Emotional abhängig

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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DandyLion
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Beitrag Do., 20.04.2023, 09:37

Marlena hat geschrieben: Mi., 19.04.2023, 13:38 ... Kompensiert habe ich das, in dem ich mir Termine bei anderen Therapeuten ausgemacht habe und so getan habe als wäre ich auf der Suche, nach einer Therapie... habe mir also quasi eine zweittherapie offen gehalten, für den Fall dass "er mich verlässt"
ja, das ist eine gute Idee und das muss ich sowieso. FInde das sehr schwierieg, mir fehlen oft die Worte um mein Problem zu beschreiben.
Marlena hat geschrieben: Mi., 19.04.2023, 13:38 Das einzige was mir hilft ist, dieses Thema immer und immer wieder in den einzelsitzungen ansprechen, offen sagen, welche Gedanken man hat. Irgendwann wird die Angst weniger, wenn du merkst, dass nie etwas passiert.
Ich habe es im Einzelgespräch angesprochen, vor allem meine Angst vor "Abhängigkeit". Und mir wurde gesagt, dass es ok ist und ich das Angebot zuverlässig nutzen kann, sie auch darauf achten wird, ob es eine ungesunde Abhängigkeit ist. -schwierig eben, das genau in der darauffolgenden Woche die Gruppe ausfällt, aber sowas kann eben passieren und das müsste ich kompensieren können- und ich habe es ja auch "verarbeitet", da war nur leider dieser Schock über den ich allein hinweggekommen bin, es hat mich gleichzeitig auch sehr nachdenklich gemacht und ich habe das Gefühl, ich muss in meinem Gehirn irgendwie "umschalten", die Unterstützung anders einordnen und vor allem lernen, mich darauf zu verlassen ohne mich davon abhängig zu machen. Das ich es in der vorherigen Woche angesprochen habe, hat eventuell dazu beigetragen, dass der Schock so groß war, weil sie ihre Meinung vielleicht geändert hat, nämlich, dass sie da doch diese ungesunde Abhängigkeit sieht, gerade dadruch, dass ich es angesprochen habe.
Marlena hat geschrieben: Mi., 19.04.2023, 13:38 Es ist gut dass ich nach wie vor dort bin und die beziehung stabil zu gestalten und Sicherheit zu erlangen ist auf Dauer immer noch schwer.
Ich glaube von daher schon, dass es ein bisschen emotionale abhängigkeit ist bei dir, weil es so scheint, also würden dich die Stunden (sei es Gruppe oder einzeln) stabilisieren. Und das ist auch ok so, aber bleib grad.
Ich denke, das es durch diese Abhängigkeit schwierieger ist von Therapie zu profitieren, andere Themen geraten in den Hintergrund und die Gefahr ist groß sich zu sehr dadurch ablenken zu lassen. Andererseits ist es Teil des Problems, weil dahinter steckt ganz viel Unsicherheit in sozialen Beziehungen, was das Leben negativ beeinflusst.Somit bearbeitet man schon auch andere Lebensthmene, wenn man sich dem zuwendet. Ob ich es nochmal ansprechen werde, weiß ich nicht. Es kann etwas sein, womit ich selbst umgehen kann und erlebe, dass der Kontakt zuverlässig ist und es sich so verringert,ohne es direkt anzusprechen, zumindest, wenn der Kontakt bleibt.
Marlena hat geschrieben: Mi., 19.04.2023, 13:38 Ich hatte teilweise sehr paranoide übertragungsmuster,
Das kenn ich. Mein Hirn spinnt ganze Geschichten zusammen, was da los sein könnte. Gruselig.

