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JoyZone
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Post Mon, 13.Aug.07, 8:45      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

spätzündi wrote:

Womit soll sie bitte "Recht haben"??


ja, es is immer leichter den fehler bei den anderen zu suchen und man kann auch alles übertreiben und/oder auf allem herumreiten wenn man will - sich so richtig schön in etwas hineinsteigern - bei jeder Gedankenkarusellrunde ein schäufelchen nachlegen bis man selbst so richtig überzeugt ist, bis man selbst so von seiner sichtweise eingenommen ist, dass kein platz mehr für andere meinungen bleibt.

Wie man auch an deiner Wortmeldung merken kann.

Ich denk es ist aber sinnvoller sich zumindest gedanken über die "andere" seite zu machen - sein eigenes verhalten zu hinterfragen und zu reflektieren. das sollte in einer diskussion nicht fehlen.
die hintergründe und eine objektive betrachtung der situation bleibt uns, da wir nur die eine seite lesen, sowieso verwehrt, deshalb wird man ja wohl noch fragen dürfen.

Allein an deiner Antwort kann man schon erkennen, wie verbohrt man sein kann und wie leicht man von einer "einfachen" Frage zu ziemlich gewagten Annahmen bis zur Geiselnahme und Helsinkisyndrom kommen kann.

Mir ist schon klar, dass es abzulehnende Gewalt in Familien gibt, viel zu viel, die gsunde Watschen vielleicht nicht allzu gsund ist, aber die meisten Jugendlichen befinden sich zu Haus nicht in Geiselhaft oder leben mit folternden Elternteilen die sich aus irgendwelchen sadistischen neigungen an ihren kindern vergehen. Und daher immer gleich vom schlimmsten auszugehen bringt wenig.

deine kindheit scheint ja auch nicht allzu gut verlaufen zu sein, spätzündi.

tut mir leid für dich

vg Joy

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Post Mon, 13.Aug.07, 10:07      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

Kann deine Gedankengänge durchaus nachvollziehen, Joyzone, aber sie führen meines Erachtens dennoch in die Irre. Und zwar das Kind/den Jugendlichen/jungen Erwachsenen, der nach Erklärungen für die anhaltenden Probleme sucht, die er mit dem Leben und den Menschen hat. Nenn mich meinetwegen verbohrt, aber ich bestreite, dass es jenes "böse Kind" gibt, das die Schwarze Pädagogik postuliert und die grausamen/strengen Erziehungemethoden heruasfordern würde, die die Eltern an ihm vollziehen zu müssen meinen. Die Spirale aus Gewalt, Unverständnis und Abwendung wird immer von den Eltern initiiert, die aufgrund eigener Krankheit/Schädigung nicht in der Lage sind, eine gute Bindung zum Baby aufzubauen. Und es ist nicht Aufgabe des Kleinkinds, hierfür die Verantwortung zu tragen und die Probleme der Eltern lösen zu helfen!

Es ist eine fatale Umkehrung des Fürsorgeprinzips, wenn Eltern vom Kind, das schließlich Sozialverhalten erst lernen muss, verlangen, es soll für ihre krankhaften Verhaltensweisen (wie z.B. Vernachlässigung hilfloser Kleinkinder oder Gewaltanwendung) Verständnis aufbringen. Dieser Ruf nach Verständnis des Schwachen für den "Unterdrücker" ist für mich - da bleibe ich bei - Solidarisierung mit dem Angreifer. Der Vergleich mit dem Helsinki-Syndrom mag heftig sein, aber er macht sehr deutlich, worum es geht. Es geht dabei um die Abwehr eigener Schmerzen, die in der Erkenntnis liegen, keine Liebe erfahren zu haben.

