hässlich fühlen nach den Stunden?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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zombie78
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Beitrag Fr., 07.07.2017, 20:00

@Herr Fellner: Ich würde gerne von Ihnen eine Einschätzung lesen, was genau dieses Gefühl nach der Stunde sein kann. Ist das Depersonalisation oder Derealisation? Und warum kommt so ein Gefühl von "ich gehöre grade nicht in diese Welt". Warum kann sowas auftauchen und vor allem ( und für mich im Moment fast das wichtigste: was sagt das über die therapeutische Beziehung aus?) Ich hatte schon einmal schlechte Erfahrungen in einer Beratung gemacht. Nun habe ich Angst wieder zu lange zu bleiben, bei einem Gefühl von Misstrauen dem Therapeuten gegenüber, obwohl ich mich eigentlich (paradoxerweise) auch gut aufgehoben fühle bei ihm.

Ich habe keine konkrete Diagnose bzw. der Therapeut sagte mal depressive Episode und vor kurzem meinte er es ginge in Richtung Angsterkrankung.
Ich weiß es ist schwer mit wenigen Informationen eine konkrete Einschätzung abzugeben. Vielleicht schreiben Sie einfach, ob das normal ist und vorkommen kann, oder ob das eher ein Zeichen für eine entgleisende Therapie sein könnte. Ich werde es auch nochmal direkt in der Therapie ansprechen. Aber das dauert noch etwas bis zur nächsten Stunde.

Vielen Dank schon jetzt für Ihre Bemühungen

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_Janu_
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Beitrag Sa., 08.07.2017, 00:44

Ich würde das ganz offen mit dem Therapeut besprechen, genau dafür zahlt man ihn ja auch.

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mondlicht
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Beitrag So., 09.07.2017, 00:25

Hallo Zombie,
ich kenne das Gefühl, mich "innerlich hässlich" zu fühlen nach gewissen Stunden, ich weiß nicht, ob das in die Richtung geht, die Du ansprichst. Ich glaube, bei mir tritt dieses Gefühl auf, wenn ich mangelnde Resonanz der Therapeutin erlebt habe oder meine erlebt zu haben. Dieses Erleben stößt bei mir wohl einen sehr alten Komplex an, dass meine Gefühle und meine Person abgelehnt ("hässlich gemacht") werden.

LG
mondlicht

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zombie78
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Beitrag So., 09.07.2017, 09:00

@mondlicht: ja, gut möglich dass es auch bei mir etwas altes anstösst. Bei mir ist es aber eher das äusserlich hässlich fühlen. Aber das würde auch zu früheren Abwertungen passen.
Vor allem habe ich mehr und mehr Probleme zu vertrauen, obwohl ich ihm schon mehr vertraut hatte. Vielleicht habe ich Angst, dass die Therapie am Ende so endet, wie die Beratung, die mir sehr geschadet hatte.
Irgendwie habe ich Angst, vor allem vermutlich Angst vor Verletzung.

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Zion
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Beitrag So., 09.07.2017, 14:11

zombie78 hat geschrieben: So., 09.07.2017, 09:00 Vielleicht habe ich Angst, dass die Therapie am Ende so endet, wie die Beratung, die mir sehr geschadet hatte.
Ich habe Deinen damaligen Thread interessiert verfolgt, da ich seinerzeit in eine ähnliche Problematik mit meiner Therapeutin verstrickt war.

Daher: wie würdest Du es heute in kurzen Worten benennen, was Dir damals sehr geschadet hat?

Grüsse
Zion

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Kaonashi
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Beitrag So., 09.07.2017, 14:18

zombie78 hat geschrieben: So., 09.07.2017, 09:00 @mondlicht: ja, gut möglich dass es auch bei mir etwas altes anstösst. Bei mir ist es aber eher das äusserlich hässlich fühlen. Aber das würde auch zu früheren Abwertungen passen.
Gab es in der Vergangenheit denn jemanden, der dir besonders das Gefühl gegeben hat, hässlich zu sein, z.B. Mutter oder Vater?
Manchmal passiert es, dass man ganz frühe Erfahrungen mit einem Elternteil auf den Therapeuten überträgt und dann glaubt, der Therapeut würde das gleiche denken oder sich so verhalten wie der Elternteil. Man deutet dann auch viel in diese Richtung, was in Wirklichkeit gar nichts damit zu tun hat. Dadurch könnte so ein Gefühl entstehen.