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DandyLion
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Beitrag Do., 20.04.2023, 09:57

Marlena hat geschrieben: Mi., 19.04.2023, 13:42 Und ich weiß verstehe auch was du meinst mit "egal was ich fühle ich darf weiter dahin gehen" genau um das geht es.... Es geht darum dass du Raum bekommst und alles ansprechen und sagen darfst, fühlen darfst.... Leider können nicht alle Therapeuten damit umgehen oder haben nicht die notwendige Erfahrung....
Und das weiß ich eben nicht, ob es nicht so gesehen wird, das meine Problematik dann unpassend für das Setting ist. Wobei die Abhängigkeit sich überhaupt nicht so zeigt, dass ich mich ständig melde o.ä, wenn ich es nicht angesprochen hätte würde es vielleicht gar nicht auffallen.Ich frage mich aber trotzdem, ob es ok ist, dass ich mich so fühle? Es nimmt nämlich auch Energie und bindet Aufmerksamkeit, die ich vielleicht woanders gebrauchen könnte, eine Sehnsucht wird befeuert. Die ist aber sowieso da und wird sich weiterhin anderswo und evtl. in anderen Facetten (v.a in meinem Denken, Fühlen und Handeln) zeigen. Und, ich möchte allein oder gemeinsan entscheiden was das bedeutet und was da die Lösung ist und nicht einfach ausgeschlossen oder weiterverwiesen werden. Das fänd ich verstörend, aber es wäre "legal".es würde mich aber stärken, wenn ich darüber sprechen kann, so wie ich hier die FRage im Thread gestellt habe..."macht meine Psyche komische Dinge?" Sozusagen klären was in mir vorgeht und was ich brauche oder, wenn es einfach unaufgeregt akzeptiert wird und darauf vertraut wird, dass ich damit umgehen kann, sage, falls nicht usw...-
Schlimm wäre, wenn über meinen Kopf hinweg etwas entschieden wird und mir plötzlich der Kontakt verweigert würde. Und ob das passiert kann ich nicht wissen. Nur glaube und hoffen, und das wird leider allzu schnell erschüttert. Ich wünschte, ich könnte einfach darauf vertrauen, dass ich bspw. nicht im Stich gelassen/ belächelt/ belogen/ ausgetrickst... werde, das würde mir Kraft geben. Es gibt genug Gründe, dass ich darauf vertrauen kann, durch meine bisherigen Erfahrungen dort und trotzdem stürzt mein Vertrauen so schnell ein, bzw es baut sich gar nicht ganz auf und ich bin in einer latenten Habachtstellung und das auch in anderen sozialen Beziehung, also, kein Phänomen das nur zu professionellen Kontakten auftritt.
Zuletzt geändert von DandyLion am Do., 20.04.2023, 10:15, insgesamt 2-mal geändert.

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Arakakadu
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Beitrag Do., 20.04.2023, 10:12

Wieso denkst du, dass es nicht ob Ordnung ist so zu denken und zu fühlen?
Mein therapeut sagt immer, und wenn es noch so furchtbar ist für mich was ich denke und fühle, ich bin die einzige die mich dafür abwertet und gedanken sind keine Taten.

Frag deine Therapeutin was "ungesunde Abhängigkeit" ist....
Ich habe immer gesagt das was ich fühle ist total ungesund und nicht mehr normal. Ich habe es nie bestätigt bekommen, aber ich will das auch nicht mit ner VT vergleichen, denn diese sorgen und Ängste die du hast, haben was mit deiner frühkindlichen Entwicklung zu tun. Da ist da dann gut wenn man genau für das den Raum und die Zeit hat.
Du bist sehr misstrauisch und denkst die Absage der Gruppe hätte was mit dir zu tun.... Aber vl hilft es dir wenn du dran denkst, dass es ja Alle betroffen hat und nicht nur dich.
Du solltest immer wieder drüber reden. Das Problem ist oft nur, wenn die Therapeuten dann selbst nicht gut damit umgehen können und ständig Lösungen suchen, als das, dass man einfach mal beim gefühl bleibt und es aushalten kann. Und immer wieder aufs neue besprechen und merken, der andere meint es gut mit mir, meine Ängste sind zwar da und haben ihre Berechtigung, aber es sind alte Gefühle die ich in mein Gegenüber projeziere...
Und ja, diese Abhängigkeit und Ängste verhindern es an den "eigentlichen" Themen zu arbeiten. Aber vl. Kennst du diese Ängste ja aus deinen Beziehungen? Ich habe auch immer so argumentiert, aber mein Therapieziel ist es zu lernen, Nähe und distanz zu regulieren. Hast du sonst Probleme mit Nähe und Distanz? Hängt auch oft zusammen.