Ich selber habe lange gebraucht um zu realisieren, dass ich meiner Mutter gleichgültig bis lästig war und mein Vater mich nur benutzt hat, um seine eigenen Defizite aufzufüllen und einen Blitzableiter für seine Wut zu haben. Und meine instinktive Abwehr gegen dieses Missbrauchsverhalten wurde mir dann noch als "meine angeborene Verderbtheit" ausgelegt. Gegen diese absolute Entwertung habe ich mich mein ganzes Leben lang innerlich wehren müssen, sie hat mich unendlich Kraft gekostet, die mir für anderes im Leben dann nicht mehr zur Verfügung stand. Deshalb sage ich heute in vollem Bewusstsein: meine Eltern haben mich nicht fit fürs Leben gemacht, sondern es mir beinahe zerstört. Ich war die Geisel ihrer Kaputtheit, die sie - auf meine Kosten - nicht verarbeitet haben. Ich brauche kein Verständnis für sie, sondern für mich selber!

Deswegen, liebe Joyzone, machen mich diese Rufe nach Verständnis für die "armen Eltern" immer so wütend. Es ist ihre eigene Schuld, wenn sie sich nicht um ihre inneren Wunden gekümmert haben, die ihnen einst geschlagen wurden, aber sie haben nicht das Recht, ihre Schäden einfach an ihre Kinder weiterzugeben und dafür auch noch Absolution zu fordern! Wenn dich Details interessieren, lies bitte meine Homepage und auch www.alice-miller.com.

Und um beim Thema zu bleiben: dies ist ein Hilfeforum. Und ich meine, du hilfst der Threadstarterin keineswegs, wenn du sie zu Verständnis für ihre Peiniger aufforderst! Die verurteilen sie wahrscheinlich schon genug, da musst du nicht noch bei assistieren! Ich kenn jene Art von Eltern nur zu gut, die jedwede Verantwortung für eigene Fehler ablehnen, aber alles, was "gut geraten" ist an den Kindern, sich natürlich auf die eigne Fahne schreiben!

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Post Mon, 13.Aug.07, 10:25      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

JoyZone wrote:

Mir ist schon klar, dass es abzulehnende Gewalt in Familien gibt, viel zu viel, die gsunde Watschen vielleicht nicht allzu gsund ist, aber die meisten Jugendlichen befinden sich zu Haus nicht in Geiselhaft oder leben mit folternden Elternteilen


Soso, meinst du? Und was ist es bitte, wenn du als 4, 5 oder 10jähriger geschlagen, seelisch misshandelt und sexuell missbraucht wirst, ohne die Möglichkeiten zu haben, deinen Peinigern zu entkommen, weil du total abhängig bist? Die das auch wissen und sich Dinge trauen dir anzutun, die sie andern Menschen nie antun würden, weil die sich ja wehren können? Was ist das anderes als Geiselhaft? Und wenn du von klein auf zudem dazu indoktriniert wirst, dieses Missbrauchsverhalten auch noch als Liebe anzusehen?

Wenn meine Beiträge von Verbohrtheit zeugen, dann zeugen deine von der Unfähigkeit, dich in eine Kinderseele hineinzuversetzen. Damit bist du leider in guter Gesellschaft... Sad
Nenne mein Wachhalten der Erinnerung an einstige erlittene Qualen meinetwegen Verbohrtheit oder "Herumreiten", aber ich sehe rund um mich überall die "Erwachsenen", deren Amnesie in dieser Hinsicht sie zu Fortsetzern der Kindesmisshandlung macht, die sie selber früher erleiden mussten. Tut mir leid, wenn ich das nicht für nachahmenswert halte!

Und nochmal zum Thread selber: wenn peavey "herumreitet", dann wohl, weil ihre Mutter bis heute ihr eine Entschuldigung, eine Übernahme von Verantwortung für ihr Misshandlungsverhalten verweigert. Es ist Peaveys Recht, dies so lange einzufordern, wie sie will! Sie muß sich nur irgenwann fragen, ob ihre Eltern es wert sind, ihnen soviel kostbare Lebenszeit zu widmen, oder ob sie ihnen nicht besser ein für alle mal den Rücken kehrt. Sie sind offenbar von Typ Unbelehrbar, zumindest die Mutter.

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Post Mon, 13.Aug.07, 13:46      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

JoyZone wrote:

Ich denk es ist aber sinnvoller sich zumindest gedanken über die "andere" seite zu machen - sein eigenes verhalten zu hinterfragen und zu reflektieren. das sollte in einer diskussion nicht fehlen.

