hungryheard,
vielen Dank für deine Antwort. Die tat wirklich sehr gut! Vorallem auch, weil du in einer ähnlichen situation warst und es nachvollziehen kannst.
Ja, ich werde auch versuchen, meine gefühle wie angst, wut und trauer zu beachten und zu akzeptieren. Leider neige ich dazu, diese gefühle zu verdrängen, also mich abzulenken und auch zum beispiel die jobsuche vor mir herzuschieben. Klar, die therapie hat mir sehr geholfen, diese gefühle zuzulassen und auszuhalten, aber ich glaube, ich muß da trotzdem auf jeden fall noch üben. Ich finde es vorallem schwierig, dann noch entscheidungen zu treffen, wenn ich schlecht drauf bin. Also zum beispiel: Bewerbe ich mich jetzt für einen job, obwohl ich mich gerade nicht gut damit fühle, weil ich angst habe? Wieviel kann ich mir zumuten?
Ich realisiere im moment glaube ich auch erst so richtig, was es heißt, meine therapeutin nicht mehr zu treffen. Was da wegfällt: Diese gespräche, in denen es nur um mich ging, mit jemandem, der wirklich ahnung hat von meinen problemen. Und fast immer für mich erreichbar ist. Das kann leider kein freund oder freundin ersetzen.
Ich finds gut, was dein freund dir gesagt hat. Denn ich glaube auch, dass ich lieber versuchen sollte, auf eigenen beinen zu stehen, als mich auf die therapeutische unterstützung zu verlassen (oft genug hatte ich auch in der analyse schon gemerkt, dass ich mir letztlich immer selbst helfen mußte).
Und dass ich immernoch eher schüchtern bin und probleme habe, mich in neue, fremde situationen einzuleben und häufig ängste habe, muß ich wohl für mich erstmal akzeptieren und versuchen, mir unangenehme, soziale situationen so angenehm wie möglich zu gestalten. Auch die probleme mit meinen eltern sind noch nicht ausgestanden, zumal ja meine mutter, wie gesagt, jetzt sogar noch krank ist. Das jobproblem ist allerdings nicht sooo schlimm, weil ich einen (mich allerdings nicht zufrieden machenden, schlecht bezahlten) job habe. Es wird halt nur echt zeit, dass ich mal einen job finde, der meiner ausbildung entspricht und mich weiterbringt in meiner beruflichen entwicklung.
Meine therapeutin hat mir auch gesagt, dass ich mich melden kann, wenn es mir schlecht geht und ich wieder stunden bei ihr möchte (dann allerdings nur zweimal monatlich oder so, weil ich mir mehr finanziell nicht leisten kann und die krankenkasse nicht mehr zahlt). Allein dieses angebot hilft mir, nicht allzu panisch zu werden. Mal sehen, ich warte jedenfalls erstmal noch ein paar wochen oder monate ab, wie es weiterläuft. Eigentlich hab ich das gefühl, lieber einen anderen weg zu gehen als sozusagen wieder zurückzukehren zur psychotherapie.
Hast du damals oder auch heute noch über eine selbsthilfegruppe nachgedacht?
Ich würde halt gerne noch daran arbeiten, dass ich mich oft so klein mache in schwierigen situationen und manchmal in so ein verlassen-worden-sein-gefühl verfalle. Und über die probleme mit meinen eltern würde ich mich gerne mehr austauschen.
Ja, ab heute nur noch höchstens 2 bier und auf genug schlaf achten! Ich denke auch, dass sowas wirklich wichtig ist: Auf die eigene signale hören und dann auch mal verzichten.
Viele liebe grüße!
