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Bonsai_112
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Post Wed, 04.Jul.07, 7:08      Re: Vom Freund vergewaltigt Reply with quoteBack to top

Quote:
Meine Vermutung ging dahin,dass ER theoretisch dich verletzen und erniedrigen muss und das über die sexuelle Schiene tut...und daher nur die vage Vermutung mit Borderline (und wenn dann bei ihm und nicht bei dir!)

Ich denke, wenn Borderline, dann wohl eher ich. Ich sage nicht, daß ich Borderliner bin, aber ich bin halt auch nicht sicher. Ich bin die jenige, die sich selbst verletzt und depressiv ist. Aber ich glaube nicht, daß das was mit dem Sex zu tun hat. So genau kenne ich mich damit nicht aus.

Quote:
Ist es nicht viel eher so,dass seine Vorwürfe,du hättest ja nie Lust,dir vollkommen dein Selbstbewusstsein geraubt haben und dass jetzt so wenig davon übriggeblieben ist,dass du gar nicht mehr die Kraft hättest

Es ist sehr gut möglich, daß das damit etwas zu hat. Die Vorwürfe ziehen mich jedes mal aufs neue runter. Ich hatte ihm schon mal gesagt, daß wenn er mich so unter Druck setzt gar nichts mehr geht.
Aber wenn er mal ein NEIN akzeptiert, dreht er sich um und redet manchmal tagelang nicht mit mir. Ist patzig und beleidigend. Wie soll ich mich da fühlen? Wie das Letzte.

Quote:
Liebe ist.Da gehört nämlich auch dazu,dass man dem Partner nie weh tun würde und ihn respektiert und notfalls auch mal ne Zeit lang auf Sex verzichtet.

Manchmal macht er das ja auch, aber wie gesagt, dann bin ich die Böse. Ich weiß, ich dreh mich im Kreis.
Mir hat mal jemand gesagt, eine Beziehung muss man pflegen sonst geht sie kaputt. In unserem Fall bin ich wohl diejenige, die nicht pflegt sondern verstümmelt. Trotzdem denke ich, gehören immer zwei dazu. Muss ich mir immer den Schuh anziehen?

Bonsai

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Engerl70
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Post Wed, 04.Jul.07, 11:55      Re: Vom Freund vergewaltigt Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr!

Mir stellen sich die Haare auf bei dem, was ich da so lese! Shocked Warum zum Kuckuck, bleibt ihr in solchen "Beziehungen" - habt ihr Euch das mal gefragt (statt immer wieder um "ihn" und seine möglichen Beweggründe, Probleme, etc. zu kreisen)? Kümmert Euch doch endlich mal um Euch und darum, wie und warum ihr so seid und tut! Wie kommt es, dass ihr mit jemandem zusammen seid bzw. bleibt, der Euch gegenüber derartige Verhaltensweisen an den Tag legt? Was macht ihr da mit Euch selbst? Das ist doch irre! Ist Euch das nicht klar? Seid ihr das so sehr gewöhnt (aus früheren "Beziehungen", Kindheit)? Wollt ihr das so beibehalten? - Es gibt übrigens genügend Frauen, denen gegenüber sich kein Mann je so verhalten würde bzw. verhält (auch der nicht!) - und warum? Was ist an denen anders? Was machen die anders? Findets raus! - Macht Therapie!!!

Ergänzend dazu empfehle ich Euch mal das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" von Robin Norwood. Das wäre denk ich mal ein guter Einstieg und Gedankenanstoss. Für jene unter Euch, die sich dann auch noch mit der Frage beschäftigen wollen, nach welchen (unbewussten) Kriterien sie ihre Partner wählen, auch noch der Tipp "Wie viele Frösche muss ich küssen" von Barbara de Angelis. Die anonymen CoDA-Gruppen (Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist nur der Wunsch nach gesunden und erfüllenden Beziehungen - und davon geh ich aus, den habt ihr sicher) sind auch sehr zu empfehlen, denn damit habt ihr dann mal die Chance auf eine gesunde und erfüllende Beziehung. Hier der Link dazu: http://www.coda-deutschland.de

In diesem Sinne:
Gutes Gelingen und alles Liebe,

Euer Engerl70

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Leaistda2
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Post Thu, 05.Jul.07, 14:21      Re: Vom Freund vergewaltigt Reply with quoteBack to top

Warum wir so was machen?

