Wann hört dieses Vermissen endlich auf?

[Jenny Doe]

@ Leah_1994

Aber sie würde nicht mit mir arbeiten, wenn sie nicht denken würde, dass es akut wäre, verstehst du.

Hmmm, ... aber sie hat dir doch auf deine Mail geantwortet und dir geschrieben, dass du nächste Woche kommen kannst. Das zeigt doch eigentlich, dass sie sieht, dass es akut bei dir ist. Und sie hat dir den Termin angeboten, bevor du dich selbst verletzte hast. Heißt doch eigentlich, dass du dich nicht verletzen musst, dass sie auch so für dich da ist, oder?

Ich weiß nicht wer ich bin, um ehrlich zu sein. Ich versuche überall reinzupassen, angenommen zu werden. Aber ich merke immer, dass es nicht ausreicht, einfach nur man selbst zu sein.

Das erinnert mich an mich selbst als ich so alt war wie Du. Ich suchte einerseits mich selbst, anderseits versuchte ich mich anzupassen. Ich glaub, das gehört irgendwie zum "Erwachsenwerden" dazu. Je älter ich wurde desto mehr begriff ich, dass es Orte gibt, wo man sich anpassen muss, z.B. in am Arbeitsplatz. Aber im Privatleben da kann man sich die Umwelt so gestalten, dass sie zu einem passt. Man muss sich nicht überall anpassen, man kann sich auch Menschen suchen, die zu einem passen. Für jeden Menschen gibt es andere Menschen, die zu einem passen.

So besonders bin ich leider nicht.

Wer ist das schon? Dennoch ist jeder Mensch auf seine Art einzigartig und etwas Besonderes. So wie Du ist keiner, genauso wie keiner so ist wie ich und bei anderen Menschen ist das auch so. Aber man kann sich Menschen suchen, die zu einem passen.

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[Jasminblüte]

Hallo Leah,

Ich lese hier eigentlich ziemlich viel mit und weiß selten eine Antwort.
Aber was du da schreibst hat mich sehr berührt, mich vielleicht auch etwas an mich erinnert, ich selber ähnliches dachte/manchmal denke, und ich muss dir das unbedingt schreiben.

Ich weiß nicht wer ich bin, um ehrlich zu sein. Ich versuche überall reinzupassen, angenommen zu werden. Aber ich merke immer, dass es nicht ausreicht, einfach nur man selbst zu sein. Zumindest nicht bei mir. So besonders bin ich leider nicht. Ich kenne andere, da stimmt das. Bei mir nicht. Es geht immer ne bessere Version von alles und jedem....

Was du da schreibst, das ist doch auch ein Grund!!!
Wenn du jemand anderen hättest, der dich annimmt und sich um dich kümmert, bräuchtest du deine Thera ja nicht. Und ich glaube nicht, dass sie dich wegschicken würde, wenn du ihr das alles erzählst.

Ich hoffe, du gewinnst bald das Vertrauen in dich und sie, dass du dich nicht mehr schlagen musst um zu ihr zu gehen

Alles Liebe,
Jasminblüte

PS: Das ist nicht gespielt! Wenn es dir gut gehen würde, würdest du das nicht tun!

[Leah_1994]

Hmmm, ... aber sie hat dir doch auf deine Mail geantwortet und dir geschrieben, dass du nächste Woche kommen kannst. Das zeigt doch eigentlich, dass sie sieht, dass es akut bei dir ist. Und sie hat dir den Termin angeboten, bevor du dich selbst verletzte hast. Heißt doch eigentlich, dass du dich nicht verletzen musst, dass sie auch so für dich da ist, oder?

Naja, auf die Mail hatte sie damals geantwortet, dass ich gerne zu EINER Stunde kommen darf und wir besprechen meinen weiteren Lebensweg...das hatte sich für mich damals echt nicht nach weiteren Stunden therapeutischer Arbeit angehört.
Ich denke, ich werde es ihr sagen...immerhin arbeiten wir jetzt den ganzen sommer zusammen bis oktober - das darf ja nicht alles auf einer lüge aufgebaut sein.

