Stimmung nach dem Ende der Psychotherapie/Psychoanalyse
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Stimmung nach dem Ende der Psychotherapie/Psychoanalyse
Hallo!
Ich habe eine fast 3-jährige psychoanalyse gemacht, die vor etwa 3 Wochen zu ende ging. Die letzten Tage ging es mir ziemlich schlecht, deswegen würde ich mich gerne mit anderen, die in einer ähnlichen Situation sind, darüber austauschen.
Ich hatte schon lange, eigentlich fast von Anfang an der Analyse Angst vor dem Ende. Meine therapeutin war sehr sehr wichtig für mich, da sie die erste Person für mich war, bei der ich gefühle zulassen und auch aushalten konnte.
Während der analyse hab ich viel an selbständigkeit gewonnen, hatte auch immer häufiger mal das gefühl, alleine klarzukommen und schmiedete schon einige zukunftspläne, hatte richtig lust aufs leben. Endlich mein leben leben, endlich frei sein!
Nachdem die Therapie dann vor 3 wochen endete, war ich 3 oder 4 tage in einer tiefen trauerphase. Hab viel geweint und fand es einfach nur furchtbar, dass ich sie vielleicht nie wieder sehe, auf jeden fall nicht mehr so häufig (ich war 3 mal die woche dort). Dann ging es mir etwa 2 wochen ganz gut, ich war zwar traurig, fühlte mich aber gefestigt, selbstsicher. Seit 3 tagen stecke ich nun aber in einer ziemlich üblen stimmung. Zwischendurch ist es sicherlich eine depressive verstimmung. Ich habe dann starke angst, bin wieder sehr traurig. Mein selbstwertgefühl sinkt gerade total ab, ich traue mir kaum etwas zu, lehne mich teilweise sehr stark ab. Das ist das schlimmste: Das gefühl, mich nicht um mich kümmern zu können, mich selbst zu verlieren, mich aufzulösen. Und in anderen (kürzeren) momenten bin ich auch wieder ruhiger und zuversichtlicher.
Diese depressiven phasen fingen übrigens nach einer ziemlich alkolisierten nacht an. Mir war morgends schwindelig, dann hatte ich auch noch bauchschmerzen und das alles machte mir solche sorgen, dass meine stimmung total bergab ging und ich mich seitdem auch noch nicht erholt habe.
Ich denke, ich hab die trennung von meiner therapeutin noch nicht genug verarbeitet und bin noch nicht selbständig genug. Ich muß nun wohl lernen, mit diesen depressiveren phasen auch alleine umzugehen. Vor meiner analyse hatte ich diese übrigens nie so stark, da hatte sich alles in meinen körper verlagert (ich hatte starke verstopfung, bauchschmerzen...). Ich befürchte, dass diese dunklen seiten zu mir gehören und ich lernen muß, mir ihnen umzugehen. Ich finde es allerdings gerade sehr sehr schwierig, für mich einen weg aus dieser stimmung hinaus zu finden. Ich bin gerade so zerstörerisch und (psychisch) selbstschädigend drauf! Vielleicht liegt es daran, dass ich mit meinen unangenehmen gefühlen wie trauer, angst und auch wut gerade wieder schlechter umgehen kann, sie nicht genug zulasse, weil ich meine therapeutin nicht mehr zum reden habe. Ich finde es so schwierig alleine. Ich hätte so gerne meine energie und meine lebenslust wieder, aber so einfach geht es wohl gerade nicht.
Habt ihr ähnliche erfahrungen gemacht?
Vielen Dank schonmal für eure antworten!
Ich habe eine fast 3-jährige psychoanalyse gemacht, die vor etwa 3 Wochen zu ende ging. Die letzten Tage ging es mir ziemlich schlecht, deswegen würde ich mich gerne mit anderen, die in einer ähnlichen Situation sind, darüber austauschen.
Ich hatte schon lange, eigentlich fast von Anfang an der Analyse Angst vor dem Ende. Meine therapeutin war sehr sehr wichtig für mich, da sie die erste Person für mich war, bei der ich gefühle zulassen und auch aushalten konnte.
