Author |
Message |
Therese28
Forums-InsiderIn


331
Niederösterreich W, 28
|
Mon, 04.Sep.06, 12:07 Re: Krankhafte Traumwelt |
 |
hey,
Anterrabae wrote: | Vielleicht muss ich die beiden Dinge (reales Leben und Traumweltleben) auch nur voneinander trennen, also reale Ziele und Wünsche als WIRKLICHES, erreichbares und erfahrbares Ziel nehmen und den Wunsch nach besagter Person in die Schublade "das geht eh nicht" stecken | Ein weiterer möglicher Ansatz könnte auch folgender sein:
DeineSchwester wrote: | ...tauche ich Stück für Stück aus der Traumwelt auf und verbinde meine Wünsche mit der Realität. |
Also soweit es irgend möglich ist, die Träume zu realisieren.
Ich hatte zuletzt von den wahrhaften Qualitäten einer Beziehung gesprochen. Würde mich nun interessieren, was du davon hältst.
Quote: | Wenn ich jemanden kennenlerne, der mich fasziniert, gehen die Träumereien zurück... | Darauf läßt sich gewiss aufbauen.
Quote: | ...verbunden mit schlechtem Gewissen deswegen. | Ähnliches kenn ich von Ex-Junkies. sry für den patzigen Vergleich .
Als nach langer Abstinenz vom Suchtgift, die Vernunft ihnen sagte, die Droge als solche wäre schlecht und würde sie kaputt machen, konnten sie das dennoch nicht in Einklang mit ihrem Gefühl bringen. Dieses war durch vieljähringen Missbrauch einfach viel zu sehr von der "positiven" Wirkung durchsetzt.
Also ein Zwiespalt zwischen Einsicht und Emotion.
Quote: | ich hatte ja durchaus schon ein paar Mal einen Freund, aber denen hab ich nie näheres über mich erzählt und ich konnte sie einfach nie erstnehmen weil sie so viele Schwächen hatten. Ich fand sie süß, so wie man ein Hündchen süß findet | D.h. aber -deine Öffnung vorausgesetzt- dass das Leben noch viel für dich bereithält.
Gruß
menis
|
|
|
|
 |
Werbung |
|
MonaLisa162
Helferlein


76
Deutschland W, 25
|
Mon, 04.Sep.06, 15:09 Re: Krankhafte Traumwelt |
 |
Quote: | Aber teilweise wird man sich wohl immer fremd sein und das Gefühl haben, dass einen, wenn schon, nur Gott komplett verstehen und durchschauen kann. Sofern man denn an Gott glaubt. |
Ja, denke mal da hast du Recht, aber es gibt schon Menschen, die einen eher verstehen als andere, dass kommt dann wohl immer darauf an, wie ähnlich man sich ist. Weiß nicht so Recht, ob ich an Gott glauben kann. Ich habe es nicht ausgeschlossen, aber wirklich glauben, kann ich einfach nicht, es ist nur mehr oder weniger eine Möglichkeit, von der ich nicht weiß, ob sie stimmt.
Quote: | Hab ansonsten beschlossen, zu versuchen, die Tagträumereien einfach mal auf Eis zu legen und mit allen Mitteln gegen jegliche Gedanken daran vorzugehen, stumpf alles ignorieren, nicht drauf achten, nicht bewusst daran lange denken, nicht vorm Einschlafen daran denken usw..
Mal gespannt, ob das klappt. |
So bin ich es auch ungefähr angegangen. Allerdings kannst du ja erstmal, falls es nicht klappt, die Tagträumereien einfach einschränken, ohne sie ganz zu lassen, zum Beispiel nur noch vor dem Schlafen gehen oder wenn du gerade wirklich nichts anderes zu tun hast und dir langweilig ist. Ich glaube, ich könnte zum Beispiel gar nicht richtig einschlafen, wenn ich nicht an eine Geschichte oder ähnliches denken könnte.
Quote: | Da es kein Mensch war, ist das alles leider sehr absurd und seltsam.
Später, so mit 14, wurde die Sache zu einer Art Notstand, ein Teufelskreis, ich ließ keinen mehr an mich ran (Eltern und Gleichaltrige waren sowieso doof ) und hab so ziemlich den Einstieg ins soziale Leben verpasst. |
Ja, so ähnlich war das auch bei mir, weiß aber nicht, ob das nicht noch zusätzlich an der Pubertät lag.
