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Lady Chaos
Helferlein


73
irgendwo im nirgendwo W, 37
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Tue, 14.Mar.06, 11:58 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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Todessehnsucht wrote: | Außerdem bezweifle ich auch, dass Kohlenhydrate dick machen. |
Mag sein. Im Fernsehen sah ich mal eine Reportage zu dem Thema "Wie sieht die optimale Ernährung aus". Dort hieß es "viel Obst, Gemüse, Eiweiß, ab und zu weißes Fleisch, nur wenig KH, kaum rotes Fleisch und noch weniger oder am besten keine raffinierte bzw. stark verarbeiteten Lebensmittel wie Zucker, Weißmehl, Süßigkeiten, Fertigprodukte. Ich hab´s einfach mal ausprobiert mich so zu ernähren und so zum Beispiel bis auf mein Vollkornbrötchen zum Frühstück keine KH (Brot, Nudeln, Kartoffeln und Süßes sowieso) gegessen. Innerhalb von ein bis zwei Monaten hab ich 8 kg abgenommen. Das spricht doch für sich, oder?
Quote: | Du fragst, warum es zu Hause nicht geht wie in der Klinik ... |
Du hast recht. In der Klinik hab ich schon durch meine soziale Phobie ganz einfach Angst in den Speisesaal zu gehen. Beim Essen fühle ich mich unsagbar schlecht, beobachtet und kontrolliert. Also esse ich so schnell wie möglich ein kleines b(B)isschen (im wahrsten Sinne des Wortes ) und nichts "Verbotenes". Bis auf die Freude über das Abnehmen kann ich jedoch nicht behaupten, dass es mir damit besser geht, aber der Hauptgrund liegt dort in meiner Angst. Zu Hause hab ich auch keine Probleme solange jemand bei mir ist. Erst wenn ich alleine bin ... Ich verdränge mit meiner Fresserei auch meine Probleme, das stimmt. Aber ohne Hilfe schaffe ich es nicht, sie zu lösen und die Hilfe ist mir bis jetzt versagt geblieben.
richie wrote: | kämpf dagegen an ... |
Das würde ich ja gerne, aber WIE DENN??? Ich bin mir doch völlig bewusst, was abgeht, aber komm nicht dagegen an. Sag einem Süchtigen, er soll aufhören - das ist vergleichbar.
WIE kann ich meinen inneren Schweinehund besiegen? Eben eine Ernährungsumstellung dauerhaft durchzuhalten, langsam und bewusst zu essen, mich trotz Depression, Schmerzen und Erschöpfung mehr zu bewegen, zu Fuß zu gehen, obwohl ich keinen Anlass außer das zu Fuß gehen an sich dafür habe und all die guten Tipps, die Ihr mir gebt.
sternenmeer wrote: | dass man in der Klinik der Ansicht war, die Eßstörung ist Auswirkung der Depression respektive Persönlichkeitsstörung... |
Genau, man "war der Ansicht". Aber keiner hat sich dir Mühe gemacht, mal genauer nachzufragen. Die ES wurde einfach unter den Tisch gekehrt. Dabei ist gerade sie sehr belastend für mich und löste vieles weiteres erst aus. Das versteh ich einfach nicht.
Irmgard wrote: | wenn man zum bingen neigt… |
Du sprichst mir aus der Seele!
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_________________ Es könnte so schön sein,
wenn ich nur wüsste wie. |
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richie
Forums-InsiderIn


