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r.l.fellner
Psychotherapeut


1589
Wien M
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Sun, 02.May.04, 12:00 Re: Liebe in der Therapie |
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Liebe Pseudonym, liebe Katarina,
Katarina wrote: | Und muß der Thera seinen Schützling lieben, damit dir Therapie erfolg hat? |
ich weiß nicht, was genau Sie in Ihrem Beitrag mit "lieben" meinen, rein instinktiv antworte ich schon mal mit einem deutlichen "nein".
Pseudonym wrote: | Nur die schriftliche Bestätigung des Patienten würde den Therapeuten meiner Ansicht nach vor unangenehmen juristischen Folgen schützen. |
Ihre Ansicht ist falsch. Und das ist auch gut so... meiner Ansicht und Kenntnis diverser Erlebnisse Betroffener nach wäre es sogar wünschenswert, wenn es ähnliche Regelungen auch für andere, verwandte Berufsgruppen - insbesondere die anderen Heilberufe - geben würde.
Freundlichen Gruß
R.L.Fellner
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Katarina
sporadischer Gast


16
Hannover W, 40
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Sun, 02.May.04, 14:34 Re: Liebe in der Therapie |
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Hallo Herr Fellner,
>ich weiß nicht, was genau Sie in Ihrem Beitrag mit "lieben" meinen, rein instinktiv antworte ich schon mal mit einem deutlichen "nein".<
Mit "lieben" meine ich eine Form von selbstloser Zuneigung und Verständnis, Hingabe, Respekt vor dem Anderen, in dessen Seele man ja wirkt. Ich finde diese Form von Liebe deswegen notwendig, weil ich von meinem Therapeuten nicht manipuliert werden will und ich hätte arge Probleme, ihm zu vertrauen, wenn ich nicht wüßte, daß er seinen Job mit Liebe macht. So kann für mich auch kein Gefühl von Abhängigkeit und auch kein hierarchisches Gefälle entstehen.
Gerade im zwischenmenschlichen Bereich ist das zugegeben heikel, weil der Thera ein Dienstleister ist und Zuneigung nicht erzwungen werden kann und auch überfordern kann.
Vielleicht kann man es so formulieren: Wenn Liebe geschieht - und das kann niemand im therapeutischen Prozess erzwingen, dann heilt sie auch, wenn man richtig mit ihr umgeht.
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r.l.fellner
Psychotherapeut


1589
Wien M
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Sun, 02.May.04, 16:56 Re: Liebe in der Therapie |
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Liebe Katarina,
Katarina wrote: | Mit "lieben" meine ich (..) |
ok ok, dann ziehe ich mein "Nein" zurück und sage "ja"...
Ich kann mich da Ihren Worten - mit dieser Erklärung - sofort anschließen. Aufgrund Ihrer Beiträge weiter oben hatte ich Ihre Verwendung des Wortes "Liebe" anders interpretiert.
Herzliche Grüße
Fellner
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Katarina
sporadischer Gast


16
Hannover W, 40
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Sun, 02.May.04, 17:39 Re: Liebe in der Therapie |
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Hallo Pseudonym,
ja, genauso war/ist es bei mir auch.
Manchmal ist es halt eine Gratwanderung.
Liebe Grüße
Katarina
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Pseudonym
sporadischer Gast


13
München W, 48
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Sun, 02.May.04, 21:21 Re: Liebe in der Therapie |
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Sehr geehrter Herr Fellner!
Zunächst vielen Dank für dieses Forum.
Es betrifft mich nicht mehr direkt, aber die Frage ist jetzt für mich offen: Wie hat sich nun ein Therapeut aus Ihrer Sicht zu verhalten, wenn es ihn tatsächlich "erwischt" hat und die Patientin das auch so empfindet? Wenn beide eine Liebesbeziehung eingehen wollen, müssten sie die therapeutische Beziehung aufgeben. Das stelle ich mir zumindest so vor. Kann sich ein Therapeut dann vor juristische Folgen im Streitfall schützen? Wenn das in keiner Form, auch nicht durch einen Schriftsatz, möglich ist, wäre doch eine Liebesbeziehung nach Beendigung oder Abbruch der Therapie ein viel zu hohes Risiko für den Beruf des Therapeuten. Das fände ich schade - für beide.
Was wäre Ihrer Meinung nach angemessen?
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plum
sporadischer Gast


21
W, 24
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Mon, 03.May.04, 15:26 Re: Liebe in der Therapie |
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ja, das würde mich auch mal sehr interessieren
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Katharina
Guest

W
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Mon, 03.May.04, 19:42 Re: Liebe in der Therapie |
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
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2093
Wien W, 42
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Mon, 03.May.04, 20:12 Re: Liebe in der Therapie |
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_________________ I beg your pardon, I never promised you a rose garden. |
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plum
sporadischer Gast


21
W, 24
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Tue, 04.May.04, 23:21 Re: Liebe in der Therapie |
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Das heißt, wenn es beide erwischt hat, dann haben sie pech gehabt
Ich finde das trotzdem schade, denn schließlich sind wir ja alle nur Menschen mit Gefühlen und diese folgen keinen Regeln, sie passieren eben.
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
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2093
Wien W, 42
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Tue, 04.May.04, 23:33 Re: Liebe in der Therapie |
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plum wrote: | Das heißt, wenn es beide erwischt hat, dann haben sie pech gehabt
Ich finde das trotzdem schade, denn schließlich sind wir ja alle nur Menschen mit Gefühlen und diese folgen keinen Regeln, sie passieren eben. |
Jo, so ist es nach dem Berufskodex. Natürlich ist es schade, aber alles kann man halt nicht haben. Und besser ist es allemal, das Therapieziel erreicht zu haben. Du darfst ja nicht vergessen, dass die therapeutische Beziehung keine gewöhnliche Beziehung ist, sondern einem bestimmten therapeutischen Ziel dient.
Aber mehr dazu sagen könnte wirklich nur ein Psychotherapeut oder eine Psychotherapeutin.
lg Naomi
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