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fountain01
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Post Sat, 19.Mar.05, 11:44      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

@lilu:

>du bist noch sehr davon abhängig, ob und wie sie dich anerkennen. ich >denke, auch die nagedrohte abnabelung hat nichts damit zu tun, dass >sie dri einfach egal werden udn du dich anders entwickslt. alleine der >charakter der drohung verrät, dass es hier wieder um eine >art "machtkampf" geht. es ist dir wichtig das sie es bedauern.

Nein, die Hoffnung habe ich schon längst aufgegeben. Zumindest bei meinem Vater. Bei meiner Mutter war ich mir bis vor kurzem nicht sicher, aber jetzt werde ich wohl auch sie abschrieben müssen.

Natürlich greift einen das an. Völlige Gleichgültigkeit seinen Eltern und seinen Bezugspersonen gegenüber, ist mithin nicht so einfach. Meinem Vater gegenüber habe ich sie entwickelt. Wenn er sich aufregt, trifft er mich nicht mehr, ich will es mir nur nicht gefallen lassen. Wie von anderen auch nicht. Von meiner Freundin nicht, von Zita nicht und auch von sonst niemandem. Das habe ich viel zu oft getan, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich mich wehre, notfalls auch einmal zurückschreie!

Und jetzt noch etwas zu Dir, shifra:

Wie kommst du dazu, meine Beziehung zu beurteilen? Hast du überhaupt die Hintergründe gelesen?

>Ich würde aus Selbstverantwortung heraus eine Beziehung nur >weiterführen, wenn du professionelle Hilf ein Anspruch nimmst. Du >missbrauchst deine Freundin als seelische Krücke.

Und sie??? Glaubst Du nicht, dass sie mich mißbraucht? Mit ihrem Freiheitsterror, ihren Flirtversuchen? Evil or Very Mad

Ich habe den Eindruck, es wimmelt hier im Forum nur von Frauen, die nicht in der Lage sind, auch einmal ihr eigenes Unrecht zu sehen.

Sicher habe ich ein Problem, so wie jeder hier. Meine Freundin, DU und auch die Hobbypsychologen. Aber weder ist das meine größer als deines, noch ist es legitim, jemanden bis zum Ausrasten zu provozieren! Früher hätte das mit der Ächtung der Frau geendet

fountain
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fountain01
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Post Sat, 19.Mar.05, 11:59      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

Und jetzt möchte ich noch etwas sagen, damit das einmal klar gestellt ist:

Gewalt zwischen zwei Erwachsenen und zwischen Erwachsenen und Kindern ist nicht gleichzustellen! Ich sage nicht, dass Schütteln in Ordnung ist, ich sage nicht, dass ich in dieser Hinsicht nicht arbeiten muß, ABER: Es ist ein Unterschied, ob ich heute meine Freundin anschreie, oder meine ein oder zweijährige Tochter. Meine Freundin kann nämlich nicht nur zurückschreien, sondern sie kann auch meinen Wutausbruch verhindern, indem sie nämlich ihr Verhalten ändert! Und wenn es ihr nicht paßt und sie andauernd auf ihre "Freiheit" pocht, dann kann sie mich ja verlassen! Soll sie einen anderen holen

Es geht einfach nicht an, dass einer in einer Beziehung immer alle Freiheiten hat und der andere sich diesen fügen muß. Natürlich sind diese Einstellungen von der Vergangenheit geprägt und natürlich sind diese im Extremfall zu hinterfragen, aber einen "Eifersüchtigen" für krank zu erklären und alle anderen für normal, das ist m.E ein Unsinn! Das geht einfach nicht

In einer Beziehung müssen die Partner Kompromisse machen, nachgeben und sich auch unterwerfen. Es geht nicht darum, immer seinen eigenen Kopf durchzusetzen, sondern darum, einen geegneten Kompromiß zu finden und wenn das nicht geht, dann suche ich mir eben einen anderen Partner! Entweder ich liebe jemanden so wie er ist (Und dazu gehört nun einmal auch seine Eifersucht) oder ich suche mir einen anderen. Aus. Fertig.

Abgesehen davon: Vor Eifersucht ist niemand gefeit. Bestes Beispiel: Fenja. Als ihr Freund geklammert hat, war es ihr (irgendwo)nicht Recht, und jetzt, wo er sene Unabhängigkeit genießt, ist es ihr auch nicht Recht.

Das ist aber legitim, ich verstehe sie, denn auch, wenn sie am Verhalten ihres Freundes sicher Mitschuld trägt, wenn sich jemand so gleichgültig verhält, ist das verletzend! Ich glaube: Fenja hat in vielem sehr richtig gehandelt, ihr Freund versucht sich, in egoistischer Weise zu rächen

fountain

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Aisha
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Post Sat, 19.Mar.05, 13:12      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

Hallo fountain,

in einem andern Thread schreibst Du : Dumm sind jene Menschen, die immer nur eine Seite im Blick haben und Schuld aus Prinzip nur bei anderen suchen.

