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Sheridan
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Post Fri, 17.Aug.07, 7:20      Welche Therapieform ist für mich geeignet? Reply with quoteBack to top

Hallo!

Da ich (34, männl.) derzeit verschiedene, starke und schwache Gefühle (aus der Kindheit) durchlebe (die durch äußere Situation oder innere Assoziationsketten verursacht werden) suche ich eine für mich geeignete Therapieform, um diese Gefühle zu verarbeiten (bzw. aufzulösen).

Vor ein paar Jahren war ich noch sehr schüchtern und habe versucht nicht aufzufallen bzw. mich an andere anzupassen und habe mir ziemlich viel gefallen lassen.

Durch Selbsterfahrung (verschiedene Kurse) , Köpertherapie (etwa 12 Sitzungen) und psychokinesologische Sitzungen (4 Sitzungen) habe ich die letzen paar Jahre (vorallem nach einer Beziehungskrise) gelernt selbtbewußter aufzutreten, meine Meinung zu sagen (ich diskutiere mit unter sehr heftig mit anderen, lasse mir also nicht mehr gefallen).

In letzter Zeit habe ich wieder verstärkt Astham und durch Selbstbeobachtung bin ich draufgekommen, dass das mit Gefühlen aus der Kindheit zu tun hat (Themen: Eifersucht, Traurigkeit, Urvertrauen).

Seit ich mich mehr auf meine Gefühle achte bzw. zulasse, treten diese Emotionen (wie das auf neudeutsch heißt) vermert auf.

Nun sagt man, das Gefühle unterdrücken schlecht sei und man sie ausleben sollte. In einem Buch (Sedona Methode) habe ich aber gelesen, dass es besser ist die Gefühle loszulassen.

Nun, das hört sich interessant an, funktioniert teilweise (wenn man zB das Gefühl akzeptiert), aber das in die Praxis umsetzen ist eine andere Sache.

Daher suche ich eine professionelle Hilfe, die mir dabei hilft, diese alten Gefühle zu verarbeiten (aufzulösen).

Welche Therapieform ist geeignet, die direkt mit diesen Gefühlen arbeitet? Aufgrund der Therapien, etc. weiß ich ja den Grund, aber das alleine hilft offenbar nicht, damit sie für immer verschwinden.

Was ist eure Meinung dazu?

Vielen Dank und

LG
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schrulle
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Post Fri, 17.Aug.07, 7:51      Re: Welche Therapieform ist für mich geeignet? Reply with quoteBack to top

Wow.
Du hast ja schon eine ganze Menge Erfahrung... Mit Therapien, Selbsterfahrungskursen... und scheinst dich mit den Dingen, die dich beschäftigen ja echt toll auszukennen.
Mir ist bei deiner Erzählung spontan die Psychoanalyse eingefallen. Man arbeitet mit freier Assoziation, mit Übertragung und Gegenübertragung und kann so genau die verdrängten, nicht bewussten Gefühlsregungen ausfindig machen.
Die Psychoanalyse an sich hat ja sehr alte Wurzeln, aber nichts desto trotz sind die Erfolge mit dieser Form von Therapie in manchen Bereichen super.
Was da noch wäre ist die Logotherapie. Sie geht davon aus, dass "alles einen Sinn hat". Wenn du mal den Viktor Frankl googlest, findest du bestimmt ganz interessante Details zu dem Begründer dieser Therapieform. Es geht in der Therapie darum, alles was im Leben geschieht zu beleuchten, sich anzuschauen und am Ende mit der Überzeugung rauszugehen, dass auch das Schlechte, was passiert ist, etwas Gutes und Sinnhaftes hat. Kanns nicht so gut erklären, ist aber bestimmt mal eine kurze Recherche wert.