[Leah_1994]

Danke Jasminblüte. Ihr seid alle so nett und verständnisvoll hier...

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[Christine_Walter]

ich hatte anfangs auch ein problem, zb als ich das erste mal teilstationär in der klinik war. ich hatte ein mords schlechtes gewissen, weil ich da mit mitpatienten gechillt in der sonne saß, und hatte auch angst, ich sei "nicht krank genug". weil man mir von kleinauf beigebracht hat, krank gibts nicht, pobacken zusammenkneifen und weitermachen...
ich glaube, das mit dem sv, dabei geht es wirklcih darum, zu ZEIGEN wie du leidest. ich zb hatte damals eine phase, da habe ich nichts mehr gegessen und freute mich, dass ich immer dünner wurde - vermutlich unterbewusst, weil ich wollte, dass man SIEHT, dass ich ECHT krank bin, also quasi als alibi...
du schreibst deine thera war nicht sonderlich besorgt. zum einen müssen theras sich abgrenzen und lernen dies auch während ihrer ausbildung. die können, hart gesagt, nicht wegen jedem patienten, der sich verletzt, weint oder ähnliches ein riesenfass aufmachen. zumal auch nicht bei den patienten, die sie gut kennen und wo sie wissen was ambach ist.
wenn ich zb meiner thera nachts um elf aufs band quatsche, dass ich am liebsten sterben würde, weiss sie, dass trotzdem keine akute gefahr besteht, und ruft nicht gleich zurück, wenn sie es abhört - meine psychiaterin dagegen hat mir in einem ähnlichen fall schon mal in aussicht gestellt die polizei zu holen. nur meine thera weiss von mir selbst, dass ich halt oft gar nicht wirklich sterben möchte, sondern nur nichts mehr fühlen oder eben anders leben als jetzt.
ich in deiner situation würde mit ihr reden darüber, ehrlich. und bearbeiten, warum du dir verbietest, krank genug zu sein.

[Julia1]

Hallo Leah,

mir geht das auch sehr nahe, weil ich Dich sehr gut verstehen kann. Auch ich habe / hatte solche Phasen wo man denkt (ist aber alles nur in seinem eigenen Kopf) man wird nur gemocht wenn es einem schlecht geht. Oft ist es aber so, dass einen Menschen erstrecht mögen, wenn es einem gut geht.
Was Deine Thera betrifft - du hast meiner Meinung nichts falsches gemacht, du warst verzweifelt und wusstest keinen anderen Ausweg und DAS ist schon ein Problem "krank" würde ich es jetzt nicht nennen, obwohl es dasselbe ist, aber es hört sich nicht so schön an Aber das ist doch Grund genug, um Therapie zu machen!!
Sie wird dich deswegen nicht wegschicken, weil das ja innerlich sehr wohl in Dir ist und bearbeitet werden muss! Höchstwahrscheinlich kommt es von der Kindheit und das sind schon Störungen, die sie mit dir sicher gerne bearbeitet.
Sie ist doch total lieb, kompetent und verständnisvoll, sonst würdest du sie auch nicht so mögen und schätzen, ich denke, das ist doch ein guter Start um die Therapie weiterlaufen zu lassen, weil solches Problem im Leben durchaus schlimm ist und einem immer wieder schadet. Ich fühle mich mit diesem defizit schon sehr "krank", also hat es schon seine Berechtigung therapiert zu werden, mach dir darüber keine Gedanken. Diese Sucht nach Annerkennung/Liebe und das Denken, es nicht Wert zu sein, es bedingungslos zu erhalten.
Rede mit ihr. Ich wünsche dir ganz viel Glück, aber ich bin mir sicher, dass sie gut reagiert und es wird euch einen Schritt weiterbringen und die Therapie soll dir ja auch helfen. Du kannst doch immer in den Semesterferien zu ihr gehen!
Dein Satz, du würdest das Studium ihretwegen gerne schmeissen, kann ich nachvollziehen, du würdest es aber sicher bereuen, tu das nicht! Du kannst während der Zeit ja Emailkontakt halten oder?

LG
Julia

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