Genauso das machst Du aber! Deine Freundin ist schuld (weil sie dich provoziert), dass du schreist und sie schüttelst und sie soll das gefälligst verhindern und sich ändern.

Ich schrei schon auch mal rum, mir käme es aber nie in den Sinn, dem andern die Verantwortung für mein Verhalten zu übergeben. Ich schrei und kein anderer. Ich lass mich provozieren, aus irgendwelchen Gründen, es ist mein Problem dann, das nur ich selber lösen kann, wenn ich schreien denn nicht in Ordnung finde Wink.
Wenn ich mich provoziert fühle, dann geh ich erstmal auf Distanz z.B. und beruhig mich erst mal, weil alles andere nix bringt in so einem Moment. Ich muss mich beruhigen dann, nicht mein Partner mich oder so Wink.

Und zwischen Kompromissen eingehen und unterwerfen, ist wohl ein riesiger Unterschied. Ein Partner der von mir Unterwerfung verlangen würde, damit er mit seinen Problemen klar kommen kann, der wär mich schnell los. Und komm nun nicht mit Liebe. Liebe die von mir Selbstaufgabe verlangt, ist keine Liebe und Unterwerfung verlangt genau dieses.

Wenn Du ständig auf Zurückhaltung Deiner Freundin pochst und sie Dir nicht passt, dann kannst Du sie ja verlassen, statt ihr da schon wieder die Verantwortung zuzuschieben.

lg
Aisha

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fountain01
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Post Sat, 19.Mar.05, 13:22      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

@Aisha: Du hast mich nicht verstanden! Ich habe nicht gesagt, dass meine Freundin ALLEINschuld ist, ich habe sie gesagt, sie trifft eine Mitschuld. Ich sage auch nicht, dass sie sich unterwerfen soll, ich sage nur, dass sie genmau so ihren Anteil hat. Und das scheint von manchen hier andauernd geleugnet zu werden!

Deshalb schreibe ich diese Beiträge. Nicht um mich reinzuwaschen (Denn ich bin mir meiner Schuld bewußt), sondern um darauf hinzuweisen, dass es auch Mitschuldige gibt.

Manche tun hier so, als sei das alles eine Einbahnstraße...

Liebe Grüsse,

fountain
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Aisha
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Post Sat, 19.Mar.05, 13:32      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

Hi fountain,

na du hast von unterwerfen geschrieben, nur darum ging ich darauf ein, vielleicht liest du deinen eigenen Beitrag nochmal.

Und die Einbahnstrasse ist die Schuldfrage, in meinen Augen. Sie wird dich sicher nicht weiterbringen und du wirst dich dadurch nicht weiterentwickeln können.

Es geht um Verantwortung und dass man für sein eigenes Verhalten selber verantwortlich ist, wenn man erwachsen ist. Ich kann andere nicht ändern und von ihnen auch keine Veränderung verlangen. Wenn du dich nicht wohl fühlst und es dir nicht gut geht, dann muss DU was tun, nicht der andere.

lg
Aisha

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Post Sat, 19.Mar.05, 13:56      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

Hallo fountain!
Würde deine Freundin hier schreiben, würde ihr gesagt werden, was IHR Teil an der Sache ist. Da aber DU hier bist, wird dir eben der deine gesagt. Weil es der EINZIGE ist, auf den du Einfluß hast. Es hilft DIR nicht weiter, ihre Anteile so viel stärker zu sehen als die deinen, und es wirkt wie ein Ablenkungsmanöver von dir selbst.

Was ist mit der Frage Therapie?
Wieso willst du nicht, daß deine Eltern davon wissen, wenn es dir doch angeblich egal ist, was sie über dich denken? (Was ich für eine verständliche, aber doch für eine Selbstlüge halte)

Schau dich an, und dann schau deinen Vater an, und sehe, was da an Ähnlichkeit ist. Je mehr du das ablehnst, umso mehr wird es sich in dir manifestieren. Du bist auf dem besten Weg, in seine Fußstapfen zu steigen. Für ihn waren wahrscheinlich auch immer alle anderen mindestens so schuld wie er selbst an dem, was er getan hat. Wahrscheinlich warst für ihn auch du schuld dran, daß er dich geschlagen hat etc.
Du hast da ein Muster geerbt/übernommen, das dich dein Leben lang begleiten wird, wenn du nicht bereit bist, da raus zu steigen.

