Verlangt Euer Therapeut ein Ausfallhonorar?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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mitsuko
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 19:03

petrapan hat geschrieben:Was den jetzigen Therapeuten angeht: OK, ich habe kein sehr gutes Gefühl bei ihm. Am Montag ist allerdings schon die 5. Probestunde und das schlechte GEfühl hat sich erst beim letzten Mal wirklich manifestiert. Vorher war ich nicht sicher.
Was meinst du bräuchtest du denn um sicher zu sein?

Prinzipiell würde ich immer eher raten so lange zu suchen, bis man jemanden gefunden hat, bei dem man zumindest in diesen 5 Sitzungen einen wirklich guten Eindruck hat. Allerdings kann es natürlich auch sein, dass man manchmal irgend wie grad so drauf ist, dass einem niemand passend erscheint. Gerade nach einer längeren und frustrierenden Suche kann ich mir das vorstellen.

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*Dannie
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 20:15

petrapan hat geschrieben:
Ich hab mich das schon oft gefragt, ob die Beziehung zwischen Therapeut und Patient bei den Selbstzahlern anders ist.
Hm, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ich war aber schon bei einigen Therapeuten zur Probe bei denen ich mir gedacht habe, dass sie sehr nachlässig mit dem Patienten umgehen bzw. es anscheinend "nicht nötig haben" auch etwas Einsatz zu zeigen.
Nein peterpan,

das was du schilderst hat nichts aber rein gar nichts damit zu tun ob die Klienten selbst zahlen oder nicht. Ich schreibe über die Methode der humanistischen Psychologie zu der die integrative Gestalttherapie gehört.

Meine Thera wäre keine schlechtere Tehrapeutin wenn sie über Kassen abrechnen würde. Sie ist nicht deswegen eine gute Therapeutin weil ihre Klineten selbst zahlen, sondern weil sie vor dem Hintergrund eines humanistischen und sozialen Menschenbild her arbeitet. Das ist ihre Haltung, ihre Philosophie, ihr Credo.



Ich bin mir verdammt sicher, dass diese schlechten Therapeuten, auch keine bessere Arbeit machen würden, wenn ihre Patienten selbst zahlen würden. Im Gegenteil, diese Sorte würde eher kein Interesse an der Gesundung ihrer Klineten haben, sondern sie so von sich abhängig machen, damit sie sie finanziell melken können.

Grüße,

Dannie

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titus
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 20:21

Das habe ich mich halt auch gefragt: Einerseits könnte man vermuten - analog zu den privat Versicherten beim Arzt -, dass die Selbstzahler besonders zuvorkommend behandelt werden.

Andererseits ist es ja in der Medizin so, dass den unwissenden Patienten oft viel aufgeschwatzt wird, was die Kassen nicht zahlen und was man selbst zahlen soll. Und so könnte ich mir das auch in der Therapie vorstellen, dass der Therapeut gar keinen Grund hat, sich zu hetzen, wenn der Patient privat immer weiter zahlt.

Vermutlich kann man das - wie so vieles - nicht verallgemeinern.
Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Einstellung wider. Sie sind nicht allgemeingültig; was ich schreibe, muss nicht auf andere Menschen zutreffen. Ich möchte das nicht in jedem Beitrag wiederholen, weil ich es für selbstverständlich halte.

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flowerbomb2
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 20:26

Im besten Fall will der Thera aber auch eine schnelle Besserung für den Patienten. Theras, die so denken, können ja nur schlecht sein.

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mitsuko
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 20:28

Aber der Thera bekommt vom Selbstzahler doch meist auch nicht mehr als von den Kassen, oder?

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flowerbomb2
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 20:30

aber hetzen muss man natürlich auch nicht, klar..
zeit zu haben ist gut, aber sich zeit zu lassen, nur weil man immer weiter geld kriegt

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*Dannie
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 20:51

mitsuko hat geschrieben:Aber der Thera bekommt vom Selbstzahler doch meist auch nicht mehr als von den Kassen, oder?
Meine kriegt sogar weniger.

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Mary-Lou
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 20:55

Die Dauer hängt ja nicht nur vom Therapeuten ab, sondern auch vom Patienten.

