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anna7379
Helferlein


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Baden-Württemberg W, 28
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Tue, 12.Jul.05, 8:35 Re: Ende der Therapie |
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Guten Morgen!
Ich hatte gestern wieder Therapie und ich muss sagen, die Stunde war furchtbar, es geht mir nicht gut, ich würde am liebsten sofort wieder hinrennen, um die Situation ein bisschen zu klären, aber jetzt muss ich wieder 2 Wochen warten..
Ich bin noch ziemlich durcheinander, aber ich versuche mal ein bisschen, die Stunde zu ordnen: Gleich am Anfang sagte ich meiner Therapeutin, dass ich ein Problem mit ihr und ihrem Verhalten habe und dass ich das Gefühl habe, es sei irgendetwas passiert, woraufhin sie sich zurückgezogen hätte, ich wüsste aber nicht, was genau es sei. Vielleicht die Telefonate, vielleicht der Brief, ich habe einfach so eine extreme Distanz empfunden, die mich beunruhigt, und das habe ich ihr gesagt. Sie ist aus allen Wolken gefallen, weil sie das komplett anders erlebt hat. Sie meinte, sie sei wie immer, ich hätte aber die Bestätigung meines Bildes von ihr gebraucht, und wenn nur der leiseste Zweifel anklingt, wäre ich verunsichert. Okay, das ist jetzt etwas kompliziert... Also... Ich habe ihr gesagt, dass ich einfach klare Antworten brauche, denn sonst habe ich viel Raum zum Spekulieren und das tut mir nicht gut, denn ich gehe (aus Sicherheit) immer von der schlimmstmöglichen Antwort aus (in dem Fall, dass ich zu weit gegangen bin und sie sich deswegen zurückzieht). Was ich jetzt machen würde, sei sehr geschickt, ich würde sie drängen, mir zu sagen, dass alles okay ist und war, aber sie könne mir keine klaren Antworten geben, weil es viel interessanter wäre, was ich denken würde, das sie denkt. Verstehe ich ja auch, aber sie sagt selbst, dass mir das Spekulieren nicht gut tut, weil mich diese Antworten, von denen ich dann überzeugt bin, dass sie richtig sind, verletzen. Warum also gibt sie mir trotzdem keine Antworten, sagt nicht, was Sache ist und die Spekuliererei hat ein Ende?
Dann habe ich ihr erzählt, dass ich befürchte, dass die ganze Sache mit der Bulimie wieder anfängt, da ich durch mein AD ziemlich zugenommen habe und damit nicht klar komme. Ich habe dazu gesagt, dass das keine Drohung an sie sein soll, dass ich das jetzt ankündige, sondern dass ich lediglich Angst davor habe. Sie fand das irgendwie lustig und komisch, was ich da sagte, denn sie meinte, sie wäre nie von einer Drohung ausgegangen, hätte nichts dergleichen gesagt oder gedacht, warum ich ihr denn das in den Mund lege? Ohjeje, so kompliziert... Ich meinte einfach, dass ich Missverständnisse von vornerein vermeiden wolle und das deswegen dazu gesagt hätte. Das ist wohl mein Muster... Ich bin vorher schon überzeugt davon zu wissen, was der andere denkt, und so reagiere ich schon, bevor der andere überhaupt irgendetwas gesagt oder gemacht hat.
Dann hat sie noch was zu mir gesagt: "Sie haben in ihrem Kopf ein Bild davon, dass sie für mich was besonderes sind, und sobald sie darüber ein bisschen nachdenken, warum oder ob es tatsächlich so ist, sobald sie es hier ansprechen, gerät das ins Wanken". So oder so ähnlich. Ich sagte daraufhin: "Es tut mir leid, ich habe Ihnen zwar zugehört, aber alles, was bei mir ankam war "Sie sind nichts besonderes für mich!".". Tja, und mit diesem Gedanken sitze ich jetzt hier, obwohl ich weiß, dass sie das nicht gesagt hat...
Ich weiß überhaupt nichts mehr... Nicht, was ich denke, schon gar nicht, was sie denkt, nicht, was ich mir einbilde oder was wirklich so ist, einfach nichts...
Sie meinte zum Schluss, dass diese Situation jetzt auch für sie angsterregend sei, und sie nicht wüsste, ob man das Thema behandeln sollte, aber jetzt, wo es nunmal auf dem Tisch sei...
Einen anderen Termin hat sie übrigens nicht für mich, ich müsse warten, aber sie würde es sich merken. Na danke, wie großzügig!
Ich weiß nicht, wie ich die nächsten 2 Wochen überstehen soll... Mir geht's überhaupt nicht gut...
Fortsetzung folgt...
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_________________ Pain is a warning that something's wrong |
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anna7379
Helferlein


