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sonnewasser
[nicht mehr wegzudenken]
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Niederbayern W, 25
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Tue, 11.Sep.07, 11:19 Re: Angst vor der Arbeit |
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Hallo nocturna_Luna,
achso, ich dachte erst, du hast die Lehre abgeschlossen, weil du oben geschrieben hast Quote: | Beendet habe ich die Lehre auf Grund des Mobbings nicht | , wahrscheinlich ein Schreibfehler...
Also hast du auch keine abgeschlossene Ausbildung. Hast du dir mal überlegt eine schulische Ausbildung zu machen? Ich habe das so gemacht, weil ich nicht arbeiten konnte. Jetzt hab ich zumindest einen Abschluss in der Tasche.
Wie ist denn dein FSJ gelaufen? Hattest du da auch solche Ängste? Ich stelle es mir ziemlich schwer vor, wenn man mit so vielen Menschen arbeiten muss. Aber das FSJ hast du ganz abgeschlossen, oder?
Weißt du, ich kann deine Lage total gut verstehen und weiß wie verzweifelt das einen macht. Aber ich habe "gelernt", dass man sich selbst nich unter Druck setzen soll, das machen andere schon oft genug. Ruhig bleiben und sich umsehen, was es für Möglichkeiten gibt, ohne daran zu denken, irgendetwas wirklich machen zu müssen. Ich wünsch dir so sehr, dass sich bei dir alles irgendwann bessert, so dass du arbeiten kannst.
Ich war gestern von 16 Uhr bis 22:30 in der Arbeit. Ich bin immer noch total fertig. Ich bekam Kopfschmerzen, wurde total müde und konnte die Nacht überhaupt nicht schlafen. Ich habe nur von Briefen und Postleitzahlen geträumt - schrecklich! Ich hoffe, diese Träume legen sich auch bald wieder.
Heute und morgen muss ich um die selbe Zeit arbeiten. Ich habe immer noch Kopfschmerzen und fühle mich total platt, aber ich weiß, ich werde mich auch daran gewöhnen, wenn ich nur die anfangszeit durchhalte.
LG
sonnewasser
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_________________ Menschen, die zu oft zwischen den Zeilen lesen, lernen sich selbst besser kennen  |
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NachtElfin
neu an Bord!


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Deutschland W, 26
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Tue, 11.Sep.07, 20:20 Re: Angst vor der Arbeit |
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Hallo, grüße euch und misch mich kurz ein.......naja doch länger geworden.
Die Angst vor der Arbeit ist auch ein sehr großes Problem von mir. Muß dazu sagen habe ja auch Probleme mit Angst/Panik und Depression. Ich habe vor 10! jahren meinen Realschulabschluß gemacht. Und seitdem schon einige Ausbildungen angefangen. Ich setze mich bei der Ausbildung derartig unter Druck das ich gar nichts mehr schaffe. Anscheinend nehme ich es zu ernst. Denn wenn ich eine Ausbildung habe konzentriere ich mich nur noch darauf und mache auch kaum noch etwas anderes. Nur noch arbeiten und lernen. Freunde, Familie und Partner sind dann zweitrangig (dadurch Stress mit dem Freund etc.). Das geht ganz automatisch. Das zieh ich dann so um die 2 Jahre meistens durch und mir gehts immer schlechter dabei (Ängste und Depressionen werden schlimmer). Dann kommt meist der große knall und ich brech die Ausbildung von einem Tag auf den anderen ab. (Familie und Freund sind dann ganz verwirrt weil sie vorher nix mitbekommen haben das es mir schlecht dabei geht- habe es ja gut vertuscht weil es mir peinlich ist jedes mal aufs Neue was nicht zu schaffen). Naja. Es ging mir schon etliche male so. Nächstes Jahr will ich wieder einen Neustart machen. Eine schulische Ausbildung im sozialen Bereich. Versuche bis dahin durch Therapie und Antidepressiva + Notfallmedis gegen Angst fit für die Berufswelt zu werden. Irgendwann muß es mal klappen.
So das war erstmal mein Beitrag dazu.