Während der analyse hab ich viel an selbständigkeit gewonnen, hatte auch immer häufiger mal das gefühl, alleine klarzukommen und schmiedete schon einige zukunftspläne, hatte richtig lust aufs leben. Endlich mein leben leben, endlich frei sein!
Nachdem die Therapie dann vor 3 wochen endete, war ich 3 oder 4 tage in einer tiefen trauerphase. Hab viel geweint und fand es einfach nur furchtbar, dass ich sie vielleicht nie wieder sehe, auf jeden fall nicht mehr so häufig (ich war 3 mal die woche dort). Dann ging es mir etwa 2 wochen ganz gut, ich war zwar traurig, fühlte mich aber gefestigt, selbstsicher. Seit 3 tagen stecke ich nun aber in einer ziemlich üblen stimmung. Zwischendurch ist es sicherlich eine depressive verstimmung. Ich habe dann starke angst, bin wieder sehr traurig. Mein selbstwertgefühl sinkt gerade total ab, ich traue mir kaum etwas zu, lehne mich teilweise sehr stark ab. Das ist das schlimmste: Das gefühl, mich nicht um mich kümmern zu können, mich selbst zu verlieren, mich aufzulösen. Und in anderen (kürzeren) momenten bin ich auch wieder ruhiger und zuversichtlicher.
Diese depressiven phasen fingen übrigens nach einer ziemlich alkolisierten nacht an. Mir war morgends schwindelig, dann hatte ich auch noch bauchschmerzen und das alles machte mir solche sorgen, dass meine stimmung total bergab ging und ich mich seitdem auch noch nicht erholt habe.
Ich denke, ich hab die trennung von meiner therapeutin noch nicht genug verarbeitet und bin noch nicht selbständig genug. Ich muß nun wohl lernen, mit diesen depressiveren phasen auch alleine umzugehen. Vor meiner analyse hatte ich diese übrigens nie so stark, da hatte sich alles in meinen körper verlagert (ich hatte starke verstopfung, bauchschmerzen...). Ich befürchte, dass diese dunklen seiten zu mir gehören und ich lernen muß, mir ihnen umzugehen. Ich finde es allerdings gerade sehr sehr schwierig, für mich einen weg aus dieser stimmung hinaus zu finden. Ich bin gerade so zerstörerisch und (psychisch) selbstschädigend drauf! Vielleicht liegt es daran, dass ich mit meinen unangenehmen gefühlen wie trauer, angst und auch wut gerade wieder schlechter umgehen kann, sie nicht genug zulasse, weil ich meine therapeutin nicht mehr zum reden habe. Ich finde es so schwierig alleine. Ich hätte so gerne meine energie und meine lebenslust wieder, aber so einfach geht es wohl gerade nicht.
Habt ihr ähnliche erfahrungen gemacht?
Vielen Dank schonmal für eure antworten!
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Hallo!
Also ich glaube das Du einfach noch etwas ZEIT brauchst eine so wichtigen Menschen auch los zu lassen.
Ich kann das so gut verstehen ich bin noch nicht am Ende aber ich reagiere ganz stark wenn meine Therapeutin lange weg ist (und das kommt immer wieder vor) .
Ich hab die Stunden jetzt reduziert da ich selber weiter zahle und finanziell nicht mehr möglich ist .
Hast Du schon Mal an Selbsthilfegruppen gedacht?
Ich weiß das die sehr sehr unterschiedlich sind aber es gibt Gruppen die sehr stützen können und Dich auf dem Weg noch begleiten können aber halt Anders.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft
Shigeru
Also ich glaube das Du einfach noch etwas ZEIT brauchst eine so wichtigen Menschen auch los zu lassen.
Ich kann das so gut verstehen ich bin noch nicht am Ende aber ich reagiere ganz stark wenn meine Therapeutin lange weg ist (und das kommt immer wieder vor) .
Ich hab die Stunden jetzt reduziert da ich selber weiter zahle und finanziell nicht mehr möglich ist .
Hast Du schon Mal an Selbsthilfegruppen gedacht?