77
Baden-Württemberg W, 28
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Tue, 12.Jul.05, 8:37 Re: Ende der Therapie |
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Elesse, ich kann natürlich nicht in dich oder eine Therapie reinschauen, aber ich behaupte jetzt einfach mal, dass du nicht alle Fortschritte, die du in den letzten Jahren gemacht hast, auch OHNE Therapie gemacht hättest. Zumindest nicht in dieser Form und vorallem nicht so schnell. Klar entwickelt man sich so oder so weiter, aber vielleicht ohne Therapie schon eher in eine andere Richtung. Was meinst du? Du hast doch sicherlich mit deinem Therapeuten gewisse Dinge erarbeitet - hättest du das auch ohne Therapie geschafft?
Wenn noch kein anderer an deine Sehnsüchte und Wünsche rankommt, dann ist es vielleicht noch nicht an der Zeit, deine Therapie zu beenden? Wenn sich noch alles auf deinen Therapeuten konzentriert - was ja auch richtig ist zum Lernen - dann solltest du vielleicht noch eine Weile bei ihm bleiben?
Jaja, das Thema selbst bezahlen... dazu habe ich ja in diesem Thread schon genug gesagt, die Frage nach dem "Wertsein" habe ich aber mittlerweile ganz klar beantwortet: Ich bin es mir wert!! Abstriche werde ich auch machen müssen, aber ich habe einfach gesehen, dass ich es BRAUCHE, also sollte ich nicht unbedingt an diesem Punkt sparen.
Was meinst du mit "so richtig wird es nie mehr"? Und denkst du wirklich, das ist eine Frage des Alters? Kann ich mir nur schwer vorstellen...
Ich weiß nicht, warum meine Therapeutin dachte, ich wolle nicht liegen... Sollte ich sie mal fragen... Ich hätte es gerne mal ausprobiert, einfach um zu sehen, was dann anders ist, aber jetzt will ich es nicht mehr. Ich habe mir aber vorgenommen, irgendwann in den nächsten Jahren nochmal eine hochfrequentierte Analyse, also 4x die Woche, bei ihr zu machen und dann auch zu liegen, aber das wird noch dauern...
Momentan quält es, du hast Recht, und ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehen soll...
Tut mir leid, dass es so lang und vor allem kompliziert wurde, ich habe selbst meine Gedanken noch nicht ordnen können und bin genauso durcheinander wie mein Beitrag...
Alles Liebe,
anna.
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_________________ Pain is a warning that something's wrong |
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Elesse
Helferlein