Also für alle kann ich nicht sprechen, aber für mich.
Bei mir ist es so das ich meinen Freund liebe und er mich.
So wie ich bin.

Nach was für Kriterien entscheidest du über deine Beziehung?
Für mich ist alles wichtig, der sex ist nur ein Teil davon. Warum sollte ich also eine Beziehung aufgeben die mich glücklich macht? Ok, das mit dem sex ist manchmal nervig. Auch wenn es für einige nicht nachvollziehbar ist. Ich habe das Gefühl das mir die Beziehung gut tut. Er tut mir gut. Er unterstützt mich, er ist für mich da, bei ihm kann ich einfach nur sein wie ich bin. Ihn zu verlassen nur weil er mehr sex will als ich überzeugt mich nicht. Was nützt es mir wenn ich einen neuen Freund hätte der weniger sex wil,l aber bei dem das andere nicht so klappen würde?

Er erträgt meine Macken und ich ertrage dafür halt auch seine Macken. Auch wenn eine der Macken der sex ist. Dann stelle ich mich ihm lieber für sex zur Verfügung und erfreue mich meiner restlichen Zeit mit ihm, statt beim sex mehr meine Ruhe zu haben und in der restlichen Zeit nicht so zufriedne zu sein.

Vielleicht bin ich auch tatsächlich durch frühere Sachen etwas geprägt. Aber bevor mich Männer benutzen die ich nicht liebe, lasse ich mich lieber von meinem Freund benutzen den ich liebe. Ja, ich fühle mich manchmal benutzt, aber nicht ausgenutzt. Weil wenn mich jemand benutzt dann ich selber. Er zwingt mich ja nicht, sondern ich gebe es ihm von mir aus.

Ich hoffe ich habe es geschafft meine Gründe einigermassen verständlich rüberzubringen. Vielleicht ist es jetzt zumindest etwas besser nachzuvollziehen für euch, auch wenn ihr die Gründe nicht gut findet.

@Bonsai: 8j sind wirklich eine lange Zeit, bei mir sind es 5. So was gibt man wirklich nicht so einfach auf, aber du scheinst ja wirklich richtig darunter zu leiden. Tut es dir körperlich weh, oder ist es einfach "nur" der Gedanke daran?
Wenn mein Freund mal wieder will, versuche ich mich zu entspannen. Mich darauf vorzubereiten was jetzt kommt, daran zu denken wie schön es ist ihn so nah bei mir zu spüren. Das hilft bei mir, jedenfalls tut es mir nicht weh. Dabei hilft dann auch, das er nicht gleich wild drauf los macht.

liebe grüße
lea
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Post Mon, 09.Jul.07, 0:51      Re: Vom Freund vergewaltigt Reply with quoteBack to top

Hallo Leaistda2!

Quote:
Vielleicht bin ich auch tatsächlich durch frühere Sachen etwas geprägt. Aber bevor mich Männer benutzen die ich nicht liebe, lasse ich mich lieber von meinem Freund benutzen den ich liebe.


Häkhäm, naja ich lass mich lieber von gar niemandem benutzen und benutz bzw. missbrauch mich auch selber nicht. Oder anders gesagt: Natürlich könntest Du noch schlechter entscheiden und Dich zudem noch von jemandem benutzen lassen, den Du noch nicht mal "liebst". - Nur: Macht das denn die Tatsache besser, dass Du wie Du selbst schreibst, Dich von Deinem Freund benutzen lässt, selbst wenn Du keine Lust auf Sex hast - dass Du Dich benutzen lässt?! Shocked

Quote:
Weil wenn mich jemand benutzt dann ich selber.


