Liebe Erdbeermütze,
viiielen Dank für deinen lieben Beitrag. Klingt jetzt doof, aber: schön, dass es dir in deiner Therapie ähnlich geht..
Erdbeermütze hat geschrieben:Ich weis nicht wie ihr arbeitet. Er fragt nach, wie fühlt sich, was macht der Zeh, Nase, Arme, Beine, Atem, Kinn, Zähne, usw. Sind Arme, Beine locker oder verkrampft, schwer oder leicht, ist der Atem flach, schnell, ist mir Kalt oder Warm usw. ...
Es gibt da seinerseits nie eine Direktive, also er lenkt auch in dieser Richtung nicht. Während meiner isometrischen Anspannungen ist es schon vorgekommen, dass ich das bemerkt und benannt habe, dass das gerade so ist und da kam von ihm dann so ein zustimmender Kommentar - bzw. irgendein "Hmmmm", so, als würde ihm das durchaus auch schon aufgefallen sein, aber wir sind dann da nicht drangeblieben, wurde eben nur beiderseits registriert und dann wurde wieder da weiter geredet wo wir gerade waren. Er hat irgendwann mal zu mir gesagt, er hat das Gefühl, zwischen uns passieren viele Dinge zu schnell. Also die Abfolgen unserer Aktionen/Reaktionen reißen uns irgendwie beide mit und damit geht die Beobachtungshaltung recht schnell verloren. Meine sowieso und seine vielleicht auch manchmal.
Mein Thera sagt immer: auch das nichts spüren ist ein Gefühl. Was auch ein Zeichen ist, das es zu viel ist, noch nicht raus kommen darf. An dieses nichts spüren Arbeiten wir dann auch.
Puh, ja, also manchmal fällt mir das tatsächlich auch auf, dass ich mich verliere, nicht mehr spüre. ZB kürzlich, als er was gesagt hat, das mich toootal verletzt hat, hab ich erstmal gar nichts mehr gesagt, er dann: "Was passiert gerade?" und ich "Ich fühle gerade gar nichts mehr." Und dann hab ich ganz woanders weitergemacht, was aber auch extrem wichtig war und dann sind wir auf diesen plötzlichen Erstarrungszustand nicht mehr zurück gekommen. Mir war in dem Moment schon klar, was passiert ist, nämlich diese Kränkung, aber wir sind dann da nicht tiefer rein. Fehler vielleicht.
Genau das ist es, daran solltet ihr Arbeiten. Das Zittern, das Magenknurren, die Verspannheit. Du nimmst dein Körper war, du spürst wie verspannt er ist, du spürst das zittern, du hörst dein Magenknurren. Dein Körper sagt dir also sehr viel, liegt nicht nur da rum.
Ja, schön positiv gesehen und ausgedrückt. Ich sehe oft das, was nicht da ist und mache das was da ist nur klein. Aber du hast natürlich vollkommen Recht.
Auf jeden Fall muss ich meine Physis mal in der Situation konkret thematisieren, auch um überhaupt herauszufinden, wie er das so sieht, was das für ihn so bedeutet, ob er wirklich so ein Körperspalter ist, wie ich denke - kann ja auch nur falsche Vermutung sein.
Wie wäre es, mit deiner Krankheit ein Zwiegespräch zu führen.
Ja, damit kann ich was anfangen. Ich weiß auch durchaus, meine Symptome zu deuten und zu verstehen, was mir das nun gerade alles sagen will. War auch ein Grund, auf die Symptomatik selber nicht mehr so groß einzugehen. Also nicht, weil ich sie für irrelevant halte, sondern ganz im Gegenteil, weil ich diese Sprache sehr gut verstehe. Bedauerlich für mich nur, dass ich offenbar noch nicht anders in der Lage bin, das zu erkennen. Dass da immer noch diese Ebene durchschlagen muss, um mir was klar zu machen, was ich anders nicht verstehe.
Aber wenn du da eine bestimmte Technik hast, beschreib ruhig mal - man lernt ja nie aus und vielleicht entgeht mir ja auch etwas.
Liebe Grüße
Celice