlich. Das hat aber mit meinem Fall nichts zu tun. Natürlich habe ich meinen Partner öfter gefragt, ob es mit mir zu tun hätte, dass er keine Lust auf Sex hätte. Er hat mir immer wieder versichert, dass das nicht der Fall wäre. Er hat gemeint, er hätte einfach keine Lust und könne mir auch keinen Grund dafür nennen. Er hätte auch in vergangenen Beziehungen immer schon Sex-Pausen bis zu einem halben Jahr gehabt. Er hat zugegeben, dass es noch nie ein Jahr gedauert hat, "aber in unserem Fall sei eben das Kind dazwischen gekommen". Ich kann das jetzt glauben oder nicht, aber sein übriges Verhalten mir gegenüber unterstützt seine Aussagen.

Gehen wir also davon aus, dass er die Wahrheit sagt, dann kann man jetzt nach Gründen für die Lustlosigkeit suchen.
Körperliche kann ich ausschließen.
Stress kann's auch nicht sein.
Ein Teil dürfte wohl mit dem Kind zusammenhängen (er war bei der Geburt dabei und einige hier haben mir schon den Tipp gegeben, dass manche Männer mit Lustlosigkeit reagieren - wusste ich nicht, danke!). Hat das jemand von den hier anwesenden Männern schon mal selbst erlebt? Was kann man als Frau dazu tun, um dem Mann dabei zu helfen, die Lust wieder zu erlangen?
Und der restliche Teil? Keine Ahnung. Seine Persönlichkeit - er gehört halt zu denen, denen Sex in einer Partnerschaft nicht wichtig ist? Nach den Postings hier zu schließen, gibt es davon ja einige. Oder eine Prägung aus seiner Kindheit. Das könnte wahrscheinlich nur ein Therapeut herausfinden, da kann ich vermutlich relativ wenig machen. Jedenfalls werde ich die oben angesprochene Frage "Was kann ich für dich tun?" versuchen.

Bin aber für weitere Tipps und Erfahrungsberichte dankbar.

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12124

Beitrag Mo., 08.02.2010, 08:19

Nein ich war bei der Geburt meines Sohnes nicht dabei weil ich es einfach nicht wollte. War auch nicht wirklich Thema bei uns. Ich schätze aber dass es dazu im Web sicher einiges zu lesen geben wird.
Wie soll ich das verstehen dass " sein übriges Verhalten dir gegenüber" seine Aussage unterstützt?
Ihr kuschelt nicht, er streichelt dich nicht, er küsst dich nicht, oder hab ich da was falsch verstanden?
Er scheint ja nicht nur Sex abzulehnen sondern meidet offensichtlich jeden Körperkontakt zu dir und das finde ich ja viel ärger als die sexuelle Verweigerung. Da hat es was gröberes fürchte ich.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Benutzeravatar

debussy
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 50
Beiträge: 1855

Beitrag Mo., 08.02.2010, 08:43

ich war bei der geburt dabei. hat meine libido nicht beeinflusst. (???) kapiere ich nicht, aber bitte.

es kann viele erklärungen für sein verhalten geben. aber die helfen DIR nicht. denn scheinbar ist er nicht in der lage, an sich zu arbeiten oder an sich arbeiten zu wollen. und das ist aus meiner sicht eher ein hinweis darauf, dass die liebe zu dir vielleicht nicht allzu gross ist.

und das grosse problem bei der sache ist, dass du bereits mit dem gedanken spielst, fremd zu gehen.

jeden tag, den du abwartest, ihn mit den konsequenzen zu konfrontieren, wird es schwieriger. rede mit ihm. sag ihm schonungslos wie es dir geht. das ist ihm zuzumuten.


Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 60
Beiträge: 2566

Beitrag Mo., 08.02.2010, 10:03

debussy hat geschrieben: und das grosse problem bei der sache ist, dass du bereits mit dem gedanken spielst, fremd zu gehen.
Das lese ich aber anders:
geierwalli007 hat geschrieben: Das Gleiche gilt für Nebenbeziehungen o.Ä. - ich könnte nicht nur mit Sex fremdgehen, sondern würde zumindest einen Teil meiner Gefühle mitnehmen. Diesem Risiko will ich mich gar nicht aussetzen.

Benutzeravatar

debussy
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 50
Beiträge: 1855

Beitrag Mo., 08.02.2010, 10:35

lieber sir,
Sir hat geschrieben: Das lese ich aber anders:
ich nicht.

denn wer nicht mit dem gedanken spielt, kommt gar nicht auf genau den gedanken, den du zitiert hast.

um zu wissen, dass ich einen teil der gefühle in einen seitensprung mitnehme, muss ich schon sehr intensiv darüber nachgedacht haben. sprich "mit dem gedanken gespielt" haben.

diesem risiko, schreibt sie, will sie sich nicht aussetzen. ok. derzeit. das ist eine momentaufahme. morgen kann das ganze schon völlig anders aussehen. da muss nur noch jemand den richtigen knopf drücken.


Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 60
Beiträge: 2566

Beitrag Mo., 08.02.2010, 13:06

debussy hat geschrieben:. morgen kann das ganze schon völlig anders aussehen. da muss nur noch jemand den richtigen knopf drücken.
Und da bist Du bei Dir 100%ig sicher?

Benutzeravatar

debussy
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 50
Beiträge: 1855

Beitrag Mo., 08.02.2010, 13:30

ich bin mir fast nie zu 100% sicher.

Benutzeravatar

Marja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 2197

Beitrag Mo., 08.02.2010, 13:39

Seh ich in dem Fall aber auch so wie Deb, Sir: eine "Nein, niemals, und kann ich mir nicht vorstellen - Aussage" kann ganz schnell kippen. Es stimmt, der Gedanke ist da, auch wenn er zum derzeitigen Augenblick negiert wird. Das weiß man aber oft selbst noch nicht zu diesem Zeitpunkt, daß da bereits etwas wächst, wo nur noch der Knopf gedrückt werden muß.


Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 60
Beiträge: 2566

Beitrag Mo., 08.02.2010, 16:15

@ heart und @ deb

Ihr habt insofern recht als geierwalli hier ein ganz massives Problem mit ihrem Partner hat, und da schießen einem dann schon mal Trennungsgedanken eher durch den Kopf. Aber das gemeinsame Kind und die sonstige Harmonie (ich halte nichts davon, die jetzt zu hinterfragen) in der Beziehung binden sie doch sehr stark an ihren Partner. Es ist wirklich verflixt: Bei jeder anderen Sache kann man Druck auf den Partner ausüben, nur hier nicht. Eine Paartherapie ist wirklich angeraten.

Benutzeravatar

Pitt
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 53
Beiträge: 2302

Beitrag Mo., 08.02.2010, 21:08

Hi zusammen,

ich sehe die Sache eigentlich noch etwas "anders".
Ich empfinde nicht, dass Geierwally und ihr Partner in aller Offenheit miteinander über ihre Sexualität kommunizieren.
Ich weiss, wie schwierig das ist.
Paartherapie kann helfen, in Kommunikation zu gelangen.
Man kann aber auch erst ohne Hilfe Kommunikation einfordern.
Er dreht sich um, sagt, er wäre müde und dass er lieber schlafen wolle.
Hey, das kann doch nicht der Augenblick sein, an dem Kommunikation abbricht.
"Und was soll ich jetzt mit meiner Lust auf Dich machen? Ich bin die Vertröstungen auf die Zukunft leid"
Was sagt er dann?
Welche Lösungen bietet er Dir an?
Lg
Pitt

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag