Erst wieder in 20 Tagen..ich halts nicht aus!!!

Helferlein 137 Tübingen W, 28

Hallo...
meine Therapiestunden sind Donnerstags - und zu den beiden Feiertagen fallen jetzt auch noch zwei weitere Donnertage aus, so dass ich erst wieder im Juni Therapie habe und dann auch nur zwei Mal. Meine Therapeutin hat mich für diese ausfallenden Wochen auf Wartelisten geschrieben, so dass sie sich melden kann, wenn ihr spontan jemand absagt.
Ausgerechnet ging es in der letzten Stunde zum ersten Mal ein mein schwierigstes Thema ran. Und jetzt bewege ich mich zwischen "Deckel wieder draufmachen" und "Thema 'warmhalten'", damit wir dann - wann auch immer - dort weiterarbeiten können. Und ich sitze einfach nur da, fühle mich - seit langem mal wieder - schrecklich abhängig und vermisse meine Therapeutin. Und irgendwie fühle ich mich auch ein bisschen allein gelassen. Das ist aber "nur" ein Gefühl, denn ich WEISS ja, dass sie nichts dafür kann. Ich darf ihr auch schreiben, wenn etwas ist. Also, von allein lassen kann objektiv wirklich nicht die Rede sein.
Sie meint auch, ich solle gar keine Panik haben, wegen des Themas. Das wäre zwar schwierig, aber wir ständen überhaupt nicht unter Zeitdruck. Ich würde mir nur selbst Druck machen.
Es ist einfach nur das Gefühl, sich sehr stark geöffnet zu haben, Gefühle und Gedanken zugelassen und ausgedrückt zu haben - und jetzt damit allein zu sein bzw. wieder zumachen zu müssen.
Kann mich vielleicht jemand verstehen??
Liebe Grüße,
Eure Coco

Forums-InsiderIn 273 weit weg W, 34

Hallo cococourrial

Ich glaube, ich kann Dich sehr gut verstehen...
Mir ist es vor ein paar Wochen ähnlich ergangen.

Gut, daß Du ein schwieriges Thema ansprechen konntest.
Und dann ausgerechnet so eine Therapause.
Aber vielleicht ist das auch gerade gut so, so kann sich manches in Dir wieder beruhigen und es wirbelt nicht noch mehr hoch, was Dir vielleicht zuviel würde?

Wenn es trotzdem sehr schwierig wird, dann nutze doch das Angebot deiner Therapeutin und schreibe ihr. Das entlastet ja vielleicht auch ganz gut und manchmal sagen einige Patienten ja doch auch mal eine Stunde ab, so daß Du doch wieder früher hinkannst.

Ich habe vor ein paar Wochen stur durchgehalten und mich nicht bei der Thera gemeldet. Was wirklich falsch war. Meine Thera hat nur den Kopf geschüttelt über soviel Unvernunft mir selbst gegenüber.

Liebe Grüße Yeti

PS: Muß wieder los, meine Mittagspause ist nun um.

Helferlein 87 Deutschland / BB W, 41

Hallo CocoCourrial,

kann das auch gut nachvollziehen! Dass Du ein schwieriges Thema ansprechen konntest, freut mich für Dich.
Mir ging es ähnlich (auch wenn mir das Thema z.t. peinlich ist - kindlichste Bedürfnisse betreffend-). Habe selbst den Termin auf zwei Wochen gelegt (wegen finanzieller Gründe), von der Intensität her müsste ich aber nächste Woche kommen. Er hat mir immerhin angeboten anzurufen, wenn ich einen Termin bräuchte bzw. bevor ich meine innersten Gefühle mal wieder verdränge. Das finde ich sehr gut.

Würde auch Deiner Therapeutin schreiben, falls Du das brauchst. Ich denke, man nutzt die Möglichkeiten wohl zu wenig. Ich quäle mich eher auch, bevor ich anrufe. Dieses Verhalten ist wohl ehrlich unvernünftig, wie Yeti schrieb.

Alles Gute,
Anne

Helferlein 137 Tübingen W, 28

Liebe Anne, liebe Yeti,
danke für Eure lieben Antworten und guten Tipps.
Ich melde mich nur kurz, weil ich das Thema gerade irgendwie nach hinten gestellt habe. Mir geht's aber ganz gut. Ich versuche jetzt die Zeit und den Abstand zu nutzen, um meine Gedanken und Gefühle zu sortieren und auch etwas mit Abstand zu betrachten. Ich hoffe nur, dass ich in zwei Wochen immer noch den Mut haben, wieder zum Thema zurückzukehren.
Liebe Grüße,
Eure Coco

sporadischer Gast 20 Deutschland W, 29

Hallo ihr lieben!

