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TooSensitive
Forums-InsiderIn


427
Wien W, 21
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Tue, 23.Oct.07, 15:07 Re: Was wurde aus User "X"? |
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Hallo,
ich freu mich für dich und für ihn über diesen Schritt!!!
Ich drück euch echt die Daumen, dass ers durchhält und schön brav dort bleibt!
*applaus* für deinen Sohnemann!
lg
sensi
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10Jahre
Helferlein


82
Niederösterreich W, 38
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Tue, 23.Oct.07, 16:13 Re: Was wurde aus User "X"? |
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Der erste Schritt ist getan!
das freut mch sehr für euch!
Die Zeit die jetzt kommen mag, ist sicher auch nicht leicht, aber zumindest beginnt sie jetzt! alles Gute
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
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1223
CH W, 32
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Tue, 23.Oct.07, 16:42 Re: Was wurde aus User "X"? |
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Ja hallo Tante Käthe,
das klingt ja echt super. War erst heute wieder im Forum, daher bekam ich jetzt die Infos alle geballt auf einmal. Beim einen Post dachte ich noch "er soll heute dahin, nicht morgen oder übermorgen" und schwupps, ist er schon dort. Freut mich riesig das zu lesen und wünsche ihm, aber auch Dir ganz viel Kraft, Zuversicht, Durchhaltevermögen und 2008 einen positiver denkenden Sohn!
Jetzt kommt gleich meine Mutter, daher bin ich schon wieder weg!
Liebe Grüsse und alles Liebe, liv
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Tante Käthe
Helferlein


94
Thüringen W, 42
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Wed, 24.Oct.07, 21:37 Re: Was wurde aus User "X"? |
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Hallo Ihr Lieben,
die Hoffnung und die minimale "Euphorie" haben sich in Ernüchterung gewandelt. Mein Sohn hat heute abgebrochen und ich musste ihn wieder abholen.
Seine Argumente: Er ist nicht behämmert und er gehört da nicht hin. Er sei nicht süchtig. Auf meine Frage hin was er sei, hat er erklärt er sei geistig abhängig gewesen, das wär jetzt vorbei. Er wolle niemals mehr in solch eine Einrichtung gehen, wolle jedoch in ambulante Therapie gehen. Er wolle niemals mehr Drogen anfassen wollen, dies habe er durch seinen ca. 30stündigen Aufenthalt in der Klinik gelernt. Naja....
Also sind wir wieder da angekommen, wo wir schon waren.
Auch hat er gesagt, er würde es nicht aushalten nichts zu tun. Auf meine Frage hin, was er an den vielen Tagen, an denen er zu Hause war gemacht hat, außer vor sich hinvegitieren, hatte er keine Antwort. Es hat alles keinen Sinn.
Nun haben mein Mann und ich überlegt, wie wir uns verhalten, wir kommen zu keiner richtigen Lösung.
Da steht noch (keine Ahnung wie lange) die Frage Auto im Raum. Noch hat er den Führerschein und er könnte fahren. Aber eigentlich kann man es nicht verantworten, für ihn und für andere. Aber ohne Auto ist wohl die Ausbildung futsch. Nehmen wir das Auto weg, was ihm ohnehin nicht gehört, haben wir wohlmöglich am Ende der Ausbildung schuld. Wird der Führerschein vielleicht eingezogen, wird er wohl noch maximal 4 Wochen, bis es soweit ist mobil sein und fahren können, dann tritt diese Realität eh ein. Was tun? Wir haben keine Lösung.
Soviel von mir, entäuscht aber momentan überwiegt die Wut, ich könnte schreien.
Liebe Grüße
Tante Käthe
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TooSensitive
Forums-InsiderIn


427
Wien W, 21
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Thu, 25.Oct.07, 6:45 Re: Was wurde aus User "X"? |
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Hallo Tante Käthe,
tut mir leid wie du dich fühlst. Ich hab genau das selbe erlebt wie du - mein Freund war im Mai für ganze 3 Tage "auf Entzug", dann wurde er wegen Handybesitz rausgeworfen... und das ganze war meine Schuld auch noch, weil ich ihn angerufen habe, als er erwischt wurde.
Ich dachte zu dem Zeitpunkt auch, dass jetzt alles wieder von vorne beginnt, aber dem war Gott sei Dank nicht so - die 3 Tage haben insofern geholfen, dass er wusste, nicht mehr hinzuwollen.
Also eventuell haben deinem Sohn die 30 Stunden gereicht um zu wissen, dass er DAS nicht mehr will.
Ich hoffe so sehr für dich, dass es irgendwann bergauf geht.
Wein dich hier aus, tob dich hier aus, lass deine Wut raus ...
Von Herzen alles Liebe
sensi
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Tante Käthe
Helferlein


94
Thüringen W, 42
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Thu, 25.Oct.07, 22:11 Re: Was wurde aus User "X"? |
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Hi @all, hi liebe Sensi,
es gibt keine Neuigkeiten "nur" Gefühle.
Es geht mir "ohne Worte" und ich bin, ihr habt es noch nie von mir gelesen und werdet es nie wieder, obwohl ich es los werden will und muss (für mich) betrunken.
Wir, unser Sohn und wir haben geredet, aber es ist wohl ein todgeborenes Kind. Es ist die klassische manisch-depressive Lebenseinstellung, momentan ohne Lebenmut bei ihm.
Wir sind mit unserem Latain am Ende, haben ihm erklärt, dass er (was er weiß - alterstechnisch) erwachsen ist und "nur" auf moralische Unterstützung von uns zurückgreifen kann, wenn er Hilfe braucht und möchte. Das Auto ist weg - wegen der in meinen Posts geschriebenen Probleme -
Mir hilft es unersättlich, hier zu sein, Euch zu lesen und schreiben zu können und Raktionen von Euch zu erhalten, nicht wegen der Anonymität, sondern wegen dem ehrlichen Verständnis.
Danke Tante Käthe
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_________________ Liebe Grüße
Tante Käthe |
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
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1223
CH W, 32
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Fri, 26.Oct.07, 19:27 Re: Was wurde aus User "X"? |
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Hmm, liebe Tante Käthe,
das tut mir unheimlich leid!!
Ich bin nicht sicher, ob ich es überlesen habe, aber darf ich Dich (noch?) einmal fragen, wovon genau denn Dein Sohn entziehen wollte? Kann es wirklich sein, dass er sich etwas über den Zustand (körperlich sowie geistig) der anderen erschrocken hat? Konnte oder wollte er sich einfach, als "noch nicht so schlimm" sehen?
Ich kann mir leider nicht vorstellen, dass so eine Entzugseinrichtung, langhaltig grossen Eindruck macht . Zumindest nicht bei den paar Stunden. Aber wie immer muss ich sagen, dass ich es ja nicht wissen kann. Ich gehe nur von mir aus. Ich glaube ihm aber, dass er wirklich mit der Hoffnung/Überzeugung raus ging, nun die Finger von den Drogen zu lassen. Früher glaubte ich jeweils wirklich daran, es alleine packen zu können. Ich wollte einfach schnell aus den unangenehmen Situationen (Entzug u.ä.) fliehen und redete mir selber ein, es nun "kapiert" zu haben. Leider stellte sich das bei mir dann immer als Luftschlösser heraus.
Dass Ihr ihm das Auto nicht geben wollt, finde ich gut. Stell Dir vor, er baut damit einen (für sich oder jemand anderen) tödlichen Unfall. Damit zu leben ist schwerer, als mit dem Wissen, die Dauer seiner Ausbildung um drei Wochen verkürzt zu haben. Das ist jetzt eine Konsequenz, mit der er leben muss (das mit dem Auto meine ich). Denkt Ihr, dass mit seinem Chef irgenwie zu reden wäre. Vielleicht ahnt er ja auch schon was und ist bereit, Deinem Sohn noch eine Chance (auch ohne Auto) zu geben!?! Nachfragen würde ich auf alle Fälle. Zu verlieren hat er da ja überhaupt nichts mehr.
So ein Entzug ist wirklich kein Zuckerschlecken. Und damit meine ich nicht das körperliche. Wir durften damals (das war auf der Akutstation einer Psychiatrie ... und da waren wirklich viele sehr kranke Menschen) kaum Fernseh gucken. Radio gab`s manchmal. Zeitung? Fehlanzeige. Wir waren da echt gezwungen, die Langeweile auszuhalten oder uns halt eben selber zu beschäftigen. Da hatte ich plötzlich unangenehm viel Zeit, mich mit mir selber auseinandersetzen zu müssen. In der Langzeittherapie war es ähnlich. Nur dort war das Ziel ganz klar "Langeweile aushalten und für sich nutzen". Das kann schon hart sein. Und dass da ein Süchtiger lieber wieder flieht, kann ich nur zu gut verstehen; auch wenn ich es natürlich schade finde!!
Leider redete auch mir die Sucht lange ein, dass der psychische Entzug nur so die Nachspeise für den Hauptgang (den körperlichen Entzug) sei. Wie falsch das war, weiss ich heute. Ich habe das schon öfters geschrieben: wenn absolut keine psychische Abhängigkeit bestände, würde man einen Entzug locker durchstehen. Aber das Wissen, das Ende der Schmerzen ist nur eine Nase/ein Schuss weit entfernt, macht die Sache doch erst feiss. Ohne die psychische Abhängigkeit könnte man einen Entzug durchstehen, wie man eben auch eine böse Grippe durchsteht. Also der Knackpunkt (ich wage zu behaupten) jeder Sucht ist die psychische Abhängigkeit. Und daher gilt es diese genauso wichtig zu nehmen, wie die physische. Aber ich als Süchtige bildete mir oft ein, wenn ich den körperlichen Entzug vorbei hätte, wäre die Sache gegessen .
Naja, was schreibe ich ... Du weisst das ja alles selber .
Ich drück Dich mal, denk an Euch und wünsche Euch von Herzen alles, alles Gute!
Liebe Grüsse, liv
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Tante Käthe
Helferlein