Wünsche euch noch viel Erfolg.
Lg. NachtElfin
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sonnewasser
[nicht mehr wegzudenken]
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1265
Niederbayern W, 25
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Wed, 12.Sep.07, 12:57 Re: Angst vor der Arbeit |
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Hallo NachtElfin,
schön, dass du so bald über dich geschrieben hast
deine Probleme sind natürlich alles andere als schön, ich hab sie ja schließlich selbst und weiß, wie das schlaucht.
Was für Ausbildungen hast du denn angefangen und was waren die Auslöser für die Kündigung? Bekamst du Panik, bist einfach nicht mehr gekommen und würdest gekündigt? Oder kamst du mit Kollegen nicht klar? Oder waren es soziale Ängste mit Kundschaft und die Angst, Fehler zu machen?
Was genau für eine Ausbildung willst du jetzt machen? Ich finde schulisch eine gute Idee, wenn das arbeiten einem schwer fällt. Aber das mit dem sozialen Bereich würde ich mir nochmal überlegen. Sozial bedeutet auch immer, viel Kontakt zu Menschen...
Hast du zwischenzeitlich gearbeitet, so jobmäßig? Wie wohnst du?
So viele Fragen... ich weiß. Würd mich freuen, wenn du mehr berichtest
LG
sonnewasser
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NachtElfin
neu an Bord!


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Deutschland W, 26
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Thu, 13.Sep.07, 11:01 Re: Angst vor der Arbeit |
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Hey das sind ja einige Fragen. Dann fang ich mal an....
Also ich hatte eine Optiker Ausbildung angafangen. Da hab ich mich lange durchgebissen obwohl ich gemobbt wurde. War natürlch anstrengend. Ich hab es von der Berufsschule her nicht geschafft weil es dort sehr Mathematisch ist. Klar die Optik ist ja was Mathe/Physik. Bin ne Niete in Mathe. Im Einstellungstest für die Lehre hab ich fast alles falsch gehabt.-Trotzdem hatten sie mich genommen.
Zuletzt habe ich eine Ausbildung zur Erzieherin (im Jugendbereich) gemacht. Da kam ich von Anfang an schlecht mit beim Unterrichtsstoff. So lang es ging bin ich hin. Erst als die Lehrer mir sagten es hat keinen Zweck hab ich es abgebrochen.
Zwischendurch diverse versuche an Schulen Fachabi zu machen.
Ich habe Prüfungsangst, Angst das ich mit den Anderen nicht mithalten kann sei es Arbeitstempo oder Unterrichtsstoff zu verstehen), Angst fehler zu machen. Bin auch ziemlich schüchtern (merkt man nur nicht so).
In Schulklassen fühl ich mich oft auch nicht so dazugehörig igrendwie.
Ich wohn allein, wenig Fußweg von meinen Eltern entfernt. Bin auch oft bei meinem Freund. Im Moment habe ich keinen Job.
Lg NachtElfin.
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Nocturna_Luna
Helferlein


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Wien W, 24
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Thu, 13.Sep.07, 13:01 Re: Angst vor der Arbeit |
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Huhu Sonnewasser =)
Ja, da hab ich wohl das "nicht" vergessen gehabt oder so.
Also das FSJ lief super. Ich hatte wahnsinniges Glück und durfte das in einem regionalen Radiosender machen *g* Da waren am Tag immer Kinder- und Jugendgruppen da, manchmal über 20 Leute und ich hab mich richtig wohlgefühlt. Allerdings ist das schon 3 Jahre her und die Attacken hab ich ja erst seit 2 Monaten.
Aber meine Therapeutin hat mir letztens gesagt, dass ich in einer alternativen Arbeit (Sozialarbeiter, Jugendbetreuer oder in einem Eso-Shop) wohl keine Probleme hätte, da ich die Attacken zum Beispiel bekomme, wenn ich mich extrem für andere verstellen muss. Also wenn ich nicht sein kann, wer ich bin. Da mir das als Kind schon "verboten" wurde und ich mein wirkliches ICH bis heute unterdrückt habe. (sie meinte, in Wirklichkeit bin ich gaaaaanz anders und überhaupt nicht das brave Mädel von nebenan oÔ ).