Wünsche dir Alles Gute.
Schrulle
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Sheridan
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Post Fri, 17.Aug.07, 8:03      Re: Welche Therapieform ist für mich geeignet? Reply with quoteBack to top

Hallo Schrulle,

danke für deine rasche Antwort.

schrulle wrote:

Du hast ja schon eine ganze Menge Erfahrung... Mit Therapien, Selbsterfahrungskursen... und scheinst dich mit den Dingen, die dich beschäftigen ja echt toll auszukennen.
Mir ist bei deiner Erzählung spontan die Psychoanalyse eingefallen. Man arbeitet mit freier Assoziation, mit Übertragung und Gegenübertragung und kann so genau die verdrängten, nicht bewussten Gefühlsregungen ausfindig machen.
Die Psychoanalyse an sich hat ja sehr alte Wurzeln, aber nichts desto trotz sind die Erfolge mit dieser Form von Therapie in manchen Bereichen super.

Dann dürfte ich wohl derzeit die Psychonanylse unbewußt anwenden, da mir derzeit soviele Gefühle auftauchen, die mir vorher gar nicht bewußt waren...

Und was geschieht dann mit diesen auftauchenden Gefühlen in der Psychoanalyse? Werden diese irgendwie bearbeitet? Weil Gefühle erkennen, ist auf der einen Seit gut, aber was dann damit anfangen, wie damit umgehen?

Das scheint momentan meine brennende Frage zu sein (vorallem auch im Alltag)...

schrulle wrote:

Was da noch wäre ist die Logotherapie. Sie geht davon aus, dass "alles einen Sinn hat". Wenn du mal den Viktor Frankl googlest, findest du bestimmt ganz interessante Details zu dem Begründer dieser Therapieform. Es geht in der Therapie darum, alles was im Leben geschieht zu beleuchten, sich anzuschauen und am Ende mit der Überzeugung rauszugehen, dass auch das Schlechte, was passiert ist, etwas Gutes und Sinnhaftes hat. Kanns nicht so gut erklären, ist aber bestimmt mal eine kurze Recherche wert.


Ja, da haben wohl die Logotherapie und meine Einstellung zu Geschehnissen viel gemeinsam. Da ich mich auch spirituell beschäftige, sehe ich meine aktuelle Lage als aktulle Lebensaufgabe, um auf den Sinn (meines) Lebens zu kommen...

Auf alle Fälle vielen Dank für die prompte Hilfe.
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Sheridan
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Post Fri, 17.Aug.07, 8:08      Re: Welche Therapieform ist für mich geeignet? Reply with quoteBack to top

Hallo!

schrulle wrote:
Was da noch wäre ist die Logotherapie.


Nachtrag: Habe kurz mal danach gegoogelt und festgestellt, das mich wohl eher die Logotherapie anspricht, als die Psychoanalyse.

Weitere Postings sind nach wie vor willkommen.

Danke und

LG
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schrulle
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Post Fri, 17.Aug.07, 17:25      Re: Brauche Rat - welche Therapieform? Reply with quoteBack to top

Gut. Freut mich, dass du was gefunden hast...
Wünsche dir weiterhin Viel Glück.
LG
Schrulle
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Stöpsel2
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Post Fri, 17.Aug.07, 20:09      Re: Brauche Rat - welche Therapieform? Reply with quoteBack to top

Hallo Sheridan,

eine Therapie, die viel mit Gefühlen und Wahrnehmung arbeitet ist die Gestalttherapie. Aber ob es dann Dir persönlich hilft, ob die Art, damit umzugehen, Dich persönlich weiterbringt, ist schwer zu sagen. Im Grunde weiß man es wohl nur, wenn man es ausprobiert.

Quote:
Nun sagt man, das Gefühle unterdrücken schlecht sei und man sie ausleben sollte. In einem Buch (Sedona Methode) habe ich aber gelesen, dass es besser ist die Gefühle loszulassen.


Ich denke, man kann es nicht so absolut sagen. Jedem Gefühl bis ins kleinste nachzuspüren macht wohl genausowenig Sinn, wie Gefühle zu unterdrücken. Ich denke, es sollte ausgewogen sein. Und ich denke, das geht ganz grundsätzlich mit einem Therapeuten besser als alleine mit Buch. Schon alleine, weil ein Therapeut Dich über längere Zeit begleitet und Dir Dinge sagt, die auf Dich zugeschnitten sind. Von daher wird Dir alleine schon ÜBERHAUPT Therapie helfen.
Quote:

Weil Gefühle erkennen, ist auf der einen Seit gut, aber was dann damit anfangen, wie damit umgehen?


Ich denke, das kann man nicht allgemein sagen. Manchmal hilft schon allein das Verhältnis zum Therapeuten, das Reden über Belastendes und das Verständnis, das man erfährt, daß man auf eine andere Schiene kommt, loslassen kann und sich mehr den Dingen im Alltag widmen kann. Also dafür sorgen, daß es JETZT besser läuft.
Dann hängen Gefühle und Verhaltensweisen ja eng zusammen. Wenn Du Dich auf eine Art und Weise fühlst, die Dir nicht gut tut und Du Dich deswegen immer wieder auf diesselbe Weise verhältst, führt dieses Verhalten von Dir vielleicht dazu, daß Du von anderen immer wieder diesselben Reaktionen erntest, die weiderum die anfangs beschriebenen Gefühle auslösen- ein Teufelskreis. Bei sowas helfen manchmal banale Erklärungen der Zusamnenhänge, so daß man überhaupt weiß, was man anders machen kann.
Im übrigen, auch wenn Du viel an Selbsterfahrung gemacht hast, kann ich mir durchaus vorstellen, daß es wesentliche Dinge gibt, die Du noch nicht gesehen hast, weil sie Dir nicht bewußt sind, die aber auch Einfluß auf Deine wahrgenommnen Gefühle haben.
Es gibt sicher noch eine ganze Menge anderer Erklärungen, die je nach Therapieform unterschiedlich sein können. Aber ich denk mal, in allen Therapieformen geht es auf die eine oder andere Weise um Gefühle und wie man mit ihnen umgehen kann.
Was am besten hilft, hängt ganz von der Person ab. Von daher würd ich mihc einfach mal über verschiedene Therapieformen informieren und sehen, welche Dir davon am meisten zusagt und es ansonsten einfach ausprobieren.

Viele Grüße
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Sheridan
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Post Fri, 17.Aug.07, 20:45      Re: Brauche Rat - welche Therapieform? Reply with quoteBack to top

Hallo Stöpsel2,

Stöpsel2 wrote:
eine Therapie, die viel mit Gefühlen und Wahrnehmung arbeitet ist die Gestalttherapie...


danke für den Tipp, klingt auch sehr interessant.
Fürs Ausprobieren bin ich immer zu haben Laughing

Quote:

Ich denke, man kann es nicht so absolut sagen. Jedem Gefühl bis ins kleinste nachzuspüren macht wohl genausowenig Sinn, wie Gefühle zu unterdrücken. Ich denke, es sollte ausgewogen sein.


Das ist lt. Buch aber das Ziel, weil man dann angeblich total frei wird, von negativen Gefühlen, bzw. damit umgehen lernt. Aber wie weit sich das in der Praxis umsetzen läßt ist eine andere Sache. Schön wäre schon, wenn man zumindest Gefühle wie Ärger, etc. im Alltag in den Griff bekommt, ohne das einem die Leute für verrückt erklären.

Quote:
Und ich denke, das geht ganz grundsätzlich mit einem Therapeuten besser als alleine mit Buch. Schon alleine, weil ein Therapeut Dich über längere Zeit begleitet und Dir Dinge sagt, die auf Dich zugeschnitten sind. Von daher wird Dir alleine schon ÜBERHAUPT Therapie helfen.


Ja, da stimme ich dir zu, zumindest für den Anfang, denn mein ganzes Leben oder zumindest Jahre will ich auch nicht beim Therapeuten verbringen. Beim letzen habe ich nach 12 Stunden abgebrochen. Zuerst meinte er 10 bis 15 Stunden wären notwendig, als dann 40 von der Kassa genehmigt waren, wollte er mir die 40 umhängen. Nach dem sich dann die letzten Sessions die Thmen Kreis gedreht haben, habe ich das Ganze abgebrochen.