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Mannheim W, 36
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Tue, 12.Jul.05, 13:30 Re: Ende der Therapie |
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Liebe Anna,
habe heute nicht so viel Zeit; so durcheinander fand dein Geschriebenes gar nicht; gut nachvollziehbar, jedenfalls für mich.
Ich finde es auch nicht gut, dass sie dich im Zweifel lässt.........das hat meiner eigentlich nie getan; ich wollte natürlich auch was Besonderes für ihn sein: Das hat er ziemlich klug gelöst: Er sagte, dass hier und für ihn jeder was Besonderes sei und kein Patient mit dem anderen vergleichbar sei..............das tat nicht weh (habe es ja gewusst) und sagte mir damit, dass ich für ihn wie alle anderen bin.
Ich finde schon, dass es was mit dem Alter zu tun hat, inwiefern man sich noch verändern kann; ich hatte z.B. oder habe immer noch Probleme im zwischenmenschlichen Bereich und kriege keine vernünftige Beziehung zu einem Mann hin...........und wenn ich noch ein Kind möchte, dann aber hurtig. Vor zehn Jahren wäre das leichter gewesen.......und dann noch die berufliche Weiterentwicklung; ich habe mit Anfang Dreißig noch neben der Arbeit Abitur gemacht; nur leider kann ich damit nichts mehr anfangen, jedenfalls nicht mehr studieren, BAFÖG gibt es dann auch nicht mehr.
Ich meinte das eher so und wegen der Randbedingungen.
Ansonsten hat es natürlich nicht viel mit dem Alter zu tun, ob man seelisch wieder "gesunden" oder nicht.
Mit "nie mehr richtig" meinte er, dass ich es nicht erreichen werde ein Leben zu führen, dass man als "normal" bezeichenen kann, natürlich ist der Begriff jetzt ziemlich nichtssagend; also für mich ein zufriedenstellendes Leben..........war jetzt auch schlecht ausgedrückt.
So, ich muss schließen..........
dir geht es bestimmt die Tage wieder besser.................war bei mir nach verkorksten Stunden auch immer so..........und nach der nächsten wieder das gleiche Spiel; ich konnte kaum die Zeit abwarten bis zum nächsten Termin, war er dann da, konnte ich ihm gar nicht verdeutlichen, wie schlimm das alles für mich war...........weil es so weit zurück lag.
Ja, vielleicht ist es wirklich interessanter, was du denkst was sie denkt, aber wenn du das verbalisiert hast, muss sie anschließend einfach auch Klartext reden...........so empfinde ich das oder?
So, bis dann, machs gut sei nicht so traurig........
Elesse
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anna7379
Helferlein


77
Baden-Württemberg W, 28
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Tue, 12.Jul.05, 14:07 Re: Ende der Therapie |
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Hallo Elesse,
habe jetzt verstanden, wie du das mit dem Alter meintest, insofern gibt es natürlich schon Unterschiede, da hast du Recht. Die Frage nach Kindern zum Beispiel stellt sich bei mir noch nicht, da habe ich noch einiges an Zeit.
Tja, was besonderes will ich wirklich sein! Nicht im Sinne von "jeder Mensch ist was besonderes, denn jeder Mensch ist anders", das weiß ich, und wenn man es so definiert, bin ich natürlich auch etwas besonderes. Aber ich meine "besonders" im Sinne von "besser", ich will (und jetzt kommen mein ganzer geballter Egoismus und all meine großen Wünsche, für die ich mich so schäme), dass sie sich um mich mehr sorgt als um andere, mehr für mich empfindet, als für andere. Versteh mich nicht falsch, hier spricht nicht mein Verstand, der weiß schon, wie das alles läuft, aber meine Sehnsucht ist gerade so groß... Ich habe ihr das auch gesagt, aber sie sagt nicht sonderlich viel dazu, hatte eher den Eindruck, sie versteht es nicht. Sie meinte, ich hätte ein Problem mit meinem Stolz, aber ich habe ihr ja alles gesagt, ich war NICHT zu stolz und ich lasse auch all diese Empfindungen zu, auch wenn es mir gerade sehr weh tut.
[/quote]Ja, vielleicht ist es wirklich interessanter, was du denkst was sie denkt, aber wenn du das verbalisiert hast, muss sie anschließend einfach auch Klartext reden...........so empfinde ich das oder?Quote: |
Genau das meine ich, ja! Ich sage ihr ja schon die ganze Zeit, was ich denke, aber sie äußert sich nicht wirklich dazu, also muss ich ja weiter spekulieren, und dazu neige ich nun mal...
Noch eine Sache zu meinem Stolz: Ich rief sie vor einer guten Stunde an, um nach einem Termin zu bitten! Also von zu stolz kann hier nicht die Rede sein... Mache sowas nicht besonders oft. Naja, sie kann erst nächsten Montag, aber besser als nichts, hm?!...
Darf ich mal ganz frech fragen, was genau dir fehlt, um ein "normales", für dich zufriedenstellendes Leben zu führen? Finde ich schon interessant, dass dir dein Therapeut das sagt, ich wäre glaube ich sehr bestrebt, ihm das Gegenteil zu beweisen!?...
Falls du mal wieder mehr Zeit hast, freue ich mich über eine Antwort
Alles Liebe,
anna.
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Elesse
Helferlein


63
Mannheim W, 36
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Tue, 26.Jul.05, 19:46 Re: Ende der Therapie |
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Hallo Anna,
nee, es kann einfach nicht sein, dass der ganze Text jetzt weg ist oder?????????????
Er ist wirklich nicht mehr auffindbar............oh nein............
also ich versuche es noch mal, aber beim besten Willen nicht mehr so umfangreich
Ich möchte für meinen Therapeuten auch was Besonderes sein in dem Sinne, dass er mich mehr mag als die anderen, sich mehr um mich kümmert oder sorgt, schließlich ist er ja für mich auch was Besonderes und das will ich gefälligst auch haben.........
Egoistisch ist das glaube ich nicht. Eher normal, dass man Zuneigung von einem Menschen haben möchte, der einem so nahe steht und wenn man noch ein bisschen Eltern in ihnen sieht, so möchte man auch die Lieblingstochter sein. Natürlich ist es schmerzlich, dass sie uns eben persönlich nicht mögen, sich nicht für uns interessieren.........nur professionell eben. Tut weh...........
Ich kann nachvollziehen, dass es dich ein wenig ärgert, wenn sie dir keine Antwort gibt..............du machst ihr Geständnisse, lässt "allen Stolz" beiseite und sie sagt dir auch nocht du wärest zu stolz!!!!! Dabei verletzt es mehr deinen Stolz, wenn sie dir keine Antwort auf deine Beichten gibt.
War schlecht ausgedrückt, weißt du was ich meine?
Ein normales Leben wäre für mich, wenn ich ansatzweise meine Wünsche erfüllen könnte. Einen Partner, ein Kind, ein Hund, eine Katz.............
Das erste wäre evt. noch möglich.......... alles andere kann ich vergessen.
Ich hatte eben so viel noch zu alle dem geschrieben.............schade das es weg ist.........
wie viele Stunden hast du jetzt eigentlich noch kassenfinanziert?
Viele Grüße.........
Elesse
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anna7379
Helferlein


77
Baden-Württemberg W, 28
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Wed, 27.Jul.05, 8:33 Re: Ende der Therapie |
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Hallo Elesse,
schade, dass dein Text weg war, kleiner Tip: vor dem Abschicken kopieren, oder aber "Bei jedem Besuch automatisch einloggen" anklicken, dann dürfte das nicht mehr passieren (ging mir bis vor kurzem auch noch so ).
Ja, das mit dem Besonderssein ist so eine Sache... Wir haben das auch angesprochen und es ist natürlich ein schwieriges Thema - wie alles im Moment. Meine Therapeutin versteht mich aber doch besser als ich denke, ich hatte da sie da wohl nicht ganz richtig eingeschätzt, sie sprach davon, dass ich mich momentan in einer "maximalen Kränkbarkeit" befinde, da ich alle meine Gefühle ihr gegenüber offengelegt hat. Fakt ist - egal, was sie sagt, sie wird mir weh tun, das weiß sie und das weiß ich. Ich habe ihr gesagt, dass ich mir einfach nur wünsche, da wieder heil rauszukommen und sie konnte mir das natürlich nicht versprechen.
Auf ein paar meiner Fragen habe ich mittlerweile auch Antworten bekommen, ich hatte sie wohl die letzten Stunden ziemlich unter Druck gesetzt, sodass sie gar keine Chance hatte zu antworten. Sie hat es geschafft mich wieder zu beruhigen, und sobald die Gespräche ruhiger laufen (und ohne Druck von meiner Seite), bekomme ich auch eher Antworten.
Ich weiß, das ist jetzt vermutlich nicht ganz nachzuvollziehen, ich muss dazu sagen, dass ich einige Zusatzstunden bei ihr hatte die letzten 2 Wochen, ich bin ziemlich abgestürzt (aufgrund der Situation zwischen ihr und mir) es ist also eine Menge passiert, was ich hier nicht alles wiedergeben kann.
Auf jeden Fall denke ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Ich habe verstanden, wie du das mit dem Stolz meinst, und du hast völlig Recht. Mit meinem Stolz habe ich vielleicht tatsächlich ein Problem, aber sicherlich anders, als sie es ausdrückte, ich denke, das hat sie jetzt auch begriffen. Denn wie weit kann ich noch gehen???
Ich will weiß Gott nicht bohren, aber wieso (denkst du) ist für dich zwar eine Partnerschaft möglich mehr aber nicht? Kannst du das wirklich so mit Bestimmtheit sagen und dein Therapeut auch?
Ich habe denke ich noch 4 oder 5 Stunden kassenfinanziert, danach bin ich selbst dran (und bin mittlerweile wirklich überzeugt, dass es das richtige ist!), und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich sie immernoch nicht danach gefragt hat, wieviel sie denn nun verlangt... ich hoffe, es wird keine allzu böse Überraschung...
Viele Grüße,
anna.
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Dompfaff
Helferlein