Sorry, aber: Wie wärs denn mit mehr Eigenliebe?

Quote:
Warum sollte ich also eine Beziehung aufgeben...


Gehts in Deiner Vorstellung deshalb gleich um den Weiterbestand der Beziehung?! Oder macht gar er das davon abhängig?!! (Sorry, aber da fände ich ihn ja echt zum vomit.)


Zur Erläuterung:
Ich unterscheide generell zwischen sich zur Verfügung stellen (also ihn halt drüberlassen, Augen zu und durch bzw. geht eh vorbei) und ihm die Chance zur Verführung zu geben und handhabe es für mich im Falle dass ich grad keine Lust habe so: Falls der Mann es schafft, mir dennoch in kurzer Zeit wirklich Appetit drauf zu machen, ich also nun tatsächlich auch will: Fein, dann haben wir beide gemeinsam guten Sex.sex1 Falls nicht: Künstlerpech für den Helden und er darf gerne mit sich selber Spaß haben... (Ich hatte noch keinen Freund, der nicht mindestens eine gesunde Hand hatte und mich also für seine Erleichterung wirklich gebraucht hätte. Wink) Ich mag nämlich keinen schlechten Sex und ich würde mich nicht wirklich wohl fühlen dabei, jemanden aus welchen Gründen auch immer "drüber zu lassen", das ist für mich schon ein sich aufopfern für das optimale Wohlbefinden eines anderen oder damit bloß kein Problem mit demjenigen aufkommt, also ein (fauler) Handel. Und wenns mal so läuft in einer Beziehung Kaffeetrink.. - naja! Ich fände das was die Beziehung betrifft und auch dem Betreffenden gegenüber nicht richtig bzw. nicht ehrlich und vor allem mir selbst gegenüber schon ziemlich gemein. Und ich bin mir vor allem gern selber wohlgesinnt und möchte mich eben auch wohl fühlen. (Stichwort: Eigenliebe)

Ich hab da auch schon mal geschrieben dazu, dass man sich oft entscheiden muss: Für die Bedürfnisse des anderen oder für die eigenen. Rücksicht auf wen anderen oder auf mich. Verständnis und Mitgefühl mit ihm oder mit mir... Und ich lass es da auch drauf ankommen, wie der Held mit meinem Nein umgeht, denn daran kann ich gut erkennen, wen ich vor mir habe und wie er zu mir steht: Ist ihm seine Bedürfnisbefriedigung genau nach seinen Vorstellungen/Wünschen wichtiger als mein Bedürfnis nach Ruhe? Wenn ja: Interessant. - Will ich ihn wirklich behalten?

Und ich denke auch, dass ein Mann, der seine Freundin wirklich liebt, seine Freundin gar nicht benutzen oder bedrängen will. Exclamation

Zu Deiner Frage, wonach ich über eine Beziehung entscheide: Also ich habe da einige Kriterien, die von Anfang an und grundsätzlich gegeben sein sollen bzw. die einfach nötig sind (z.B. liebevoll, sanft, fair, verständnisvoll, rücksichtsvoll, kompromissbereit, am gemeinsamen Wohl orientiert, also genauso auch an meinem... - eben insgesamt beziehungsfähig) und auch einige Kriterien, die keinesfalls sein dürfen, z.B. der Mangel an o.g. Kriterien, meine Neins und Grenzen ignorieren, sonstige ähnliche Unzumutbarkeiten. - Und ein Mann, der bei mir drüber will, obwohl er weiss, dass ich überhaupt keine Lust dazu habe und auch keine bekommen hab oder einer der mich sonstwie bedrängt oder Druck ausübt, ist nicht rücksichtsvoll und nicht liebevoll etc. und scheidet sowieso schon aus, denn wer seine Bedürfnisse über meine stellt, ist nicht mein Freund.