273
wien M, 31
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Tue, 14.Mar.06, 12:54 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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hallo!
>>>>>>>kämpf dagegen an ...
>>>Sag einem Süchtigen, er soll aufhören - das ist vergleichbar.
ja, es ist vergleichbar, aber nur so geht es!
wie soll es sonst gehen?
dass Du eines tages aufwachst und keinen appettit mehr hast oder 20kg weniger? das wirds nicht spielen.
mach Dir bewusst dass Du auch ohne essen überlebst.
dass Du, wenn Du aufs abendbrot verzichtest, ganz normal leben kannst, dass es keine einschränkung ist.
nur durch abstand kann man neutral draufschauen.
ein bsp.: ich verzichte in der fastenzeit auf chips.
ich ess sonst jeden tag chips.
ich sag mir jetzt: die nächsten 6 wochen keine chips.
für jeden tag ohne chips mach ich einen strich am kalender.
am ersten tag denk ich nur an chips und ess stattdessen 1 tafel schoko als ersatz f.d. chips.
am nächsten tag wird es besser und meine gedanken an chips sind weniger.
nach 2 wochen komm ich drauf dass ich 3 striche f.d. chipsfreien tage nachtragen muss, weil ich voll vergessen hab daran zu denken. ich hab nicht an chips gedacht, mir fehlen sie nicht und ich wundere mich warum ich täglich chips gegessen hab und dass mir das jetzt gar nicht fehlt.
und nach den 6 wochen ess ich wieder chips aber sie schmecken anders als sonst. intensiver und ich bin auch nach 2 handvoll satt und brauch keine ganze tüte mehr. auch ess ich bewusster.
und ab da kann ich dann bewusster mit solchen sünden umgehen.
verstehst was ich damit sagen will?
such Deine täglichen kalorienbomben und arbeit daran.
statt 2 stk. kuchen tägl. nur eines, dann nur alle 2 tage eines.
gewöhn es Dir langsam ab.
bei amazon gibt es sicher auch gute buchtips zum thema abnehmen, schweinehund...
lg, richie
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Todessehnsucht
sporadischer Gast


26
Karlsruhe W, 15
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Tue, 14.Mar.06, 20:30 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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Hallo Lady Chaos!
Ganz ehrlich: Auf Fernsehreportagen würde ich da nicht unbedingt viel geben. Viel Obst und Gemüse soll man natürlich essen (und neben Wasser bestehen die zu einem großen Teil aus Kohlenhydraten, wie ich anmerken möchte ), aber diese Aufforderung bezieht sich im Allgemeinen wohl eher darauf, dass die meisten sehr wenig Obst und Gemüse essen. Eiweiß ist auch in Ordnung, allerdings nur in Maßen - je nach Angaben sollten es etwa 10% bis 15% des täglichen Energiebedarfs sein, Kohlenhydrate ca. 55% bis 60%, der Rest Fett. Demnach machen Kohlenhydrate doch den größten Teil aus.
Das Vollkornmehl Weißmehl vorzuziehen ist, hat den Grund, dass es vitaminreicher ist und mehr Ballaststoffe enthält. Die Kohlenhydrate sind jedoch bei beiden langkettig.
Deine Gewichtsabnahme durch diese Ernährung ist zwar recht erstaunlich, jedoch wird sie weniger dadurch entstanden sein, dass du auf Kohlenhydrate verzichtet hast, sondern daran, dass Obst und Gemüse mehr Wasser enthalten und dass als Beilage zu Brot usw. häufig kalorienreichere Lebensmittel üblich sind (z.B. Käse, Nutella usw.). Ein Brötchen selbst hat ähnlich viele Kalorien wie eine Banane.
Und selbstverständlich haben auch Süßigkeiten nicht wegen der Kohlenhydrate viele Kalorien, sondern wegen dem meist recht hohen Fettgehalt.
Allgemein würde ich aber sagen, dass völliger Verzicht keine Lösung ist. Eher ruft so etwas Heißhunger hervor, wie du es ja auch selbst erlebst.
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Lady Chaos
Helferlein


73
irgendwo im nirgendwo W, 37
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Wed, 15.Mar.06, 10:14 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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Hi,
richie wrote: | dass Du auch ohne essen überlebst... |
Schön wär´s! Zigaretten, Alkohol, Drogen - alles kann man weglassen ohne dass es einem schadet, aber ohne Essen kann kein Mensch überleben. Das ist die Ironie der Essstörung. Schon der Körper spielt da nicht mit. Es ist auch schwer auf´s Essen zu verzichten, wenn man jeden Tag in der Küche stehst und für seine Familie verführerische Gerichte zubereiten muss.
Weißt Du, ich will keinem die Schuld in die Schuhe schieben, aber meine heutigen Probleme mit dem Essen sind nicht von mir gemacht. Sie sind das Ergebnis, weil Ärzte und Therapeuten der Meinung waren, ich esse und wiege zu wenig. Aber wahrscheinlich hast Du trotzdem recht, dass ich mir das Essen total abgewöhnen muss, um wieder auf ein normales Gewicht zu kommen. Ich esse nämlich keine Chips, keine Süßigkeiten, keine Sahnetorte, kein Eisbein mit Knödeln, kein Fast-Food usw.!!! Dein Chips-nicht-Essen-Plan ist für Dich gut, hilft mir aber nicht weiter.
@ Todessehnsucht
In der erwähnten Reportage wurde interessanterweise auch gesagt, dass sich die Empfehlungen der Gesellschaft für Ernährung ständig ändern und den Erfordernissen der Industrie angepasst sind, z. B. ein Cornflakes-Produzent wird auf seiner Verpackung eine Ernährungspyramide mit dem Schwerpunkt Kohlenhydrate (Cerealien) haben. Also darf man darauf wirklich nicht viel geben. Wichtiger erschien mir jedoch, die Untersuchung der Entwicklungsgeschichte im Hinblick auf Ernährung und Verdauung. Demnach ist der Mensch nicht für verarbeitete Lebensmittel (und das sind unsere Kohlenhydrate) "gemacht". Naturbelassenes ist die Devise. D. h. rohe Körner, maximal gemahlen - aber wer mag sowas schon? Damit wären wir wieder bei hauptsächlich Obst und Gemüse.
Im Übrigen ist eine Gewichtsabnahme durch Verzicht auf KH kein recht erstaunliches Wunder. Die Atkins- bzw. Hollywood-Diät zeigen schon eine ganze Weile an den Hollywood-Größen, dass sie funktioniert.
Liebe Grüße
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_________________ Es könnte so schön sein,
wenn ich nur wüsste wie. |
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richie
Forums-InsiderIn


273
wien M, 31
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Wed, 15.Mar.06, 21:44 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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hi!
der körper kommt viele tage ohne essen aus, trinken ist viel wichtiger als essen.
es geht nicht darum dass du jetzt gar nichts mehr isst, aber versuch mal um 17:00 die letzte mahlzeit zu essen und am nächsten tag erst zu mittag was zu essen. ich glaub nicht dass du tot umfallst wenn du mal 12-16 stunden nix isst!
aber wenn du so denkst wie du es jetzt tust wundert es mich nicht.
versuchen bewusst auf essen zu verzichten. mach dir ein brötchen aber iss es erst eine stunde später. trainiere dich darauf nicht sofort zu essen wenn der "hunger" sich meldet.
>>>>Ich esse nämlich keine Chips, keine Süßigkeiten, keine Sahnetorte, kein Eisbein mit Knödeln, kein Fast-Food usw.!!!
sorry, aber von gemüse und obst nimmt man keine 40kg zu.
>>>>Dein Chips-nicht-Essen-Plan ist für Dich gut, hilft mir aber nicht weiter.
warum weisst du das? schon ausprobiert?
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Lady Chaos
Helferlein


73
irgendwo im nirgendwo W, 37
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Thu, 16.Mar.06, 13:21 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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Hallo,
richie wrote: | versuch mal um 17:00 die letzte mahlzeit zu essen und am nächsten tag erst zu mittag was zu essen |
Nein, tot umfallen tue ich davon nicht, aber der Körper kommt so noch mehr aus dem Gleichgewicht. Die Gefahr nach so einer Pause Heißhunger und Fressattacken zu bekommen wird damit noch viel größer. Im Übrigen muss ich nicht beim ersten Magenknurren zum Kühlschrank stürzen. Es macht mir nicht das Geringste aus, einige Stunden (oder auch Tage) nichts zu essen. Das ist jedoch keine Dauerlösung.
richie wrote: | von gemüse und obst nimmt man keine 40kg zu |
Richtig! Aber MIT Obst und Gemüse nehm ich auch keine 40 kg ab?!
Nach der Entlassung aus der Klinik hab ich wieder "normal" gegessen und bei meinen Fressanfällen sehr viel Brot, Brötchen usw. verdrückt. Dieses rapide Überangebot an Nahrung hat wohl meine Gewichtszunahme bewirkt (Prinzip "Jo-Jo-Effekt"). Mein Körper hatte nicht mehr so viel Muskelmasse, die diese Energiebomben verbrauchen konnte und Bewegung und Sport war in dem dafür nötigen Maße gar nicht machbar. Heute (und schon eine ganze Weile) hat sich das aber gegeben. Jetzt ist es so, dass ich keine Dickmacher mehr esse und trotzdem nicht abnehme. Und wenn ich nun mal keine Chips esse, kann ich den Chips-nicht-Essen-Plan nicht probieren, oder?
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Thatwasme
Helferlein


60
Deutschland/München M, 45
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Thu, 16.Mar.06, 14:01 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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Hallo Lady,
Vielleicht solltest du einmal einen Gesundheits-Check machen (In Ö gibt es Gratis Vorsorgeuntersuchen, wo auf Wunsch alles gecheckt wird)
Kalorien kommen nicht von irgendwo her, von nichts kommt nichts.
wenn du tatsächlich so wenig isst, und noch immer zunimmst, kann eine Krankheit dahinterstecken (Schilddrüse, etc)
Besprich doch das mal mit deinem Arzt
LG
Thea
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Todessehnsucht
sporadischer Gast


26
Karlsruhe W, 15
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Thu, 16.Mar.06, 20:26 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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Gerade in einem anderen Forum gefunden:
Quote: | Eine Ernährung die Hauptsächlich aus Obst und Gemüse besteht führt zu Fressanfällen, da dein Körper Kohlehydrate braucht um einen ausgeglichenen Energiehaushalt zu führen - um nicht immer innerlich Achterbahn fahren zu müssen. Fehlen diese muss dein Körper dich permanent daran erinnern, wenn du dem aber nicht nachgibst, weil du dir denkst Obst langt auch, wird er dich früher oder später mit dem angestauten Heißhunger in die Knie zwingen. |
Quelle: http://www.hungrig-online.de/cgi-bin/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=4; t=008840;p=0
Ansonsten möchte ich noch sagen, dass ich stark bezweifle, dass es heute noch Menschen gäbe, wenn all das, was du aufgezählt hast, was du nicht isst, weil du es für ungesund hältst, wirklich so schlimm wäre. Ich sage nichts gegen Obst und Gemüse, es ist klar, dass das nötig ist und viele davon zu wenig essen. Aber wenn du davon sprichst, dass die Menschen früher ja auch vor allem Obst und Gemüse gegessen haben - tut mir Leid, aber das Argument ist nicht gut.
Ackerbau gab es in der Altsteinzeit noch nicht. Dafür wurde rotes Fleisch durchaus gegessen (und zwar auch gebraten, was ja auch eine Art der Bearbeitung ist).
Zweitens, wenn es so ungesund wäre, rotes Fleisch, Brot usw. zu essen, wären die Menschen, die das getan haben, längst ausgestorben und heute gäbe es kein Brot.
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Iblis
Helferlein


49
Hamburg M, 35
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Thu, 16.Mar.06, 21:58 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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@Irmgard: Nein, ich hab keine Essstörungen, war aber recht lange mit Frauen mit Essstörungen zusammen und hab in meinem Bekanntenkreis noch ein paar davon. Und Hungern um den Binge zu vermeiden ist nach dem was ich bisher mitgekriegt habe so sinnvoll wie auf Vorrat saufen für einen Alkoholiker. Ja sicher können BEDler ganz toll hungern. Das macht den Kick beim Fressen dann ja erst so richtig geil.
Man KANN Essen nicht dauerhaft vermeiden, aber man kann dauerhaft vermeiden, dass der Hunger so groß wird, dass er die Kontrolle bekommt. Und die vielen kleinen Mahlzeiten sind auch nicht als "Gönn dir öfter mal was Süßes" oder sowas gedacht, sondern wirklich als "Nimm so häufig Nahrung zu dir, dass du nie mehr wirklich hungrig wirst."
@Chaoslady: Viel trinken ist sowieso eine gute Idee, da geh ich mit richie d'accord. Und wenn du dich bei deinen Zwischenmahlzeiten an Vollkornbrot, Salat und Gemüse etc. hältst, nimmst du mit diesem ganzen "Rumfressen" immer noch weniger Kalorien zu dir als mit einem einzigen ordentlichen Binge. Alle zwei Stunden ne halbe Scheibe Vollkornbrot oder ne Karotte mümmeln, auch wenns nicht so schmeckt dürfte auf Dauer mehr helfen als Spielchen mit deiner Willenskraft.
Die Panik vor Kohlehydraten ist eben auch etwas daneben, langkettig macht den Unterschied aus. Kurzkettiges Zeug (Süßes, Weißbrot, Nudeln...) wird fix abgebaut, in Körperfett umgewandelt und haut den Blutzuckerspiegel runter. Langkettige Kohlenhydrate sättigen dauerhaft und sollten zwei Drittel des Kalorienbedarfs decken. Die Grenze liegt bei Weissmehl vs. Vollkornprodukte.
Übrigens, gratuliere zu deinem Spaziergang, super, weiter so. War doch auch richtig schön, die frische Luft, die Bewegung? Mach doch morgen noch mal einen. Tageslicht hilft auch extrem gut gegen Depressionen, selbst wenn der Himmel bedeckt ist, du hast doch bestimmt nach dem Spaziergang schon gemerkt, dass es dir ein bisschen besser ging?
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
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1896
unwesentlich W, 30
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Fri, 17.Mar.06, 13:09 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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Hallo LadyChaos,
Quote: | Im Übrigen muss ich nicht beim ersten Magenknurren zum Kühlschrank stürzen. Es macht mir nicht das Geringste aus, einige Stunden (oder auch Tage) nichts zu essen. Das ist jedoch keine Dauerlösung... |
Dass sehe ich genauso. Ohne an einer Essstörung zu leiden, kenne ich es jedoch auch von mir, dass eine solche Vorgehensweise Hungerattacken stark begünstigt. Vielleicht solltest du durch kleinere Mahlzeiten zwischendurch (Joghurt, Obst, etc...) vermeiden, dass dein Magen knurrt, und durch mehr oder weniger Hungern dein Blutzuckerspiegel in den Keller fällt. Irgendwann schreit dein Körper nach Essen (=> Heißhungeranfall), was sich dann vermutlich schwer willentlich "unterdrücken" lässt, weil dein Körper eben Nahrung benötigt. Ich bin fest davon überzeugt, dass es für dich mit einer ausgewogenen Ernährung bei regelmäßigem Essen viel, viel leichter ist, massiven Hungergefühlen vorzubeugen.
Quote: | Richtig! Aber MIT Obst und Gemüse nehm ich auch keine 40 kg ab?! |
Um abzunehmen ist weniger entscheidend, was man isst, sondern dass man ein Energiedefizit erwirtschaft. Wichtig ist natürlich, dass man dabei dem Körper lebenswichtige Stoffe nicht vorenthält, also auf einen ausgewogenen Ernährungsplan achtet...
Liebe Grüsse
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herzensfrage
Helferlein


41
Baden-Württhemberg/NRW W, 45
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Fri, 17.Mar.06, 20:07 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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Liebe Lady Chaos,
da kommt ja einiges zusammen, und ich versuche erst mal zu sortieren:
Du bist 1,63 cm groß und wiegst z.Z. zwischen 60 und 68 kg. Das ist ja im Rahmen des Normalen, also abnehmen musst Du nicht. Bzw. ich würde mir das erst mal nicht zum Ziel setzen, denn damit setzt Du Dich zu viel unter Druck. Es gilt erst mal, nicht weiter unkontrolliert zu essen.
Du nimmst Medikamente: viele Menschen nehmen ja durch Psychopharmaka zu, hast Du in der Richtung mal geforscht, ob der Heißhunger nicht evt. durch die Medikamente ausgelöst werden könnte?
Du bist für Deine Familie da, aber sind die, insbesondere Dein Mann, auch für Dich da? Kannst Du mit ihm drüber reden? Wenn er nicht bei einer Diät mitmachen will, könnte er dann nicht das verführerische Einkaufen und Kochen zumindest teilweise übernehmen? Müssen ja keine raffinierten Menüs sein.
Die Therapie hat in Dir vieles aufgewühlt, aber sie ist nicht abgeschlossen worden. Das halte ich für den gefährlichsten Punkt: da wurde was aufgedeckt, was Dich aus dem Gleis gebracht hat, aber dann war keine Hilfe da, damit Du damit umgehen kannst. Guck Dich doch noch mal nach Therapeuten um, in Deutschland kann man relativ leicht mit den von Dir geschilderten Beschwerden (Depression, Sozialängste, Essstörung) eine Therapie von der Krankenkasse bewilligt bekommen.
Bevor Du meinst, Du musst das alles alleine in den Griff kriegen, such dir Unterstützung! Du schreibst, im sicheren Rahmen der Klinik ging's besser, also bist Du ja auch empfänglich für Impulse von außen.
Alles Gute und liebe Grüße,
Monika
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Lady Chaos
Helferlein


