Therapieverlängerung sinnvoll?
Ich kann nicht nachvollziehen, wie man zu der Folgerung kommen kann, dass der Faktor Geld & Verdienst für Therapeuten eine eher untergeordnete Rolle spielt und diese vielmehr aus altruistischen und/oder sympathie-bedingten Gründen ihre Patienten empfangen .
Zum einen: Natürlich verdienen Psychotherapeuten mit ihrer Tätigkeit als solcher in der Regel ihr Geld. Nur wenigste Psychotherapeuten haben eine andere übersteigende Tätigkeit, aber auch für Kliniktherapeuten sind nebenberufliche vollführte ambulante Therapien eine lukrative Zusatzverdienstquelle, da das Gehalt eines Kliniktherapeuten bereits voll die Sozialversicherungen abdeckt (Überschreitung der Bemessungsgrenze!) und somit für nebenberuflich erzielte Honorare allerhöchstens Einkommensteuer gezahlt werden muss, die durch geschickt mit dem Steuerberater ausgeklügelte Ausgabenangaben erheblich gemindert werden kann. Dazu gehört auch der Kunstdruck in der Praxisausstattung.
Ebenso dürfen Therapeuten gar nicht aus Sympathiegründen ihre Patienten aussuchen, insofern die Honorarrechnung über die Krankenkasse erfolgen soll. Wirtschaftliche Abwägung meint eine professionelle Sicht, ob der Patient durch eine Psychotherapie profitieren kann und seine Symptomatik positiv verändert werden kann - auch zum Wohl der Gemeinschaft.
Da der Therapeut hierfür von der Solidargemeinschaft ein Honorar erhält, bedeutet Professionalität für ihn, dass er seine persönliche Sympathiegelüste dem hintenan stellt.
Nun ist es auch so, dass die Therapeuten natürlich auf ein gutes Monatseinkommen kommen wollen. Da wird eher auch mal professionell ein Antipathiegefühl ausbalanciert und neutralisiert als auf einen ansonsten in den Stundenplan passenden Patienten zu verzichten.
Nicht selten hat man, gerade wenn man hier im Forum von den Therapiesuchgeschichten liest, den Eindruck, die wichtigste Frage für einen Therapeuten ist es zuallerserst, ob der Patient auch tagsüber bei ihn zu seinen Sitzungen (oder Liegungen) kommen kann ...
Zum einen: Natürlich verdienen Psychotherapeuten mit ihrer Tätigkeit als solcher in der Regel ihr Geld. Nur wenigste Psychotherapeuten haben eine andere übersteigende Tätigkeit, aber auch für Kliniktherapeuten sind nebenberufliche vollführte ambulante Therapien eine lukrative Zusatzverdienstquelle, da das Gehalt eines Kliniktherapeuten bereits voll die Sozialversicherungen abdeckt (Überschreitung der Bemessungsgrenze!) und somit für nebenberuflich erzielte Honorare allerhöchstens Einkommensteuer gezahlt werden muss, die durch geschickt mit dem Steuerberater ausgeklügelte Ausgabenangaben erheblich gemindert werden kann. Dazu gehört auch der Kunstdruck in der Praxisausstattung.
Ebenso dürfen Therapeuten gar nicht aus Sympathiegründen ihre Patienten aussuchen, insofern die Honorarrechnung über die Krankenkasse erfolgen soll. Wirtschaftliche Abwägung meint eine professionelle Sicht, ob der Patient durch eine Psychotherapie profitieren kann und seine Symptomatik positiv verändert werden kann - auch zum Wohl der Gemeinschaft.
Da der Therapeut hierfür von der Solidargemeinschaft ein Honorar erhält, bedeutet Professionalität für ihn, dass er seine persönliche Sympathiegelüste dem hintenan stellt.
Nun ist es auch so, dass die Therapeuten natürlich auf ein gutes Monatseinkommen kommen wollen. Da wird eher auch mal professionell ein Antipathiegefühl ausbalanciert und neutralisiert als auf einen ansonsten in den Stundenplan passenden Patienten zu verzichten.