94
Thüringen W, 42
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Fri, 26.Oct.07, 21:16 Re: Was wurde aus User "X"? |
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Hi Liv,
unser Sohn "wollte" von Speed oder Pep oder Amphitaminen und vom Kiffen entziehen. Ich denke, Du hast recht, die psychische Abhängigkeit ist das schlimmste. So denke ich mir das auch, Du kannst es besser nachvollziehen.
Die Klinik, in der er war beschäftigt sich mit Drogen- und Alkoholproblemen, aber auch andere Krankheiten sind vertreten.
Und das mit der vielen Zeit, hat er sehr bemängelt und nicht ertragen, allerdings gammelt/vegetiert er ja zu Hause auch nur rum. Aber wie Du schon sagst, unter anderen Bedingungen.
Ich denke, für meinen Sohn ist das Körperliche nicht das größte Problem, die Begleiterscheinungen sind sicher auszuhalten. Aber die Psyche eben, sie ist der Knackpunkt. Für ihn kommt das aber nicht in Frage.
Er ist auch schon über den Punkt, nix mehr nehmen zu wollen, hinweg. Er hatte wieder Gras im Rucksack.
Viele werden sicher denken, dass das nicht so schlimm ist, aber ich erlebe seit einigen Jahren, was es aus unseren Sohn gemacht hat.
Es kommt sicher darauf an, wann und in welchen Situationen und wie oft er es raucht. Ja und da hat er alle Register gezogen.
Ich habe ihm ja auch sehr oft erklärt, dass seine Psyche sicher sehr sehr unter dem Einfluss leidet etc. Gestern konnte ich ihn zum ersten Mal dazu bringen, zumindest mal einen Selbsttest am PC hinsichtlich Depressionen zu machen. Dann hat er auch mal über Borderline gelesen.
Heute sagte er mir, dass er wieder etwas zunehmen müsse, er sei zu dünn (wie wahr, er hat inzwischen ca. 25 kilo seit Jahresbeginn abgenommen). Dann sagte er mir, dass eine Weile essen fast überhaupt nicht ging, das ginge jetzt wieder. Und er sagte mir heut vorwurfsvoll, dass er selbstlangsam glauben würde, psychisch krank zu sein, ich hätte ihm das prima eingeredet. Darauf konnte ich nicht reagieren.
Nachdem ich mit ihm gemeinsam in seine Wohnung gefahren war und dort mal wieder sehen musste, wie er sich seinem Kummer hingibt und wie es dort aussah, dann eben auch das Gras gesehen hatte, da wusste ich umso mehr, dass unsere Entscheidung richtig ist.
Sein Chef hat mich gestern angerufen und sich erkundigt, wie es ihm in der Klinik geht. Naja, da habe ich eben erzählt, recht viel aber nicht alles. Die Problematik Psyche, seine Ausweglosigkeit und die Mauern um ihn drum herum, dass habe ich erzählt, aber die Drogen außen vor gelassen. Das kann er selbst tun, bzw. irgendwann fliegt es auf. Denn das ist ein Kündigungsgrund nach deutscher Rechtssprechung.
Ich habe ihm auch gesagt, dass er das Auto nicht hat und dass er sicher den Führerschein länger abgeben muss und gleichzeitig gefragt, ob denn ggf. eine andere Möglichkeit bestünde, die Ausbildung trotzdem fortsetzen zu können. Antwort. Es gibt immer Möglichkeiten, wenn man das will - er ist bei einer großen privaten Krankenversicherung - aber der Mitarbeiter/Azubi muss schon sehr motiviert sein. Tja, und das ist das Problem, wegen seiner ganzen Probleme ist er ca. 6 Wochen nicht auf Arbeit gewesen (aufs Jahr verteilt) und auch manchmal ohne Krankenschein, was immer gut gegangen ist. Es müsste eine 180 Gradwendung erfolgen, wenn er eine Chance haben will, aber das bezweifle ich. Ich denke, das neue Jahr wird ihm die Arbeitslosigkeit bescheren, vielleicht muss es ja sein.
So, mir gehen fast die Buchstaben aus.
Liv, es war schon o.k., dass Du das geschrieben hast, ich kann und will mich nicht in die Lage versetzen, bei mir ists bloß die blanke Theorie, bei Dir ists die Erfahrung, das bestätigt mir dann auch, dass ich mit meinen Gedanken nicht so verkehrt liegen kann.
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_________________ Liebe Grüße
Tante Käthe |
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TooSensitive
Forums-InsiderIn