War offenbar gut, denn erst jetzt kristallisieren sich die Gefühle heraus, die in der Therapie nicht hochgekommen sind. Alles kommt wohl zu seiner Zeit...
Quote:

Dann hängen Gefühle und Verhaltensweisen ja eng zusammen. Wenn Du
Dich auf eine Art und Weise fühlst, die Dir nicht gut tut und Du Dich deswegen immer wieder auf diesselbe Weise verhältst, führt dieses Verhalten von Dir vielleicht dazu, daß Du von anderen immer wieder diesselben Reaktionen erntest, die weiderum die anfangs beschriebenen Gefühle auslösen- ein Teufelskreis. Bei sowas helfen manchmal banale Erklärungen der Zusamnenhänge, so daß man überhaupt weiß, was man anders machen kann.
Im übrigen, auch wenn Du viel an Selbsterfahrung gemacht hast, kann ich mir durchaus vorstellen, daß es wesentliche Dinge gibt, die Du noch nicht gesehen hast, weil sie Dir nicht bewußt sind, die aber auch Einfluß auf Deine wahrgenommnen Gefühle haben.
Es gibt sicher noch eine ganze Menge anderer Erklärungen, die je nach Therapieform unterschiedlich sein können. Aber ich denk mal, in allen Therapieformen geht es auf die eine oder andere Weise um Gefühle und wie man mit ihnen umgehen kann.


Das Problem ist, dass ich ja aufgrund der Therapien den Grund weiß. Beispielsweise hat mich meine Mutter mit etwa 2. Volksschulklasse vor Freunden blamiert, wodurch ich dann mich selbst zum Aussenseiter abgestemmpelt habe, um mich nicht wieder diesem Blamiert sein ausgesetzt zu sein. (Hatte damals offenbar ne starke Persönlichkeit, denn ich war sozusagen der Redelsführer).

Habe trotzdem noch immer dieses alte Gefühl in mir, nicht dazuzugehören. Jahrelang war das nur unterschwellig und ich vermied Kontakt mit Leuten. Erst im letzten Jahr wurde mir das Ganze so richtig bewußt.

Daher stelt sich für mich die Frage, wie löse ich dieses Gefühl auf? Sich einreden, ja das war damals eine doofe Entscheidung (weil ichs nicht besser wußte), hilft da irgendwie auch nciht.

Vielleicht auch, weils jahrelang in mir schlummerte, wodurch sich wahrscheinlich auch das Asthma entwickelt hat.

Quote:

Was am besten hilft, hängt ganz von der Person ab. Von daher würd ich mihc einfach mal über verschiedene Therapieformen informieren und sehen, welche Dir davon am meisten zusagt und es ansonsten einfach ausprobieren.


Ja, da hast du wohl recht. Werde ich machen.

Danke und
LG
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Troja
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Post Sat, 18.Aug.07, 10:14      Re: Brauche Rat - welche Therapieform? Reply with quoteBack to top

Hallo Sheridan,

Sheridan wrote:
Das ist lt. Buch aber das Ziel, weil man dann angeblich total frei wird, von negativen Gefühlen, bzw. damit umgehen lernt. Aber wie weit sich das in der Praxis umsetzen läßt ist eine andere Sache. Schön wäre schon, wenn man zumindest Gefühle wie Ärger, etc. im Alltag in den Griff bekommt, ohne das einem die Leute für verrückt erklären.

Mich befremdet dieses Ziel etwas. Zum einen frage ich mich, was negative Gefühle sind. Zum anderen ist es unmöglich, total frei von irgendwelchen ausgewählten Gefühlen zu werden. Wie soll das funktionieren? Rausschneiden? Alle Gefühle haben einen Sinn und eine Berechtigung. Es gibt Situationen, da ist es angemessen und gesund beispielsweise Ärger, Wut, Aggression oder Angst zu empfinden (in der Annahme, dass diese zu den "negativen" Gefühlen zählen). Natürlich, wenn jemand daueraggressiv oder permanent ängstlich ist, läßt sich herausfinden woher diese Gefühle kommen, was sie bewirkt. Das läßt sich mit Therapie vebessern, verändern, aber nicht in dem Ausmaß, dass ein bestimmtes Gefühl gar nicht mehr auftritt.