73
irgendwo im nirgendwo W, 37
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Sun, 19.Mar.06, 9:49 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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Hallo,
@ herzensfrage
Bei meinem Gewicht gehe ich nicht von der Statistik aus, sondern von meinem Wohlfühlgewicht und das habe ich momentan eindeutig überschritten. Mit dem unter-Druck-setzten habe ich mich schon gewaltig gebessert. Anfangs war das noch viel schlimmer. Heute habe ich auch "alles sch***egal Phasen", wo ich mich total hängen lasse. Wahrscheinlich kommt dann die Depression wieder so richtig durch.
Ich nehm Medikamente, aber keine Antidepressiva. Die lehne ich jetzt ab, nachdem ich lange genug Versuchskaninchen war und mir trotzdem nichts geholfen hat. Außerdem ist meine Angst, dadurch noch mehr zuzulegen viel zu groß. Was ich nehm, hat eher was mit Missbrauch durch die ES zu tun: "gib mir was, womit ich abnehme und ich schluck es mit Freuden", obwohl ich eigentlich Tabletten hasse wie die Pest.
Ob ich so richtig für meine Familie da bin? Ich bezweifle das. Umgekehrt ist meine Familie aber auch nicht für mich da. Auch zum Reden habe ich niemanden und Verständnis finde ich erst recht nicht (maximal Spott und Hohn). Also lass ich das Reden über meine Probleme sein. Den Großeinkauf muss mein Mann erledigen, dazu bin ich vor lauter Menschenangst gar nicht in der Lage. Die Einkaufsliste schreibe ich ihm aber schon. Dann ist noch das Problem, dass er und die Kinder eben solche Leckermäuler sind. Ihr Esszeug ist überall und die Schokolade liegt dann achtlos rum. Das macht es ja so schwer für mich. Wenn ich alleine wär, hätt ich nicht jeden Tag die ganze Fresserei vor Augen und müsste immer mit mir kämpfen, das ich sowas nicht essen will!!! Das Kochen könnte sicher auch mal ein anderer übernehmen. Mein Mann macht es sich aber nach dem Motto "einmal richtig doof gestellt, reicht für´s ganze Leben" bequem. Wer er "kocht" gibt´s Dosen- oder Mikrowellenkost oder Fast-Food aus der Döner-Bude. Meine Kinder haben jedes mal gestöhnt und waren froh, wenn ich wieder gekocht habe.
Meine Therapie ist eine Geschichte für sich. Für die erste Klinik, wo alles aufgewühlt wurde, war sie schon abgeschlossen. Sonst wäre ich nicht als sofort arbeitsfähig entlassen wurden. Viele Probleme kamen erst im Nachhinein zum Vorschein. Die Sozialphobie zum Beispiel wurde erst vor wenigen Wochen in ´ner Akutklinik diagnostiziert, weil ich nun endlich mal eine ordentliche Diagnostik wollte (Hartneckigkeit hat sich in dem Falle ausgezahlt). Eine Therapie sollte dort allerdings nicht möglich sein, nur die Krisenintervention. So kämpfe ich nun seit Anfang 2004 um eine stationäre Therapie oder Reha. Meine Krankenkasse gibt meine Anträge sofort an die Rentenversicherung weiter. Die RV jedoch belegt nur einige wenige ausgewählte Kliniken und übernimmt bei anderen die Kosten nicht. Wenn ich also was passendes gefunden habe, wird es mir nicht bezahlt. Die Klinik der RV war für mich ein totaler Flop. Auch ambulant finde ich niemanden, weder Facharzt noch Therapeuten. Es gibt hier einfach viel zu wenige und die es gibt, haben jahrelange Wartezeiten, nehmen generell keine neuen Patienten an oder sind schlichtweg unfähig. Ich habe keinen starken Fürsprecher, der mich bei meinen Anträgen unterstützt und alleine habe ich schlechte Karten. Der RV geht es nur um das Finanzielle, mein persönliches Schicksal ist denen doch egal.
Im Übrigen hat es andere Ursachen, dass es in den Kliniken mit dem Essen/Abnehmen (scheinbar) immer besser ging. Richtig gut ging´s mir auch da nicht.
Liebe Grüße
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
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1896
unwesentlich W, 30
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Sun, 19.Mar.06, 11:00 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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Hallo LadyChaos,
Quote: | Auch ambulant finde ich niemanden, weder Facharzt noch Therapeuten. Es gibt hier einfach viel zu wenige und die es gibt, haben jahrelange Wartezeiten, nehmen generell keine neuen Patienten an oder sind schlichtweg unfähig. |
Wenn ich mal von meinen Erfahrungen diesbezüglich berichten darf - wobei ich wegen einer Depression in Behandlung bin: Telefonbuch aufgeschlagen und Neurologen angerufen: Termin nächster Tag. Vom Neurologen Empfehlung erhalten, begleitend eine Psychotherapie zu beginnen - Liste mit Anprechpartner erhalten, Krankenkasse angerufen, zwei Therapeuten angerufen, nach ein paar weiteren Tagen erste Probesitzung in Anspruch genommen und Therapie begonnen ohne Wartezeit. Vorher noch keine Therapie gemacht, also Neupatient. Therapeut absolut fähig, denn es geht mit mir wieder aufwärts... Okay, zum Teil war einfach Glück dabei... aber wieso sollte dir das völlig versagt sein?
Liebe Grüsse
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Lady Chaos
Helferlein