Einige Dinge hast du ja selbst schon bemerkt. Aber es scheint noch rein auf der Verstandesebene zu liegen. Aber das Problem liegt in der Gefühlsebene. Auf der ist das aufzuarbeiten, und das kann eine Partnerschaft nicht leisten, und allein ist es auch sehr schwer. Weil man dabei dorthin gehen muß, wo es am meisten weh getan hat und noch tut.

lg
H.
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lilu
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Post Sun, 20.Mar.05, 15:10      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

hm,

ich kenne deine freundin nicht, fountain, daher kann ich nicht wissen, ob und wie intensiv sie mit anderen flirtet, und wie intensiv sie darauf besteht, eigener mensch zu sein...

ich kann dir aber sagen, es gibt verscheidnene menschen und einstellungen zu dem ganzen auch was die intensität mit kontakten zu menschen ausserhalb der bezeihung betrifft. mit anderen menschen (männern) zu reden oder mal spaß zu haben hat nichts damit zu tun, wie man seinen partner liebt. ich selber bin zwar nicht der flirttyp (auch nicht wenn ich singel bin) aber meine schwester z.b. schon. sie und ihr mann gestatten sich, mit anderen zu flirten - und das besagt nicht zugleich, dass sie sich nicht lieben. es bedeutete lediglich, dass sie einander enorm vertrauen, ein großes selbstvertrauen haben und nicht in panik geraten, jeder kleine andere dahergelaufene wäre bereits am ersten blick millonenfach interessanter als ich in der innigen tiefen beziehung mit meinem wunderbaren partner. es gelingt ihnen mühelos zu unterscheiden, was eine vertrauter intensiver kontakt ist, udn was ein spiel, ist, ein oberflächlicher kontakt. da sie ihre eigene bezeihung für tief empfinden - ist ein oberflächlicher kontakt keine gefahr. und ich denke, das ist es auch. evtl. fürchtest du, deine beziehung hätte zu wenig tiefgang und du wärst nur oberflächlich interessant. offenbar musst du um die tiefe deiner beziehung fürchten, wenn oberflächlicher kontakt sie ins wanken bringen kann. und warum ist sie so dermaßen in ihren grundfesten erschüttert?

eine sache auch noch zu schuld und ursache. wenn du mit deiner freundin streitest und dabei grob wirst - hat sie keine schuld. nicht einmal zu hälfte hat sie schuld. sie ist die ursache deiner ausbrüche, schuld bist du alleine für das was du tuts und sagst. jeder mensch reagiert auf dieselbe situation anders. das, was ihn zum reagieren bringt, ist die ursache.
angenommen deine freundin tut etwas, worauf die extrem sauer und aggressiv reagierst und due gibts ihr die schuld dafür. und angenommen, ein anderer würde darauf ganz anders - ja vielleicht humorvoll oder positiv reagieren - dann wäre sie auch die schuld für dessen freude oder gute gefühle. welche schuld nimmt sie lieber auf sich. ist sie für ein und das selbe einmal mehr und einmal weniger schuld? hängt schuld tatsächlich am anderen????
ein andere ist für einen selber immer nur ursache, die schuld wie wir darauf reagieren liegt bei uns alleine. und das ist doch auch gut so. den schuld und verantwortung gehören zusammen. würde nun ein anderer schuld für deine taten udn worte sein, hätte er verantwortung für das was du tust und sagst. ind diesem moment hats du diese verantwortung dann zugleich nicht - bist also fremdbestimmt. das bedeutet, manipulierbar und nicht herr deiner selbst. jeder also, dem du schuld gibts, könne daher kommen und über dich verfügen wie er mag. er kan nes aber nicht, wenn du selber die verantwortung für dich übernimmst. somit kann das was andere tun die ursache sein - und du hast jeden tag, jede sekunde die freie entscheidnund zu reagieren wie du es für angemessen hältst.

im übrigen steht jedem menschen freiheit zu. auch menschen in oartnerschaften. das ist ein menschenrecht. und deine angaben, was frauen dafür früher erwartet hätten, zeigt deinen lösungsansatz im denken. wenn nix mehr geht komme nwir mit argumenten die andere klein kriegen sollen, oder nur bewesien sollen, wie tolerant und nett du bist, weil du die frau nicht ächtest und in den keller sperrst.

im übrigen: in einer partnerschaft sollte es kein fügen geben müssen. sie hat nicht mehr freiheit als du. nur du nutzt deine freiheit nicht sondern umklammerst sie, aus der angst, sie könnte zu einem kerl gehen, mit dem eine beziehung weniger "dramatisch" wäre.

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Post Sun, 20.Mar.05, 22:42      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

Hallo lilu!

