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molly
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Post Sun, 13.Jun.04, 10:41      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Natürlich ist Verliebtsein ein relativer Begriff. Ich möchte meinen Ex-Therapeuten auch weder heiraten noch sexuellen Kontakt haben aber trotzdem bin ich auch noch nach 1 Jahr nach Ende der Therapie verliebt. Ich schätze ihn als Mensch, mag seine Art zu reden, seine Art zu schauen und wünschte mir eigentlich nur Nähe. Auch wenn ich noch so vernünftig sein möchte, so ist er doch bis heute alltäglich in meinen Gedanken allgegenwärtig. Ich leide zwar nicht mehr, weil allein die Gedanken an ihm mir gute Gefühle bescheren, aber ich werde wohl nie mir so wie früher werden. Ich habe einfach gelernt damit zu leben.

Nun könnt ihr euch selber Gedanken darüber machen, ob analytische Therapieformen - sollte eine Verliebtheit auftreten - nicht doch mehr schaden als helfen. Muss ja nicht immer der Fall sein.

Molly
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jura
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Post Sun, 13.Jun.04, 20:59      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Hallo an Euch!
Habe mich gerade neu angemeldet hier. Und ich bin ganz überrascht, daß hier soviel steht zu diesem Thema. Ich bin nämlich auch sehr verliebt, mein Psy weiß das auch, und ich "darf" ihm es auch immer wieder sagen und schreiben. Ich schreibe Liebesbriefe, wie noch nie zuvor. Ich habe die Hoffnung, daß es irgendwann erwidert wird. Warum ist es eigentlich sooo verboten? Ich meine, wenn man eine Beziehung zu seinem Psychologen eingeht-aber dann die Therapie abbricht und woanders fortführt? Er meinte dazu, daß es Mißbrauch ist.
Molly, ich kann mir gut vorstellen, daß es mir mal genauso geht wie Dir. Ich habe mich sehr erschrocken, als ich gelesen habe, daß dein Thera abgebrochen hat. Wie war das denn? Was war der Auslöser - kam es plötzlich? Und jetzt siehst Du ihn überhaupt nicht mehr?

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molly
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Post Mon, 14.Jun.04, 17:48      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

hi jura,

ja es war sehr plötzlich und ich sehe ihn nicht mehr. der grund war nicht das verliebtsein allein, sondern ich spionierte sein privatleben aus und das mit besonders gutem erfolg. für mich war es trotzdem wie ein keulenschlag und ich bin ihm auch nicht böse deshalb. er konnte nicht anders handeln. ich nehme an ich war für ihn eine zu starke persönlichkeit. lange habe ich nach einem grund gesucht und viele gründe gefunden. jetzt ist zwar mein blickwinkel nicht mehr so eng aber er lebt in meiner fantasie weiter. Du wirst wohl noch eine weile brauchen um zu verstehen, dass eine echte liebe mit einem therapeuten und seiner klientin nie möglich ist. mich ärgert eigentlich nur, dass es überhaupt in der therapie zu solchen umständen kommen kann und man ist machtlos diese gefühle und gedanken wieder aus dem kopf zu bekommen.

alles liebe und klare gedanken wünscht dir

Molly
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jura
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Post Mon, 14.Jun.04, 21:03      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Hi molly!
Kann es sein, daß der Therapeut auch ein wenig gefallen daran findet und es vielleicht sogar forciert-oder zumindest nicht so reagier, daß es aufhört. Aber es ist doch sicher schon zu Beziehungen gekommen zwischen Thera/Klient. Ich versuche mich da echt an eine Hoffnung zu klammern, und kann es auch nicht verstehen warum es so verboten ist.
*Seufz*

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molly
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Post Fri, 18.Jun.04, 18:04      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

hi jura,

Du hast wohl in beiden dingen recht. theras forcieren diesen zustand sicher bis zu einem gewissen grad, weil man ja damit besser arbeiten kann. aber manchmal ist es halt wie bei mir. (nicht mehr zu bremsen). dann ist es sowohl für die klientin als auch für den thera schwierig damit umzugehen. bzw. wenn er sich nicht mehr raussieht, dann zieht er die notbremse wie bei mir und beendet die therapie.

es ist sicher auch schon vorgekommen, dass bei einem therapeuten und einer klientin mehr daraus wird als eine therapeutische beziehung aber meiner meinung nach sind das die schwarzen schafe unter den therapeuten, die sich selber nicht unter kontrolle haben. verboten ist es ja sowieso.

versuche bitte an dir zu arbeiten und dich nicht treiben zu lassen wie ich damals. ich liess meinen gefühlen freien lauf, weil sie doch so schön sind und darum habe ich mich völlig verrannt in dieser situation.

nun brauche ich therapie von der therapie und mein eigentliches problem habe ich noch immer nicht im griff. ich habe aber jetzt eine ganz liebe therapeutin und eine ganz andere therapieform als vorher.

viel glück beim bearbeiten deiner gefühle wünscht dir

Molly
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Stöpsel2
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Post Fri, 18.Jun.04, 22:58      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Hallo Molly,

Quote:
theras forcieren diesen zustand sicher bis zu einem gewissen grad, weil man ja damit besser arbeiten kann.


Das würde ich so allgemein aber nicht sagen. Vielleicht in der Psychoanalyse, aber sonst?!

