Kokain Sucht oder Einahme erkennen ?

Helferlein 73 Bremen W, 24

Hey an alle!!!
Danke für eure Post...
Ja, ist irgendwie seltsam, das was man nicht haben darf, will man erst recht...
Liebe Chimera!!
Also Parralelen gibt es scheinbar immer bei Suchtverhalten...
Deine Geschichte macht mich sehr wütend. Das klingt so typisch und weckt in mir eine ungeheure Wut. Evil or Very Mad

Denn der Konsum ist eine Sache und darunter Leiden wir als Angehörige ohnehin schon genug. Aber dann noch die Frechheit zu besitzen es auf andere zu schieben, obwohl gerade diese Personen es oft bloß gut meinen...allerhand ist das.
Mein Freund drohte oft im Streit sich zu zu ballern...irgendwann drohte er nicht mehr, er tat es.
Das war das einzige, womit er mich erfolgreich fertig machen konnte...
womit er mich zum Weinen bringen konnte...
Tja, im Streit drohte er und wenn es keinen Streit gab, wurde schnell eben einer provoziert, der beste Grund zum Koksen Rolling Eyes

Und wer war Schuld??? Ratet mal!!!
Hinzu kamen unzählige Lügen...wenn ich ihn erwischte, war er beleidigt und hat tagelang nicht mit mir gesprochen. Verkehrte Welt, ich war doch die belogene, ich hätte Grund zu schmollen, wohl kaum er!
Und wenn er könnte, würde er mich eischließen, damit mich keiner nur an sieht.
Die letzten Tage war er echt lieb und umgänglich...gestern dann wieder explodiert, wie eine Atombombe. Ich hatte ein Kleid an...
Er brüllte grundlos rum, wurde beleidigend, ausfallend und verletzend.
Das macht er jedes mal, wenn ich zu hübsch aussehe.
Erwähnen tut er aber mit keinem Wort, dass es ihm darum geht.
Eigentlich ganz schön armseelig, was?
Chimera, was ist aus euch geworden?
Ich bin nämlich drauf und dran alles auf zu geben... Sad

Helferlein 73 Bremen W, 24

Ach so, um vielleicht fair zu bleiben:
Finde mich persönlich genauso armseelig, dass ich es mit mir machen lasse...Ich gerate immer in solche dämlichen Beziehungen und denke manchmal, ich hätte ein wenig den Hang zum Dramatischen...
Denke auch, dass ich mich in einer Art Co-Abhängigkeit befinde...
das macht das Ganze natürlich nicht leichter-im Gegenteil.
Denn wenn man diese ganze Sache mal realistisch betrachtet, fällt es jedem normalen Menschen schwer noch irgendwas positives an dieser Beziehung zu entdecken.
Die gesamte Beziehung wird durch sein Suchtverhalten bestimmt. Ich schiebe sogar die meiste Schuld darauf, weil alle Probleme in unmittelbarem Zusammenhang dazu stehen. Er hat nie Zeit für mich, weil er die meiste Freizeit mit dem beschaffen und Konsumiren beschäftigt ist.
Bleibt er mal ausnahmsweise zu Hause, schläft er ausschließlich.
Sollte es mal vorkommen, dass er wach ist, hat er schlechte Laune...
Die übrige Zeit wird nur gestritten und auf Grund dessen ständig getrenn geschlafen. Aktuell gehen wir uns fast bloß noch aus dem Weg.
Und jetzt sag mir mal einer, warum es mir trotzdem so schwer fällt los zu lassen? Da muß man doch echt einen an der Waffel haben um da noch hinterher zu trauern! Völlige fehlschaltung im Gehirn! Und das man das ganze auch noch weiß ist noch der Gipfel der Dämlichkeit!

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

hy ja es soll leute geben die "dramasüchtig"sind. ich vermute es bei dir aber nicht- ich denk du fühlst dich einfach nur zu "schwachen"leuten hingezogen. irgendwas in ihrem verhalten zieht dich an. genauso wie ich männer anziehe die mich schützen wollen (vor was auch immer Laughing

). das WARUM du dich in ne co-abh.drängen lässt ist schnell beantwortet: liebe und hoffnung, oder?