In diesem Sinne:

ALLES LIEBE!
Engerl70

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Leaistda2
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Post Mon, 09.Jul.07, 12:20      Re: Vom Freund vergewaltigt Reply with quoteBack to top

Hi Engerl,

mein Freund zwingt mich zu nichts. Ich weiß er hat gerne sex, aber ich weiß das er nicht nur deshalb mit mir zusammen ist. Trotzdem fühle ich
mich nicht wohl dabei, wenn ich mich ihm verweigere. Dann fühle ich
mich ihm so fern. Dann lieber sex haben ohne Lust und ihn dabei nah
zu spüren.

Du strotzt vor Power und Selbstbewußtsein. Meines ist nicht so ausgeprägt.
Warum weiß ich selber nicht so genau. Aber ich weiß wie es sich anfühlt, wenn man ohnmächtig miterleben muß das etwas mit einem gemacht wird was man nicht will. Kennst du das? Ich hoffe nicht. Niemand sollte es kennen.

Aber durch dieses Gefühl, habe ich gelernt das es ein großes Stück an
Selbstbestimmung ist, auch sex ohne lust zu haben, wenn man sich dem Partner gerne hingibt. Das die Befriedigung beim sex nicht nur aus dem körperlichen für mich besteht. Ich ziehe sie aus der Nähe, dem Gefühl ihm eine große Freude zu machen und das ich das aus freien Stücken mache.
Es lebe die Relativität! Was sich für dich bestimmt als ein Zeugnis von Armseligkeit liest, ist für mich schon richtig viel....

Das mit dem Weiterbestand der Beziehung. Er hat so was nie gesagt von wegen "lass mich jetzt mit dir schlafen oder ich mach Schluß!"
Ich weiß er mag sex und auch wie er ihn mit mir haben darf.
Wenn, dann setzte ich den sex eher dazu ein um ihn glücklich zu machen, also vielleicht indirekt zur Partnerbindung. Nicht mehr und nicht weniger.
Mir ging es bei bei dem Zitat eher darum, das ich das Gefühl hatte, daß du einem prinzipiell rätst sich von dem Partner zu trennen wenn der sex auch mal eher nervig ist. Das fand ich nicht richtig, zumindest dann nicht wenn die Partnerschaft "drumherum" einen wirklich glücklich macht.

Mir gefallen auch deine Kriterien für eine Beziehung "(z.B. liebevoll, sanft, fair, verständnisvoll, rücksichtsvoll, kompromissbereit, am gemeinsamen Wohl orientiert, also genauso auch an meinem... - eben insgesamt beziehungsfähig - Zitat Engerl)" Die gelten dann doch aber auch umgekehrt. Weil wenn ja gibt es da doch ein Problem, wenn ich immer nur sex hab wenn ich Lust drauf hab, dann stelle ich doch meine Bedürfnisse über die meines Partners. Irgendeiner muß immer nachgeben.

Mir scheint als ob sich da meine These bestätigt, daß es immer einen bestimmenderen und einen nachgiebigeren Part in einer Beziehung geben muß. Diese Rollenverteilung ist geschlechtsunabhängig. Ich bin eher der nachgiebigere Part und du der bestimmende. Kann das sein? Also für mich stimmt das schon, dich kenn ich ja zu wenig um das wirklich beurteilen zu können.

liebe grüße
lea
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Post Mon, 09.Jul.07, 23:59      Re: Vom Freund vergewaltigt Reply with quoteBack to top

Hallo Leaistda2!

Quote:
...daß du einem...rätst sich von dem Partner zu trennen...


Hab ich nirgendwo geraten!
Ich möchte niemandem was raten - das sind alles "nur" meine Sichtweisen und Gedanken dazu.

Quote:
...wenn der sex auch mal eher nervig ist...