Er war wahrscheinlich wirklich so was wie deine erste Liebe. In der Zeit bildet glaube ich jeder so was, eine Art Traumpartner glaube ich, nur halt nicht unbedingt so intensiv.
Quote: | Hm...ich hatte ja durchaus schon ein paar Mal einen Freund, aber denen hab ich nie näheres über mich erzählt und ich konnte sie einfach nie erstnehmen weil sie so viele Schwächen hatten. Ich fand sie süß, so wie man ein Hündchen süß findet, aber sie haben mich nicht beeindruckt, ich war nicht verliebt in sie. Wenn ich jemanden kennenlerne, der mich fasziniert, gehen die Träumereien zurück, verbunden mit schlechtem Gewissen deswegen. Meist wehre ich mich außerdem gegen zu starke Gefühle Menschen gegenüber. |
Wahrscheinlich hast du einfach noch niemanden gefunden, der zu dir passt, bzw. hast niemanden nahe genug an dich ran gelassen, um es vielleicht herauszufinden. So etwas braucht natürlich auch Zeit und Vertrauen. Am Anfang einer Beziehung ist es, wenn man verliebt und von jemandem ein bisschen fasziniert ist, glaube ich meistens so, dass man den anderen so sieht, wie man ihn sehen möchte und dann geht das eigentlich auch schon in Richtung Schwärmerei/ Tagträumen. Man spricht nicht umsonst von einer rosaroten Brille. Irgendwann kommt dann manchmal leider die Einsicht, dass man falsch lag. Mir fällt es auch sehr schwer, mich jemandem wirklich zu öffnen, jemanden an mich heran zu lassen, aber vielleicht liegt gerade darin die Lösung. Auf diesem Wege zu versuchen, wieder Kontakt zur Realität zu bekommen. Das nehme ich mir zum Beispiel immer wieder vor, aber meistens bekomme ich es nicht hin. Ich bin dafür zu gerne alleine, vergrabe mich in Büchern und meinen Gedanken. Dann kommt irgendwann die Einsamkeit hoch, manchmal in Form von richtiger Panik, dann möchte ich es ändern und wenn ich dann damit anfangen möchte, habe ich schon keine Lust mehr.
|
|
|
|
 |
Anterrabae
sporadischer Gast


11
München W, 20
|
Mon, 04.Sep.06, 20:13 Re: Krankhafte Traumwelt |
 |
Hallo DeineSchwester,
ja, mit Starliebe hab ich mein Problem auch schon oft verglichen, läuft ja fast aufs gleiche heraus.
Aber wenn ich jetzt noch Esoterik reinmische, komme ich da nie wieder raus. Ich bin niemand, der stumpf alles glaubt, aber ich lese ziemlich viel in der Richtung und hab z.B. auch ziemlich krasse Schlafparalysen bekommen mit der Zeit
Es freut mich, dass es bei dir wirkt, aber Medikamente möchte ich nicht nehmen. Ich will aus der Sache so rauskommen.
Wie lautete eigentlich die Diagnose bei dir, wegen was genau wurden dir die Medikamente verschrieben? Wär schön, wenn du generell mehr erzählen würdest!
@menis
Wie soll ich so einen Wunsch mit der Realität verbinden?
Die Qualitäten einer Beziehung, natürlich kann einen ein ausgedachter Kerl nicht in den Arm nehmen. Nicht in der Realität. Ich mein, in meiner Traumwelt geht das natürlich alles. Hatte weiter oben auch geschrieben, dass ich mir für körperliche Kontakte und sowas meist Typen suche, die ich dann aber wieder loswerden will, weil ich mich nicht mit ihnen beschäftigen will, weil ich denke - das ist es nicht.
Ich hab zum Lachen und Reden ja schon Leute, aber ich will nicht mehr von denen.
Das mit den Junkies nehm ich dir sicher nicht übel
Jemand anders hat mein Verhalten auch schon mit Sucht verglichen, das stimmt wahrscheinlich ja auch.
Das Ding ist aber, dass niemals die Droge schlecht ist, sondern immer der eigene Umgang mit ihr. Ich muss die Schuld bei mir suchen und nicht bei "ihm". Er kann dafür nichts, immerhin hab ich es so weit kommen lassen, nicht er.