Ich weiß das die sehr sehr unterschiedlich sind aber es gibt Gruppen die sehr stützen können und Dich auf dem Weg noch begleiten können aber halt Anders.
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"Besiegt ist nur ,wer aufgibt.
Alle andren sind siegreich."
Paulo Coehelo
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Warum hast du denn nicht langsam die Frequenz reduziert und das ganze allmälich ausgeschlichen um dich an das wieder alleine klarkommen langsam anzunähern?
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Vielen Dank Shigeru! Ja, ich hab während der analyse auch mit meiner therapeutin über das "danach" geredet. Ich hatte auch über eine selbsthilfegruppe nachgedacht. Aber wir waren uns eigentlich erstmal einig: Ich versuche es alleine zu schaffen. Im moment bin ich sehr hin und her gerissen. Einerseits wünsche ich mir für mich, dass ich es alleine schaffe, genug an mir zu arbeiten und traue es mir auch zu. Und andererseits, wenn meine stimmung sehr schlecht ist, habe ich das gefühl, es nicht schaffen zu können. Hast du mit deiner therapeutin schonmal darüber geredet, wie es danach weitergehen soll? Habt ihr über spezielle selbsthilfegruppen-angebote gesprochen? Ich hab mal im internet geschaut und thematisch nichts passendes für mich gefunden.
Ich hab jedenfalls damals mit meiner therapeutin besprochen, dass ich mich bei ihr melde, wenn ich das gefühl habe, gar nicht klarzukommen. Ich denke, ich warte mal die nächsten tage ab, ob es besser wird.
Münchnerkindl:Meine therapeutin meinte, sie hätte mit dem langsam-ausschleichen eher schlechte erfahrungen bei der psychoanalyse gemacht, weil dann die intensive beziehung gegen ende der therapie noch durch die längeren pausen gestört wird. Ich fand dies auch ziemlich einleuchtend. Vorallem auch, weil es gerade gegen ende ja sehr intensiv und schwer wird.
Ich hab jedenfalls damals mit meiner therapeutin besprochen, dass ich mich bei ihr melde, wenn ich das gefühl habe, gar nicht klarzukommen. Ich denke, ich warte mal die nächsten tage ab, ob es besser wird.
Münchnerkindl:Meine therapeutin meinte, sie hätte mit dem langsam-ausschleichen eher schlechte erfahrungen bei der psychoanalyse gemacht, weil dann die intensive beziehung gegen ende der therapie noch durch die längeren pausen gestört wird. Ich fand dies auch ziemlich einleuchtend. Vorallem auch, weil es gerade gegen ende ja sehr intensiv und schwer wird.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Shigeru: Wie lange bist du schon in therapie und wie häufig hast du eine sitzung (analyse?)? Habt ihr schon darüber geredet, wann die therapie beendet werden soll?
Ich wünsche dir auch viel kraft und gute erfahrungen in deiner therapie!
Ich wünsche dir auch viel kraft und gute erfahrungen in deiner therapie!
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Dann wäre es gut wenn du ihr deine SCHLECHTEN Erfahrungen mitteilen würdest.kornblumen hat geschrieben: Münchnerkindl:Meine therapeutin meinte, sie hätte mit dem langsam-ausschleichen eher schlechte erfahrungen bei der psychoanalyse gemacht, weil dann die intensive beziehung gegen ende der therapie noch durch die längeren pausen gestört wird. Ich fand dies auch ziemlich einleuchtend. Vorallem auch, weil es gerade gegen ende ja sehr intensiv und schwer wird.
Ich finde das nicht einleuchtend, da ja generell für die Qualität einer Beziehung nicht die Häufigkeit des Kontakts ausschlaggebend ist.