Ich lass mich nicht nerven - auch u. schon gar nicht von (m)einem Freund.
Ein Freund will mich auch gar nicht nerven, sondern verwöhnen u. mit mir gemeinsam geniessen - und mich auch nicht benützen. Eher kauft er sich eine Gummipuppe dafür.

Quote:
Aber ich weiß wie es sich anfühlt, wenn...etwas mit einem gemacht wird was man nicht will. Kennst du das?...Niemand sollte es kennen.


Ja, ich weiß auch wie es sich anfühlt u. finde auch, dass niemand das kennen sollte. Es ist schrecklich u. macht ernsthaft u. nachhaltig krank.
Man entfernt sich u.a. von sich selbst u. ordnet die eigenen Wünsche denen anderer auch weiterhin unter, auch ungefragt.

Ich kenne auch Deine Verhaltensweisen u. Erklärungen, hatte/habe sie tlw. selbst noch drauf, bin da aber Gott sei Dank schon ein Stück weit gekommen u. genieße es derzeit, nicht (mehr) so zu (über)leben bzw. zu (re-)agieren, mich u. mein Wohlbefinden nicht mehr unterzuordnen u. auch nicht mehr so schrecklich bescheiden zu sein wie früher. Wozu auch - eine Beziehung mit Schieflage würde mir ja seelisch schaden. Und eine gesunde Partnerschaft kann m.E. nur auf einer Ebene gut gehen. Sonst ist es m.E. keine gesunde Partnerschaft.

Es sollte m.E. auch selbstverständlich sein, dass beide Partner das gemeinsame Wohl im Sinn haben u. dahingehend Kompromisse eingehen. Ich hab den Begriff Kompromiss übrigens so gelernt: Bei einem Kompromiss kommt das raus, was beide übereinstimmend wollen. Mind. einer gibt dabei Forderungen auf - z.B. nach GV. (Wobei Sex zu fordern fänd ich eh schon ui! grenzüberschreitend.) Das gemeinsame Unternehmen schmilzt also bis es für beide passt, ev. also auch ganz. Da ich meine Bedürfnisse u. Grenzen respektiere, haben wir also nur dann GV miteinander, wenn wir beide Lust dazu haben - ich auch. Sonst sind eben übereinstimmende Alternativen gefragt. Oder Vertagung. Ich bin da für Authentizität und Transparenz. Und gegen Genötigtsein.
Genötigt war ich früher oft genug, ich mache mich nicht (mehr) selber weiterhin zum Opfer. Benutzer will ich nicht in meinem Bett u. auch nicht in meiner Nähe haben, selbst dann nicht, wenn ich mich dann unwohl fühlte. Wer mir ein echter Freund ist, will ja auch gar nicht, dass ich mich benutzen lasse und letztlich grollig werde. Ich bin ein Mensch, habe also mal Lust, mal nicht und beides ist für einen Freund in Ordnung. Und ich möchte auch niemanden in so eine Benutzer-Rolle bringen.

Ich muss auch nicht funktionieren/leisten/zur Verfügung stehen/zur Benützung bereit stehen, um geliebt zu werden/liebenswert zu sein. Ich bin es schon durch meine bloße Existenz. Das zu wagen, das zu erleben, stärkt übrigens und fördert den Selbstwert.

Und umgekehrt bedränge oder nötige ich ihn ja auch nicht - aus Liebe, Respekt, Rücksichtnahme (aber wie könnte ich auch - die Natur hilft den Männern in dem Fall eindeutig besser als den Frauen).

Außerdem hebt denke ich das jederzeitige Benütztwerden(können) auch nicht unbedingt die Wertschätzung, wenn es auch vll. angenehm u. bequem erscheinen mag, ev. sogar gelobt wird - ist auch meine persönl. Beobachtung. Vielleicht ist es da ähnlich wie mit Eiscreme oder Lachs&Kaviar: Ständig gegessen wirkts ohnehin inflationär, ist dann nix besonderes mehr - wird ewig gleicher Alltagsfrass. Da darf "er" also ruhig mal Wurstbrot dazwischen essen, schmeckt ja auch gut und macht auch satt. Und Lachs schmeckt dann wieder ganz besonders gut. Und zwar beiden. Wink

Weiss er es eigentlich, wenn Du grad nicht magst, wies Dir damit geht, warum Dus dann doch mitmachst, sagst Du ihm das? Machst Du noch Therapie? Gehst Du auch in Selbsthilfegruppen?