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DandyLion
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Beitrag Do., 20.04.2023, 10:17

Marlena hat geschrieben: Do., 20.04.2023, 10:12
Du bist sehr misstrauisch und denkst die Absage der Gruppe hätte was mit dir zu tun.... Aber vl hilft es dir wenn du dran denkst, dass es ja Alle betroffen hat und nicht nur dich.
Ich weiß schon, dass das Unsinn ist. Ich finde es gruselig, dass ich so etwas überhaupt denke, weil es so ein Quatsch ist. Es gibt zig Gründe und der, das es mit mir zu tun hat ist hochgradig unwahrscheinlich.
Marlena hat geschrieben: Do., 20.04.2023, 10:12 Hast du sonst Probleme mit Nähe und Distanz?
ja, damit habe ich Schwierigkeiten. Es richtig zu spüren und ebenso (logischerweise) mich dahingehend auszudrücken oder zu verhalten

Im Übrigen kann es dort nicht gezielt bearbeitet werden, das ist nicht das Ziel, es ist keine Therapie, sondern nur eine Überganglösung (eine Beratungsstelle), Stabilisierung bis zu einer Therapie, eine Möglichkeit positive soziale Kontakte zu erleben vielleicht und nicht zu sehr zurückzufallen eventuell u.ä. Das ist nicht selbstverständlich.
Zuletzt geändert von DandyLion am Do., 20.04.2023, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Arakakadu
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Beitrag Do., 20.04.2023, 10:32

Ja rational wissen wir viel ;) aber es geht darum, es in einer "sicheren" Beziehung zu spüren und b verändern zu können. Wobei das jetzt eigentlich nicht unbedingt das Ziel der Gruppentherapie ist. Warum machst du sie eig? Ich habe nicht alles exakt gelesen.

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Louna
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Beitrag Do., 20.04.2023, 12:20

Hallo Dandy Lion,

Du darfst auch wütend sein und schreiben oder weinen oder was tun was Dir gut tut, egal was es ist.
Natürlich darfst Du Dich so fühlen abhängig zu sein und wahrscheinlich ist es auch so. Das kannst Du Dir gern eingestehen, denn es geht ja vielen so.

Es ist auch nicht "Quatsch" was Du denkst und fühlst, es ist so und das gestehe Dir bitte zu.
Ich finde es vollkommen nachvollziehbar , auch wenn Du Dich sehr abwertest. Das darf alles sein und Du hast das Recht dazu Deine Gefühle zu fühlen und auch zu äußern.

Kannst Du denn in der Beratungsstelle genau über dies reden? Denn da gehört es hin, genau wie es in eine Therapie gehören würde. Dir würde vor Augen geführt werden was der Andere denkt und ob es so "OK" ist oder ob eventuell nicht, obwohl ich mir das "Nicht OK" nicht vorstellen kann.

An Abhängigkeit finde ich nichts Schlimmes, es sollte nur ausgesprochen werden und geschaut werden was das gerade so ist und was eventuell anders ist, als wie Du fühlst und denkst, also trau Dich ruhig.

Natürlich nimmt das Energie, die Du woanders gebrauchen könntest, das verstehe ich total, aber mit Selbstabwertung ohne genau zu wissen ob es tatsächlich so ist, nimmt genau so viel, wenn auch nicht noch mehr, Energie.

Du und auch ich und wahrscheinlich viele viele viele Menschen können nie wissen (die Gewissheit gibt es nicht), ob sie nicht doch irgendwann oder auch bald im Stich gelassen werden. Diese Sicherheit gibt es einfach nicht. Heute kann alles gut sein und morgen wird einem der Mittelfinger gezeigt und man wird rausgeschmissen, verarscht oder einfach nicht mehr gewollt....Leider ist das so.
Auch bei Beratungsstellen oder Therapeuten oder anderen Menschen kann das sein, ich habe das mehrfach erlebt, so dass ich keinem mehr vertraue und das auch nicht mehr möchte. Das macht einsam, sehr einsam, aber ich fahre so einfach besser.