Nunja, jetzt bin ich halt dabei mich bei diversen Eso-Shops, Headshops und alternativen Klamottenläden mal umzuhören, ob die wen brauchen. Ein Bekannter hat mich letztens sogar gefragt, ob ich bei ihm gegen Geld aufräumen würde, weil er so begeistert war, wie ich die Praxis meiner Therapeutin geputzt habe Also wenn das was wird, dann hab ich meine Stresstherapie (ja, ich putze gern und ich find das extrem entspannend) und krieg nebenher noch ein bissl Geld *freu*
Sonnewasser, dir drück ich die Daumen, dass sich deine Beschwerden und die Träume bald legen werden. Mensch, ich finds wirklich beeindruckend, dass du arbeiten gehen kannst. Das würde ich wohl im Moment noch nicht auf die Reihe bekommen:(
Liebe Grüße
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sonnewasser
[nicht mehr wegzudenken]
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1265
Niederbayern W, 25
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Sat, 22.Sep.07, 12:35 Re: Angst vor der Arbeit |
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Hallo ihr,
erstmal will ich sagen, dass es mir im Moment wirklich mal gut geht. Ich kann das von innen raus behaupten. Letzte Woche war ich an 2 Tagen in der Arbeit und am ersten Tag war der Chef ziemlich doof zu mir. Er ist sowas von launisch u an dem Tag hab ich das ein paar mal abbekommen. Als einmal was nicht funktionierte meinte er "was kann man denn da falsch machen? Da kann man doch nix falsch machen", dann als ich ihm was zum überprüfen geben wollte, hat er mich angepflaumt... und wisst ihr, was so genial daran ist!?
Während er mich anpflaumte war mein Gedanke "wow, ich muss nicht heulen u habe nicht das Gefühl wegrennen zu müssen". Ich war total positiv überrascht von mir, denn vor 1/2 Jahr wär ich wirklich noch davongelaufen, weil ich diese Art von Kritik nicht vertragen hätte. Also, es geht aufwärts. Ich werde mir Zeit lassen u das jetzt auch so lange machen, bis ich mir das nächste zutraue. Ich glaube mit dieser Taktik fahre ich ganz gut.
So, nun zu euch allen. Wie geht es euch, die Ängste bezüglich Arbeit habt? Was tut sich? Vor allem jetzt, wo es bei mir bergauf geht, will ich so gerne anderen was davon abgeben...
@NachtElfin,
Quote: | Ich hab es von der Berufsschule her nicht geschafft weil es dort sehr Mathematisch ist. |
Ja, das ging mir auch immer so in der Schule. Ich hab da einfach nie durchgeblickt in dem Fach. Also hab ich nix mehr dafür getan u wurde noch schlechter. Als du die Optiker-Ausbildung begonnen hast, wusstest du da schon, dass es so mathematisch wird? Wie lange hast du dort durchgehalten? Und in welcher Weise wurdest du gemobbt?
Quote: | Ich habe Prüfungsangst, Angst das ich mit den Anderen nicht mithalten kann sei es Arbeitstempo oder Unterrichtsstoff zu verstehen), Angst fehler zu machen. Bin auch ziemlich schüchtern (merkt man nur nicht so).
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Prüfungsangst habe ich auch, und wie! Ist es bei dir auch so, dass es bei praktischen Sachen viel schlimmer ist? Bei mir war es immer so, dass wenn ich vor meinem Blatt Papier saß, ich keine Angst hatte, auch wenn ich nichts wusste. Erst als ich dann vor allen abgefragt wurde, oder ein Referat halten musste, da bekam ich Panik.
Darf ich fragen, wie du dir deine Wohnung finanzierst? Alleine zu wohnen ist ja auch ein kleiner Schritt Richtung Selbstständigkeit.