31
NRW W, 50
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Wed, 27.Jul.05, 18:32 Re: Ende der Therapie |
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Hallo Anna, hallo elesse,
habe Eure Texte mit Interesse verfolgt, denn ich mußte feststellen, dass ich ähnliche Probleme wie ihr habt. Das erleichtert mich etwas. Dachte immer, ich wäre allein mit diesen Problemen. Ich habe immer gedacht diese enge Bindung an den Therapeuten oder die Therapeutin wäre nicht gut, weil ich mich auch so an ihn gebunden fühle. Nun beruhigt mich das etwas, dass es euch auch so geht.
Übrigens das Problem mit dem Verschwinden der Texte habe ich auch. Ich schreibe jetzt erst in Word alles vor und transportiere es dann hier rüber, wenn der Text dann mal verschwindet, ist er eben nicht ganz weg. Das ist ja höchst ärgerlich wenn man so viel geschrieben hat und dann ist alles weg.
Liebe Grüße Dompfaff
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anna7379
Helferlein


77
Baden-Württemberg W, 28
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Wed, 27.Jul.05, 19:35 Re: Ende der Therapie |
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Hallo Dompfaff,
ich denke überhaupt nicht, dass diese enge Bindung, die man zum Therapeuten / zur Therapeutin aufbaut "komisch" ist oder ungewöhnlich - im Gegenteil, ich denke, dass sie für den Therapieerfolg sehr wichtig ist.
Ich frage mich oft genug, ob das alles noch "normal" ist, oder vielleicht nicht doch zu weit geht, aber auf der anderen Seite: Wie könnte es nach 6 Jahren intensiver Beziehung anders sein?
Ich habe schon Bedenken, dass sich das nie ändert, und dass ich nie "von ihr loskomme" (sie strebt das auch irgendwie nicht an ), aber ich habe beschlossen, diesbezüglich zu versuchen, abzuwarten und ich hoffe, dass irgendwann der Moment kommt, an dem ich gehen kann und will. Wahrscheinlich ist das bei jedem Menschen anders - der eine hat das Gefühl nach 2 Jahren "fertig" zu sein, der andere vielleicht erst nach 8 oder 10. Ich werde mir die Zeit nehmen und geben, und irgendwann zahlt vielleicht auch die Kasse wieder
Viele Grüße,
anna
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snuffi
Helferlein