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Ich finde das nicht einleuchtend, da ja generell für die Qualität einer Beziehung nicht die Häufigkeit des Kontakts ausschlaggebend ist.[/quote]
münchnerkindl:
Aber für die intensität der beziehung und der gefühle, die auftreten, spielt es schon eine rolle, wie häufig man sich sieht. Außerdem können so die gefühle, die auftreten, häufiger und somit genauer besprochen werden. Klar, es gibt auch argumente für ein langsames auslaufen der therapie, die ich auch einleuchtend finde. Vielleicht fällt einigen die ablösung dann leichter, weiß ich nicht. Aber ich hab halt meiner therapeuting vertraut, die eindeutig nicht dafür war.
münchnerkindl:
Aber für die intensität der beziehung und der gefühle, die auftreten, spielt es schon eine rolle, wie häufig man sich sieht. Außerdem können so die gefühle, die auftreten, häufiger und somit genauer besprochen werden. Klar, es gibt auch argumente für ein langsames auslaufen der therapie, die ich auch einleuchtend finde. Vielleicht fällt einigen die ablösung dann leichter, weiß ich nicht. Aber ich hab halt meiner therapeuting vertraut, die eindeutig nicht dafür war.
Hallo kornblumen!
Was ist denn da für Dich schiefgelaufen, dass es offenbar mit der Ablösung nicht geklappt hat?kornblumen hat geschrieben:Aber für die intensität der beziehung und der gefühle, die auftreten, spielt es schon eine rolle, wie häufig man sich sieht. Außerdem können so die gefühle, die auftreten, häufiger und somit genauer besprochen werden.
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Hallo chandelle!
Das ist eine gute frage. Ich denke, mir fehlt noch das nötige selbstvertrauen, um ganz auf mich zu vertrauen, dass ich alleine klarkomme und mein leben so leben kann, dass ich zufrieden bin. Meine situation ist im moment auch nicht gerade leicht: Ich bin auf jobsuche, meine mutter ist sehr krank (und mein verhältnis zu ihr ist leider noch ziemlich angespannt und ungut) und ich bin auch, was männer betrifft, in letzter zeit eher enttäuscht als beglückt worden. Also insgesamt gerade eine schwierige situation, die mir die ablösung von meiner therapeutin erschwert. Ich muß halt echt versuchen, gut mit meinen gefühlen, die hochkommen, umzugehen.
Hast du auch therapieerfahrung oder auch erfahrungen mit dem ende einer therapie gemacht?
Das ist eine gute frage. Ich denke, mir fehlt noch das nötige selbstvertrauen, um ganz auf mich zu vertrauen, dass ich alleine klarkomme und mein leben so leben kann, dass ich zufrieden bin. Meine situation ist im moment auch nicht gerade leicht: Ich bin auf jobsuche, meine mutter ist sehr krank (und mein verhältnis zu ihr ist leider noch ziemlich angespannt und ungut) und ich bin auch, was männer betrifft, in letzter zeit eher enttäuscht als beglückt worden. Also insgesamt gerade eine schwierige situation, die mir die ablösung von meiner therapeutin erschwert. Ich muß halt echt versuchen, gut mit meinen gefühlen, die hochkommen, umzugehen.
Hast du auch therapieerfahrung oder auch erfahrungen mit dem ende einer therapie gemacht?
Hallo Kornblume
Also ich mache eine Analyse es waren 2 Stunden /Woche aber ich bin schon lange bei meiner Therapeutin wir haben sehr langsam angefangen und ein Jahr war nur Krisenintervention und es war auch eine Pause von fast 6 Monaten danach.
Ich finde die eine Stunde nicht so einfach aber ich hab noch nicht über das Ende geredet irgenwie bin ich grade erst am ankommen.
Das einzige was jetzt für mich ansteht ist ERGOTHERAPIE um stabiler zu werden für eine Ausbildung.
Ich hab nicht über Selbsthilfegruppen geredet ich mache aber momentan eine Stabilisierungsgruppe allerdings ist die angeleitet.
Es ist schon klar das bestimmte Trauer und Wut und Gefühle sich nicht wegtherapieren lassen!
Ich war in einer 12 Schritte Klinik und da sind Selbsthilfegruppen ein Baustein weil ich schon finde das Austausch mit Gleichgesinnten mir auch Kraft geben kann und mir Mut machen kann.
