Befinden der Therapeutin beeinflusst Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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mitsuko
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Sa., 24.07.2010, 13:17

Hallo gaate,

ich finde, es ist toll, dass du dennoch so viel Positives für dich aus der Erfahrung mitnehmen kannst. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass es dir so gelungen ist, dir das alles alleine klar zu machen.

Lg
mitsuko

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lingaroni
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Beitrag Sa., 24.07.2010, 14:22

ich schließe mich mitsuko aus ganzem herzen an.

LG

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schmetterling.1983
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Beitrag Sa., 24.07.2010, 17:31

@gaate,
ich wünsche dir alles gute für deinen Wechsel, ich hoffe du findest eine stabilere Thera, die dir das geben kann was du brauchst. Genau eine solche Situation wäre für mich der absolute Horror gewesen, du kannst stolz darauf sein, dass du es so gut hinbekommst!
OT:
lingaroni hat geschrieben:also alle 5 stunden erwarte ich mir als klient und wechselseitig auch als therapeut feedback, ob das ganze nur zeit und geld kostet oder auch was bringt.
Also mir persönlich kommt aller 5h etwas oft vor, da ich momentan 4h/Wo. da bin, aber auch bei 2h/Wo. fänd ich es noch zu viel. Ich habe manchmal Phasen in denen ich 1-4 Wochen in einem Loch stecke oder ein Hoch habe, da kann man schlecht von Fortschritt/Rückschritt oder nur Phase unterscheiden.
Aber es kommt sicher auch auf die Art von Therapie an, ich mache auch analyt. PT.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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gaate
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Beitrag So., 25.07.2010, 10:07

captcha hat geschrieben:Ich hab in dem Fall meinen Kopf führen lassen: wenn ich mir alle Fakten vor Augen führte, dann wusste ich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Blatt noch wendet, bei Nullkommaeins liegt. Auch wenn es emotional anders aussah. Ich hab es dann getan und hab die Trennung nicht bereut.
Es ist toll, dass du es geschafft hast. Ich bewundere das. Ich weiß noch nicht, ob ich es wirklich schaffen werde. Manchmal, gestern z.B., kann ich mir vorstellen, es zu schaffen. Aber dann hoffe ich wieder, dass ich mir alles nur eingebildet habe.
Immerhin weiß ich mittlerweile vom Kopf her, dass ich mich auf meine Wahrnehmung verlassen kann.

Es erschwert mir die Sache unheimlich, dass sich bei mir das Blatt immer weiter zum Besseren wendet. Dass sie jetzt sogar zugegeben hat, dass ihre Probleme meine Therapie beeinflusst haben, ist ein sehr großer Fortschritt – für sie. Für mich bedeutet es natürlich auch sehr viel, dass sie es endlich ausgesprochen hat.
Vom Kopf her weiß ich, dass es nicht um ihre Entwicklung gehen sollte, in meiner Therapie. Es belastet mich auch sehr, wenn ich merke die Schwierigkeiten zwischen ihr und mir kommen nicht von mir, weil ich ja dann nichts daran ändern kann.

Ich bin jedenfalls froh, dass ich mittlerweile alles sehr viel klarer erkennen kann. Das hilft mir sehr.

lingaroni hat geschrieben:wenn du ein gutes gefühl hast, dann passt es. rational kannst du das wohl nicht festmachen.
Ich weiß nicht, ob ich hier mehr meinem Gefühl oder meinem Verstand die Führung überlassen soll.
Es verändert sich etwas zwischen ihr und mir, das ist für mich rational klar erkennbar und auch spürbar. Ich spüre auch eine Veränderung in mir, im Vergleich zu der Zeit, bevor ich die Therapie angefangen habe. Gleichzeitig spüre ich, dass es mir oft aufgrund der Therapie schlecht geht. Wegen der Therapeutin. Jetzt weiß ich, dass das daran liegt, dass ihre Probleme in meine Therapie einfließen. Das ist eine große Belastung für mich, die nicht erforderlich ist.
Sie bemüht sich wirklich, ihre Probleme zu verstecken, sie mich nicht spüren zu lassen. Leider gelingt es ihr nicht so gut und leider scheine ich sehr viel wahrzunehmen.

lingaroni hat geschrieben:bei dem was du so schilderst ist diese unwissenheit auf beiden seiten jedenfalls von vorteil für sie. manchmal geht es in der therapie weniger um die interessen der klienten, sondern um das gesicherte einkommen des therapeuten. ein thema, über das nicht gerne geredet wird.
Seit einem Jahr hat sie immer weniger angesprochen und ich habe das Gefühl, sie hat in gewisser Weise Angst vor mir. Ich spreche nämlich immer mehr an, was in der Therapie passiert. Das, was du schreibst, könnte eine Erklärung dafür sein.

Sie hat allerdings in der letzten Stunde einen sehr zaghaften, aber wichtigen Schritt gemacht, in dem sie endlich mal gesagt hat, was da los war. Allerdings habe ich diesmal auch sehr direkt nachgefragt. Vorher habe ich mehr allgemein gefragt, was noch die Ursachen für diese Schwierigkeiten gewesen sein könnten, dass doch noch irgend etwas fehlt. Dazu hat sie immer geschwiegen.