427
Wien W, 21
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Sun, 28.Oct.07, 18:17 Re: Was wurde aus User "X"? |
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Hallo TanteKäthe,
wie geht es dir jetzt? Noch immer "ohne Worte" oder findest du schon Worte für den Zustand den momentan ertragen musst?
Ich will deinen Sohn jetzt keinesfalls in Schutz nehmen, aber ich frage mich jetzt doch - da ich jetzt weiß wovon er entziehen wollte - ob so eine Klinik da wirklich das richtige ist? Immerhin waren dort sicherlich auch ganz harte Fälle. Ich denke mal unter den ganzen Patienten, die dort wegen härteren Drogen waren, wird er sich nicht "richtig aufgehoben" gefühlt haben. Ein Heroin/Morphiumentzug ist ja dann doch noch ein bisschen etwas anderes als ein Kolaentzug.
Habt ihr darüber gesprochen?
Rein körperlich ist man ja bei einer Kokain/Grasabhängigkeit ganz anders drauf als eben bei Heroin und ähnlichem.
Kann es sein, dass die Patienten die wegen Morphium udgl. dort waren, ihm Angst gemacht haben? Ihm quasi seine Zukunft aufgezeigt haben? Ich denke mir, wenn ich jetzt wegen meiner Kolaabhängigkeit auf Entzug gehen würde und dort unter den Leuten wäre, die wegen "tiefen" Sachen dort sind, hätte ich schon ein wenig Angst bzw. würde ich wohl schlecht damit klarkommen.
Kam das eventuell mal zur Sprache? Waren dort überhaupt auch solche Menschen?
Ich wünsch dir von Herzen,
dass es dir wieder etwas besser geht - du deine Fassung wieder gefunden hast.
lg
sensi
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Tante Käthe
Helferlein