Ich denke, es fehlt wahrlich nicht an Versuchen, den Eltern getreu den alten biblischen Mythen immer gute Absichten zu unterstellen und die Kinder als die undankbaren Ungeheuer zu diffamieren. Allein - das sind leider oft nichts als Mythen...

Quote:

Allein an deiner Antwort kann man schon erkennen, wie verbohrt man sein kann und wie leicht man von einer "einfachen" Frage zu ziemlich gewagten Annahmen bis zur Geiselnahme und Helsinkisyndrom kommen kann.


So unschuldig, wie du es hier gern hinstellen möchtest, ist deine Frage sicher nicht! Warum hast du z.B. nicht offen gelegt, was du eigentlich aussagen möchtest mit dieser offenkundig rhetorischen Frage? Für mich enthält sie passive Aggressivität.

Peavey hat in ihrem Originalposting wie ich finde deutlich erkennen lassen, dass sie bereits genug Schuldgefühle mit sich rumschleppt und sich die Schuld daran gibt, ihrer Mutter für ihre häufigen Schläge nicht auch noch dankbar sein zu können. Meinst du allen Ernstes, es hilft ihr, wenn du hier auch noch ins Horn der Mutter bläst? Ich glaube kaum! Versteckte Aggressionen wie deine "harmlose" Frage tragen vielmehr dazu bei, die traumatische Ohnmachtserfahrung zu wiederholen und zu zementieren, die Schläge einem Kind zufügen!

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Post Mon, 13.Aug.07, 14:05      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

In der Bibel (und wiederholt in unzähligen Erziehungsratgebern der Schwarzen Pädagogik, die noch unsere Eltern z.T. lasen!) steht: "Wer sein Kind liebt, der züchtigt es!" Ist es dann nicht merkwürdig, dass nirgends zu lesen ist, dass Kinder die Liebe zu ihren Eltern zeigen sollen, indem sie sie schlagen
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Post Mon, 13.Aug.07, 14:45      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

wie gesagt...nicht immer gleich von sich selber oder vom schlimmsten ausgehen.

spätzündi wrote:
dies ist ein Hilfeforum


Und für eine beurteilung der situation wäre eine erfassung unterschiedlicher sichtweisen durchaus sinnvoll. eine hilfestellung kann ja auch durchaus durch den austausch von erfahrungen und meinungen erfolgen und nicht nur durch zuspruch und allgemeine bemitleidung.

von daher auch meine keineswegs nur rethorisch gemeinte frage - mehr als aufruf zur reflexion der motive aller beteiligten - die für mich weder aus dem originalpost noch aus folgeposts hervorgeht.

vg
Joy

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Post Mon, 13.Aug.07, 15:17      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

Meiner Meinung geht es hier überhaupt nicht um Schuld und Sühne, Verständnis oder Hass, es geht darum, dass jemand auf Dauer geschädigt wurde, ob aus "Liebe" oder "Hass" ist komplett egal, wie es erlebt wurde von dem Kind ist ausschlaggebend. Das Kind musste die Gewalt einordnen, und leider konnte es das gewöhnlich nicht unter der Rubrik: Die Eltern sind schlecht, sondern unter dieser: Sie tun das , weil ich schlecht bin.
Das Bedauerlich nun ist, dass es sinnlos ist, die Eltern von heute dafür zu hassen. Das löst nichts. Dennoch habe auch ich bei der ersten besten Gelegenheit meinem Elternhaus den Rücken gekehrt.

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Post Mon, 13.Aug.07, 15:18      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

peavey wrote:
Ich fange jetzt mit dem Studieren an, merke, dass ich emotional total aufgewühlt bin und hab in der letzten Zeit bemerkt, dass ich mich von meinen Eltern vollständig abkapsle.
Ich weiß nicht wieso, aber ich glaube, dass ich sie nicht mehr emotional an mich heranlassen kann.
Meine Mutter hat mich als ich noch ein Kind war, von 5j bis ungefähr 16 häufig geschlagen.
All die Jahre war es kein Problem, aber jetzt wo ich auf mich allein gestellt bin, kommt das plötzlich hoch.
Es wurde auch damals totgeschwiegen, deshalb wissen meine Eltern nicht was los ist.
Ich spüre, dass ich mit ihnen nichts mehr zutun haben will.
Es ist wie eine Mauer.
Ich spür, dass ich Nähe nicht ertrage.
Was kann helfen, damit ich wieder Gefühle zulasse, und nicht mehr aggressiv ihnen gegenüber bin?