Stimmung nach dem Ende der Psychotherapie/Psychoanalyse
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kornblumen hat geschrieben:
Meine therapeutin hat mir auch gesagt, dass ich mich melden kann, wenn es mir schlecht geht und ich wieder stunden bei ihr möchte (dann allerdings nur zweimal monatlich oder so, weil ich mir mehr finanziell nicht leisten kann und die krankenkasse nicht mehr zahlt). Allein dieses angebot hilft mir, nicht allzu panisch zu werden. Mal sehen, ich warte jedenfalls erstmal noch ein paar wochen oder monate ab, wie es weiterläuft. Eigentlich hab ich das gefühl, lieber einen anderen weg zu gehen als sozusagen wieder zurückzukehren zur psychotherapie.
ach, ich würde das gar nicht als "zurückkehren" oder gar schweitern sehen.
nutz das doch ruhig zum "boostern" deiner fortschritte.
im nachhinein denke ich mir manchmal, dass das bei mir ganz sinnvoll gewesen wäre, anstatt mich da so ganz allein durchzubeißen. (ging wie gesagt auch, aber war schon die harte tour)
hm ja...kornblumen hat geschrieben:Hast du damals oder auch heute noch über eine selbsthilfegruppe nachgedacht?
war aber nicht so der hit.
da waren, neben einigen echt netten, normalen, auch ganz schön viele schräge leute, die mir nicht gut getan haben.
Nimm was du willst und zahl dafür.
liebe kornblume,
ich bin zwar noch in der analyse, hatte aber vor einem jahr mal längere pausen - wegen job und ausland und so. das ist zwar alles nicht vergleichbar, aber wie hh gesagt hat, war es damals für mich ganz wichtig, mir zuzugestehen, dass ich traurig war, mieine therapeutin vermisst habe und mich dafür nicht als losser zu fühlen. ein bisschen habe ich damals gemerkt, dass das hilft. geholfen hat mir auch, dass ich mir dann zeit für mich und meine traurigkeit genommen habe - mir einen öglichst guten rahmen dafür zu schaffen (musik, gutes essen, ruhe). ich weiß, es ist eine gradwanderung, dann nicht in dem traurigsein zu baden und baden zu gehen. ein bisschen habe ich dann auch immer bilder von intensiven, schönen momenten in der therapie hochgefahren - nicht, um mich noch heftiger sehnen zu können, sondern um mir klar zu machen, dass das bleibt, in mir, dass mir das niemand (außer mir selber) wieder wegnehmen kann.
ich hoffe, das wird dann auch nach dem ende der analyse greifen. ein bisschen unbehaglich ist mir die vorstellung, dass mal schluss sein wrd, aber auch. ich denke,dass gehört zu so einem intensiven prozess dazu. und 3 wochen finde ich auch echt keine lange zeit. außerdem - in meinen ohren klingst du trotz alledem sehr klar.
ich bin zwar noch in der analyse, hatte aber vor einem jahr mal längere pausen - wegen job und ausland und so. das ist zwar alles nicht vergleichbar, aber wie hh gesagt hat, war es damals für mich ganz wichtig, mir zuzugestehen, dass ich traurig war, mieine therapeutin vermisst habe und mich dafür nicht als losser zu fühlen. ein bisschen habe ich damals gemerkt, dass das hilft. geholfen hat mir auch, dass ich mir dann zeit für mich und meine traurigkeit genommen habe - mir einen öglichst guten rahmen dafür zu schaffen (musik, gutes essen, ruhe). ich weiß, es ist eine gradwanderung, dann nicht in dem traurigsein zu baden und baden zu gehen. ein bisschen habe ich dann auch immer bilder von intensiven, schönen momenten in der therapie hochgefahren - nicht, um mich noch heftiger sehnen zu können, sondern um mir klar zu machen, dass das bleibt, in mir, dass mir das niemand (außer mir selber) wieder wegnehmen kann.
ich hoffe, das wird dann auch nach dem ende der analyse greifen. ein bisschen unbehaglich ist mir die vorstellung, dass mal schluss sein wrd, aber auch. ich denke,dass gehört zu so einem intensiven prozess dazu. und 3 wochen finde ich auch echt keine lange zeit. außerdem - in meinen ohren klingst du trotz alledem sehr klar.
kornblumen hat geschrieben: ↑Mo., 04.04.2011, 20:25 Hallo!
