Müde,traurig und erschüttert

[Pat]

Hallo an alle,

Ich hatte nicht damit gerechnet, das "unsere Familiengeschichte" Anlass zu so viel positiver Diskussion führen könnte. Viele von euch schreiben mit Sachverstand und Einfühlungsvermögen und es ist einiges zur Sprache gekommen, was über Infomaterial auch aus dem Internet hinausgeht.

Ich glaube auch, das es keine Patentlösung für dieses Thema gibt. Wo Gewalt angetan wird, bleiben immer Narben zurück. Der Ruf nach Gerechtigkeit ist im ersten Moment sicherlich normal, aber für die Kinder reicht das nicht aus. Sie müssen mit ihrem ganzen Leben zurechtkommen, auch mit ihrer Entscheidung, wie sie künftig mit dem Thema umgehen wollen.
Jeder, dem etwas derartiges passiert, hat eine individuelle Geschichte. Und auch ein Recht auf eine individuelle Reaktion.Seine eigene.

Ich wünsche mir, das meine Beiden es schaffen, das auch so zu leben.
Hoffentlich

Pat

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[Angela]

Hallo Andi,

danke für deinen lieben Text. Seltsamerweise hat er mich berührt.
Das solchen Leuten die Kinder missbrauchen nichts peinlich ist, durfte ich nach einer Begegnung mit diesem Onkel (meine Familie lebt in einem anderen Land) nach 28 Jahren feststellen. Ich war bei ihnen zu Besuch für ein paar Tage. Ich habe ihn freundlich behandelt, da ich ihm verziehen hatte. Was ist passiert. Er stellte mir tatsächlich wieder nach. Ziemlich offensichtlich sogar für meine Tante. Und obwohl ich kein Teenager mehr war. Ich möchte nicht wissen, ob er auch nicht andere Familienmitglieder wie Cousinen in der Zwischenzeit belästigt hat. Nur, er hatte immer finanziell die beste Position in der ganzen Familie wie auch den höchsten Bildungsgrad. Das nutzte er aus, meine ich. Und alle anderen ignorierten seine Unverschämtheiten. Und für voll nimmt er mich auch nach drei Jahrzehnten nicht. Sowas aber auch.

Zu den Einwurf, dass es für Pats Töchter unangenehm vielleicht sogar traumatisch sein könnte, diesen Fall zur Anzeige zu bringen, muss ich dir recht geben. Das sollten sie selbst entscheiden, denn sie sind jetzt erwachsen.

Allerdings meine ich immer noch, diese Menschen bleiben ein leben lang gefährlich. Dadurch das Familien um ihres eigenen Ansehens willen solche Leute schützen, ermöglichen sie es ihnen, weiterhin ihren Trieb ausleben zu können. Die wenigsten machen freiwillig eine Therapie. Und das er vielleicht jetzt zu alt für so was ist, kann ich auch nicht glauben. Mein Großvater hat noch mit 78 Jahren einen Sohn gezeugt.

Sie sind vielleicht selbst Opfer, aber das gibt ihnen nicht das Recht, anderer zum Opfer zu machen. Missbrauch kann man weit fassen, aber wenn es sogar zur Penetration kam, und davon gehe ich jetzt mal in diesem vorliegenden Falle aus, ist keine Verjährung möglich. Zumindest nicht für die Opfer,

Liebe Grüße
Angela