@MonaLisa
Geht mir ähnlich mit dem Gottglauben. Ich kann mir Gott auch nicht als Persönlichkeit vorstellen oder als alten Mann auf der Wolke, aber manchmal, wenn das Licht besonders ist und ich in der passenden Stimmung bin (und nicht grade Post von irgendeinem Amt bekommen hab), dann kann ich nicht glauben, dass es nichts in der Richtung gibt. Ich glaub aber eher an die Natur oder an das Universum oder so.
Zum Einschlafen - grade da ist es besonders gefährlich, obwohl ich deswegen auch immer schon gerne ins Bett gegangen bin
Man kann übrigenz auch ganz gut einschlafen, wenn man irgendeinen Blödsinn denkt, ein unsinniges Wort wiederholt oder an grünrotgestreifte Hasen denkt, denn da schweift das Hirn irgendwie eher ab. Im Halbschlaf denkt man ja auch nur noch Unsinn.
Wie ist bei dir eigentlich grad der Stand mit dem Tagträumen? Wirkt es bei dir, das Aufhören?
Mit der ersten Liebe muss ich dir widersprechen, die hatte ich schon mit 10 und da war ich in den Nachbarjungen unsterblich verknallt
Die ausgedachte Person war aber auch oft eine Art Alibi. Man konnte behaupten vor anderen, man hätte ja eh einen Freund. Ich erzählte zwar keine Einzelheiten, aber irgendwie hab ich mich immer damit getröstet, dass "er" ja eh viel interessanter ist und besser aussieht blablabla.
*lol* Und dein letzter Absatz ist so herrlich, vor allem der letzte Satz. Der könnte von mir sein, mit diesem heftigen Stimmungsumschwung.
Ich kenne jemanden aus dem ICQ mit dem ich sehr vertraut bin, mehr als mit sonst einem Menschen, glaube ich. Aber er entspricht rein äußerlich nicht meinem Ideal und seine paar Schwächen stören mich so enorm, dass ich ihn mir nicht als Freund vorstellen könnte.
Du hast aber Recht mit deinem Vergleich. Mit dem fiktiven Kerl kommt man nie über Phase 1 der "Beziehung" hinaus und wenn es ihn gäbe, würde er einen wahrscheinlich auch irgendwann mal so richtig nerven und man würde sich streiten und alles.
Teenies suchen sich ja auch so Starvorbilder weil sich diese nicht mit der Realität messen müssen, was niemals angenehm oder bequem ist.
Ich sollte echt bald mal meine Eigenschaft ablegen, Männer nach nur zehn Sekunden zu verurteilen. Aber wenn ich mir vorstelle, wieviele man kennenlernen muss, um mal einen Treffer zu erzielen. Furchtbar
|
|
|
|
 |
MonaLisa162
Helferlein


76
Deutschland W, 25
|
Mon, 04.Sep.06, 21:00 Re: Krankhafte Traumwelt |
 |
Quote: | Ich glaub aber eher an die Natur oder an das Universum oder so. |
Ja, so ähnlich geht es mir auch. Ich glaube, dass es irgendwie eine Art Kraft ist, die in irgendeiner Art existiert, einen aber nicht unmittelbar beeinflusst, eben einfach nur der Glaube, dass nicht alles rein zufällig entstanden ist.
Quote: | Wie ist bei dir eigentlich grad der Stand mit dem Tagträumen? Wirkt es bei dir, das Aufhören? |
Ja, hat es. Ich habe aber nicht vollkommen damit aufgehört. Ich setzte es als bewussten Mechanismus ein, um mich besser zu fühlen, allerdings kümmere ich mich hauptsächlich um mein reales Leben momentan und ich setze es eben ein, wenn ich mich unglücklich/ einsam fühle oder mir langweilig ist. Das finde ich auch ganz schön und möchte es auch so haben. Habe meine Träumereien von unrealistisch in zwar immer noch unwahrscheinlich aber im Prinzip nicht unmöglich verändert. Es ist aber nicht so, dass ich jemals denke, dass sie wahr werden.
Quote: |
Ich sollte echt bald mal meine Eigenschaft ablegen, Männer nach nur zehn Sekunden zu verurteilen. |
Manche haben es ja auch an sich, ihren Freund oder Freundin immer mit dem oder der Ex zu vergleichen. Darüber kommt man dann ja auch nur hinweg, indem man den Expartner endlich vergisst.