Dann gehts dir ja so ziemlich gleich wie mir. Nur das ich net will das meine Einstellung gegenüber meinen Eltern geändert wird. Ich will sie hassen und möglichst weit weg von ihnen

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Immortal Soul
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Post Mon, 13.Aug.07, 15:20      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

Ich glaube Gewalt/Schlaege gegenueber haben viele Dimensionen und ich weiss aus eigener Erfahrung, dass Kinder sehr gut unterscheiden koennen warum sie geschlagen/bestraft werden.

In einer relativ ungefaehrlichen Welt wie der unseren ist es wohl generell falsch/unverantwortlich Kinder zu schlagen. Aber in einer Welt in der Kindern bei Fehlverhalten der unmittelbare Tod droht mag das anders sein.

Und ein Kind spuert ob es geschlagen/bestraft wird, damit es keine toedlichen Fehler macht oder weil es "stoert".

Und es ist diese sinnlose demuetigende Gewalt die "Narben" hinterlaesst, die einen spueren leasst dass man eigentlich ungeliebt ist, dass man eine laestige Pflicht ist.
Bei mir war es die Mutter, die mich eigentlich nicht wollte, da ich ihrer Lebensplanung im Weg war und ich habe das auf viele Arten erfahren auch mit Gewalt.
Meine "Rache" war, dass ich sie auflassen habe, ihr die Kalte Schulter gezeigt habe, mich nicht "verletzen" haben lasse.

Doch Folge ist dass ich weitgehend Beziehungsunfaehig bin. Ich bin unfaehig wirkliche Gefuehle aufzubauen zu Frauen bis heute, kommt es in Beziehungen zu Problemen werde ich absolut Gefuehlskalt.
Entsprechend schlecht kann ich auch positive Gefuehle zeigen und es ist klar, dass keine gesunde Frau das bisher lange mitgemacht hat.

Unbewusst sind Frauen fuer mich immer hysterische Monster gewesen, denen man mit aller (emotionaler) Haerte begegnen muss, da sie einen sonst vernichten. Natuerlich habe ich irgendwann gelernt, dass nicht alle Frauen so sind, aber leider hilft rationales Wissen nur bedingt.

Ich bin seid meiner Kindheit entsetzt wie grausam ich sein kann, wenn man mich verletzt und ich werde nie der normale Mann von nebenan sein.

Von normalen Beziehungen zu Frauen ganz zu schweigen...
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Post Mon, 13.Aug.07, 15:30      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

Immortal Soul wrote:
Ich glaube Gewalt/Schlaege gegenueber haben viele Dimensionen und ich weiss aus eigener Erfahrung, dass Kinder sehr gut unterscheiden koennen warum sie geschlagen/bestraft werden.

Je mehr sie die Gewalt "verstehen", also verinnerlichen als eigenes Versagen, umso schlimmer.

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spätzündi
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Post Mon, 13.Aug.07, 15:35      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

JoyZone wrote:

von daher auch meine keineswegs nur rethorisch gemeinte frage - mehr als aufruf zur reflexion der motive aller beteiligten - die für mich weder aus dem originalpost noch aus folgeposts hervorgeht.


Es geht hier um menschliche Emotionen, um schwere seelische Schäden, und nicht um kalte Erörterung von Fürs und Widers, Joyzone, das hast du leider immer noch nicht gemerkt! Wenn du kalte rationale Diskussionen möchtest, suche sie in politischen oder philosophischen Foren, aber nicht hier!