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"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Doch, Sympathie spielt eine sehr große Rolle. Hört bzw. liest man nur nicht so gerne. Wobei 'Sympathie' auch so aussehen kann (hab ich gelesen), dass der Therapeut sich denkt: "Ich mag den Menschen zwar nicht besonders, aber irgendwo in ihm ist ein Aspekt, der mich reizt /interessiert /mitfühlen lässt". Einfach nur: "Ich nehme jeden, dessen Störung ich behandeln könnte" - das funktioniert nicht. Weil diese Arbeit kein Handwerksjob ist, sondern weil sich der Th. persönlich einbringt. Und weil das gar nicht funktioniert, wenn keine Sympathie da ist. Denn damit würde man den Patienten erst recht betrügen.
So ungefähr in der zweiten Stunde habe ich meinem Therapeuten gesagt, dass ich Angst habe, dass er mich nicht behandeln will. Seine Antwort war, dass meine Wahrnehmung richtig sei, er habe erst am Morgen darüber nachgedacht, ob er mich nicht lieber loswerden wolle.leberblümchen hat geschrieben:Einfach nur: "Ich nehme jeden, dessen Störung ich behandeln könnte" - das funktioniert nicht. Weil diese Arbeit kein Handwerksjob ist, sondern weil sich der Th. persönlich einbringt. Und weil das gar nicht funktioniert, wenn keine Sympathie da ist. Denn damit würde man den Patienten erst recht betrügen.
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Das ist hart, wobei ich noch mal nachfragen möchte, ob er wirklich 'loswerden' gesagt hat? Oder ob es Ironie war? Was ich mir tatsächlich vorstellen kann - und wir würden uns definitiv alle was vormachen, wenn wir das einfach ausblenden! -, ist, sich als Therapeut tatsächlich durchaus immer mal zu fragen: "Kann ich mit XY arbeiten?" / "Wie lange halte ich das noch aus?" / "Warum hab ich den bloß angenommen?" / "Wie werde ich den nun am besten los?" Normalerweise würde man dann erwarten, dass der Th. das für sich selbst analysiert und dass ihm das letztlich was über die Bedürfnisse des Patienten sagt. Aber ob das immer so gut gelingt?
Also, ich kann mir durchaus vorstellen, dass dein Th. so was gedacht hat. Aber es so zu sagen, ist natürlich heftig. Aber andererseits auch ehrlicher, als wenn er sich eine Ausrede ausgedacht hätte, von wegen: "Das hat nichts mit Ihnen zu tun" - was natürlich bulls.hit wäre, denn es hat wohl fast IMMER was mit dem Patienten zu tun.
Bist du dann geblieben? Und wie habt ihr das geklärt?
Und in Bezug auf das Thema: Es ist eben nicht so, dass der Patient einfach bleiben kann, solange die Kohle stimmt. Wobei es da nicht um Sympathie gehen muss (denn ohne Sympathie hätte man ja nicht so lange zusammengearbeitet), sondern um ethische Fragen, zum Beispiel.
Also, ich kann mir durchaus vorstellen, dass dein Th. so was gedacht hat. Aber es so zu sagen, ist natürlich heftig. Aber andererseits auch ehrlicher, als wenn er sich eine Ausrede ausgedacht hätte, von wegen: "Das hat nichts mit Ihnen zu tun" - was natürlich bulls.hit wäre, denn es hat wohl fast IMMER was mit dem Patienten zu tun.
Bist du dann geblieben? Und wie habt ihr das geklärt?
Und in Bezug auf das Thema: Es ist eben nicht so, dass der Patient einfach bleiben kann, solange die Kohle stimmt. Wobei es da nicht um Sympathie gehen muss (denn ohne Sympathie hätte man ja nicht so lange zusammengearbeitet), sondern um ethische Fragen, zum Beispiel.
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Ja, er hat wirklich "loswerden" gesagt. Und das war keine Ironie. Er hat sich aber entschieden, mit mir zu arbeiten, obwohl er denkt, dass ich eine schwierige Patientin bin. Ich habe noch öfter nachgefragt, aber er hat gesagt, wenn er sich entschieden hat, dann bleibt es auch dabei.
Er sagt generell sehr deutlich seine Meinung, auch wenn ich die nicht hören will. Zum Beispiel habe ich mich bei einer Online-Partnervermittlung angemeldet, was er total bescheuert fand. Seiner Meinung nach sollte jemand, der so gestört ist wie ich, sich nicht als etwas anpreisen, was er eigentlich gar nicht ist. Und er meint, dass Männer doch sofort merken müssten, dass mit mir etwas nicht stimmt.