@Nocturna_Luna,
du meintest das FSJ hat dir keine Probleme bereitet und du hast erst seit ein paar Monaten diese Panikattacken. Ich glaube aber trotzdem auch, dass deine Ängste vor Arbeit zusätzlich ein Problem sein könnten, nochmal unabhängig von den Panikattacken. Korrigiere mich wenn ich falsch liege... aber deine erste Lehre, in der du gemobbt wurdest, dort hast du abgebrochen, du hattest Angst hinzugehen...
Oder würdest du sagen, es war rein wegen dem Mobbing auf diese spezielle Arbeitsstelle bezogen?
Wie hat es sich denn ergeben, dass du die Praxis deiner Therapeutin geputzt hast? Hast du dich da zufällig beworben, oder hat sie dir das angeboten?
Übrigens, was deine Thera sagt, dass du in Wirklich anders bist usw, das ist bei mir auch so (gewesen). War immer schüchtern ruhig, hatte viel mit meinen Ängsten zu tun. Erst jetzt, wo die Ängste nachlassen merke ich, wie ich mich verändere u positiver auf andere wirke!
Danke nochmal fürs Daumendrücken für meinen Job. Hat wohl funktioniert
LG
sonnewasser
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_________________ Menschen, die zu oft zwischen den Zeilen lesen, lernen sich selbst besser kennen  |
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bär11
neu an Bord!


1
baden-württemberg W, 28
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Thu, 27.Sep.07, 14:10 Re: Angst vor der Arbeit |
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hallo zusammen,
bin soeben auf diese Seite gestoßen, weil ich dasselbe problem habe wie manche hier und mir deshalb auch ein bisschen hilfe erhoffe.
habe allerdings nicht alle einträge auf allen 21 seiten durchgelesen.
zu mir:
bin mit meinem bwl-studium letztes jahr im sommer fertig geworden und es auch sehr gut absolviert (1,7). vor meinem studium habe ich eine kaufmännische berufsausbildung gemacht, die ich auch mit sehr gutem erfolg abgeschlossen habe (1,2).
in meiner ausbildungszeit hat es allerdings angefangen. ich bin immer sehr gerne zur berufsschule gegangen aber sobald ich im betrieb war hatte ich jeden tag angst hinzugehen und zu arbeiten. sobald der blockunterricht dann wieder an der reihe war, war alles ok.
vielleicht hab ich desahlb auch schon angefangen zu studieren, ich weiß es nicht. während meinem studium habe ich zuerst auch ein praktikum absolviert (6monate) und dann als werkstudent gearbeitet. obwohl ich immer angst hatte hab ich alles geschafft und durchgezogen.
mit eine meines studiums haben aber die problem dann so richtig angefangen. ich hatte schon 3 anstellungen und hab sie von mir aus wieder aufgegeben. eine sogar schon nach einem tag. eine andere nach einer woche.
es ist auch nicht so, dass ich mich nun nicht mehr auf stellen bewerbe, sondern ich schreibe jede woche berwerbungen. allerdings hoffe ich manchmal, dass ich dann nicht zu einem gespräch eingeladen werde. eigentlich hirnrissig. und wenn ich eingeladen werde, sage ich das gespräch dann oft von mir aus ab.
nun war ich letzte woche allerdings endlich wieder bei einem gespräch. es lief auch gut, aber nun habe ich angst, dass sie mich dort nehmen und ich es nicht packe. nächste woche habe ich nochmals zwei gespräch, zu denen ich auch hingehen will. aber sobald es absehbar wird, dass ich einen job angeboten bekomme hab ich tierische angst.
ich weiß net woran es liegt. meine ausbildung hab ich durchgezogen, mein praktikum (6monate) auch. auch meine werkstudententätigkeit. nur jetzt wo es an den ersten richtigen job geht hab ich solche angst.
bei den drei gescheiterten versuchen hab ich immer gedacht. ich höre auf, weil ich zuwenig verdiene weil es die falsche branche ist. vielleicht sind das nur ausreden. ich weiß wirklich nicht mehr was ich machen soll.
ansonsten in meiner freizeit habe ich sehr viele freunde. bin in einem sportverein aktiv. nur das mit der arbeit bekomm ich nicht hin.
vielleicht setz ich mich auch selber unter druck und finde in jedem unternehmen etwas schlechtes. und denk dann wenn ich diese stelle annehme verbau ich mir die zukunft damit.
vielleicht kann mir ja hier im forum jemand helfen. ich wäre sehr sehr dankbar darüber.