Und nochmals, auch wenn du es hier noch so sehr durch die Blume rüberbringen möchtest: es gibt keine guten Gründe fürs Schlagen, und daher hat Peavey jedes Recht, es ihrer Mutter bis ans Ende ihrer Tage vorzuwerfen, solange von dieser keine Entschuldigung rüberkommt, was nicht den Anschein macht leider. Peavey braucht auch ganz gewiss keine Leute, die ihre Schmerzen zu relativieren versuchen, indem sie nach "guten Seiten" der Mutter suchen und sie zwingen wollen, der Mutter zu verzeihen.

Im Übrigen finde ich es ein starkes Stück von der Mutter, einer 19jährigen, die noch bis vor 3 Jahren (!) von dir dauernd geschlagen wurde, zu erzählen, das sei "lange her"! Hat die Mutter etwa zu entscheiden, wie lange P. unter der Misshandlung leiden darf und wann sie gefälligst zu vergessen hat? Deine versteckte Parteinahme für die Mutter offenbart einen erschreckenden Mangel an Einfühlungsvermögen, Joyzone! Begreife, dass beim Thema Schläge viele Menschen nicht mehr so kühl rational abwägen können wie du. Falls du selber geschlagen wurdest, hast du deinen seelischen Schmerz super unter Verschluß bringen können. Um wem damit zu helfen???

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Post Mon, 13.Aug.07, 15:57      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

Immortal Soul wrote:

Und ein Kind spuert ob es geschlagen/bestraft wird, damit es keine toedlichen Fehler macht oder weil es "stoert".


Selbst hier sind Schläge weder ein gutes, noch ein gerechtfertigtes oder auch nur probates Mittel des Lehrens. Schläge lehren nichts anderes als Angst vor Schlägen und Menschen! Die allermeisten Kinder können sich heute noch ans Geschlagenwerden erinnern, aber kaum bis gar nicht an die seinerzeitigen Gründe der Eltern. Weil sie sie oft nicht mal in der Situation selber erkennen konnten. Wo ist also der angebliche Nutzen von Schlägen als "Verstärker für Lernerfahrungen"? Lernen soll Spass machen, Lernen mit der Pein von Schlägen zu veknüpfen, kann nur kontraproduktiv sein!

In der angesprochenen lebensgefährlichen Situation ist es völlig ausreichend, wenn das Kind die Gefühle der Eltern spürt: echte Sorge und Schreck und Freude, dass es nochmal gut gegangen ist. Und hinterher muß man drüber reden. Schlagen tun die Eltern in so einer Situation doch eher - machen wir uns mal nichts vor - weil sie wütend sind, dass das Kind gewagt hat, sie emotional zu belasten und ihnen klar gemacht hat, dass sie als Eltern nicht genug aufgepasst haben. Denn sonst wäre das Kind nicht in diese Situation geraten.

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Post Tue, 14.Aug.07, 6:58      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

spätzündi wrote:

Es geht hier um menschliche Emotionen, um schwere seelische Schäden, und nicht um kalte Erörterung von Fürs und Widers, Joyzone, das hast du leider immer noch nicht gemerkt! Wenn du kalte rationale Diskussionen möchtest, suche sie in politischen oder philosophischen Foren, aber nicht hier!


Es liegt mir echt fern die mutter oder irgendwen zu verteidigen, lehne auch gewalt gegen kinder oder frauen (eigentlich alle menschen) vollkommen ab, aber du bist ja so festgefahren und vermischt deine erlebnisse mit dem, was du hier liest uns schließt sofort auf schwere seelische Schäden, ohne dich auch nur ein wenig für das umfeld und die situation zu interessieren Sad

spätzündi wrote:

dauernd geschlagen


davon steht z.B. nichts da. es wurde der begriff "häufig" verwendet, wobei nicht mal "häufig" quantifiziert wurde - reden wir hier von täglich oder 1x pro jahr ?

nun ist es ja mal so, dass peavey zumindest studieren darf und bis vor kurzem offensichtlich kein "größeres" problem mit der gewalt ihrer mutter hatte. was hat diesen sinneswandelbewusstwerdung ausgelöst ? kannst du das beantworten ?

peavey vielleicht ?