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zombie78
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Beitrag So., 09.07.2017, 15:06

[quote=
Daher: wie würdest Du es heute in kurzen Worten benennen, was Dir damals sehr geschadet hat?
[/quote]

Zu Beginn wohl seine mangelnde Abgrenzungsfähigkeit, dann sein "Dasein", sein mich sehen, mangelnde Fähigkeit im Umgang mit der Offenbarung meiner Gefühle für ihn. Nach dem Ende Ignorieren meiner Hilferufe und fehlende, offene Reflexion des Beratungsgeschehens (was mir für das Abschließen sehr geholfen hätte) Das Abwälzen der Verantwortung auf mich, ohne eigenes zuzugeben. Vermutlich War letzteres das allerschlimmsten für mich...

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zombie78
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Beitrag So., 09.07.2017, 15:08

@zion
wie ging es bei dir aus?

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zombie78
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Beitrag So., 09.07.2017, 15:09

@koanashi

Ja, die Übertragung an sich verstehe ich. Und ja, solche Situationen kenne ich u.a. von meinem Vater. Aber warum taucht es gerade jetzt auf?

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Zion
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Beitrag So., 09.07.2017, 16:02

zombie78 hat geschrieben: So., 09.07.2017, 15:08 @zion
wie ging es bei dir aus?
Die Therapeutin hat mich aus der Depression gezogen, mich wieder lebendig werden lassen, indem sie mein deutliches, mir nur halbbewusstes Flirten (Gesprächstherapie) ebenso deutlich gespiegelt hat und zu spät bemerkt hat, dass ich mehr und mehr aus der therap. Situation in eine vermeintl. private abdriftete.

Ist ein zentrales Problem bei mir, dass mich schnell mächtige Gefühle überfluten - viel Stoff zu bearbeiten.

Ich habe lange ihr die Schuld an meinem Abdriften gegeben bzw. war überzeugt, sie habe meine Gefühle nicht nur (therap.) gespiegelt.

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zombie78
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Beitrag Do., 13.07.2017, 04:25

@Zion: Schön, dass du das für dich so gut reflektierst. Allerdings frage ich mich ab und an schon, ob es nicht auch Situationen gibt, in denen Therapeuten "vorgeben" zu spiegeln, um sich aus der Verantwortung zu schleichen. Dass sie eben eigenes dann sehr gut leugnen können, indem sie dem Patienten die volle Verantwortung zuschieben. Finden ich manchmal schon schwierig..

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Expect
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Beitrag Do., 13.07.2017, 09:16

@Zombie,

das halte ich für gut möglich. Wichtig ist es deshalb für Therapeuten, ihr eigenes Verhalten in der
Supervision zu besprechen.

Viele Grüße
expect

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Zion
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Beitrag Do., 13.07.2017, 14:53

@zombie:

Ich halte es bei meiner Therap. jetzt, im Rückblick, nach bald 2 Jahren, durchaus für möglich, dass sie sich seinerzeit mehr als nur therap. in dieser angeregten "Flirtphase" engagiert hat. Sie hat sich aber bis heute nicht offen erklärt, und ich kann mittlerweile nachvollziehen, warum.

Meine Therapie läuft, im Gegensatz zu Deiner Beratung, langfristig, und die Frage, inwieweit sie evtl. einmal für eine kurze Phase die rein therap. Ebene verlassen hat und damit "einen Fehler" machte, ist doch vgl. damit, was das bei mir gemacht hat (Eifersucht, Haben wollen, Sehnsucht (wonach genau?), Verschmelzungswünsche etc.) relativ unbedeutend.

Sie wird zur ihr genehmen Zeit, vermutl. gegen Therapieende, sich schon erklären, da bin ich zuversichtlich. Sie lässt sich nicht bezwingen, oder pressen, und das ist ok., insbesondere auch therapeutisch ok.

Das sich Verweigern Deines ehemaligen Beraters finde ich absolut schwach!

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LEHA83
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Do., 13.07.2017, 21:30

Hallo
Ich kenne das Gefühl, nicht mit der Therapeutin mit halten zu können.
Weil ich sie unfassbar schön finde und glaube,eben nie so schön zu sein wie sie ist!
Ich fühle mich vorher hässlich und nachher auch.
Obwohl ich weiß,dass ich eigentlich
Ziemlich gut aussehe.
Nur,wenn ich zur Therapie gehe,fühle ich mich hässlich.Egal wie lange ich mich fertig mache!

Liebe Grüße LEHA

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