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Karola
Forums-InsiderIn


354
Deutschland W, 33
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Fri, 28.Sep.07, 13:46 Re: Angst vor der Arbeit |
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Hallo,
Quote: | ich schreibe jede woche berwerbungen. allerdings hoffe ich manchmal, dass ich dann nicht zu einem gespräch eingeladen werde | .
Das habe ich auch mal gemacht, aber Bewerbungen schreiben, wo Du eigentlich gar nicht anfangen willst, kostet doch nur Energie . Ich bewerbe mich jetzt nur noch auf Stellen, wo die Anforderungen relaisitisch sind. Und auch im Vorstellungsgespräch versuche ich mich nicht mehr als supertoll hinzustellen. Ich sage lieber gleich, dass ich bestimmte Sachen nicht kann (wenn dem so sein sollte). Dann ist der Druck schonmal weg.
Quote: | und denk dann wenn ich diese stelle annehme verbau ich mir die zukunft damit. |
Ja, denn viele Berufswechsel kann im Lebenslauf auch hinderlich sein. Bekommst Du momentan Arbeitslosengeld? Bei mir ist es so, dass ich mich vom Amt so unter Druck gesetzt fühle. Denn fange ich eine neue Stelle an und merke dann, dass es doch nicht das richtige ist oder ich mich überfordert fühle, bekomme ich ja im Normalfall eine Sperrzeit .
Dann ist es irgendwie sicherer, es gar nicht mehr zu versuchen. Das ist natürlich auch nicht der richtige Weg, deshalb versuche ich jetzt erstmal einen Minijob zu bekommen. Das sind nicht so viele Stunden und ich habe ein bißchen mehr Geld.
Karola
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Julischka
sporadischer Gast


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Bayern W, 20
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Sat, 06.Oct.07, 13:10 Re: Angst vor der Arbeit |
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Hallo, ihr alle!
Ich bin 20 Jahre alt und ähnlich wie bär11 durch Zufall auf diese Seite gestoßen.
Vor allem der Themeneröffnungsbeitrag von sonnenwasser hat mir einfach aus der Seele gesprochen.
Am besten ich erzähle an dieser Stelle etwas von mir:
Ich war immer schon schüchtern und still, hab aber eigentlich bis zur 7. Schulklasse ein normales Leben wie jedes andere Mädchen geführt. Doch dann hab ich alle meine früheren Freunde verloren und keine neuen mehr gefunden.
In der Schule hab ich mich immer nur zaghaft und selten gemeldet, allerdings ließ ich es ab der (ich meine) 4. Klasse schließlich ganz bleiben. Auch ist es mir unheimlich schwer gefallen, Referate zu halten. Nach jedem Referat wäre ich am liebsten niemals wieder in die Schule gegangen und im Boden versunken. Dabei stottere ich nicht und fühle mich nicht hässlich.
Auch in der Ausbildung fand ich entgegen meiner Erwartungen keine neuen Freunde unter den Kollegen. Fragen über mein Privatleben waren mir unangenehm. In der Pause setzte ich mich nicht zu den anderen in die Mensa, sondern lief durch die Gegend. Zudem bin ich in der Ausbildung von einer Kollegin ziemlich schikaniert worden. Ich war kurz vor dem Abbruch, doch dann (nach einem Gespräch mit meiner Ausbilderin) wechselte ich in eine andere Abteilung und es ging mir ein wenig besser.
Ich hab die Ausbildung also trotz vieler Schwierigkeiten durchgezogen, bin allerdings KEINEN EINZIGEN TAG gerne in die Arbeit gegangen, ich hatte KEINEN EINZIGEN TAG Freude oder Spaß an der Arbeit.