94
Thüringen W, 42
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Mon, 29.Oct.07, 10:54 Re: Was wurde aus User "X"? |
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HI Sensi,
Deine Gedanken/Fragen sind schon richtig. Auch meine Auffassung ist so, dass er körperlich anders drauf ist, als andere, die viel viel schlimmer dran sind. Es war seine Entscheidung, dort hin zu gehen und auch wieder weg zu gehen. Es sollte alles ganz schnell gehen, was es ja auch tat.
Es kann auch sein, dass er den Weg ambulant geht und es läuft, aber den Anschein hat es nicht.
Ich weiß nicht, was er jetzt macht, er ist mit Pauken und Trompeten gegangen. Es kamen zwar schon wieder einige SMS, aber ich brauche erst einmal Ruhe, denn ich lasse mich nicht beschimpfen und verbal treten. Dann bin ich wieder gut genug, er ist dann wieder reumütig und es geht munter weiter. Man sieht es ihm an und riecht es.
Was er ggf. noch nimmt, von dem ich nichts weiß, keine Ahnung.
Momentan macht er uns verantwortlich für seine Misere, aber den Schuh ziehen wir uns nicht an.
Es reicht mir schon, nachts nur schlecht zur Ruhe zu kommen, immer wieder munter zu werden und auch tagsüber gelingt mir die Ablenkung durch die Arbeit nur schwer bzw. teilweise gar nicht.
WEnn er nicht da ist, dann kommen meine Eltern und ich höre immer nur: zu uns ist er lieb und nett... Das ist er ja bei uns auch, solange wir mit ihm nach seinem Willen mitmachen. Auch glauben sie ihm, dass er nix mehr nimmt etc. Das geht an die Substanz, man dreht sich im Kreis ohne Ende.
Ich glaube, ich bin sehr lange sehr stark, und man sieht mir eher selten etwas an, aber auch den Punkt habe ich überschritten. Kollegen fragen mich ständig, ob es mir nicht gut gehen würde, ich würde so mitgenommen aussehen. Ich muss also etwas ändern, noch mehr, als ich ehe schon getan habe.
Soviel erst mal schnell von mir,
Bis bald
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_________________ Liebe Grüße
Tante Käthe |
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10Jahre
Helferlein


82
Niederösterreich W, 38
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Mon, 29.Oct.07, 18:02 Re: Was wurde aus User "X"? |
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Hallo Tante Käthe!
tut mir unendlich leid, hatte wirklich Hoffnung, dass es jetzt was wird.
Als ich die Zeilen las, überhaupt dass ihr so zusammengekracht seid, dacht ich, ich kann mir echt gut vorstellen wie es ihm geht.... so Szenen kenn ich auch. Ich war dann im Innersten immer so wütend auf mich, aber das wollte ich nicht sein und holte mir ständig irgendwelche Ausreden über wer aller in meiner Familie nicht schuld ist daran. Meiner Mutter warf ich Dinge auf den Kopf, die mir natürlich (sobald ich wieder klar war) unendlich leid taten, dann war ich wieder wütend und machte sie wieder verantwortlich...... Im endeffekt wußte ich aber im innersten immer, dass niemand ausser mir wirklich was dafür kann......
Was ich gut finde ist, dass ihr euch den Schuh nicht anziehen lasst (wobei ich mir das sehr schwierig vorstelle - jetzt als Mutter gesprochen)
Vielleicht muss er echt mal an einen Punkt kommen, wo er nicht mehr weiter kann, so hart das klingt.
Dass du am Ende deiner Kräfte bist, ist wohl verständlich! So weit ich das mitgekriegt habe geht das ja schon ene ganze weile, ich finde du hältst dich super!
Was wäre denn wenn du dir ein paar Tage Auszeit nimmst und wohin fährst und versuchst ein klein wenig abzuschalten.
Ich weiß, ist leicht gesagt ......
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Tante Käthe
Helferlein


94
Thüringen W, 42
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Tue, 30.Oct.07, 16:08 Re: Was wurde aus User "X"? |
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Hallo 10Jahre,
es tut gut, Deine Zeilen zu lesen.
Heute kamen mir oft die Gedanken, dass ich dann doch auch übertreibe und er fühlt sich in permament kontrolliert, was bei ihm vom Gedankengang her Tatsache ist. Ob ich übertreibe, oder übertrieben habe, kann ich selbst nicht mehr reell beurteilen, wobei ich es ja gut meine und das Mutterherz eben schlägt. Er war und ist mir nicht egal.
Heute habe ich einen für mich entscheidenden Schritt getan. Ich habe seine Katze in liebevolle Hände gegeben, ohne ihn zu fragen. Grund:
er holte sich eine Katze in seine Wohnung. Dort lebte sie nur in der Wohnung, kam er zu uns hatte sie ihre Freiheit - draußen und drinnen. Als er nun am Sonntag mit Pauken und Trompeten ging, trat er vor die Transportbox der Katze und sagte zu ihr, sie solle die Fr... halten. er nahm sie erst mit und brachte die leere Box zurück und überließ die Katze der Straße. Das kann nicht sein. Nun war sie hier und da wir schon zwei haben, musste das kleine Kätzchen weg. Das ist nun durch und mir gehts gut und doch wieder komisch um den Bauch herum.....
Soviel auf die Schnelle, es geht vorwärts.
Das mit dem Wegfahren wär schön, aber leider habe ich dienstlich, zum glück, so viel zu tun.
Liebe Grüße und ich melde mich später nochmal
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_________________ Liebe Grüße
Tante Käthe |
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hillary
Forums-InsiderIn