129
Wien W, 25
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Wed, 03.Aug.05, 11:06 Re: Ende der Therapie |
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also, ich auch mal...
ich bin grad irrsinnig happy über meine therapeutin. ich kenn die situation, in der du dich befindest, total gut. ich hatte - speziell am anfang meiner therapie - ständig riesige angst und auch angstträume, dass sie - aus welchen gründen auch immer - die klientenzahl reduzieren muss und mich fallen lässt. weil sie nur die ihr am liebsten auswählt und behält. obwohl ich auch analytische therapie mach, hat sie mir versichert, dass dem net so is. zum ersten wird sie nimma schwanger und hat auch sonst net vor, zu reduzieren. und selbst wenn: sie würde mich behalten. selbst wenn sie - wie in meinem traum - nur 3 nehmen könnte. denn sie arbeitet gern mit mir und findet mich unheimlich wertvoll. wow, das saß... und wie das gut tat, echt wahnsinnig!
auch immer, wenn ich sehr suizidal war, bestätigte sie mir, wie wertvoll ich bin und wie sehr sie auch mich als mensch mag und so...
und grad jetzt, wo einiges schief läuft, versucht sie auch wieder, mir genau dieses gefühl zu geben. und weil ichs absolut net glauben kann und eben auch alles möglich hinein interpretiere und spekuliere und so, tat ich was, wovon ich überzeugt war, dass ichs mich nie zu tun traun werde: ich fragte sie, ob sie ihre meinung niederschreiben und mir schicken könne. denn in was schriftliches, was klar formuliert is, kann man kaum was blödes reininterpretieren. ich hätte nie gedacht, dass sie das wirklich macht, sondern ging davon aus, dass ich mit sicherheit eine grenze überschreite. aber sie hielt das für ne wirklich gute idee und sagte gleich zu. und der brief tat wirklich gut...
trotzdem hatte ich erst vorgestern wieder so nen traum, in dem sie für ein andres kind da war, auch noch in meiner stunde wegen eines notfalls, danach so mitgenommen war, dass sie weinte. als das kind dann ging, fragte ich sie, ob ich mit ihr reden könnte. sie meinte ja, klar, kam aber erst ne halbe stunde später, noch immer verheult und in gedanken überall, nur net bei mir... das tat weh...
das thema is bei mir also auch grad ziemlich aktuell... obwohl ichs blau auf weiß von ihr hab, dass dem nicht so ist. ich kanns dennoch nicht glauben. und ich kann sehr gut nachvollziehn, wie schlimm das für dich sein muss, wenn du zusätzlich zu deiner unsicherheit auch noch von ihr in unsicherheit gelassen wirst...
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lilian
Forums-InsiderIn


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W, 29
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Tue, 29.Nov.05, 20:29 Analyse beenden - immer so stressig? |
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Hallo ihr Lieben!
Ich würde gerne mal hören, was ihr so für Erfahrungen mit dem Beenden eurer Analysen gemacht habt. Erfahrungsaustausch sozusagen.
Bei mir ist an Weihnachten Schluss - und ich kann nur sagen: Ich freue mich darauf!! Ich fiebere dem Ende - aus verschiedenen Gründen - schon sehr lange entgegen.
Meiner Thera dagegen wäre es nicht unrecht, wenn ich weitermachen würde bzw. wenn ich ihr zumindest mein Ja für einen Verlängerungsantrag bei der Krankenkasse geben würde. Sie will es halt versuchen, dass ich noch ein paar Stunden bekomme. Für mich kommt das aber auf keinen Fall in Frage. Sie weiß das (wir haben zig Male darüber gesprochen), akzeptiert es jedoch nicht bzw. versteht es nicht. Das sieht dann so aus, dass sie alle paar Tage von Neuem mit dem Thema anfängt und mir heute auch noch unterstellt, ich hätte nie klar und deutlich gesagt, wann ich die Therapie beenden möchte. (Hab ich aber!) Ich denke mal, sie will mich verunsichern/testen/irgendwas in der Richtung.
Es ist zur Zeit einfach so anstrengend hinzugehen und ich muss mir jeden Tag einen ganz schön großen Ruck geben, damit ich hingehe. Ich freu mich eigentlich nur noch auf das Ende.
Das Nervigste ist, dass sie mir nicht zu glauben scheint/nicht glauben will (oder tut sie nur so?), dass ich die Therapie wirklich beenden will. Es ist halt so, dass die Kassenfinanzierung jetzt bald endet. Ihr gefällt es halt nicht, dass ich mir mein Therapieende sozusagen von der Kasse vorgeben lasse. Dass ich eigentlich schon vor längerer Zeit gerne aufgehört hätte scheint sie zu ignorieren. Und das Finanzielle spielt natürlich auch noch eine Rolle! Aber diesen Grund lässt sie z.B. einfach nicht gelten. Bzw. tut sie in der einen Stunde so, als ob sie es versteht, um es in der nächsten Stunde völlig in Frage zu stellen. Da frag ich mich manchmal fast, wer eigentlich ne Therapie braucht - also echt!
...
Ich sage euch, es ist ein Kraftakt zur Zeit und - ich wiederhole mich - ich bin heilfroh, wenn das alles endlich aus ist.
Sie redet im Moment eigentlich nur die ganze Stunde lang auf mich ein und ich denke mir die ganze Zeit "wann ist endlich die Stunde vorbei". Schade find ich das, hätte mir das Ende nicht so nervtötend vorgestellt.
Wie sind eure Erfahrungen?
Ist ein Ende einer Analyse immer so schwierig?
lg lilian
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anna7379
Helferlein