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Thread-EröffnerIn
gaate
sporadischer Gast
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Beiträge: 29

Beitrag So., 25.07.2010, 10:19

mitsuko hat geschrieben:ich finde, es ist toll, dass du dennoch so viel Positives für dich aus der Erfahrung mitnehmen kannst. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass es dir so gelungen ist, dir das alles alleine klar zu machen.
lingaroni hat geschrieben:ich schließe mich mitsuko aus ganzem herzen an.
schmetterling.1983 hat geschrieben:ich wünsche dir alles gute für deinen Wechsel, ich hoffe du findest eine stabilere Thera, die dir das geben kann was du brauchst. Genau eine solche Situation wäre für mich der absolute Horror gewesen, du kannst stolz darauf sein, dass du es so gut hinbekommst!
Danke!

Ihr alle helft mir wirklich sehr dabei, noch mehr Klarheit zu gewinnen. Ich glaube, je klarer alles für mich ist, desto eher schaffe ich es, die Therapie zu beenden.

Eine Fortsetzung kommt für mich nur in Frage, wenn sie mit mir über alles spricht, was in der Therapie passiert ist und ich dabei bemerke, dass ihre Probleme nicht mehr in meine Stunden einfließen.
Das ist wirklich sehr unwahrscheinlich, denn warum sollte sie auf einmal ihr Privat- und Berufsleben trennen können, wenn sie es anderthalb Jahre lang nicht konnte.

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Elfchen
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2845

Beitrag So., 25.07.2010, 11:59

super! Jetzt hast du eine Entscheidung getroffen!
Ich hoffe, du kannst dabei bleiben, egal wie sich das Gespräch entwickeln wird. Du hast klar formuliert, was du möchtest- und es steht dir zu!!

Wünsche dir viel Mut und Kraft, das durchzuziehen!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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lingaroni
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Beiträge: 666

Beitrag So., 25.07.2010, 19:12

hallo

@ schmetterling:
Also mir persönlich kommt aller 5h etwas oft vor, da ich momentan 4h/Wo.
du hast recht, das war etwas kurzsichtig formuliert. aber ich dachte dabei an die systemische therapie. die hat abstände von durchschnittlich 4 Wochen. also ich meinte eigentlich, alle 5-6 monate würde ich als beraterin schon selbst bilanz ziehen wollen.

@ gaate
Es ist wichtig, dass der therapeut sein leben selbst auf die reihe gekriegt hat. wie weit ein therapeut seine themen aufgearbeitet hat ist ein qualitätsmerkmal. manche sind da sehr weit und manche sind einfach grottenschlecht. das ist wie beim bergsteigen. wenn er den berg selbst nicht bewältigt, wie soll er dich dann beim aufstieg auch noch sichern? aber genau das ist sein job.

LG

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gaate
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Beiträge: 29

Beitrag Mo., 26.07.2010, 10:44

Elfchen hat geschrieben:super! Jetzt hast du eine Entscheidung getroffen!
Ich hoffe, du kannst dabei bleiben, egal wie sich das Gespräch entwickeln wird. Du hast klar formuliert, was du möchtest- und es steht dir zu!!

Wünsche dir viel Mut und Kraft, das durchzuziehen!
Danke. Ich versuche mir deine Worte in Erinnerung zu rufen, wenn ich wieder schwanke.

Das schwierigste wird vermutlich, wenn ich sie wiedersehe und sie nicht mit mir darüber sprechen möchte. Ich neige nämlich dazu, genau wie sie, so zu tun, als ob nichts gewesen wäre. Ich versuche es jedenfalls zwischendurch immer wieder. Jetzt ist mir klar, dass ich das nicht mehr möchte.
Deshalb werde ich ihr wahrscheinlich schreiben, dass es für mich keinen Sinn ergibt noch zu kommen, wenn sie nicht mit mir darüber sprechen möchte. Ich werde dann zwar noch einmal enttäuscht sein, wenn das wirklich so sein sollte, aber das verkrafte ich vermutlich auch noch.
Es würde mir natürlich mehr helfen, wenn sie mit mir darüber spricht. Aber ich kann sie nicht dazu zwingen. Auch wenn ich das manchmal gerne möchte.

lingaroni hat geschrieben:Es ist wichtig, dass der therapeut sein leben selbst auf die reihe gekriegt hat. wie weit ein therapeut seine themen aufgearbeitet hat ist ein qualitätsmerkmal. manche sind da sehr weit und manche sind einfach grottenschlecht. das ist wie beim bergsteigen. wenn er den berg selbst nicht bewältigt, wie soll er dich dann beim aufstieg auch noch sichern? aber genau das ist sein job.
Ja. Das versuche ich mir immer wieder vor Augen zu führen. Danke für das Bild mit dem Berg, vielleicht kann ich mich so dann besser daran erinnern, wenn ich wieder schwanke.

Meine Therapeutin hat sogar in der vorletzten Stunde gesagt, sie kann nachvollziehen, wenn ein Therapeut Probleme in einem Bereich hat, dass man dann denkt, er könne einem in diesem Bereich nicht helfen.
Ich bin mir nicht mehr 100%ig sicher, aber ich glaube, sie hat noch hinzugefügt, dass da etwas dran sein könnte.

Ich werde immer wieder wütend darüber, wie feige sie anscheinend ist.

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