180
Wien W, 38
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Wed, 31.Oct.07, 11:02 Re: Was wurde aus User "X"? |
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liebe tante käthe!
auch mir tut es unendlich leid, was ich hier von dir lesen muss. und es macht mir auch angst. auch wenn ich keine mutter bin, glaube ich, dass ich dich halbwegs gut verstehen kann, denn, so seltsam es klingt, mein freund drängt mich manchmal in die mutterrolle, indem er das trutzige kind spielt, und von daher meine ich, dich gut verstehen zu können.
angst macht es mir, weil ich dieses ewige auf und ab, vor und zurück, nur allzugut kenne und es auch sicher bei uns nicht der letzte tiefschlag war. ich bin inzwischen schon sehr am zweifeln, wie lange ich das noch mitmachen kann und wieviel sinn es macht. das ist der große unterschied. ich könnte mich aus der beziehung lösen, aber als mutter ist das ungleich schwieriger. doch auch bei mir ist es nicht so einfach, wie es nach außen hin scheinen mag, obwohl von meiner seite her keine finanziellen oder sonstwie lebensbedrohliche abhängigkeiten durch die beziehung bestehen. aber die psychische bindung und auch verantwortung, die ich ja eigentlich nicht habe, was jeder profi sagt, aber es fühlt sich trotz allem so an, sind so stark, dass die loslösung auch eine enorme überwindung bedeuten würde.
im kreis drehen... das ist auch so ein schlagwort, das unsere beziehung meinerseits definiert.
wir hatten gestern unser erstes paargespräch mit unseren betreuern. das war für mich sehr interessant, denn natürlich kann so ein gespräch nicht die grundsätzlichen probleme (das was für mich das problem ist, nämlich pauschal "die drogen") lösen, aber wir können an unserer kommunikationstechnik arbeiten, denn die quintessenz des gestrigen gesprächs war, dass mein freund mich (und auch andere) sehr oft nicht ausreden lässt, und wir beide i-tüpferl-reiter sind (hoffe, dass deutsche mitleser dieses wort verstehen). und wir kommunizieren nicht auf der gefühlsebene sondern auf der tatsachen-ebene. beide. bisher glaubte ich immer nur, dass ich die sachliche von uns beiden wäre.
alles in allem geht es mir im moment wieder etwas besser, aber ich weiß, dass das nicht allzulange anhalten wird, leider schon alleine die angst vorm "nächsten mal" lässt mich die besseren phasen nicht ganz auskosten.
viel kraft und alles liebe,
hillary
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Tante Käthe
Helferlein


94
Thüringen W, 42
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Thu, 01.Nov.07, 17:52 Re: Was wurde aus User "X"? |
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Liebe Hillary,
... ja es ist schwierig, mit diesen Situationen umzughen. Für mich sagt es so pauschal dahin, aber wär mein Sohn mein Partner, hätte ich - zumindest momenten - einen Schlusstrich gezogen. Vier Jahre Berg und Tal, es langt. Aber er ist mein Sohn. Ich bin momentan im Versuch, aus dem Kreis auszubrechen, richtig und hatte gestern einen Tag, der mir und dem Zusammenleben mit meinem Mann und unserem jüngeren Sohn sehr gut getan hat. Hier war Feiertag und es drehte sich mal nicht alles um das "Problemkind", welchem sonst alle Aufmerksamkeit geschenkt wird, wenn er da ist. Und ich habe in gedanklich recht häufig zur Seite schieben können.
Aber das ist eben schwer, zumal ich auch noch unter dem Druck meiner Eltern zu kämpfen habe. Dort werden eben die Worte meines Sohnes als wahr empfunden. Dann ists so, und dass schon seit Jahren, wenn wir Abstand suchen, kommen meine Eltern und reden ewig auf uns ein, wie ich ja schon mal schrieb, dass er lieb und nett sein und er beteuert aufgehört zu haben u. s. w. . Momentan habe ich keinen Kontakt zu meinem Sohn, aber dafür um so mehr meine Mutter. Es grämt mich, dass sie mir scheinbar nicht glaubt und ewig dazwischen pfuscht (hört sich jetzt sicher grass an, aber momentan ists für mich eben wieder so). Er kann überhaupt nicht alleine auf sich gestellt sein und mal grübeln müssen, da kommen wieder soziale Bindungen, die ihm zuhören und seinen Aussagen Glauben schenken. Diese soziale Bindung braucht er nämlich sehr. Wenn scheinbar zwischen ihm und uns alles "stimmt" (das ist dann, wenn wir nach seiner Pfeiffe tanzen), interessiert er sich kaum für seine Großeltern.
Ich hätte nie gedacht, dass das Leben manchmal so schwierig sein kann.
Wie oft gab es die Situation, dass mein Bruder und ich im Garten saßen und unser "Leid" klagten mit dem Schluss: Nächstes Jahr wird alles gut. Nun sitzen wir wieder, wetterbedingt nur noch symbolisch, und sprechen vom nächsten Jahr, zuminest ich. Ich wünschte mir, ich müsste es nur noch dieses Jahr sagen und nächstes Jahr nicht mehr. Aber ich trau dem Frieden nicht so richtig.
Liebe Hillary,
ich wünsch Dir auch, dass es stets bergauf geht und die befürchteten Tiefschläge aus bleiben. Allerdings wird man sehr sehr vorsichtig mit seinen Hoffnungen und Gefühlen. Ich versteh Dich nur zu gut.
In diesem Sinne erst einmal
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_________________ Liebe Grüße
Tante Käthe |
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Tante Käthe
Helferlein