77
Baden-Württemberg W, 28
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Wed, 30.Nov.05, 8:56 Re: Ende der Therapie |
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Hallo Lilian,
das kommt mir ja alles so bekannt vor (ich weiß nicht, ob du den ganzen Thread gelesen hast, ist wohl etwas mühsam - aber nicht uninteressant!)
Ich war damals an einem ähnlichen Punkt wie du - ich wollte einfach nicht mehr, zudem stand das Ende der Kassenfinanzierung an und ich dachte, das sei ein guter Punkt um das Ganze zu beenden. Daraufhin gab es einen regelrechten Kampf mit meiner Therapeutin, der - ähnlich wie bei dir - sehr zermürbend und anstrengend war. Wie es ausging hast du vielleicht gelesen - ich bin nach wie vor bei ihr und zahle mittlerweile selbst...
Erst letzte Stunde haben wir über diese Kämpfe zwischen ihr und mir gesprochen und ich habe ihr gesagt, wie dankbar ich bin, dass sie das alles mit mir durchsteht und nicht so schnell aufgibt, schließlich wäre es für sie ein Leichtes gewesen zu sagen "Okay, dann gehen Sie!". Da sie es aber für wichtig hielt, dass ich weitermache, hat sie darum (und damit in gewissem Sinne auch um MICH) gekämpft und ich weiß das mittlerweile sehr zu schätzen.
Aus meiner Sicht kann ich momentan einfach nur sagen, sie hat von Anfang an Recht gehabt...
Fühlst du persönlich dich denn "fertig " mit deiner Analyse? Geht es dir richtig gut und kannst du für dich sagen, dass du alles "abgearbeitet" hast? Was für Argumente hat deine Therapeutin dafür, dass du bleiben sollst? Kann sie dir ihre Sichtweise genau erklären?
Ich verstehe deinen Wunsch nach Beendigung, würde dir aber trotzdem raten, dir die Argumente deiner Therapeutin - sofern sie sinnvolle zu bieten hat - einmal genau anzuhören und noch mal IN RUHE mit ihr darüber zu sprechen. Ich nehme an, du bist mittlerweile schon vor jeder Stunde genervt und magst eigentlich gar nicht mehr hin, weil sich eh alles im Kreis dreht!? Versuche mal, das Ganze von einer anderen Seite anzugehen, ich meine, mit viel Ruhe, und geh doch einfach mal auf ihre Argumente ein, so was wie ein "Was wäre wenn -Spiel". Vielleicht siehst du dann, was die Vorteile wären, doch noch länger zu bleiben. Oder aber du wirst weiterhin in deiner Meinung bestärkt und kannst dann mit einem guten Wissen gehen, weil es DEINE Entscheidung war mit der DU dich wohl fühlst!
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und den Mut zur richtigen Entscheidung!
Liebe Grüße,
anna
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_________________ Pain is a warning that something's wrong |
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lilian
Forums-InsiderIn


164
W, 29
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Mon, 05.Dec.05, 21:31 Re: Ende der Therapie |
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Hallo Anna!
Danke für deine Antwort!
Nein, ich hab nicht den ganzen Thread gelesen, da ich eigentlich einen neuen aufgemacht hatte, der aber offensichtlich verschoben bzw. an deinen drangehängt wurde.
Inzwischen ist es endlich klar, dass ich aufhöre. Trotzdem will sie fast jede Stunde mit mir darüber sprechen, warum ich aufhören will, weil sie möchte, dass ich mir über die genauen Gründe ganz genau klar werde.
Ich fühle mich schon längere Zeit "fertig" mit meiner Analyse, mir geht es schon länger richtig gut. Immer wenn z.B. Urlaubszeiten von meiner Thera waren, ging es mir super, ich war so froh, nicht hin zu müssen.
Ob ich alles abgearbeitet hab, keine Ahnung. Ich hab jedoch mein Ziel erreicht, was ich erreichen wollte und damit ist es für mich gut.
Im Moment geht es mir halt nicht ganz so gut (ich fühl mich oft schlapp/müde), weil mich die Therapie ziemlich stresst. Aber das ist ja dann zum Glück bald vorbei.
Mal eine Frage an alle, die ihre Therapie bereits beendet haben: Ich überlege mir, ob ich meiner Thera in der letzten Stunde eine Kleinigkeit schenke, es ist ja auch Weihnachten. Hat das zufällig jemand gemacht? Ist das vielleicht sogar üblich?
lg lilian
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mistel
neu an Bord!