Ich habe eine fast 3-jährige psychoanalyse gemacht, die vor etwa 3 Wochen zu ende ging. Die letzten Tage ging es mir ziemlich schlecht, deswegen würde ich mich gerne mit anderen, die in einer ähnlichen Situation sind, darüber austauschen.
Ich hatte schon lange, eigentlich fast von Anfang an der Analyse Angst vor dem Ende. Meine therapeutin war sehr sehr wichtig für mich, da sie die erste Person für mich war, bei der ich gefühle zulassen und auch aushalten konnte.
Während der analyse hab ich viel an selbständigkeit gewonnen, hatte auch immer häufiger mal das gefühl, alleine klarzukommen und schmiedete schon einige zukunftspläne, hatte richtig lust aufs leben. Endlich mein leben leben, endlich frei sein!
Nachdem die Therapie dann vor 3 wochen endete, war ich 3 oder 4 tage in einer tiefen trauerphase. Hab viel geweint und fand es einfach nur furchtbar, dass ich sie vielleicht nie wieder sehe, auf jeden fall nicht mehr so häufig (ich war 3 mal die woche dort). Dann ging es mir etwa 2 wochen ganz gut, ich war zwar traurig, fühlte mich aber gefestigt, selbstsicher. Seit 3 tagen stecke ich nun aber in einer ziemlich üblen stimmung. Zwischendurch ist es sicherlich eine depressive verstimmung. Ich habe dann starke angst, bin wieder sehr traurig. Mein selbstwertgefühl sinkt gerade total ab, ich traue mir kaum etwas zu, lehne mich teilweise sehr stark ab. Das ist das schlimmste: Das gefühl, mich nicht um mich kümmern zu können, mich selbst zu verlieren, mich aufzulösen. Und in anderen (kürzeren) momenten bin ich auch wieder ruhiger und zuversichtlicher.
Diese depressiven phasen fingen übrigens nach einer ziemlich alkolisierten nacht an. Mir war morgends schwindelig, dann hatte ich auch noch bauchschmerzen und das alles machte mir solche sorgen, dass meine stimmung total bergab ging und ich mich seitdem auch noch nicht erholt habe.
Ich denke, ich hab die trennung von meiner therapeutin noch nicht genug verarbeitet und bin noch nicht selbständig genug. Ich muß nun wohl lernen, mit diesen depressiveren phasen auch alleine umzugehen. Vor meiner analyse hatte ich diese übrigens nie so stark, da hatte sich alles in meinen körper verlagert (ich hatte starke verstopfung, bauchschmerzen...). Ich befürchte, dass diese dunklen seiten zu mir gehören und ich lernen muß, mir ihnen umzugehen. Ich finde es allerdings gerade sehr sehr schwierig, für mich einen weg aus dieser stimmung hinaus zu finden. Ich bin gerade so zerstörerisch und (psychisch) selbstschädigend drauf! Vielleicht liegt es daran, dass ich mit meinen unangenehmen gefühlen wie trauer, angst und auch wut gerade wieder schlechter umgehen kann, sie nicht genug zulasse, weil ich meine therapeutin nicht mehr zum reden habe. Ich finde es so schwierig alleine. Ich hätte so gerne meine energie und meine lebenslust wieder, aber so einfach geht es wohl gerade nicht.
Habt ihr ähnliche erfahrungen gemacht?
Vielen Dank schonmal für eure antworten!
Ich bin aktuell in genau der gleichen Situation, meine Analyse ist seit 2 Tagen vorbei und ich habe das Gefühl die Trauer nicht auszuhalten und daran zu zerbrechen weil es so unglaublich weh tut...
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hier wurde seit 2011 nicht mehr geschrieben!
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Ja und, Piano, ist doch gut, wenn nicht jeder nen neuen Thread aufmacht, wenns thematisch passt...
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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