Alles Liebe,

Engerl70

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Leaistda2
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Post Fri, 13.Jul.07, 9:53      Re: Vom Freund vergewaltigt Reply with quoteBack to top

Oh,
du auch? Tut mir leid. Niemand sollte so etwas erleben müssen.

Nein, geh in keine Thera. Auch nicht in eine SHG. Da würde ich mich in Grund und Boden schämen. Es war bis jetzt schon immer so, wenn ich von dem damals erzählt habe. Jedesmal dieses "warum hast du nichts gesagt oder dagegen gemacht? so lange?"

Mein Freund hat mich damals in den Arm genommen als ich ihm davon erzählt hab. Er hat mich verstanden. Zumindest hatte ich den Eindruck. Und das immernoch.
Mein Freund ist nicht so schlimm wie du von ihm denkst. Wir haben schon oft über unseren sex gesprochen. Meistens von ihm aus. Ob es denn wirklich für mich ok ist dann sex zu haben, ob mich schlecht dabei fühle und so was. Finde das süss. Und es fällt mir dann auch immer leicht ihm zu antworten, das es ok für mich ist, das ich es gerne mache um ihn glücklich zu machen. Mein Körper beweist es ihm dann ja auch. Ich werde feucht, es tut mir nicht weh.

Gummipuppe. Den Begriff hat er auch schon gesagt. Das er manchmal das Gefühl hat ich wäre seine. Weil ich so passiv dalieg und alles mach was er will. Ich hasse dieses Wort. Bin doch ein Mensch und nicht aus Gummi.
Mir würde es auch gar nicht gefallen, wenn er so was hätte. Da wäre ich eifersüchtig drauf. Und es würde mich beschämen. Würde mich als Versagerin fühlen. Es ist doch meine "Aufgabe" als seine Partnerin ihn zu befriedigen.

Fand deinen Vergleich mit dem sex und dem Lachs&Kaviar süss. Ich glaub du hast auch recht damit, aber bis jetzt hat er auch noch nach über 5j richtig "Appetit" auf mich. So wie bei mir durfte er wohl noch nie "schlemmen"...

Ob das alles gut oder schlecht für mein Selbstwertgefühl weiß ich nicht. Vom Kopf her versteh ich was du meinst, aber so in der Praxis habe ich soagr eher das Gefühl, das es meine Selbstachtung steigert. Lob für andere Sachen kann ich nur schlecht annehmen, aber beim sex glaube ich es sofort. Das ist dann sowas wie mein "Dextroenergy". Es geht quasi gleich ins Blut...

Weiß nicht ob sich das jetzt paradox anhört, aber obwohl ich meistens keine Lust auf den sex hab, fehlt er mir wenn mein Freund mal einen Tag lang keinen haben will. Bisschen schwer zu beschreiben.
Hab mal wo anders gelesen, das die Sexualität manchmal auch eine Art von SVV sein kann. Irgendwie hab ich mich angesprochen gefühlt. Viele Opfer "schnippeln" an sich rum hab ich schon oft gehört, mich reizt das nicht, dafür gibt mir der sex so ein bisschen ein Gefühl für meinen Körper.
Aber ich weiß nicht ob man das bei mir wirklich sagen kann, das meine sexualität mein svv ist. Kennt sich hier einer mit sowas aus?

Ich finde es übrigens wirklich beneidenswert wie du jetzt versuchst für dich einzustehen. Klappt das denn auch wirklich? Ist das schwer? Warst du dann früher so ähnlich wie ich?