Helferlein 73 Bremen W, 24

Das habe ich bisher auch immer gedacht.
Aber langsam frag ich mich, ob da noch von Liebe die Rede sein kann?!

Ist doch krank. Vorallem gibt es zu dem Schlechtem fast keinen Ausgleich mehr aus dem man normalerweise Kraft schöpfen würde...

Helferlein 73 Bremen W, 24

Wenn ich meine Beziehungen betrachte, bin ich eigentlich ein sehr harmoniebedürftiger Mensch. Würde aber trotz allem niemals ein Problem weglächeln.
Mein erster Freund war sehr normal. Allerdings hatte ich schon immer leicht das Problem zu denken ich wäre zweite Wahl...
Mein zweiter Freund hatte ein Alk- Kiff-Problem. Als ich es erkannte und von ihm verprügelt wurde, war ich weg. Danach kam ein sehr verschlossener Typ. Er hat mich ewig mit ignoranz gestraft...war aber sonst sehr ruhig,... Nach drei Jahren stellte sich raus, er hat mich die ganze Zeit beschissen...hab mich also getrennt. Im Gegensatz zum Alki war er komplett genußmittelfrei. Anti Raucher, Anti alles...das hat mich sehr fasziniert. Danach folgte eine Affäre. Dieser Typ hat im Gegensatz zu dem kühlen Anti Typ eine eher warme Art gehabt...allerdings war er eine heuelsuse und ständig depressiv Very Happy

Tja und jetzt hab ich eine Mischung aus allem... Betrachte ich meinen Beziehungslebenslauf, hab ich mich von einem Extrem zum nächsten gehangelt. Immer von dem vorherigen gegenteil...
Ich weiß nicht ob mich schwäche an zieht. Denke eher nicht. Denn es stößt mich eher ab, wenn jemand ständig in selbstmitleid schwelgt. Finde es absolut unmännlich, wenn ein 30 jähriger sein Leben noch immer nicht im Griff hat und zu Mama rennt...ich empfinde Sucht auch als Schwäche, was mich eher abschreckt. Fühle mich überhaupt nicht zuhause bei so einer Problematik und doch passiert es mir und ich krieg die Kurve nicht.
Mein jetziger hat mich beeindruckt durch seine fest anvisierten Zukunftspläne. Endlich einer mit Perspektive dachte ich... Hab ihn auch als sehr verantwortungsbewußt gehalten durch die Tochter, die er hat.
Er war lebensfroh, positiv, herzlich, liebevoll, hatte aber trotz allem seine eigene Meinung, hat andererseits aber auch kompromissbereitschaft bewiesen.
Eine Traum Mischung. Er wollte mich sofort vom Fleck weg heiraten, hat gesagt, er läßt sich höchstens ein halbes Jahr Zeit. Kurz danach setzte ich die Pille ab. Er wllte und ich auch. Das ganze wohlgemerkt in einem zeitraum von 3-4 Monaten.
Gemeinsames Konto, gemeinsame Wohnung...und dann der Absturz!
Seine fassade geriet ins Wanken. Lügen flogen auf. Dadurch immer größere Distanz... irgendwann sogar Hass...ich denke heute, er wollte mich mit diesem ganzen heirats-kinder-scheiß fest nageln. Das Zeitlimit hat er sich selber gesetzt, weil er länger diese Fassade nicht aufrecht halten konnte...und da steh ich heute nach mittlerweile 7 mon. Turbo Beziehung und denke immerzu: WAS SOLL DAS?

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

tja- irgendwie schade...aber weisst du wenn man süchtig ist verletzt man oft die am meisten die einem am liebsten sind Sad

ich weiss das dir das jetz nix hilft, aber falls er wieder davon wegkommt wird er sich ganz mies deswegen fühlen- jetzt fehlt ihm einfach die klarheit die dinge so zu sehen wie sie sind Rolling Eyes

Helferlein 73 Bremen W, 24

Hoffentlich nicht zu spät... Sad

Helferlein 90 Aachen, NRW W, 26

MagdaBaby wrote:

Hoffentlich nicht zu spät... Sad

Du bist zumindest auf dem richtigen Weg...und sollte es alles nichts bringen kannst du wenigstens mit erhobenem Haupte gehen und sagen das du alles gegeben hast!!!

sporadischer Gast 5 Graz W, 19

Hi Magda!