Jetzt sind diese Meetings schon recht gewöhnungsbedürftig und nicht Jedermans Sache.
Ich kenne nur diese Form von SHG.
Shigeru
Also ich mache eine Analyse es waren 2 Stunden /Woche aber ich bin schon lange bei meiner Therapeutin wir haben sehr langsam angefangen und ein Jahr war nur Krisenintervention und es war auch eine Pause von fast 6 Monaten danach.
Ich finde die eine Stunde nicht so einfach aber ich hab noch nicht über das Ende geredet irgenwie bin ich grade erst am ankommen.
Das einzige was jetzt für mich ansteht ist ERGOTHERAPIE um stabiler zu werden für eine Ausbildung.
Ich hab nicht über Selbsthilfegruppen geredet ich mache aber momentan eine Stabilisierungsgruppe allerdings ist die angeleitet.
Es ist schon klar das bestimmte Trauer und Wut und Gefühle sich nicht wegtherapieren lassen!
Ich war in einer 12 Schritte Klinik und da sind Selbsthilfegruppen ein Baustein weil ich schon finde das Austausch mit Gleichgesinnten mir auch Kraft geben kann und mir Mut machen kann.
Jetzt sind diese Meetings schon recht gewöhnungsbedürftig und nicht Jedermans Sache.
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Shigeru
"Besiegt ist nur ,wer aufgibt.
Alle andren sind siegreich."
Paulo Coehelo
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Hallo kornblumen!
Andersrum gefragt: Was könnte Dir denn Selbstvertrauen geben?
Was war mit diesen Themen Mutter, Partnerschaft und Job in der Therapie. Konnte da nichts bewegt werden?
Andersrum gefragt: Was könnte Dir denn Selbstvertrauen geben?
Was war mit diesen Themen Mutter, Partnerschaft und Job in der Therapie. Konnte da nichts bewegt werden?
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Äh, es wäre der Job des Therapeuten dafür zu sorgen, daß der Klient mit dem entsprechend gestärkten Selbstbewusstsein aus der Therapie geht und nicht der Jop des Klienten sich nach der Therapie einen Kopf zu machen, wie man nun an genügend Selbstwertgefühl kommtkornblumen hat geschrieben: Das ist eine gute frage. Ich denke, mir fehlt noch das nötige selbstvertrauen, um ganz auf mich zu vertrauen, dass ich alleine klarkomme
PS: Ich bin leider nicht so repräsentativ für Deine letzte Frage. Ich habe kein Problem mich aus der Therapie bzw. vom Therapeuten zu lösen. Mir ging es danach damals sehr gut. Hat aber trotz der Kürze mich enorm viel Selbstarbeit gekostet.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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kornblumen hat geschrieben: Meine situation ist im moment auch nicht gerade leicht: Ich bin auf jobsuche, meine mutter ist sehr krank (und mein verhältnis zu ihr ist leider noch ziemlich angespannt und ungut) und ich bin auch, was männer betrifft, in letzter zeit eher enttäuscht als beglückt worden. Also insgesamt gerade eine schwierige situation, die mir die ablösung von meiner therapeutin erschwert. Ich muß halt echt versuchen, gut mit meinen gefühlen, die hochkommen, umzugehen.
hey liebe kornblumen,
da ist doch auch eine menge los bei dir. kein wunder, dass es dir nicht gut geht
bei so einer geballten ladung würde es wohl den meisten menschen schlecht gehen, und bei dir kommt nun auch noch der abschied von der thera dazu.
ich glaube, man darf gar nicht erwarten, dass es einem nach dem ende der therapie immer gut geht. bei dir ist gerade -unabhängig vom therapieende- viel los und das wird dir im leben noch oft passieren.
das heißt aber nicht, dass du es allein nicht schaffst.
was du durchlebst, kenne ich auch.
mein selbstbewusstsein (also die überzeugung, es allein schaffen zu können) war nach dem therapieende auch erstmal am boden, weil da -so ähnlich wie bei dir- auch gerade viel los war und ich mich mehr als bescheiden fühlte.