Weißt du was noch komisch ist? Für jeden anderen Menschen würde ich das sofort unterschreiben was du sagst und gut finden. Nur für mich nicht.
Ich vertseh das nicht. Wenn du also denkst "die lea schon wieder" und dir dabei die Hände über dem Kompf zusammenschlägst, kann ich dich gut verstehen. Rolling Eyes

wünsch dir (euch) ein schönes WE Smile
lea
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Post Sun, 15.Jul.07, 23:57      Re: Vom Freund vergewaltigt Reply with quoteBack to top

Hallo Lea!

Quote:
Da würde ich mich in Grund und Boden schämen.


Aha. Und wofür? Etwa für das, was ein anderer, der Dir überlegen war, getan hat?? Oder für die Folgen, die Du genau davon hast? Oder weil es allen anderen da damit auch so geht/ging wie Dir?? Shocked
Oder etwa dafür, dass Deine bisherigen Geprächspartner unsensibel waren? (Sich schämen ist übrigens typisch.)

Quote:
Gummipuppe. ...


Ähem, ja auch das ist eine typische Folge davon. Kenn ich. Hab auch so weit gut "funktioniert". Und meine Freunde haben auch dennoch was vermisst: meine Freude daran - no, na. Hab dann Thera und SHG gemacht und: Das kann sich recht schnell zum echten freudvollen Genuss für beide hin ändern...sehr zum Positiven! Nix mehr dann mit daliegen wie Gummipuppe, dann könntest Dich nicht mal mehr dazu verstellen, weil dann is es echtes beteiligtes Vergnügen. Sehr zu empfehlen, ganz im Sinne beider. Und so wie er klingt, will er ja auch Deine Freude und Deinen unbeschwerten Genuss dabei, oder?

Quote:
Lachs&Kaviar...hat er..."Appetit" auf mich.


Und Du? Was ist mit Deinem Appetit? Oder mit Deinem Völlegefühl? (Wieder typisch.)

Quote:
Es ist doch meine "Aufgabe" als seine Partnerin ihn zu befriedigen.


Aha, ist es das also?
Und was ist Deine Aufgabe Dir selbst gegenüber?
(Typisch.)

Quote:
So wie bei mir durfte er wohl noch nie "schlemmen"...


Hm, also mich erinnert das jetzt insgesamt daran, dass ich mir die Zuneigung meiner Partner auch damit verdienen wollte...

Vielleicht versuchst Du mit Sex ja auch, Dir selbst zu beweisen, dass Du trotzdem bestens funktionierst und somit auch in dem Bereich oder zumindest gerade darin "vollwertig" bist, also Dein Selbstwertgefühl daran festzumachen. Und möglicherweise noch einiges mehr, was Du in SHG und auch in Literatur zu dem Thema finden wirst.

Insgesamt ist das ein sehr komplexes Thema und ich arbeite weiter daran und staune immer wieder mal. Und es ist echt so viel davon ganz typisch, eben die typischen Folgen davon.

Quote:
Klappt das denn auch wirklich?


Nicht immer, aber immer besser - ich bleib dran!

Quote:
Warst du dann früher so ähnlich wie ich?


Du ahnst gar nicht, wie ähnlich! Wink (Typisch!)

Quote:
Für jeden anderen Menschen würde ich das sofort unterschreiben... Nur für mich nicht.


Wieder typisch und wieder eine (alte) Parallele...

Quote:
Wenn du also denkst "die lea schon wieder" und dir dabei die Hände über dem Kompf zusammenschlägst, kann ich dich gut verstehen.


Will ich nicht, ist ja alles ganz typisch für Betroffene! Confused Aber ich schlag die Hände überm Kopf zusammen, weil Du keine Thera und keine SHG besuchst mit dem Hintergrund! ... Bestimmt sollte in Deinen Augen jede Betroffene das machen - nur bei Dir ist das nicht ganz so, oder? Wink (...und auch das wäre wieder richtig typisch.) Oj - oj - oj! Rolling Eyes
Dabei gäbs sicher genug Angebot in Deiner Nähe...