Ich denk ausserdem, dass fast jeder mal in seiner teenagerzeit eine emotional aufgewühlte phase hatte, wo er sich von seinen eltern abgrenzt, nichts mit ihnen anzufangen weiss, sie einfach nur vollkommen daneben findet. deshalb sollte man die sache schon noch etwas hinterfragen dürfen, bevor man voreilige schlüsse zieht.

ich geb dir auch recht, dass schläge nie gut sind, aber auch eltern sind meist nicht perfekt, überfordert, wissen sich gegen die selbst großgezogenen rebellen nicht zu helfen.

ich wurde zu haus zum glück nicht geschlagen, aber man hat mich öfter der freiheit beraubt und mich durch den entzug meiner finanziellen mittel gedemütigt. Sie nannten das "Hausarrest" und "Taschengeld gestrichen".
verdient hatte ich es wohl nicht, aber zumindest provoziert. Wink

Das soll jetzt auch nicht gewalt verniedlichen und ins lächerliche ziehen sondern einfach andere sichtweisen aufzeigen. damals hab ich meine eltern dafür ebenso gehasst und nicht immer verstanden.

aber da peavey sich ja nicht mal mehr meldet, wissen wir ja noch nicht mal genau, von was wir hier eigentlich reden. der titel scheint aber wohl auch auf dich zu passen, spätzündi, du kannst den thread zu deinem machen.

vg joyzone

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Post Tue, 14.Aug.07, 9:15      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

JoyZone wrote:

Es liegt mir echt fern die mutter oder irgendwen zu verteidigen, lehne auch gewalt gegen kinder oder frauen (eigentlich alle menschen) vollkommen ab, aber du bist ja so festgefahren und vermischt deine erlebnisse mit dem, was du hier liest uns schließt sofort auf schwere seelische Schäden, ohne dich auch nur ein wenig für das umfeld und die situation zu interessieren Sad

Zuerst mal würde ich es auch begrüßen, wenn Peavey sich in ihrem Thread mal wieder zu Wort melden würde. Aber vllt. haben unsere Diskussionen ihre Fragen ja schon hinreichend beantwortet? Sie äußerte ja mal so was in der Richtung.

Quote:

davon steht z.B. nichts da. es wurde der begriff "häufig" verwendet, wobei nicht mal "häufig" quantifiziert wurde - reden wir hier von täglich oder 1x pro jahr ?


Na, jetzt übertreibst du s aber bissl mit deiner Spitzfindigkeit, gell? 1x pro Jahr wird wohl niemand als "häufig" bezeichnen!

Quote:

nun ist es ja mal so, dass peavey zumindest studieren darf und bis vor kurzem offensichtlich kein "größeres" problem mit der gewalt ihrer mutter hatte. was hat diesen sinneswandelbewusstwerdung ausgelöst ? kannst du das beantworten ?

Das sind genausolche Unterstellungen, wie du sie mir vorwirfst! Woher weisst du, ob sie studieren "darf" und nicht "muss", weil ihre Eltern das als Leistungsanspruch an sie stellen? Und woher weißt du, dass da ein Sinnenswandel sich vollzogen hat? Sie hat erst jetzt gefragt, aber gelitten hat sie sicher schon lange! Ich habe auch lange Jahre gebraucht um überhaupt bewusst zu merken, dass ich meiner Mutter egal bis lästig war.

Quote:

Ich denk ausserdem, dass fast jeder mal in seiner teenagerzeit eine emotional aufgewühlte phase hatte, wo er sich von seinen eltern abgrenzt, nichts mit ihnen anzufangen weiss, sie einfach nur vollkommen daneben findet. deshalb sollte man die sache schon noch etwas hinterfragen dürfen, bevor man voreilige schlüsse zieht.