In (fast) jeder Abteilung kam irgendwann die Frage: “Bist du zu Hause auch so ruhig?” (eine Frage, die ich auch von meiner Schulzeit zu genüge kenne), worauf ich nie eine Antwort wusste. Was soll man darauf auch antworten? Für mich war die Frage sehr verletzend - trotzdem wurde sie mir immer wieder von den verschiedensten Leuten gestellt und manchmal konnte ich schon darauf warten, wann es wieder so weit war. Als mir die Frage in etwa zum dritten Mal in der Arbeit gestellt wurde, mußte ich mich wirklich zusammenreißen, um nicht während der Arbeit loszuheulen und konnte die Tränen den Tag über nur mit Mühe zurückhalten.
Auch die Aussage “Stille Wasser sind tief”. Man muss es einfach so hinnehmen - wie eine Beleidigung, gegen die man sich nicht zur Wehr setzten kann.
Im September hab ich mit der BOS (Berufsoberschule) begonnen. Allerdings hab ich hier schon nach nur wenigen Tagen abgebrochen, als die Lehrer anfingen, von Referaten in fast allen Fächern zu erzählen. Ich habe natürlich gewußt, dass hier wieder Referate auf mich zukommen würden, allerdings rechnete ich nicht mit so vielen. Damit, das es fast in jedem Fach zu einem Referat kommen würde und dass es dazu auch noch ein Fachreferat gab, bei welchem man eine Diskussionsrunde (!) leiten sollte, war für mich einfach undenkbar.
Tja und nun … ich hab nach Abbruch der BOS unmittelbar angefangen, Bewerbungen zu schreiben. Schon knapp eine Woche später hatte ich mein erstes Vorstellungsgespräch und hab die Stelle jetzt schließlich auch bekommen. Trotdem fallen schon wieder tausende von Ängsten ein: z. B. das Telefonieren (wofor ich aus unerklärlichen Gründen auch ziemliche Angst habe). Dann hab ich auch hier wieder Angst vor Fragen zu meinem Privatleben. Ich habe natürlich auch Angst davor, ob ich für die Arbeit geeignet bin, ob die Aufgaben schwer sind etc. … aber diese Ängste halten sich immerhin noch in Grenzen.
Ich möchte so gerne ein ganz normales Leben führen, mich ganz natürlich geben können, wieder Freunde haben, aber irgend etwas in mir blockt das alles ab und ich weiß einfach nicht, was ich dagegen tun kann oder wie ich mir helfen kann.
An wenn soll ich mich zuerst wenden?
Den Hausarzt?
Den Psychiater?
Einen Therapeuten?
Was gibt es für Möglichkeiten?
Es hat mich sehr getröstet, zu lesen, dass ich nicht die einzige bin, die Probleme in dieser Richtung hat und ich wäre dankbar für irgendwelche Tipps.
Liebe Grüße!!!
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Karola
Forums-InsiderIn


354
Deutschland W, 33
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Mon, 08.Oct.07, 1:32 Re: Angst vor der Arbeit |
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Hallo Julischka,
ich kann Dich gut verstehen. Bin auch sehr ruhig und hatte mir solche Sprüche auch schon anhören müssen. Leider wirkte meine Zurückhaltung aber wie mangelndes Interesse, was natürlich dann nicht gut ankam .
Was ist das denn für eine Stelle? Weißt Du, ob Du dort ein Büro für dich alleine hast oder mit Kollegen? Kann mir vorstellen, dass es schwierig ist und Ängste auslöst, vor Kollegen zu telefonieren. Ging mir auch so. Vielleicht ist es ja möglich, nach einem Einzelarbeitsplatz zu fragen. Ich hätte das vielleicht tun sollen, denn ich habe das Telefonieren usw. in der Gegenwart meiner Kollegin zwar durchgezogen, es wurde aber nicht besser. Im Gegenteil, habe mir dann eingebildet, wie sch... sie mich am Telefon findet und dass alle Kollegen vorher bestimmt besser waren. Wenn man schon so denkt, strahlt man erst recht Unsicherheit aus und so war es bei mir leider auch. Daher kann ich Dir nur raten, dass Du entweder einen Einzelarbeitsplatz hast oder, wenn das nicht möglich ist, Deine Ängste dann verbalisierst. Sonst weiß keiner was los ist und die anderen halten Dich schnell für komisch, wenn Du z. B. Deine Anrufe nach Möglichkeit nur machst, wenn Deine Kollegon nicht im Zimmer ist.