Quote: |
Aber wenn ich mir vorstelle, wieviele man kennenlernen muss, um mal einen Treffer zu erzielen. Furchtbar |
Da hilft leider nur abwarten und suchen
|
|
|
|
 |
Werbung |
|
Therese28
Forums-InsiderIn


331
Niederösterreich W, 28
|
Tue, 05.Sep.06, 1:47 Re: Krankhafte Traumwelt |
 |
Anterrabae wrote: | Wie soll ich so einen Wunsch mit der Realität verbinden? | Nun, indem du daran gehst, deine Wünsche in der Realität auszuleben. So z.B.:MonaLisa162 wrote: | kümmere ich mich hauptsächlich um mein reales Leben momentan |
Klar, wird sich deine Traumwelt nicht 100%ig mit der Wirklichkeit decken; aber wer weiss, vllt ist diese ja in Summe sogar besser
Quote: | Das Ding ist aber, dass niemals die Droge schlecht ist, sondern immer der eigene Umgang mit ihr. | Ganz so mag ich das nicht stehen lassen. Denke schon, dass Drogen per se schlecht sind. Natürlich ist der eigene Umgang aber wesentlich.
Quote: | Ich muss die Schuld bei mir suchen | Das seh ich etwas anders. Du machst dir Vorwürfe, ja?
Nachdem was ich herausgelesen habe, besteht m.E. aber kein Grund dazu. Schließlich hast du dich ja nicht wissentlich auf alles eingelassen. Gut, du wolltest das schon bedingt, dennoch wirst du dir im Voraus aber nicht der Folgen bewußt gewesen sein.
Quote: | Man kann übrigens auch ganz gut einschlafen, wenn man (...) an grünrotgestreifte Hasen denkt | *notier*
Quote: | Aber wenn ich mir vorstelle, wieviele man kennenlernen muss, um mal einen Treffer zu erzielen. Furchtbar | Zum Einen kann man das nie so genau wissen, zum Anderen werden es später bestimmt nicht weniger.
Gibt hier auch Infos zu Selbsthilfeliteratur.
|
|
|
|
 |
Anterrabae
sporadischer Gast


11
München W, 20
|
Tue, 05.Sep.06, 9:07 Re: Krankhafte Traumwelt |
 |
Hoi ihr beiden,
also MonaLisa, du schreibst, dass du deine Träumereien verwandelt hast in "im Prinzip nicht unmöglich" und dich um die Realität kümmerst, menis, du gehst darauf ein und sagst, ich soll versuchen, meine Träume zu verwirklichen.
Erstmal habe ich ja nur einen wesentlichen Teil, der meine Träume ausmacht, und das ist "er". Den kann ich nicht einfach verändern und das will ich auch nicht. Ich schrieb ein Stück vorher, dass ich mir auch keinen Mann suchen will, der ihm möglichst ähnlich ist, weil die Vorliebe für solche Männer aus einer Schwäche von mir entstanden ist und ich der Meinung bin, ich muss darüber hinwegkommen.
Außerdem wäre das, als würde meine Katze sterben und ich würde mir noch mal genau die gleiche kaufen, was zwangsläufig in einer Katastrophe enden muss - da kauft man sich doch lieber eine ganz andere und lässt sich auf eine vollkommen neue Erfahrung ein. Also wenn schon, würde ich auf das Prinzip hinarbeiten wollen.
Ansonsten habe ich natürlich auch noch ANDERE Träume, z.B. den, mal n Buch zu schreiben, Jetpilotin bei der Bundeswehr zu werden , mal in bestimmten Kreisen zu verkehren oder einen angenehmen Job zu finden.
Die sind aber überhaupt nicht vereinbar mit dem Wunsch, auf dem Weg zum Bus ein Dimensionstor zu entdecken , vor dem "er" steht und sagt: Ey lass ma in meine Welt gehn, Alde, suckt voll hier!
(nein, so redet er eigentlich nicht!)
Von daher muss ich da bei meinen Wünschen trennen und kann auf die Verwirklichung speziell des Wunsches um den es im ganzen Thread geht nicht hinarbeiten.
menis:
Drogen sind genausowenig schlecht wie Messer, Stromkabel oder Ouija-Bretter, es sind nur Dinge, die einem von sich aus nichts tun. Es ist noch keiner nachts von einer Nase Koks angefallen worden und es ist in der Persönlichkeit desjenigen begründet, ob er in irgendwas reinrutscht oder nicht. Jetzt kommst du sicher damit, dass man aber durchaus von einem Dealer angefallen werden kann, der ein Messer hat und einem mit Nachdruck Drogen anbietet - aber auch daran sind nicht die Dinge selbst schuld.