1
Friedrichshafen W, 30
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Tue, 21.Nov.06, 7:56 Beenden der Psychotherapie |
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Hallo,
ich bin seit zwei Jahren in Psychotherapie wegen Depressionen und Selbstwertproblemen.Nun stehe ich kurz vor Ende der Therapie und ich kann sagen daß ich diesen Schritt nicht bereut habe , denn es geht mir wesentlich besser .
Womit ich aber nicht gerechnet habe , ist daß mir jetzt wo ich weiß daß ich demnächst das letzte Gespräch habe , ganz mulmig wird.
Was ist jetzt plötzlich los ?? Ich war mir sicher daß ich den Alltag nun allein meistern kann und nun fall ich regelrecht in Traurigkeit, zu wissen , meinen Therapeuten nicht mehr zu sehen. Überrollt mich nun das Gefühl der Verliebtheit , oder ist es einfach das Gefühl einen wichtigen Menschen mit dem man ein Stück Weg gegangen ist als einen abgeschlossenen Lebensabschnitt zu sehen? Ich bin ganz durcheinander ! Kennt jemand dieses Gefühl und wie geht man damit um ?
Würde mich über Antwort freuen ,
Marie
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Jenny_M.
Helferlein


133
Sachsen W, 35
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Wed, 22.Nov.06, 23:48 Re: Ende der Therapie |
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Hallo Marie,
willkommen im Forum!
Mir würde es ausreichen, zu wissen, dass ich jederzeit einen Termin auch noch nach der Therapie machen kann (notfalls selbst bezahlen). Auch wenn du ihn dann vielleicht nicht nutzt, aber das Gefühl, dass es möglich wäre, kann schon ein wenig beruhigen, finde ich. Vielleicht kannst du das auch mal ansprechen beim letzten Termin?
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_________________ Liebe Grüße
Jenny
"Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann." (Hans Kruppa) |
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brightside
neu an Bord!


3
Deutschland W, 43
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Wed, 27.Dec.06, 17:38 Re: Ende der Therapie |
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Hallo Ihr,
ich habe über 5 Jahre Psychotherapie gemacht und jetzt Anfang Dezember meine letzte Stunde gehabt.
Über ein 3/4 Jahr war der Abschied unser Thema. Vom Verstand her war mir auch alles klar. Irgendwann ist es mal zuende und ich
dachte, ich wäre auch stark genug. Nun bin ich von meinen Gefühlen und meiner Trauer überwältigt. Je näher der besagte Tag
heranrückte, desto mehr Tränen gab es in den Stunden. Zur Zeit bin ich in ein tiefes Loch gefallen und habe das Gefühl,
das mein Leben ganz leer ist (obwohl doch alles drumherum geblieben ist - bis auf die Thera). Ich fühle mich als Versager,
besonders da ich gleich wieder nach meinem Antidepr. schreie, das ich gerade mit Hilfe der Thera nach langer Einnahmezeit hab'
absetzen können (bin gerade 1,5 Monate "clean") bzw. hin - und herüberlege, ob ich mich bei meiner Thera wieder melde
(die aber gerade in Urlaub ist), was dann allerdings meinen "sichnichttrennenkönnen"-Problemen neue Nahrung geben würde. Auch
bin ich leider irgendwie wütend auf meine Ther, da es mir jetzt total schlecht geht und der "Therapie-ist-beendet"-Satz
mir soviel Angst macht, das ich mich nicht traue, wieder vorstellig zu werden.
Und das alles nach 5 Jahren ... habe doch versagt (
... das hilft Euch jetzt auch nicht viel weiter, aber ich musste mich mal "ausweinen"
Liebe Grüße
bs
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