Mir hat meine Thera übrigens gar nichts gesagt bzgl. Ausfallhonorar, nur dass sie um rechtzeitige Absage bittet.
Oder hab ich's nur überhört?
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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petrapan
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 21:08

Was bedeutet denn das Gefühl? Paßt es menschlich wirklich nicht oder könnte dir das bei anderen Therapeuten auch passieren. Es kann ja auch ein Fluchtreflex oder anderes sein.
Nein, ein Fluchtreflex ist es nicht, aber es kommt irgendwie kein Fluss ins Gespräch mit dem Therapeuten. Ich habe ja schon einige Erfahrung mit Therapie und auf mich wirken die Pausen mit ihm als wisse er nicht was er sagen solle bzw. als sei er auch irgendwie schüchtern/ unsicher. Ich kenne das sonst von Therapeuten, dass sie -wenn ich länger etwas erzählt habe- sobald ich aufhöre zu reden, sie etwas fragen oder das was ich gesagt habe noch einmal kurz zusammenfassen und dann fragen "Empfinden sie das so-und-so, habe ich das richtig verstanden?" Aber da kommt irgnedwie gar nichts oder er ändert das Thema und will das was ER sich vorgenommen hat für die Stunde machen. Das was ich erzählt habe bleibt dann einfach so im Raum stehen. Aber eigentlich will er mit seinem "Programm" weitermachen. Das kann sein: "Für heute habe ich mir gedacht Sie malen mal etwas." Oder, dass er grundlegende Fragen zu meiner Kindheit stellen möchte. Was ja alles schön und gut ist aber da ist immer ein totaler Bruch in der Therapie. Zwischen dem was ich sage wenn er mich am Anfang reden lässt und seinem "Programm" was er sich vorgenommen hat für die Stunde. Ich habe auch schon gedacht ob er vielleicht gar nicht so viel Erfahrung hat mit Patienten, weil mir das alles irgendwie so "unbeholfen" vorkommt. Vielleicht hat er ja gerade erst seinen Abschluss gemacht und fängt gerade erst an Therapie anzubieten. Ich würde ihn jetzt so auf 40 schätzen. Kann man einen Therapeuten fragen wann und wo er studiert hat? Damit man weiß woran man ist.

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flowerbomb2
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 21:13

petrapan hat geschrieben: Kann man einen Therapeuten fragen wann und wo er studiert hat? Damit man weiß woran man ist.

Du glaubst nicht ernsthaft, dass du dann weißt, woran du bist?

Wenn du die Jahreszahl weißt oder ob das ne gute Uni war. Nur weil man im Studium gut war, heißt das nicht, dass man ein guter Therapeut wird und genauso und vor allem auch andersrum..

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Mary-Lou
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 21:48

flowerbomb2 hat geschrieben:
petrapan hat geschrieben: Kann man einen Therapeuten fragen wann und wo er studiert hat? Damit man weiß woran man ist.
Du glaubst nicht ernsthaft, dass du dann weißt, woran du bist?
Ich denke auch, dass dies keine Aussage über die therapeutischen Qualitäten macht. Da spielen mehrere Komponenten eine Rolle, wie z.b. Zusatzausbildungen, Fortbildungen, Motivation und Interesse aber auch Bedürfnisse des Patienten, d.h. welche Art von Mensch zu einem passt, Erwartungen, die man an die Therapie und den Therapeuten mitbringt, welche Therapieform zu einem passt, etc.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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petrapan
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 21:57

Nein, da habt ihr natürlich Recht. Ich bin nur vor 14 Jahren schon einmal eine eine "Schmalspurtherapeutin" geraten, die mir mehr geschadet als genutzt hat. Das habe ich nach ca. 8 Monaten erkannt und ihr gesagt dass ich nicht mehr komme. Daraufhin wurde sie sehr streng und meinte nur "wir haben noch 25 Stunden und ich erwarte sie nächsten Mittwoch". Die war gar keine richtige Therapeutin, hatte also auch nicht studiert sondern nur eine Fortbildung gemacht. Das hat mir dann die Tante einer Freundin, die auch Therapeutin ist und sie kennt, gesagt lange nachdem ich abgebrochen hatte.
Es geht viel mehr darum ob man mit jemandem "kann". Obwohl mir einige Situationen echt unangenehm waren in den jetzigen Probestunden, werde ich trotzdem hingehen. Ich habe so lange gesucht nach einem Therapeuten und bin an so viele wirklich sehr skurile Therapeuten geraten, dass ich glaube es ist jetzt einfach an der Zeit. Es ist auch gerade sehr akut, da jemand, der mir sehr Nahe steht schwer geworden krank ist und ich durch die Situation wieder schwer depressiv geworden bin. Obwohl ich schon seit 7 Jahren ADs nehme.

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flowerbomb2
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 22:02

Ja, also darauf achten, dass jemans Psychotherapeut ist würde ich auch..

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petrapan
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Beitrag So., 18.12.2011, 22:05

Durch die Erhöhung meiner Medikamenten Dosis (vom Neurologen) bin ich zumindestens jetzt stabiler. Ich hab mich jetzt auch entschlossen die Therapie bei dem neuen Therapeuten zu machen. Er meinte auch dass bei einem Ausfallhonorar Ratenzahlung ok ist. Das war das wichtig für mich und ich finde es gut, dass das bei ihm geht.

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