Quote:
nun brauche ich therapie von der therapie und mein eigentliches problem habe ich noch immer nicht im griff.


Das hört sich für mich ein bißchen so an, als hättest Du Dir damit ein unnötiges Problem aufgehalst. Aber daß Dir das in der Therapie passiert ist, hat doch auch mit Eigneschaften von Dir zu tun...
Na ja, aber ist schon blöd, wenn man mehrere Probleme gleichzeitig hat, die man gleichzeitig lösen müßte, das kenn ich leider nur zu gut, seufz. Aber scheint in Therapie wohl normal zu sein ?!

Viele Grüße
Stöpsel
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molly
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Post Sat, 19.Jun.04, 17:11      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

hi stöpsel,

ich sprach von psychoanalyse, weil ich therapie in dieser Richtung ja hatte.

Das diese dinge von mir selbst kommen, das wird auch so sein, aber ich gehe in therapie um diese dinge herauszufinden und es war sicher nicht absicht so verrückt nach meinem therapeuten zu werden. ich hätte liebend gerne dieses thema mit ihm bearbeitet und bei ihm die therapie beendet. irgend etwas ist leider schief gelaufen, was ich zwar gerne wüsste aber leider nie erfahren werde. es sollte auch kein vorwurf gegenüber meines therapeuten sein, ich fühle es einfach so, dass zu meinem ursprünglichen problem noch das problem mit der verliebtheit dazukam.

wenn ich hier im forum lese, denke ich dass viele dieses problem haben. meine jetzige therapeutin meint aber, in summe sind es doch eher einzelfälle die so heftig wie bei mir vorkommen.

ich schreibe im forum derzeit nur zu diesem thema, weil ich einfach aufzeigen will, was doch in der therapie so alles passieren kann.

Schönes Wochenende allen wünscht

Molly
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Post Sun, 20.Jun.04, 23:54      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Hallo molly!
Erstmal "danke", daß du mir geantwortet hast!
Tja, für mich ist und bleibt es ein Rätsel, warum ich nun gerade mich in diese unerreichbare Person verlieben muß...
Was meintest du eigentlich genau damit, daß Therapeuten das Verliebtsein, um damit besser arbeiten zu können? Warum oder inwiefern sollte man denn dann besser arbeiten können. Verliebte sind doch eher in ihrem Verhalten so, daß sie sich nur von ihrer Schokoladenseite zeigen. Also, ich bin immer besonders charmant, wenn ich da bin und stelle auf "freundlich", obwohl es mir eigentlich gar nicht gut geht... Das ist doch eigentlich gar nicht gut in der Therapie. Ich versuche natürlich rauszufinden, warum ich diese Liebesgefühle habe-also eine Bedeutung zu finden, aber habe keinen Schimmer. Es ist einfach so. Und ich kann nichts dagegen tun. Ich hatte auch schon Pläne gemacht, ihn privat irgendwie zu treffen-aber nachdem Du geschrieben hast, daß das der Grund war für den Abbruch, laß ich es lieber sein...
Erstmal viele Grüße und danke für die guten Wünsche!
jura

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r.l.fellner
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Post Mon, 21.Jun.04, 3:03      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

ich "muß" mich da nun mal einschalten... Confused
jura wrote:
Tja, für mich ist und bleibt es ein Rätsel, warum ich nun gerade mich in diese unerreichbare Person verlieben muß...
Was meintest du eigentlich genau damit, daß Therapeuten das Verliebtsein, um damit besser arbeiten zu können? Warum oder inwiefern sollte man denn dann besser arbeiten können.

bitte ignorieren Sie doch nicht schlichtweg die anderen gegebenen Kommentare und diskutieren nun weiter, als wären sie nicht geschrieben worden. Nein, es "muss" keineswegs so sein, nicht mal in einer Psychoanalyse (obwohl es dort als Teil des analytischen Prozesses sehr häufig zu einer Verliebtheitsphase kommen kann). Und eine Verliebtheit wird von einem seriösen Therapeuten oder Analytiker auch niemals "forciert" werden!

Quote:
(..) stelle auf "freundlich", obwohl es mir eigentlich gar nicht gut geht... Das ist doch eigentlich gar nicht gut in der Therapie.
(..)
Ich hatte auch schon Pläne gemacht, ihn privat irgendwie zu treffen-aber nachdem Du geschrieben hast, daß das der Grund war für den Abbruch, laß ich es lieber sein...

ich halte Ihre aktuelle Situation für bedenklich, und möchte Ihnen nachdrücklich ans Herz legen, sie mit Ihrem Therapeuten zu besprechen und zu reflektieren. Ändert sich in einigen Wochen danach noch nichts an Ihren Bedürfnissen (zB. sich in besserem Licht darzustellen, nach privaten Kontakten etc.), mag im Sinne Ihrer angestrebten Therapieziele ein Therapeutenwechsel angezeigt sein.

Damit Ihre Energie in dieser Sache nicht in das Forum hier, sondern in Ihre Auseinandersetzung mit der Thematik in der Therapie geht, verpasse ich diesem Thread erst mal einige Wochen "Auszeit"... (Thread b.a.w. geschlossen.)

Freundlichen Gruß und alles Gute
Richard L. Fellner

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