Für manchen mag ein negativer Kontakt damit sogar eine positive Erfahrung sein. Ich glaub aber einfach nicht an "gut" und "böse", nur an "Ursache und Wirkung"
Dass du auf die Sache mit der Schuld zurückkommst, wusste ich
Mir war schon beim Schreiben bewusst, dass es nicht ganz das richtige Wort ist, aber mir fiel kein besserer Ausdruck ein.
Ich habe wegen der Sache nicht unbedingt ein schlechtes Gewissen.
Muss ich mal drüber nachdenken.
Mir is aufgefallen, dass ich, wenn ich mir mögliche interessante Partner für das REALE Leben ausmale, bewusst unrealistische Vorstellungen habe (ein blaues und ein grünes Auge, eine Narbe auf der rechten Gesichtshälfte und weiße Haare), unrealistische Orte mir ausdenke, wo wir uns treffen (auf dem Mittelaltermarkt, zu dem ich eh nicht hinfahren werde, am Pferdestand der Löwenritter, die gar nicht da sein werden) usw..
Weil es da kaum der Fall sein wird, dass es eintrifft. Als ob ich mich selbst sabotiere.
Ach ja und ich bin zur Zeit dabei, mir auszudenken, was ich eigentlich vom realen Leben erwarte, was ich wirklich machen will und mir zu überlegen, wie ich das erreichen kann
Machts gut!
|
|
|
|
 |
Werbung |
|
Therese28
Forums-InsiderIn


331
Niederösterreich W, 28
|
Tue, 05.Sep.06, 11:34 Re: Krankhafte Traumwelt |
 |
moin,
zum Thema Drogen gabs hier vor einiger Zeit einen recht interessanten Thread.
Anterrabae wrote: | Ach ja und ich bin zur Zeit dabei, mir auszudenken, was ich eigentlich vom realen Leben erwarte, was ich wirklich machen will und mir zu überlegen, wie ich das erreichen kann | Das hört sich ja gut an
Sind denn die Ansprüche, die du diesbezüglich an dich selber stellst, ebenso hoch, wie die an den Partner?
Quote: | keinen Mann suchen will, der ihm möglichst ähnlich ist, weil die Vorliebe für solche Männer aus einer Schwäche von mir entstanden ist und ich der Meinung bin, ich muss darüber hinwegkommen.
| Machst du das nur aus Einsicht oder etwa auch motiviert durch deine seither veränderten Ansprüche?
anders: weil er mehr den Bedürfnissen der Anterrabae vor etlichen Jahren entspricht, als jenen der heutigen?
Quote: | Mir is aufgefallen, dass ich, wenn ich mir mögliche interessante Partner für das REALE Leben ausmale, bewusst unrealistische Vorstellungen habe (...) Als ob ich mich selbst sabotiere. | Hört sich an, als würde das mit dem Vertrauen in sich selber zu tun haben.
Liegt vermutlich auch an fehlenden Rückmeldungen.
Ein erträumter Freund wird dir halt schwer sagen können, wie toll du bist.
einen schönen Tag euch
menis
|
|
|
|
 |
Anterrabae
sporadischer Gast


11
München W, 20
|
Wed, 06.Sep.06, 8:43 Re: Krankhafte Traumwelt |
 |
Moin Menis,
das Drogenthema schweift ziemlich in Erklärungen ab, die mich nicht interessieren. Mit "normalen" Drogen kenn ich mich nicht aus, war nie ein Thema und wird wohl auch nie eins sein. Da müsste man eine Entscheidung treffen in eine Richtung, aus der man vielleicht nicht mehr rauskommt, schreckt mich also schon von vorneherein ab.