Also ich bin noch immer mit meinem Freund zusammen. Die Situation hat sich mit der Zeit mehr oder weniger beruhigt. Und er schafft es eigentlich fast immer es jetzt wirklich im "Griff" zu behalten.

Trotzdem ist mein Vertrauen meistens gleich 0! Ich weiß nicht ob ich nicht langsam richtig paranoid auf die Sache reagiere. Wenn mein Freund konsumiert versucht er es natürlich noch immer zu verstecken, weil er wüsste dass ich sofort gehen würde wenn ich ihn dabei sehe - einfach weil mich dann sein Anblick so unglaublich anwidert und ich einfach nur kotzen könnte!

Trotzdem ist es so, dass ich mich oft so fühle, als wenn er es noch immer neben mir machen würde - zumindest in ganz ganz geringem Maße! Und ich bin dann oft schon so, dass ich ihm auf den Balkon folge wenn er eine Rauchen geht - einfach um mich zu vergewissern das er wirklich nur eine Zigarrette raucht und es war zeitweise sogar so schlimm, dass ich mich nicht mehr getraut hab aufs Klo zu gehen weil er ja in der zwischenzeit schnell was "quarzen" könnte Rolling Eyes

und alles nur weil er mein Vertrauen einmal zu oft ausgenützt hat! Und ab und zu bild ich mir dann ja wirklich ein, er hätte was geraucht - dann kommts mir wirklich so vor als ob er komisch riechen würde wenn er vom Rauchen zurückkommt oder sobald seine Augen irgendwie rot sind oder so komisch klein - dann hab ich natürlich sofort wieder diese unglaubliche Wut im Bauch obwohl er vielleicht wirklich einfach nur müde ist und ich mir den komischen Geruch wirklich nur einbilde ... es ist einfach zum verzweifeln!

Und dann kommt dazu, dass er mir wieder an den Kopf wirft, dass ich es ja gar nicht zu schätzen weiß, dass er sich so zurückhält und es eh noch kaum tut - nur wie soll ich es zu schätzen wissen oder sagen, dass ich stolz auf ihn bin, wenn ich doch immer noch dieses Gefühl hab als würd er mich hintergehen! Und wenn ichs ansprech dann sagt er natürlich nur, dass er schon ewig nichts mehr geraucht hat und ich von mir aus einen Test machen lassen soll oder sonstwas. Aber selbst wenn ich mir sicher bin dass er was genommen hat kann ichs doch erstens irgendwie nicht beweisen und zweitens würd ers auch niemals zugeben!

Also herscht bei uns dauernd ein auf und ab! Wenns ihm gut geht und er auf mich nicht verändert wirkt oder sonstwas dann fühl ich mich super wohl bei ihm und bin voll glücklich ... aber in diesen Momenten wo ich mich unsicher fühle oder irgendeinen Verdacht habe da könnt ich heulen und kotzen zugleich ... Sad

Ich kann mich auch gut in deine Situation hinein versetzten, dass du sagst du hast die Hoffnung schon aufgegeben und Liebe scheint auch nicht mehr viel im Spiel zu sein und irgendwie macht er ja nichts mehr außer auf deinen Gefühlen rumzutrampeln und du willst dich nicht mehr mit "seinen" Problemem rumschlagen müssen - und trotzdem kannst du nicht einfach gehen!