Ich leide wie so viele hier unter den ständigen Urlauben meines Therapeuten. Er ist ca. 3-4 Monate im Jahr im Urlaub Evil or Very Mad

, was ich sehr hart finde. Ausgerechnte jetzt ist er 16 Tage weg und in den letzten Tagen kam bei mir alles zusammen und ich habe niemanden mit dem ich darüber reden kann. Daher finde ich dieses Forum ganz klasse! Ich habe so viele negative Dinge erfahren, dass ich damit kaum klar komme und keinen Ausweg sehe traurig

. Wie schaffte ihr es, wenn es euch sehr schlecht geht, die Urlaubszeit zu überbrücken?

liebe Grüße Lorimy

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Liebe Lorimy

Quote:

Er ist ca. 3-4 Monate im Jahr im Urlaub Evil or Very Mad , ... Ich habe so viele negative Dinge erfahren, dass ich damit kaum klar komme und keinen Ausweg sehe traurig . Wie schaffte ihr es, wenn es euch sehr schlecht geht, die Urlaubszeit zu überbrücken?

Hmmm, 3-4 vier Monate Shocked

, sind eine verdammt lange Zeit friend

.. Habt ihr nicht darüber gesprochen, wie du diese lange Zeit überbrücken kannst - und insbes. darüber, an wenn du dich ggf. wenden kannst, wenn es dir schlecht geht?

Liebe Grüsse

sporadischer Gast 20 Deutschland W, 29

Liebe Sternenmeer (toller Name!),

Vielen Dank fuer Deine Antwort und Dein Verstaendnis! Es tut mir gut, dass mich jemand verstehen kann!

ich habe mit meinem Therapeuten darueber gesprochen. Er meinte, dass ich durchhalten soll Evil or Very Mad

. Toller Rat. Ausgerechnet jetzt geht er in den Urlaub! In vergangen Pausen war es eigentlich kein Problem. Nur diesmal ist es schon hart. Mein Freund hat mich sitzen lassen, meine beruflichen Perspektiven sind zusammengebrochen, etc. ich stecke in einer dicken depressiven Phase. Um da raus zu klettern, brauche ich die Hilfe meines Therapeuten.

Er ist in den geammten Schulferien und auch Zwischendurch oefter mal nicht da. Insgesamt wie gesagt 3-4 Monate im Jahr. Kaum fange ich an etwas zu verarbeiten, schon geht er wieder in den Urlaub. Ich kaume kaum zum Zuge. Ich habe das Gefuehl mich rueckwaerts zu bewegen.

Das Schlimmste ist, dass ich noch nicht weiss, wie es beruflich weitergehen wird. Wahrscheinlich muss ich wegziehen. Das wird sicher hart, weil ich meinen Therapeuten sehr brauche. Ich habe den Eindruck, dass die haeufigen Pausen meine Abhaengigkeit wachsen lassen. Und jetzt wegziehen, das wird nicht enfach ohne ihn auszukommen. Ich empfinde fuer ihn wie fuer einen Vater. Er ist eine sehr beeindruckende Persoenlichkeit und hat fue mich absoluten Vorbildcharakter. Falls ich wegziehen muss, koennte ich mir einen neuen Therapeuten suchen. Aber es gibt sicher keinen Analytiker, der ihm das Wasser reichen kann. Das waere schon eine Katastrophe! Ich weiss nicht, was ich machen soll...welche Entscheidung die Richtige ist gruebel

Die Entscheidung muss ich jetzt faellen wo er wieder mal nicht da ist.

liebe Gruesse
Lorimy
(meine Tastatur kann leider nur umlaute tippen (ae, ue, etc. sorry! muss ich mal reparieren lassen)

Helferlein 74 Bayern W, 39

Liebe Lorimy,
nun, Du bist in einer sehr schlimmen Situtation hug

. Wenn mein Thera Urlaub hat, hatte ich immer meinen Nervenarzt. Der ist quasi eingesprungen. Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu ihm - er hat sich leider umgebracht. Du solltest Dir also eine Art "Sicherheitsnetz" aufbauen. Du wirst doch sicherlich einen Nervenarzt, Neurologen oder Psychiater haben? Notfalls - wenn wirklich gar niemand da ist - die Seelsorge in sehr schlimmen Momenten kontaktieren. Hast Du keine Freundin oder Freund oder eine Vertrauensperson innerhalb Deiner Familie? Aber bevor Du da weiter schaust: ich würde mir ernsthaft überlegen, ob der Thera aufgrund seiner hohen Fehlzeit für Dich der Richtige ist. Ich denke, immer wieder beim selben Thema nach Wochen anzufangen bringt Dich nicht weiter. Es gibt sicherlich andere kompetente Theras - ich habe einen!!!! Denn erstens ist Deine Stundenzahl begrenzt - wenn Du Kassenpatient bist - und zweitens willst Du ja, dass es Dir besser geht. Wenn Du sowieso umziehst, würde ich das als Grund nehmen. Mich stellt nämlich die Antwort Deines Theras überhaupt nicht zufrieden!!!!!