Ach ja, lustig, dass du die Ansprüche erwähnst. Die sind schon recht hoch. Wenn ichs mir recht überlege, hab ich sogar so eine Art "Überfigur" von mir selbst im Sinn, wenn ich an Zukunft denke. Irgendwie wird das alles immer gruseliger
Quote: | Machst du das nur aus Einsicht oder etwa auch motiviert durch deine seither veränderten Ansprüche?
anders: weil er mehr den Bedürfnissen der Anterrabae vor etlichen Jahren entspricht, als jenen der heutigen? |
Die Ansprüche sind ja keineswegs verändert, bin in der Hinsicht immer noch fast so unselbstständig wie vor einigen Jahren. Aber ich will darüber hinwegkommen, ich will meine Schwächen in der Hinsicht nicht noch pflegen indem ich mir einen Freund suche, der mein Vater sein könnte und alles für mich macht.
Ich mein, ein paar Vorlieben wird man immer haben, was nen Partner angeht. Ich könnte mir keine Beziehung mit jemandem vorstellen, der nen Kopf kleiner ist als ich oder sowas.
Aber im Großen und Ganzen wollte ich die Ansprüche ja herunterschrauben und aufhören, alle Männer mit einem Idealbild zu vergleichen.
Quote: | Ein erträumter Freund wird dir halt schwer sagen können, wie toll du bist. |
Da seh ich nicht mal das Problem. Man sagt es sich auf diese Weise aber ja irgendwie selbst, wie toll man ist, was sicher nicht schaden kann. Andere Leute erzählen sich tagaus und tagein, wie blöd sie sind und merken es oft nicht mal.
Das Ding ist, dass man Wertschätzungen durch andere IMMER viel mehr Bedeutung beimisst als seiner eigenen.
Ist wohl auch bis zu nem gewissen Punkt normal, immerhin is der Mensch n Gesellschaftstier
Quote: | Hört sich an, als würde das mit dem Vertrauen in sich selber zu tun haben.
Liegt vermutlich auch an fehlenden Rückmeldungen. |
Ich erinnere mich grad an eine Szene, da war Fasching in der Grundschule und ich mag 7 gewesen sein. Eine Klassenkameradin wollte unbedingt neben mir sitzen und rief: Hey, Anterrabae, ich will neben dich, du bist voll cool.
Und ich? Ich hab nicht verstanden, WARUM ich cool sein sollte oder was genau das Mädchen eigentlich von mir wollte.
Ein wenig später, ich war vielleicht 13 oder 14, wollten wir im Konfirmandenunterricht einen Wochenendausflug planen. Alle sollten sich in Zimmer einteilen und ich sagte nichts, weil ich dachte, ich nehm halt das, was übrig bleibt. Alle laberten durcheinander und auf einmal riefen mir mehrere zu, ob ich nicht in ihr Zimmer kommen wolle und versuchten, lautstark, mich für ihre Gruppe zu gewinnen. Wieder saß ich so da:
und dachte: Hä?? Was wollen die von mir? Warum wollen die mich in ihrem Zimmer haben?
Naja, und heute geht es mir noch genauso. Ständig denke ich: Warum will der mich dabeihaben? Warum will die sich mit mir treffen? Warum mag meine Oma mich? Ich hab ihr doch nie was besonders Gutes getan.
Ich muss in der Richtung irgendein Defizit haben, das schon ziemlich lange besteht. Selbstbewusst war ich allerdings bis ich 15 oder 16 war, trotzdem.
Übrigens mal ein Danke an dich und MonaLisa, dass ihr euch meiner so ausdauernd annehmt!
|
|
|
|
 |
Therese28
Forums-InsiderIn


331
Niederösterreich W, 28
|
Wed, 06.Sep.06, 18:41 Re: Krankhafte Traumwelt |
 |
hey,
Anterrabae wrote: | Die Ansprüche sind ja keineswegs verändert, bin in der Hinsicht immer noch fast so unselbstständig wie vor einigen Jahren. Aber ich will darüber hinwegkommen, ich will meine Schwächen in der Hinsicht nicht noch pflegen indem ich mir einen Freund suche, der mein Vater sein könnte und alles für mich macht. | Jetzt hab ichs
Gleicht meinem Prinzip: sich nach Möglichkeit den Ängsten stellen.
Davonrennen oder ausweichen ist sowieso wenig einträglich.
Anterrabae wrote: | ich wrote: | Ein erträumter Freund wird dir halt schwer sagen können, wie toll du bist. | Da seh ich nicht mal das Problem. Man sagt es sich auf diese Weise aber ja irgendwie selbst, wie toll man ist, was sicher nicht schaden kann. | Das kapier ich jetzt nicht ganz
Was ich meinte, hast du dann eh auf den Punkt gebracht. Quote: | Das Ding ist, dass man Wertschätzungen durch andere IMMER viel mehr Bedeutung beimisst als seiner eigenen. | Genau darauf wollte ich eigentlich hinaus.