Mir hat es auch oft einfach schon so gereicht - immer wieder Streits wegen dem selben S*** und nichts ändert sich danach und man weiß es würde einem alleine auf alle Fälle besser gehen und wenn man sich dann umdreht um zu gehen - dann schaffen sie es wieder irgendetwas zu machen, das einem zum bleiben überredet - obs jetzt ist dass er sich zuballert und man ihn vielleicht nicht alleine lassen will - weil es könnt doch was passieren und das könnte man sich nie verzeihen ... oder so wie es mein Freund macht, dass er mich dann wieder vollheult und sagt dass sein Leben ohne mich doch gar keinen Sinn mehr macht ...

Ich bin jetzt schon wieder so, dass ich sag es gibt mehr Positives in der Beziehung als vor 1/2 Jahr aber wenn er mir immer wieder den selben Mist vorwirft dann würd ich einfach gerne gehen - weil ich weiß dass viele Probleme die ich hab mit ihm zusammen hängen und trotzdem würd ich ihn unglaublich vermissen! Den einen Teil in ihm würd ich am liebsten zum Mond schießen - den anderen Teil lieb ich schon so lang, dass er schon fast zu mir gehört!

Ein kleiner Roman schon wieder

LG

Helferlein 73 Bremen W, 24

Sabrina187 wrote:

MagdaBaby wrote:

Hoffentlich nicht zu spät... Sad

Du bist zumindest auf dem richtigen Weg...und sollte es alles nichts bringen kannst du wenigstens mit erhobenem Haupte gehen und sagen das du alles gegeben hast!!!

Genau das ist es auch, was mich tröstet!!!

Helferlein 73 Bremen W, 24

Hey Chimera!
Das was du beschreibst, kenne ich nur all zu gut. Irgendwann verlagert sich das ganze ja. Denn dann geht es nicht nur um den Konsum und seine gesundheitlichen Folgen, sondern auch um das Thema Vertrauen, was ein sehr empfindliches ist, wie ich finde.
Man fühlt sich eigentlich ständig belogen und gerät ewig in Situationen, die nichts mehr mit einer gesunden Beziehung zutun haben, z.B: Schnüffeln, Kontrollieren oder einfach die Gedanken "ER LÜGT MICH DOCH WIEDER AN". Ich finde das ganze so fragwürdig, weil es nicht das ist, was ich mir unter einer harmonischen Beziehung vorstelle.
Tja, ob es bei uns beiden noch annähernd mit LIEBE zutun hat, weiß ich nicht. Denke, dass meine Gefühle auch mittlerweile ziemlich verzerrt sind.
Seine aussage gestern war: Ich bin lieber verkracht mit dir und muß Wochenlang auf dem Sofa schlafen, anstatt das du ganz weg bist...
Das muß man sich einmal überlegen!!! Leider erkenne ich bei ihm kaum auch nur den kleinsten Ansatz, dass er ernsthaft etwas ändern möchte. Darum diese Kapitulation. Er lastet mir sogar noch teilweise an, ich würde ihn nicht so akzeptieren, wie er ist (je nach Laune ).
Alles irgendwie beschissen...
Das traurigste ist ja auch noch, dass unser Glücksgefühl von deren Konsum abhängig ist. Irgendwie krank, oder?
Ich finde diese ganze Angelegenheit so unsagbar unfair!
Wobei ich es ja selst in der Hand habe, ob ich mich dem aussetzen möchte oder eben nicht.
Also auf eine Art auch selber Schuld... Sad

Helferlein 73 Bremen W, 24

Hatte vorhin bißchen wenig Zeit.
Um vielleicht auf die Vorwürfe zurück zu kommen, dass du es nicht zu schätzen weißt...naja, weiß er denn zu schätzen, dass es ein quälender Zustand ist, in den du dich freiwillig wegen IHM begiebst?
Ich darf mir diese dämlichen Vorwürfe auch anhören...Also ich weiß nicht, wie es bei dir ist...ich jedenfalls möchte irgendwann ein Baby,heiraten,...halt die klassischen Dinge. Und eine Beziehung ist schon so schwer genug. Man muß ewig daran arbeiten.
Ich frage mich bloß mittlerweile immer öfter, ob ich mir zu dem standart-Stress noch zusätzlich etwas aufladen möchte?
Ich rechne mir da meine Chancen nicht besonders hoch aus, dass ich da jemals glücklich werde...auch wenn die Hoffnung zuletzt stirbt...

sporadischer Gast 5 Graz W, 19

Hey Magda!