73
irgendwo im nirgendwo W, 37
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Sun, 19.Mar.06, 11:43 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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sternenmeer wrote: | zum Teil war einfach Glück dabei... |
Vielleicht, und vielleicht wohnst Du auch an der richtigen Stelle. Ich scheine diese Bedingungen jedoch nicht zu erfüllen - oder sollte ich vielleicht doch "keine Therapie verdienen", wie mir ein Therapeut in der ersten Probesitzung ins Gesicht sagte???
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Irmgard
Forums-InsiderIn


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geheim W, 25
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Fri, 24.Mar.06, 20:42 Re: Fressanfälle stoppen - Wie??? |
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@ herzensfrage: ich finde deinen Beitrag gut, du kannst wirklich gut GEdanken ordnen! Was du über das Problem der nicht abgeschlossenen Thera schreibst, gibt mir auch viel zu denken. Ich hab ja eine ganz ähnliche Erfahrung gemacht wie Lady Chaos, auch eine BED nach ner stationären Thera wegen angeblicher MS entwickelt. Das ist also kein Einzelfall, eine neue Störung aus der Klinik mitzunehmen.
@ richie: auch wenn wir einen Zusammenstoss in einem anderen Thread hatten, wo ich mich über dich gewundert habe, geb ich dir hier im Kern der Sache Recht. Es geht nicht anders, als einem Süchtigen zu sagen er muss aufhören. Das ist der einzige Weg.
Ich hab ja auch ES Probleme und richie ich fänd das ganz toll, wenn du mir noch ein paar Tricks und Tipps schreiben könntest, was dir gegen den chipsfresser - Schweinehund geholfen hat! *g*
Lady Chaos, es bringt dich nicht weiter, dich in die "aber aber es ist doch eine SUCHT" Argumentation zu flüchten. Was sollte das bringen? Was wäre das annehmbare Ergebnis? "Ja Lady, jetzt hast du eine Essucht, das ist eine Suchgt, dagegen anzugehen bringt gar nix, also musst du damit leben?"
Meiner Ansicht nach ist deine Darstellung der LAge auch stark gefiltert. Das war bei mir auch lange der Fall. Es hat sich wirklich so angefühlt, als sei ich völlig ohne jede ES-Problematik in die Klinik gegangen und aus dem Himmel sei dann die BED gefallen. Du stellst es ja ähnlich dar. Aber: dein Essverhalten und besonders deine Vorstellungen zum Thema ES und Gewicht sind alles andere als normal. Da stimmt schon irgendwas nicht. Du propagierst eine total einseitige und unausgewogene Ernährung. Von diesen 47kg, von denen du kurzzeitig auf 40 runter bist, gehst du aus und definierst das als Zielvorgabe.
Ich sehe fast schon mich vor einigen Monaten, wenn ich bemerke wie geschlossen du argumentierst und dass man da fast gar nicht zu dir vordringen kann, weil du jeden Hilfsversuch sofort mit 1.000 Gegenargumenten totschlägst, warum das alles garantiert überhaupt keinen Sinn macht.
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