Auch wenn man sich noch so oft vorm Spiegel sagt, wie gut man ist-wenns andere tun, hats einfach mehr Gewicht. *find*
Quote: | Ich muss in der Richtung irgendein Defizit haben, das schon ziemlich lange besteht. Selbstbewusst war ich allerdings bis ich 15 oder 16 war, trotzdem. | Was genau hat sich denn seither verändert?
^^Das kann viele Gründe haben. Einerseit an dem Bild liegen, das du von dir selber hast, andererseits aber vllt auch am Stellenwert der Lobenden.
Glaubst du, wenn die Anerkennung von der richtigen Person kommt, sie für dich bedeutender wäre?
Zeigst du dich denn anderen gegenüber so wie du wirklich bist? Oder bist du in deiner auch Traumwelt anders?
Ich frag deshalb, weil das bei mir ähnlich ist. Die meisten Leute kennen nicht den ganzen menis, weshalb ich dann die Rückmeldung nicht 100%ig auf meine Person beziehen kann.
Quote: | Übrigens mal ein Danke an dich und MonaLisa, dass ihr euch meiner so ausdauernd annehmt! | gerne doch
Gruß
menis
|
|
|
|
 |
DeineSchwester
sporadischer Gast


22
Bodensee W, 23
|
Tue, 12.Sep.06, 13:01 Re: Krankhafte Traumwelt |
 |
also versuche ich mich mal zu öffnen.
Ich glaube das mein heutiger Zustand einen Mangel ausgleicht. Mein Vater hatte noch eine andere Freundin als meine Mutter mit mir schwanger war. Meine Mutter hat ihn erst nach meiner Geburt vor die Wahl zwischen ihr und der Freundin gestellt (er blieb bei ihr). Ich denke ich habe dadurch wie meine Mutter die ansicht erlangt, dass ich in einer Beziehung dem Gegenüber Schade. Erkennen konnte ich dies auch durch mein erstes Wort "SELBER" und das ich nicht kuscheln wollte. In der Pupertät habe ich dann zu Drogen gegriffen. Bis heute habe ich keine Beziehung geführt. Doch dieverse Sex-Beziehungen. "Xavier" der durch die zweite Psychose in meinen Geist trat, steht jetzt stellvertretend für den Teil, den ich nicht auslebe. Die Angst, dass sich für mich die Menschen schämen hat ist größer. "Xavier" lebt den Teil von mir, der mir Angst macht.
Herzlichst
|
|
|
|
 |
Werbung |
|
mizzy7
Forums-InsiderIn


284
Berlin W, 40
|
Tue, 12.Sep.06, 21:22 Re: Krankhafte Traumwelt |
 |
@deineschwester
Quote: | Die Angst, dass sich für mich die Menschen schämen hat ist größer. |
Ich glaube, etwas von deinen gedanken zu verstehen. Denke auch, dass meine fixierung auf fiktive beziehungen mit einer frühen erfahrung des störens zusammenhängt. Aber wie meinst du das, dass die menschen sich deiner schämen? Ich meine, "scham" hat doch etwas mit einem tabubruch zu tun, oder? Wenn du ungeliebt bist oder man dir vermittelt, das leben anderer zu (zer)stören, dann bist du noch kein anlass für scham.
Danke für deine offenheit.
Gruß
|
|
|
|
 |
DeineSchwester
sporadischer Gast


22
Bodensee W, 23
|
Wed, 13.Sep.06, 10:10 Re: Krankhafte Traumwelt |
 |
ich denke Scham ist etwas anerzogenes und die Ursache für meine Schuldgefühle in jeglicher Beziehung. "Xavier" lebt diesen Teil in meiner Vorstellung aus, für den ich mich schäme oder schuldig fühle. Vor meiner Pupertät war ich ein übermäßig beliebtes Kind. Erst in der Pupertät fühlte ich mich für alles und jeden verantwortlich.
Das ist ein wahnsinnig anstrengendes Thema. Meine Gedanken zu sotieren fällt mir schwer.
|
|
|
|
 |
|
|