Quote:

Er meinte, dass ich durchhalten soll

Vielleicht hättest Du mal fragen sollen nach dem WIE!!!! Ich finde das ziemlich leicht daher geredet. So eine Antwort würde mir mein Thera nie geben. Ich war übrigens höchstgradig abhängig von ihm - aber nach dem ich mich weiter entwickelt habe, bin ich es heute gar nicht mehr. Er ist mehr wie ein guter Freund für mich. Mehr nicht. Und wir sehen uns nur noch alle 2 Wochen oder in Akutfällen. Ich kann mir heute sogar vorstellen, einmal ganz ohne ihn auszukommen. Da wirst Du auch hinkommen.Aber Dein Thera muss Dich da schon irgendwie hinführen und wie soll er das, wenn er kaum da ist? Wie gesagt, das ist meine Meinung. Vielleicht schreiben ja noch mehr - und Du kannst Dir so Deine Entscheidung leichter machen.
LG Vanillivi

Helferlein 87 Deutschland / BB W, 41

Hallo Lorimy
kann mich Vanillivi nur anschließen. Die Antwort, durchhalten zu sollen, finde ich nicht sehr kompetent. Bei seinem Beruf muss er sich eigentlich auch über die Konsequenzen aus 3-4 Monaten Urlaub bzw. Abwesenheit (das ist schon sehr lang) klar sein.
In Deiner Situation würde ich Dir auch einen guten Freundeskreis, einen Seelsorger, einen weiteren Therapeuten etc. wünschen.
Ich würde Deine Gedanken unbedingt in der nächsten Sitzung ansprechen.
Diese lange Abwesenheit würde ich persönlich momentan auch nicht aushalten (und die Telefonseelsorge kontatkieren...o.Ä.).
Kämpfe auch gerade mit den Vierzehntage-Rhythmus, den ich mir selbst verordnet habe und konnte jetzt einen Termin vorverlegen, was für mich notwendig ist.

Ein Umzug kann viel in Bewegung bringen! Durch eine Weiterbildung habe ich viele gute Psychologen kennen gelernt - die gibt es sicherlich auch im Umkreis Deines evtl. neuen Wohnortes!
Zum Thema Abhängigkeit: geht mir manchmal ähnlich, weil ich denke, ohne ihn geht's grad nicht. Aber die Gesprächsebenen sind näher gekommen bzw. sogar gleich, ich idealisiere ihn nicht, sondern seh ihn momentan als einen "neutralen" Menschen an, der einfach mal für mich für eine begrenzte Zeit da ist. Muss dennoch noch daran arbeiten, mich unabhängiger von ihm zu machen, was "besser" wird.

Wünsche Dir alles Gute, viel Kraft und gutes Durchkommen durch diese Phase! - Du bist hier nicht allein, vielleicht kann das schon ein wenig helfen!
Herzliche Grüße,
Anne

sporadischer Gast 20 Deutschland W, 29

Liebe Vanillivi, Liebe Anne, Vielen Danke für eure lieben und verständnisvollen Gedanken! Das hat mir sehr gut getan! .

Ich habe schon ein paar Freunde, mit denen kann ich zwar über Vielles offen reden, aber nicht über Psychotherapie. Nachdem ich mitbekommen habe, wie sie über jemanden gelästert haben, der zu einem Therapeuten gegangen ist und diesen abgelehnt haben, habe ich es vermieden über das Thema zu reden. Leider ist es in dieser Gesellschaft oft ein Tabuthema. Dabei habe ich vor Menschen, die ernsthaft an sich arbeiten mehr Respekt, als vor Menschen, die alles (vor allem ihre eigenen Fehler) verleugnen. Ich befinde mich gerade in einem sehr großen Wandel. Ich habe bemerkt, dass ich doch einfühlsamere Freunde brauche...Ich habe allerdings einen sehr lieben Bruder, der jedoch eine ausgesprochen komische Haltung gegenüber bestimmten Themen hat.Muss am Y-Chromosom liegen. Daher sind leider auch bei ihm bestimmte Themen Tabu. Ihr beide habt absolut recht! Ich sollte meine Chance für einen Neuanfang ergreifen. Vielleicht ist es das allerbeste. Es ist wirklich sehr hart für mich immer wieder so lange auf meinen Thera warten zu müssen. Ich sollte, obwohl ich ihn wirklich sehr mag und meinen Therap vieleicht einwenig idealisiere Embarassed

mich versuchen von ihm zu lösen. Ihr beide habe sehr vernünftige Ansichten!
Ich muss im Moment mein Leben von Anfang an modernisieren, neue Freunde, neue berufl.Perspektiven, neuen Lebenpartner finden, etc. ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich bin immer noch sehr durcheinander und muss die vielen Dinge, die auf mich eingeströmt sind, erst mal verarbeiten. Dafür bräuchte ich die Hilfe meines Theras, der ja leider mal wieder im Urlaub ist. Ihr Beide habt mir auch schon sehr geholfen! Viiiieeeeelen Dank! hug

Liebe Grüße
Lorimy

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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