Wenn Dein Vertrauen so schnell abstürzt, dann thematisiere das dort und immer und immer wieder, so wie Du es brauchst, das würde ich Dir sehr wünschen, denn da gehört es hin. Auch wenn es 2 Jahre immer wieder thematisiert wird, ist das Ok, denn Du brauchst Sicherheit, Stabilität und dass Du so sein darfst wie Du bist, egal mit welchen Themen und Dingen Du ankommst. Das hat einen Grund. Wenn dort damit nicht umgegangen werden kann, dann ist das so, aber Du bist um eine Erfahrung reicher. Aber Du kannst es nur heraus finden, indem Du redest oder schreibst oder einen Zettel abgibst.

Was hast Du zu verlieren?
Du brauchst Hilfe und wenn sie eben anders aussieht als bei Anderen, dann ist das so.
Es ist alles Ok was Du denkst und fühlst.

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DandyLion
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Beitrag Do., 20.04.2023, 18:36

Marlena hat geschrieben: Do., 20.04.2023, 10:32 Wobei das jetzt eigentlich nicht unbedingt das Ziel der Gruppentherapie ist. Warum machst du sie eig?
Zum Austausch mit anderen Betroffenen

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Arakakadu
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Beitrag Do., 20.04.2023, 18:56

DandyLion hat geschrieben: Do., 20.04.2023, 18:36
Marlena hat geschrieben: Do., 20.04.2023, 10:32 Wobei das jetzt eigentlich nicht unbedingt das Ziel der Gruppentherapie ist. Warum machst du sie eig?
Zum Austausch mit anderen Betroffenen
Schon klar, aber welches Thema meinte ich

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DandyLion
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Beitrag Fr., 21.04.2023, 09:54

Das Thema ist Sucht. Um in Zukunft überhaupt eine Therapie machen zu können muss die Abstinenz gesichert sein.

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DandyLion
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Beitrag Fr., 21.04.2023, 10:17

Louna hat geschrieben: Do., 20.04.2023, 12:20 Es ist auch nicht "Quatsch" was Du denkst und fühlst, es ist so und das gestehe Dir bitte zu.
Ich finde es vollkommen nachvollziehbar , auch wenn Du Dich sehr abwertest. Das darf alles sein und Du hast das Recht dazu Deine Gefühle zu fühlen und auch zu äußern.
Es ist ein Ausnahmezustand. Das ich in solche Ausnahmezustände gerate finde ich schwierig, aber es vergeht auch wieder.
Louna hat geschrieben: Do., 20.04.2023, 12:20 Natürlich nimmt das Energie, die Du woanders gebrauchen könntest, das verstehe ich total, aber mit Selbstabwertung ohne genau zu wissen ob es tatsächlich so ist, nimmt genau so viel, wenn auch nicht noch mehr, Energie.
Selbstwabwertung ist ein Problem. Da gerate ich nur allzu schnell rein.

Louna hat geschrieben: Do., 20.04.2023, 12:20 Wenn Dein Vertrauen so schnell abstürzt, dann thematisiere das dort und immer und immer wieder, so wie Du es brauchst, das würde ich Dir sehr wünschen, denn da gehört es hin.
...ist nicht leicht, für Themen die mich sehr belasten oder beschäftigen, die richtigen Worte zu finden...
Louna hat geschrieben: Do., 20.04.2023, 12:20 Was hast Du zu verlieren?
Du brauchst Hilfe und wenn sie eben anders aussieht als bei Anderen, dann ist das so.
Es ist alles Ok was Du denkst und fühlst.
Ich weiß in solchen Ausnahmezuständen, dass ich gerade nicht "richtig ticke". Das ist ein bißchen so als würde ich mir selbst beim Wahnsinnigsein zugucken. Ich finde das traurig und beängstigend. Aber es ist dann eben so, ob begründet oder unbegründet.

Ich habe mich gefragt und hier die Frage gestellt, was die KOnsequenzen daraus sind und jede Antwort hier war, das die Konequenz daraus sein müsste, darüber zu sprechen.
Mit der Stelle zu sprechen, durch die es ausgelöst wurde, bzw. die professionell mit so etwas umgehen können oder sich in der Gruppe darüber auszutauschen....
Vielen Dank für jede Antwort.

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