94
Thüringen W, 42
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Sat, 10.Nov.07, 17:10 Re: Was wurde aus User "X"? |
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Hi @all,
nun ist hier schon wieder eine ganze Weile Ruhe. Ist das ein gutes Zeichen? ICh wünsche es Euch.
Bei uns stagniert es. Mein Sohn hat sich letzten Mittwoch erstmals wieder bei mir gemeldet. Warum, er hatte Probleme, die Gefahr, dass seine Ausbildung den Bach hinunter geht, war/ist nur allzu nah. Sein Chef wollte das Schreiben der Führerscheinstelle sehen, in dem der Entzug angedroht wird und wenn Alkohol im Spiel sei, wäre die Ausbildung zu Ende. Naja, Alkohol steht nicht drin, aber eben der Konsum der Drogen, also schlecht.
Jetzt hat er das Gespräch mit seinem Chef hinter sich und scheint die Ausbildung zu behalten (wie lange??? geht das noch gut). Er hat wohl von Drogen erzählt - der Führerschein ist ja wichtig bei ihm wegen Außendienst - aber eben die abgeschwächte Form. Wenn es gut geht, dann soll es so sein. Dann sagte er mir, dass er bleiben dürfe und eben nur Termine, die er mit öffentlichen Verkehrsmitteln wahr nehmen solle.
Bei ihm im Unternehmen (ist sehr groß) gibt es eine Sozialbetreuerin, mit der er sich kurzschließen soll. Das finde ich gut, aber was wirds bringen, ich weiß es nicht.
Gestern nun kam der Brief der Führerscheinstelle. Führerschein weg und wieder bekommen kann er ihn nur, wenn er eine erfolgreiche Entwöhnung und mindestens 12monatige Drogenfreiheit nachweisen kann. Dazu kommt dann noch die MPU (medizinisch psychologische Untersuchung).
Ich bin gespannt, was mit der Ausbildung wird, ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf Dauer gut geht, es sei denn, er würde nun doch noch einmal anfangen zu kämpfen.
Auf meine Frage hin, wann er das letzte mal was genommen hat, sagte er mir, vor der Klinik sei das gewesen. Naja, man trägt das Zeugs in der Tasche mit sich rum und nimmts nicht, wers glaubt.
Auch war er noch nicht los und hat sich wegen Hilfe, die er ambulant nehmen wollte, gekümmert. sagte er mir. Also, alles beim "Alten" nur eben ohne Führerschein.
Soviel mal eben von mir in Kurzform, das Emotionale könnt Ihr Euch ja sicher vorstellen, das hab ich außen vor gelassen, würde den Rahmen sprengen.
Nun bin ich gespannt, ob mal etwas positives von jemandem kommt, ein zeichen eben, dass es doch irgendwann bergauf geht.
Liebe Grüße
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_________________ Liebe Grüße
Tante Käthe |
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