Hmm, ich würd wirklich gerne wissen was dein Freund mit dieser Situation bezweckt! Will er dich vielleicht wirklich irgendwie nur als Rettungsanker zurückhalten oder liegt ihm wirklich noch was an dir und er will dich nicht verlieren ... Schwer zu sagen und schwer zu verstehen wieso er es nicht für dich aufgeben kann wenn er dich liebt - aber darauf dann wieder seine Gegenfrage - wieso du ihn nicht so akzeptieren kannst wie er ist und was er tut? Das er dich dadurch verletzt kann oder will er einfach nicht einsehen! Und das es auf alle Fälle einfacher ist etwas aufzugeben was man tut als seine ganze Gefühlswelt im Bezug auf etwas zu ändern versteht er wahrscheinlich nicht - genauso wenig wie mein Freund! Es geht immer nur darum - wieso soll ich denn aufhören wenn du es nicht akzeptieren kannst?

Ich hoffe du verstehst was ich damit sagen will, ist irgendwie ziemlich kompliziert das in Worte zu fassen!

Aber Fakt ist, dass es doch auf alle Fälle leichter ist etwas was man tut zu unterlassen als von jemanden zu verlangen er solle seine Gefühle unterdrücken. Zwar hat er auch ein Verlangen nach dem Zeug - aber im Grunde ist eine Sucht nur eine Krankheit die es zu heilen gilt - es würde doch auch niemand mit einem gebrochenen Bein nicht zum Arzt gehen oder?

Ja ich glaub ein Baby hätte ich auch irgendwann gerne (: Auf alle Fälle hast du recht, eine Beziehung ist wirklich schon so schwierig genug - man sieht es ja heutzutage viel zu oft, dass Beziehungen wegen allem möglichen wieder auseinander gehen auch wenn gemeinsame Kinder oder sowas im Spiel sind.

Es ist einfach schwierig die Grenze zu ziehen wann es sich noch lohnt für eine Beziehung zu kämpfen! Überleg dir auf alle Fälle gut ob du dich noch weiter damit rumquälen willst! Du musst auch auf dich schaun und sehen, dass du glücklich wirst und dich nicht mit seinen Problem rumschlagen musst!

Lg und schönen Abend

Helferlein 73 Bremen W, 24

Ich denke schon, dass er mich irgendwie auf seine Art liebt. Es ist bloß so eine verzerrte Art (wenn man sich das überhaup erlauben darf zu sagen, denn ich finde LIEBE ist nicht 100% ig definierbar).
Seine Sucht ist meiner Meinung nach einfach größer als sein Gefühl zu mir. Ich habe diese Erfahrung nie gehabt aber ich erlaube mir einfach mal zu deuten, wie das ist. Man kennt es ja auch von sich selber. Manchmal neigt man dazu, in bestimmten Situationen seine Gefühle beiseite zu schieben. Man bleibt in diesem Augenblick seiner Linie nicht treu. Sobald man jedoch raus ist aus dieser Situation, kehrt man zu seinem Urspungsdenken zurück... So oder ähnlich...weiß nicht, wie ich es erklären soll Very Happy

Gestern gab es mal wieder so eine seltsame Situation...Dazu allerdings erstmal vielleicht die Vorgeschichte:
Wir zogen bereits nach zwei Monaten zusammen. Das hatte sich damals so ergeben aber wir wollten es auch. Finanziell ging es uns blendend...jedoch nicht lange. Wir haben durch den teuren Konsum sehr viel verlohren und er hat uns innerhalb von wenigen Monaten echt bettelarm gemacht.
Um dieses Gefühl des Versagens zu beteuben, konsumierte er erstmal fleißig exersiv weiter. Dass dadurch die Lage und auch die Kluft zwischen uns immer schlimmer wurde, kann man sich ja an zwei Fingern abzälen.