Auch Dir bzw. Euch ein schönes Wochenende!

Alles Liebe
Engerl70

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Post Wed, 18.Jul.07, 22:58      Re: Vom Freund vergewaltigt Reply with quoteBack to top

Hi,

wußte gar nicht das ich so typisch bin...
Bin jetzt etwas baff.
Lieb von dir das du mir geschriebne hast.
Obwohl ich nicht weiß, ob ich deinen Rat machen werde.
So Thera oder SHG...

Das macht mir Angst. Wie bin ich danach? Wie ist das dann mit meinem "funktionieren"?
Es stimmt, das ich mir meine Zuneigung irgendwie damit verdienen will. Und es klappt. Mein Kopf sagt mir auch, das es nicht nur wegen dem sex ist.
Aber auch deswegen. Und ich kann das mir auch immer wieder zutrauen.

Wie hast du dann früher in deinen Beziehungen wahrgenommen?
Haben es deine Freunde damals immer gewußt oder gemerkt wenn du keine Lust hattest? Hatt es ihnen dann trotzdem Spaß gemacht?

Bei mir wäre beides ja. Und ich kann ihm dafür nicht böse sein. Ihm das vorzuenthalten wäre für mich glaub ich fast schlimmer als für ihn...
Schon schräg ich weiß, oder doch wieder typisch?

Das schreiben hier hat mich schon zum nachdenken gebracht.
Aber ich weiß nicht ob ich da rauskomm bzw. überhaupt will. Was hat dich denn damals motiviert dich so ändern zu wollen?

liebe Grüße
lea
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Post Tue, 14.Aug.07, 0:56      Re: Vom Freund vergewaltigt Reply with quoteBack to top

Hi Lea!

Melde mich zurück.

Hm, also es ist ja nicht so, dass ich in Therapie oder in SHG gegangen bin mit dem Vorsatz: ´Krempeln Sie mich bitte total um!´ Nein, ich hab einfach damals deutlich gemerkt, dass es wirklich besser sein könnte und schliesslich für mich entschieden, dass es das auch sein sollte. Mir hats gereicht. Endlich. Dazu gereicht, Therapie (und SHG dann auf Anraten meiner Therapeutin) einfach mal auszuprobieren. Hätt ich rückblickend ja schon viel früher machen sollen... noch dazu, wo es das bei uns auch kostenlos auf Krankenschein gibt... hammer naja. Und dann hab ich einige Möglichkeiten für mich entdeckt bzw. erarbeitet, wie ich Dinge (an mir selbst und auch in meinem Leben) zum Besseren verändern könnte. Interessanterweise letztlich für alle Beteiligten. - Ja, das geht tatsächlich.
Für einige Veränderungen (=Verbesserungen) habe ich mich seither ganz bewußt entschieden und sie auch schrittweise umgesetzt - und ich bereue keine einzige davon.

Wie bist Du also danach? Na, ganz wie Du willst! Very Happy ... Kann doch nur gut sein, oder?

(Man kann ja auch jede Verbesserung strikt unterbleiben lassen... und den/die Thera damit schier in die Verzweiflung treiben har har.. kopfwand
... und auch mit Therapie wie auch mit SHG jederzeit wieder aufhören... sich auch einfach flugs verdrücken... verzieh mich...
... wenn einem das besser erscheint...hammer)

Muss aber natürlich jeder selber für sich entscheiden, ob er sich am Kuchen der Verbesserungsmöglichkeiten überhaupt naschen traut - am Ende schmeckt er einem noch und den Lieben mundets auch... und so findet dann Ent-Wicklung statt!... Und alle schmausen!... Mjamm!

Bon Appetit... aufs Leben!

Wünscht Euch allen
Engerl70

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