Ein gänzlich anderer Punkt ist die Kosequenz aus dem Gefühl, also was ich damit mache. Wenn jemand, sobald er wütend ist, beginnt die Einrichtung zu zertrümmmern oder sein Gegenüber zu schlagen, dann kann er mit seinem Gefühl nicht adäquat umgehen. Den inneren und äußeren Umgang mit den Gefühlen kann man ebenfalls verändern.

Wie äußert sich dein Ärger im Alltag, wenn du offensichtlich Sorge hast, dass du von den Leuten dafür für verrückt erklärt wirst?

Troja
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Sheridan
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Post Sat, 18.Aug.07, 11:59      Re: Brauche Rat - welche Therapieform? Reply with quoteBack to top

Hallo Troja,

Quote:

Mich befremdet dieses Ziel etwas. Zum einen frage ich mich, was negative Gefühle sind. Zum anderen ist es unmöglich, total frei von irgendwelchen ausgewählten Gefühlen zu werden. Wie soll das funktionieren? Rausschneiden?


Lt. Buch gehen die meisten Leute mit Gefühlen dahingehend um, dass sie die Gefühle entweder verdrängen oder sie ausleben (zB Wut). Die Alternative ist das negative Gefühl aufzulösen bzw. possitive zu verstärken. Das funktioniert durch Loslassen des Gefühls (zB das Gefühl willkommen heißen, es beobachten oder in den Kern des Gefühls eintauchen, wodurch es wie eine Seifenblase sich auflösen soll).

Quote:
Alle Gefühle haben einen Sinn und eine Berechtigung. Es gibt Situationen, da ist es angemessen und gesund beispielsweise Ärger, Wut, Aggression oder Angst zu empfinden (in der Annahme, dass diese zu den "negativen" Gefühlen zählen). Natürlich, wenn jemand daueraggressiv oder permanent ängstlich ist, läßt sich herausfinden woher diese Gefühle kommen, was sie bewirkt. Das läßt sich mit Therapie vebessern, verändern, aber nicht in dem Ausmaß, dass ein bestimmtes Gefühl gar nicht mehr auftritt.


Klar haben die Gefühle eine Berechtigung, aber das Problem ist lt. Buch das wir uns damit identifizieren, anstatt es loszulassen...

Naja, warum soll man das Gefühl nicht komplett auflösen können? Ich glaube daran, dass der Mensch eine gute Selbstheilungskraft hat, sowohl körperlich als auch seelisch.

Quote:

Wie äußert sich dein Ärger im Alltag, wenn du offensichtlich Sorge hast, dass du von den Leuten dafür für verrückt erklärt wirst?


Bei mir äußert sich das darin, wenn ich bei einer Tätigkeit nicht weiterkomme (privat und beruflich) und ich werde sehr ärgerlich und habe eine ziemliche Wut und lasse das dann leider auch andere spüren, weswegen die mich dann sicher für komisch halten (zu recht)...

Nun, dieses Thema taucht in letzter Zeit vermehrt auf. Seit ich ein paar Methoden aus dem Buch ausprobiert habe (zB einfach das Gefühl beobachten, einen Schritt zurückmachen, bevor der Wutausbruch kommt), kann ich den Wutausbruch zumindest kontrollieren, und das Gefühl verschwindet.

Es taucht zwar nach einiger Zeit wieder auf, aber ich schätze das liegt darin, das es ein sehr tief sitzendes Gefühl ist.

Ich kenne zwar den Grund für die Wut (wurde als Kind oft beim Spielen unterbrochen), was bei den Therapien und Selbsterfahrung rauskam, aber das Gefühl ist trotzdem (noch) da.

Daher glaube ich, dass ich am Gefühl arbeiten muss, um es ganz aufzulösen, oder dass ich zumindest lächelnd drüber steh..