Streit, Rote Zahlen auf dem Konto, ein Auto verkauft, das andere kaputt, immer häufiger Fragen von Außen, was denn bei uns los wäre, immer größer werdende Distanz, Streit mit Angehörigen...die üblichen Verdächtigen halt... Sad

Man kann sich sicher vorstellen, was für eine Atmosphäre bei uns herrscht. Langsam hat er angefangen seine (unsere) Finanzen wieder zu reparieren, hat Schadensbegrenzung betrieben allerdings im Hintergrund immer mit weiteren Konsum verbunden.
Gestern dann wohl ein Glücksmoment: Er hat sich ein neues Auto gekauft. Tja, durch seine Euphorie schüttelte er erstmal ein Paar Einsichten und Versprechen aus dem Ärmel...
Er wollte sich ab Januar ändern...denn er weiß, dass der Konsum an unserer Situation Schuld wäre. Er wüßte, dass mit dem Beenden des Konsums alles wieder in Ordnung kommen wird.
Ich frag mich dann bloß, warum ab Januar??? Warum nicht gleich jetzt und hier? Schnell war mir klar warum! Silvester steht vor der Tür...
Als ich ihn darauf ansprach, behielt ich Recht. Er könne Silvester für nichts garantieren! Deswegen erst ab Januar. Logisch...und was ist nächstes Jahr Silvester???
Hab ihm dann bloß gesagt, dass er sich selber in die Tasche lügen würde und dass er MIR sowieso nichts versprechen bräuchte. Denn er sollte allein für sich aufhören.
Also entweder sehe ich das Ganze mittlerweile bloß noch negativ oder ich weiß auch nicht...Das kommt mir einfach nicht ehrlich rüber und ich kann mir nicht helfen. Denke, dass es bloß mal wieder ein Anflug von leeren Worten ist aufgrund seines Erfolgserlebnisses.
Vielleicht tu ich ihm auch Unrecht, aber es fällt mir einfach nur noch schwer da etwas positives ab zu gewinnen...

sporadischer Gast 5 Graz W, 19

Hey Magda!

Schön, dass er es zumindest versucht zu regeln - eure Finanzen und so!

Aber ich seh das ehrlich gesagt auch so wie du, dass er sich damit in die Tasche lügt wenn er sagt er kann erst nach Silvester aufhören!

Zum Aufhören gehört eine ganze Menge Willenskraft und Durchhaltevermögen dazu - das muss er erst mal begreifen! In einem euphorischen Moment zu sagen - ja ab Silvester hör ich auf - neues Jahr gute Vorsätze etc. ich glaub das kennen wir alle und wir wissen dass diese Vorsätze eh für nichts gut sind.

Ich will dir damit nicht deine Stimmung verderben und ich würde dir von ganzem Herzen wünschen, dass er es wirklich ernsthaft durchzieht und es schafft ... aber es sieht wahrscheinlich nicht danach aus.

Wenn er aufhören will, weil er eh einsieht dass das an eurer beschi**enen Situation schuld ist dann sollte er es sofort tun. Einen Strich unter der Sache ziehen sich am besten gleich bei einer Therapie anmelden und sich schon mal von der Szene verabschieden. Bis Silvester wird er schon wieder soviel konsumiert haben, dass er doch keine Lust mehr hat damit aufzuhören - es wird dann wieder super schön sein und das will er sicher nicht aufgeben.

Und ja wenn er echt aufhören wollte dann würde ihm auch Silvester nicht im Weg stehen - denn wie du schon richtig siehst es wird noch viele Silvester und Geburtstage und sonstige Feiertage und Gründe zum Feiern geben - da muss er drüber stehen können! Sein größtes und einziges Ziel müsste der Entzug sein - komme was wolle!

Ich möchte wirklich keine Schwarzmalerin sein und ich kenn deinen Freund ja nicht ... aber du klingst ja selbst nicht sehr überzeugt von der Sache!

Drück dir trotzdem ganz fest die Daumen und hoffe er geht es zumindest in der zwischenzeit ruhiger an und eure Lage entspannt sich ein bisschen!

Lg und Gute nacht

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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