Ich finde es nicht voreilig, denn im Gegensatz zu dir weiß ich wie es sich anfühlt, wenn man Angst vor Nähe eingeprügelt bekommen hat und Ekel vor Berührungen seiner Eltern empfindet, unwillkürlich Abstand zu ihnen hält. Normale Pubertätskonflikte lösen sowas nicht aus!
Peavey hat mit ziemlicher Sicherheit durch die "liebevolle Erziehung" ihrer Eltern (behaupten die bestimmt, wenn Besuch zum Kaffeekränzchen da ist) gelernt, das man Menschen nicht trauen kann und besser Abstand zu ihnen einhält.

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Post Tue, 14.Aug.07, 9:17      Re: Ich wurde als Kind geschlagen Reply with quoteBack to top

Quote:

ich geb dir auch recht, dass schläge nie gut sind, aber auch eltern sind meist nicht perfekt, überfordert, wissen sich gegen die selbst großgezogenen rebellen nicht zu helfen.

Mag sein, sicher ist niemand perfekt, aber dann muss man Fehler auch eingestehen und sich dafür entschuldigen. Wenn ihre Mutter das glaubhaft getan hätte, müsste Peavey darauf auch heute nicht mehr "herumreiten". Dieser Typ Eltern pocht doch immer drauf, dass Kinder so sein sollen: Fehler eingestehen und bereuen! Sie selber leben aber das Gegenteil vor! Ich selber warte noch heute auf ein einziges "Entschuldige" von den meinen, aber mittlerweile warte ich nicht mehr, ich habe meine Konsequenzen gezogen. Für meine Eltern gilt nun dasselbe, was sie mir als Kind immer sagten: wer nicht hören will muss fühlen.
Quote:

ich wurde zu haus zum glück nicht geschlagen, aber man hat mich öfter der freiheit beraubt und mich durch den entzug meiner finanziellen mittel gedemütigt. Sie nannten das "Hausarrest" und "Taschengeld gestrichen".
verdient hatte ich es wohl nicht, aber zumindest provoziert. Wink
Das soll jetzt auch nicht gewalt verniedlichen und ins lächerliche ziehen sondern einfach andere sichtweisen aufzeigen. damals hab ich meine eltern dafür ebenso gehasst und nicht immer verstanden.

Tut mir leid, aber auf deine "anderen Sichtweisen" kann ich genauso gut verzichten wie viele andere gequälte Kinder, die zuhause - ob durch Schläge oder andere Repressalien - gelernt haben, dass sie nichts wert sind und ohnmächtig der Willkür ihrer Eltern ausgeliefert sind, die ihnen niemals eine Chance auf Gegenwehr lassen, weil das ihr Bedürfnis nach Rache stören würde, Rache für die Unterdrückung, die sie einst selber ertragen mussten. Was sie nicht begreifen wollen und uns so unendlich schmerzt ist, dass wir fühlen, dass sie sich am Falschen rächen! An dem, den sie behaupten zu lieben! Wir spüren die Lüge ganz genau, aber wir dürfen das nicht merken oder gar zeigen, weil wir dann "schwierig" oder "verstockt" sind!
Quote:

aber da peavey sich ja nicht mal mehr meldet, wissen wir ja noch nicht mal genau, von was wir hier eigentlich reden. der titel scheint aber wohl auch auf dich zu passen, spätzündi, du kannst den thread zu deinem machen.


Ich mache kein Geheimnis aus dem Hass auf meine Eltern, die kalt und gleichgültig (wie Mutter) oder tyrannisch, brutal und selbstherrlich (wie Vater) waren. Zudem wurde ich vom kaputten Bruder meiner Mutter sexuell missbraucht. Sorry, Joyzone, wenn sich mein Bedarf nach "anderen Sichtweisen" in Grenzen hält. Unterordnung unter die jeweiligen Bedürfnisse meiner Alten wurde meine ganze Jugend über von mir gefordert, es reicht mir! Ich kämpfe heute mühsam darum, meine eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen und ausdrücken zu lernen, was mir vom ersten Tag an abtrainiert worden ist.

Was gequälte Kinder brauchen - die in uns allen fortleben tief im Innern - sind keine "anderen Sichtweisen" (eine schönfärberische Umschreibung für neuerliches Verständnis-Haben für die "armen Eltern"), sondern das erste Mal im Leben Verständnis und Respekt für uns selber!

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