Daher suche ich auch eine geeignet Therapie, welche mich dabei unterstützt.

Verstehst du nun ungefähr, worauf ich hinaus will?

Vielen Dank für deine Hilfe.

LG
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Stöpsel2
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Post Sat, 18.Aug.07, 12:23      Re: Brauche Rat - welche Therapieform? Reply with quoteBack to top

Quote:
Habe trotzdem noch immer dieses alte Gefühl in mir, nicht dazuzugehören. Jahrelang war das nur unterschwellig und ich vermied Kontakt mit Leuten. Erst im letzten Jahr wurde mir das Ganze so richtig bewußt.

Daher stelt sich für mich die Frage, wie löse ich dieses Gefühl auf? Sich einreden, ja das war damals eine doofe Entscheidung (weil ichs nicht besser wußte), hilft da irgendwie auch nciht.


Mir ist nicht ganz klar, was Du meinst. Hast Du Dich denn damals nicht selbst abseits gestellt? Und danach auch? Also, Du hast es aktiv herbeigeführt, damals und auch in den letzten Jahren. So gesehen die Frage, ob Du denn immer noch nicht dazugehören willst? Oder Du willst, und andererseits eben doch nicht? Oder Du willst und die anderen lassen Dich nicht. Dann sinds entweder die falschen Leute, oder Du sendest ihnen die falschen Signale oder Du gehörst dazu, siehst das aber nicht aufgrund Deiner früheren Erfahrungen.
Im einen Fall müßtest Du Verständnis für die Zusammenhänge bekommen, damit Du was an Deiner Einstellung ändern könntest, im anderen Fall müßtest Du ein Gefühl dafür entwickeln, welche Menschen die richtigen für Dich sind, im dritten Fall müßtest Du die richtigen Verhaltensweisen lernen und im vierten Fall gehts um die Wahrnehmung.
Also, es gibt keine Pauschalantwort darauf, wie solche Gefühle weggehen. Im Grunde müßten da erstmal die Zusammenhänge alle aufgedröselt werden, damit man weiß, was richtig ist.
Ich will Dich aber nicht auf Deinem Weg zur Selbsttherapie mit Buch bestärken, denn ich find sowas nicht ungefährlich, man kann sich da leicht in was verrennen (und Dein Ansatz zu Schulzeiten hat ja auch sowas). Ich wollte Dir nur die Idee geben, daß es nicht so einfach ist, wie Du Dir das vielleicht denkst.

Quote:
denn mein ganzes Leben oder zumindest Jahre will ich auch nicht beim Therapeuten verbringen. Beim letzen habe ich nach 12 Stunden abgebrochen. Zuerst meinte er 10 bis 15 Stunden wären notwendig, als dann 40 von der Kassa genehmigt waren, wollte er mir die 40 umhängen. Nach dem sich dann die letzten Sessions die Thmen Kreis gedreht haben, habe ich das Ganze abgebrochen.

War offenbar gut, denn erst jetzt kristallisieren sich die Gefühle heraus, die in der Therapie nicht hochgekommen sind. Alles kommt wohl zu seiner Zeit...


Ja, das kann schon sein. Aber vielleicht hat er einfach nicht die für Dich relevanten Ansatzpunkte gefunden. Wenn man das Gefühl hat, es geht gar nichts voran, und das über einen längeren Zeitraum, sollte man schon darüber nachdenken, den Therapeuten zu wechseln. Aber man darf sich auch keine Wunder erhoffen. Wenn sich die Dinge im Laufe der Zeit eingeschliffen haben, ist das nichts, was man von heute auf morgen abstellen kann. Veränderung braucht Zeit. Und 40 Stunden hört sich für mich erstmal nicht nach viel an, auch nicht bei dem von Dir geschilderten Problem.
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Sheridan
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Post Sat, 18.Aug.07, 13:42      Re: Brauche Rat - welche Therapieform? Reply with quoteBack to top

Hallo Stöpsel2,

Quote:

Mir ist nicht ganz klar, was Du meinst. Hast Du Dich denn damals nicht selbst abseits gestellt? Und danach auch? Also, Du hast es aktiv herbeigeführt, damals und auch in den letzten Jahren. So gesehen die Frage, ob Du denn immer noch nicht dazugehören willst? Oder Du willst, und andererseits eben doch nicht? Oder Du willst und die anderen lassen Dich nicht. Dann sinds entweder die falschen Leute, oder Du sendest ihnen die falschen Signale oder Du gehörst dazu, siehst das aber nicht aufgrund Deiner früheren Erfahrungen.
Im einen Fall müßtest Du Verständnis für die Zusammenhänge bekommen, damit Du was an Deiner Einstellung ändern könntest, im anderen Fall müßtest Du ein Gefühl dafür entwickeln, welche Menschen die richtigen für Dich sind, im dritten Fall müßtest Du die richtigen Verhaltensweisen lernen und im vierten Fall gehts um die Wahrnehmung.
Also, es gibt keine Pauschalantwort darauf, wie solche Gefühle weggehen. Im Grunde müßten da erstmal die Zusammenhänge alle aufgedröselt werden, damit man weiß, was richtig ist.


Hm, interessante Sichtweise. Also früher wollte ich unbedingt überall dazugehören. Jetzt ist das schon anders, und ich habe zu den wenigen Leute, zu den ich dazugehören will, wieder Kontakt aufgenommen und verstehe mich auch sehr gut mit Ihnen, da wir auf der selben Wellenlänge sind.

Trotzdem tauchen immer wieder diese Gefühle in unterschiedlichen Situationen auf (zB wenn andere davon reden, welche Pläne sie fürs Wochenende haben), da kommt dann dieser Schmerz hoch.

Quote:

Ich will Dich aber nicht auf Deinem Weg zur Selbsttherapie mit Buch bestärken, denn ich find sowas nicht ungefährlich, man kann sich da leicht in was verrennen (und Dein Ansatz zu Schulzeiten hat ja auch sowas). Ich wollte Dir nur die Idee geben, daß es nicht so einfach ist, wie Du Dir das vielleicht denkst.


Darum suche ich ja Unterstützung durch eine geeignete Therapieform bzw. Therapeuten.

Quote:

Ja, das kann schon sein. Aber vielleicht hat er einfach nicht die für Dich relevanten Ansatzpunkte gefunden. Wenn man das Gefühl hat, es geht gar nichts voran, und das über einen längeren Zeitraum, sollte man schon darüber nachdenken, den Therapeuten zu wechseln.


Ja, das glaube ich mittlerweilen auch. Bis zu einem gewissen Grad konnte er mir helfen (vorallem bei der Selbstbehauptung, etc.) aber diese alten, schmerzhaften Gefühle sind einfach da, weshalb ich wieder professionelle Hilfe suche (die letzte ist jetzt ein gutes Jahr her).

Quote:

Aber man darf sich auch keine Wunder erhoffen. Wenn sich die Dinge im Laufe der Zeit eingeschliffen haben, ist das nichts, was man von heute auf morgen abstellen kann. Veränderung braucht Zeit. Und 40 Stunden hört sich für mich erstmal nicht nach viel an, auch nicht bei dem von Dir geschilderten Problem.


Das hört sich fast so an. Den offenbar bin ich erst jetzt bereit dafür diese alten Probleme/Gefühle (so richtig erst?) aufzuarbeiten.
Vielleicht haben die letzten Therapien nur an der Oberfläche gekratzt bzw. kristallisieren sich jetzt erst die Kernbereiche heraus...

Kommt mir mittlerweilen fast so vor...

Danke und

LG
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Post Tue, 21.Aug.07, 20:50      Re: Brauche Rat - welche Therapieform? Reply with quoteBack to top

Hallo,

habe mich entschlossen wieder Körpertherapie zu machen.

Habe über www.psyonline.at eine Therapeutin gefunden, habe am Freitag den Ersttermin.

Bin schon gespannt wie es weitergehen wird, da ich derzeit die Gefühle sehr intensiv erlebe.

Danke für eure Mithilfe.

LG
Georg
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