Er sagt generell sehr deutlich seine Meinung, auch wenn ich die nicht hören will. Zum Beispiel habe ich mich bei einer Online-Partnervermittlung angemeldet, was er total bescheuert fand. Seiner Meinung nach sollte jemand, der so gestört ist wie ich, sich nicht als etwas anpreisen, was er eigentlich gar nicht ist. Und er meint, dass Männer doch sofort merken müssten, dass mit mir etwas nicht stimmt.
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Es scheint ja so, dass du damit umgehen kannst, oder? Ich glaube, ich hätte große Schwierigkeiten mit solchen Wahrheiten; andererseits ist mir Aufrichtigkeit auch extrem wichtig, weil dann diese Gedankenschleifen à la: "Was denkt er wirklich? Und was bedeutet es, wenn er jetzt nichts sagt?" usw. wegfallen. Vielleicht kann so ein offener Umgang auch ungeheuer entlasten. Ich gerate nämlich häufig an Menschen, die übervorsichtig sind, bis es dann mal knallt, und dann heißt es: "Du hättest die Wahrheit sowieso nicht vertragen". Nur, dass ich ja schon vorher gespürt habe, DASS da was ist.
Hm, interessant, darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Ich vertrage das wohl, weil ich muss. Mein alter Therapeut (habe gewechselt) hat mir mal gesagt, dass er bei mir jedes Wort auf die Goldwaage legen müsse, weil ich so sensibel reagiere. Bei anderen Patienten müsse er nicht so sehr aufpassen, was er sagt. Dafür habe ich bei ihm aus der nonverbalen Kommunikation sehr viel erfahren, was er gerade denkt. Beim neuen geht das nicht, weil ich (inzwischen) auf der Couch liege und er außerhalb meines Sichtfeldes sitzt. Da bleibt mir nur noch die Stimme, die ja auch einiges mehr transportiert als nackte Worte.
Der Gedanke, "was denkt er wirklich", ist aber immer noch da. Seit ich auf die Couch gewechselt bin ist er nicht mehr sehr gesprächig.
Der Gedanke, "was denkt er wirklich", ist aber immer noch da. Seit ich auf die Couch gewechselt bin ist er nicht mehr sehr gesprächig.
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Schade, dass wir mittlerweile OT sind - ich glaube, ich riskiere es mal, einen neuen Faden aufzumachen.
Ich finde das ehrlich gesagt eine Frechheit!Montana hat geschrieben: Zum Beispiel habe ich mich bei einer Online-Partnervermittlung angemeldet, was er total bescheuert fand. Seiner Meinung nach sollte jemand, der so gestört ist wie ich, sich nicht als etwas anpreisen, was er eigentlich gar nicht ist. Und er meint, dass Männer doch sofort merken müssten, dass mit mir etwas nicht stimmt.
Warum magst du diesen Therapeuten nicht loswerden?
candle
Now I know how the bunny runs!
Ich glaube, das hat damit zu tun, dass mir in gewisser Weise die Krankheitseinsicht fehlt. Ich "glaube" ja nicht an meine Diagnosen. Und ich provoziere den Therapeuten dadurch, mir das immer wieder aufs Brot zu schmieren. Dabei tue ich dann so, als würde mich das nicht treffen.
Hmm, ich finde ihn interessant, aber ich "mag" ihn nicht, wie ich meinen alten Therapeuten gemocht habe.
Hmm, ich finde ihn interessant, aber ich "mag" ihn nicht, wie ich meinen alten Therapeuten gemocht habe.
Ja, nur folgst du damit ja immer wieder deinem Muster, was ja vermutlich aufgebrochen werden sollte.
candle
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Now I know how the bunny runs!
letzte Therapiesitzung:
Ich (sarkastisch): Wenn Sie da optimistisch sind, was eine Therapieverlängerung betrifft...
Er (böse, verärgert): wenn ich mich recht entsinne, habe ich im letzten Verlängerungsantrag bereits geschrieben, dass von einem weiteren Verlängerungsantrag auszugehen sein wird...
Ich (sarkastisch): Wenn Sie da optimistisch sind, was eine Therapieverlängerung betrifft...
Er (böse, verärgert): wenn ich mich recht entsinne, habe ich im letzten Verlängerungsantrag bereits geschrieben, dass von einem weiteren Verlängerungsantrag auszugehen sein wird...
Herzliche Grüße
Harmonia
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