Viele Grüße
Karola
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Julischka
sporadischer Gast


10
Bayern W, 20
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Mon, 08.Oct.07, 10:47 Re: Angst vor der Arbeit |
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Hallo Karola,
vielen Dank für deine Antwort!
Bei meinem neuen Arbeitsplatz teile ich mir das Büro mit zwei Kolleginnen. Was aber eigentlich schon ein kleiner Fortschritt ist, im Gegensatz zu dem was ich aus meiner Ausbildung gewohnt bin: Großraumbüros mit 6 bis 8 Leuten in einem Raum!!!
Also ich möchte es mit der Stelle zumindest gerne versuchen, weil die Leute, die ich dort bisher kennen gelernt habe, alle sehr, sehr nett waren.
Ich hab nur einfach furchtbare Angst, dass dann alles wieder so wird, wie es in der Ausbildung war, d. h. , dass ich ziemlich starr auf meinem Bürostuhl sitzte, mich kaum zu essen oder zu trinken traue oder auch nur einmal wage, einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Ich hab irgendwie immer Angst davor oder bzw. das Gefühl, angestarrt oder beobachtet zu werden, obwohl ich weiß, dass die anderen sich ja im Prinzip auch nur auf ihre Arbeit und nicht auf mich konzentrieren.
Ja und das mit dem telefonieren ... wie du auch schon geschrieben hast, ich hab mir früher, wenn ich in der Arbeit telefonieren musste, auch immer Gedanken darüber gemacht, wie meine Kollegen finden, dass ich mich am Telefon gebe oder verhalte. Deshalb hab ich es teilweise (wenn es sich einrichten ließ, dass man die Gespräche zu einem späteren Zeitpunkt erledigt) gewartet, bis mal weniger Leute oder die Person mir gegenüber aus dem Zimmer war. Dann konnte ich relativ normal sprechen.
Hast du denn einen Einzelarbeitsplatz?
Na ja, ich lese zur Zeit ein Buch, dass mir ein bisschen hilft und beschreibt, wie ich mich von meinen Gedankenmustern zu lösen. Ich hab auch vor, zu einem Therapeuten zu gehen. Ich WILL einfach etwas ändern und hoffe einfach, dass ich es auch schaffen kann.
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Julischka
sporadischer Gast


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Bayern W, 20
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Mon, 08.Oct.07, 11:00 Re: Angst vor der Arbeit |
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Ach ja, gestern hab ich eine schöne Seite mit "Geschichten" gefunden, die mir gut gefallen und auch ein wenig geholfen hat:
http://www.palverlag.de/Gleichnisse.html
Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen hier auch!
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Karola
Forums-InsiderIn


354
Deutschland W, 33
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Mon, 08.Oct.07, 16:05 Re: Angst vor der Arbeit |
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Hallo Julischka,
momentan arbeite ich nicht, aber ich war berufstätig und habe ähnliche Ängste und Erfahrungen gemacht wie Du. In meiner Ausbildung war es übrigens auch ähnlich schlimm. Habe da auch ein mieses Zeugnis bekommen . Dass Du die anderen schonmal nett findest, ist doch schonmal gut. Ich hatte ein Zweierbüro und war mit der Kollegin nicht auf einer Wellenlänge. Hatte dann auch Hemmungen, sie am Anfang Sachen zu fragen, weil ich immer Angst hatte zu nerven. Oder auch, wenn es Sachen waren, die sie mir schonmal erklärt hatte, ich es aber wieder vergessen hatte Es heißt ja immer, man soll viel fragen, aber wenn man Sachen doppelt fragt, wird es auch oft negativ gesehen.