zusätzlich gab es auch von meiner thera das angebot, mich jederzeit melden zu können, wenn ich das gefühl habe, allein nicht zurechtzukommen und sogar die therapie bis ultimo weiterzuführen.
ein gespräch mit einem guten freund hat mir damals, als ich kurz davor war, sie anzurufen, den kopf zurechtgerückt.
er meinte "dir darf es ja gar nicht gut gehen, sonst könntest du dich ja nicht bei ihr melden. was soll sie dir erzählen, was du nicht ohnehin schon weißt, nach einer so langen therapie? es geht darum, die normalen gefühle -also auch mal traurigkeit, wut, angst etc-, die jeder mensch hat, auszuhalten und mit ihnen umzugehen und wie du das machst, hast du bereits in der therapie gelernt."
ich habe dann nicht mehr bei der thera angerufen, sondern akzeptiert, dass es mir-wie jedem menschen- eben einfach manchmal schlecht geht.
manchmal helfen ja schon kleine "tricks". du schreibst, dass es dir nach alkohol schlecht ging.
was mir immer total geholfen hat, war, auf mich zu achten.also: wenig/kein alkohol, nicht rauchen, regelmäßig essen, ausreichend trinken, ausreichend schlafen.
klingt banal und ist doch soooo wichtig.
wenn ich mir die kante gegeben habe, übermüdet, ausgetrocknet und ausgehungert war, ging es mir per se allein aufgrund meines schlechten körperlichen zustandes mies und dich hatte keine kraft mehr, mich auch noch um meine seele zu kümmern und schlechte stimmung auszuhalten.
Nimm was du willst und zahl dafür.
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Ich denke ja, daß allein schon das Wegfallen von 3 liebgewonnenen Terminen an die man eben gewöhnt ist in der Woche einfach Etnzugserscheinungen erzeugt.
Wenn ich jetzt sagen wir mal 3 Nachmittage die Woche bei einem sehr guten Freund verbringen würde und das dann nicht mehr geht weil derjenige wegzieht würde ich mich auch erst mal neu sortieren müssen, ohne diese Person in meinem Leben und die gewohnte Aktivität zu leben.
Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier und von daher finde ich es schon ziemlich fahrläsig eine Therapie die über jahre 3-stündig war von heute auf morgen auf Null herunterzufahren. Und das GERADE in einer persönlich schweren Situation, weil diese äussere Situation hat sich ja wohl schon etwas länger angebahnt und war ja wohl auch der Therapeutin bekannt. Du lebst alleine, hast keinen Job wo du Beschäftigung und auch Erfolgserlebnisse hättest, du hast keinen Partner, aber dafür eine schwierige und sehr kranke Mutter und eine an den Nerven zehrende Jobsuche. Und jetzt brechen auch noch von heute auf morgen die 3 Stunden die Woche wertvolle zwischenmenschliche Beziehung, die einzige Stütze weg. Daß das zu emotionalen Problemen führt ist eigentlich vorprogrammiert.
Wenn ich jetzt sagen wir mal 3 Nachmittage die Woche bei einem sehr guten Freund verbringen würde und das dann nicht mehr geht weil derjenige wegzieht würde ich mich auch erst mal neu sortieren müssen, ohne diese Person in meinem Leben und die gewohnte Aktivität zu leben.
Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier und von daher finde ich es schon ziemlich fahrläsig eine Therapie die über jahre 3-stündig war von heute auf morgen auf Null herunterzufahren. Und das GERADE in einer persönlich schweren Situation, weil diese äussere Situation hat sich ja wohl schon etwas länger angebahnt und war ja wohl auch der Therapeutin bekannt. Du lebst alleine, hast keinen Job wo du Beschäftigung und auch Erfolgserlebnisse hättest, du hast keinen Partner, aber dafür eine schwierige und sehr kranke Mutter und eine an den Nerven zehrende Jobsuche. Und jetzt brechen auch noch von heute auf morgen die 3 Stunden die Woche wertvolle zwischenmenschliche Beziehung, die einzige Stütze weg. Daß das zu emotionalen Problemen führt ist eigentlich vorprogrammiert.
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