Finde es gut, dass Du mal einen Therapeuten aufsuchen willst. Will zwar keine Ferndiagnose stellen, aber hast Du schonmal überlegt, dass Du an sozialer Phobie leidest? Das sind vor allen Dingen Ängste, im Mittelpunkt zu stehen, was falsch zu machen und sich dann zu blamieren. Das mit dem Nicht-Trinken während der Arbeit kenne ich auch nur zu gut. Hab immer gewartet, wenn Kollegin weg war. Total anstrengend, immer noch auf solche Sachen zu achten und kein normales Berufsleben hinzukriegen.
Viele Grüße
Karola
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Nickl
neu an Bord!


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Lauingen M, 36
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Thu, 11.Oct.07, 12:43 Re: Angst vor der Arbeit |
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Hallo Julischka,Karola...,
wenn ich Eure Beiträge durchlese, ´so sehe ich viele Aspekte meiner Person wieder.
Ich hábe ebenfalls extreme Probleme mit dem Thema Arbeit. Wie sehr wünsche ich mir, so wie andere auch, ganz einfach arbeiten gehen zu können.
Habe bereits 5 Stellen in 10 Jahren verloren wegen Panikattacken, Angst vor Vorgesetzten usw.
Auch das mit dem Telefonieren, während andere im Büro sind, Karola (oder warst Du das , Julischka),kenne ich sehr gut.
Wohne im Moment wieder zuhause (ich bin 36) und mir ist das extrem peinlich (vor meiner Mutter, ihrem Mann und am meisten vor mir selber).
Ich weiß aber nicht, wie ich es anpacken soll, wieder arbeiten zu können, um ne eigene Wohnung zu finanzieren.
Danke fürs "zuhören".
Nickl
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Julischka
sporadischer Gast


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Bayern W, 20
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Mon, 15.Oct.07, 17:08 Re: Angst vor der Arbeit |
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Hallo Nickl,
hab leider auch keinen guten Rat parat ... ich wünschte, ich könnte dir irgendwie weiterhelfen.
Aber vielleicht tröstet es dich ja genau wie mich, dass es doch noch Leute gibt, die genauso ticken wie man selber. Also bevor ich auf dieses Forum gestoßen bin, ist mir nicht mal der Gedanke gekommen, dass andere sich in der Arbeit genau so verhalten könnten wie ich. Ich dachte immer, nur ich bin so "komisch". Ich denke mir immer, irgendwie wäre es schön, einen Arbeitsplatz zu bekommen, wo auch jemand mit sozialer Phobie sitzt. Ich könnte mir vorstellen, dass ich dann überhaupt keine Angst haben würde, dann würde ich mir auch nicht mehr so unnormal vorkommen. Es ist halt wirklich schwierig, diese Gedanken und Ängste zu verbannen, wenn man immer das Gefühl hat, alle anderen würden alle Aufgaben in der Arbeit viel besser meistern.
Ich bin im Moment schwer am Überlegen, ob ich meinen Arbeitsvertrag unterschreiben soll oder mir halbtags eine Stelle suche. Da hätte ich halt nicht ganz so viel Panik, allein schon, weil ich ja am Mittag nach Hause gehen kann und keine Angst haben muss, die Mittagspause mit den Kollegen zu verbringen, die mir vielleicht persönliche Fragen stellen oder auch mal erwarten, dass ich von mir aus etwas erzähle. Na ja ... schwierig!
Also ich lese im Moment das Buch "Gefühle verstehen, Probleme bewältigen", das kann ich schon empfehlen. Hab es allerdings noch nicht vollständig durchgearbeitet, bin beim zweiten Kapitel. Aber es hilft, die Denkweise zu verstehen und vielleicht kann ich so ja dann auch mal meine negativen Gedanken ablegen und durch realistische ersetzen.
Ach ja, dass es dir unangenehm ist, wieder zu Hause zu wohnen kann ich auch gut verstehen. Mir kommt es im Moment auch so vor, als würde ich meinen Eltern auf der Tasche liegen. Aber zumindest wissen sie von meinen Problemen und Ängsten und meine Ma versteht mich eigentlich auch ganz gut.
Viele Grüße von mir
Julischka
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