Du hast den Finger in die Wunde gelegt:

>angenommen deine freundin tut etwas, worauf die extrem sauer und >aggressiv reagierst und angenommen, ein anderer würde darauf ganz >anders - ja vielleicht humorvoll oder positiv reagieren und du gibts ihr >die schuld dafür - dann wäre sie auch die schuld für dessen freude oder >gute gefühle

Genau das ist ein Problem! Der Grund für meine Aufregung, für meine sauren oder aggressiven Reaktionen ist, dass meine Freundin nur diese wahrzunehmen scheint! Ich kann ihr an einem Tag manchmal 100 Komplimente machen, das einzige, worauf sie dann reagiert, ist das eine Mal, wenn ich Kritik übe. Zum Beispiel sage, sie solle ihre Socken vom Tisch nehmen, nach dem Abspülen das Waschmittel nicht am Boden verteilen oder einfach nur, wenn ich lese, ein weniger ruhiger sein. Das sage ich ihr aber nicht in vorwurfsvollem Ton, sondern liebevoll und mit ein bißchen Humor vermengt und maximal 1 oder 2 mal pro Tag, während ich ihr ungefähr 10 mal so viele Komplimente mache. Und genau das ist der Grund für meine Aggression (Wenn sie denn einmal zu Tage tritt): Dass es Phasen gibt, wo NUR das Negative gesehen wird, kein Kompliment, keine nette Bemerkung, kein Witz honoriert wird, sondern nur das EINE Fettnäpfchen und daraus wird mir dann ein Strick gedreht und gesagt ich sei, gemein...
Und gleichzeitig wird mir dann zwei Stunden später geschworen, ich wäre das Wichtigste in ihrem Leben

>wenn du mit deiner freundin streitest und dabei grob wirst - hat sie >keine schuld.

Vielleicht habe ich das falsch formuliert. Ich habe das auch schon meiner Freundin gesagt, ich meinte nicht, sie sei Schuld an meinem Gewaltausbruch, sondern sie hätte einen Einfluß. Und einen Einfluß auf mein Verhalten hat sie. Tut mir leid. Und das ist auch nicht so, weil ich bös' bin, sondern im Gegenteil, weil ich sie liebe. Ich denke, diesen Punkt muß ich aber auch noch einmal mit meiner Freundin besprechen, denn Einfluß wird bei ihr gern als Schuld verstanden

>ich kenne deine freundin nicht, fountain, daher kann ich nicht wissen, ob >und wie intensiv sie mit anderen flirtet, und wie intensiv sie darauf >besteht, eigener mensch zu sein...

Ich kann dir dazu sagen, sie macht es sehr intensiv, in MANCHEN Situationen. Was ich zum Beispiel gar nicht mag, ist, wenn sie in türkischen Geschäften (Und Türken - Sorry, ohne Vorurteile bemühen zu wollen - sind ja bekannt für ihre machistische Art!) plötzlich beginnt, den Verkäufer anzulächeln und beschwingt zu den Rythmen der Orient - Musik zu tanzen. Gut, das ist jetzt zwar eh schon länger nicht mehr passiert, aber das ist ein Verhalten, das mir wirklich weh tut.

Ansonsten stören mich vor allem die "angeregten" Gespräche mit Männern (Augenzwinkern, Lachen, Zuwinken), denn so etwas hat für mich - Oberfläche hin oder her - in einer Beziehung nichts verloren, und schon gar nicht, wenn es dazu dienen soll, meine Aufmerksamkeit zu erregen ( Wenn ich zum Beispiel in meine Arbeit vertieft bin und im Nebenzimmer ein "lautes" Telefongespräch stattfindet)

Ansonsten möchte ich aber auch noch sagen, dass ich kein Problem damit habe, wenn meine Freundin sich mit Freundinnen trifft, dass sie 25 Stunden in der Woche arbeitet, daneben Kurse besucht und ausgedehnte Shoppingnachmittage einplant. Das sind alles Dinge, die ich ihr zugestehe und insofern kann ich es nicht ganz verstehen, dass sie sich noch immer ein wenig "eingeengt" fühlt
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Post Sun, 20.Mar.05, 23:16      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

hm,

was ich traurig finde: hier lese ich so viel über verschiedene beziehungen. und in den meisten fällen klingt es gar nicht danach, als wären zwei menschen beisammen weil sie sich lieben - sondern es klingt mehr wie krieg. man hat zwei menschen in engen raum gepfercht und da müssen sie um ihren platz (in jeder hinsicht) kämpfen - und die hackordnung her stellen. es geht daru mwer wen mehr oder weniger verletzt. wer wem mehr oder weniger vertraut. es geht darum, wan´n wo wer was sagt. so viel streit, so viele unterstellungen, so viel verletzung. und wie beim krieg gibt es auf jeder der beiden seiten ein heer an verletzten, verwundeten, ewigen veteranen. das alles klingt so gar nicht liebevoll sondern wie eine aneinanderreihung von ultimaten - kräftemessen, schuldzuweisungen. jeder sitzt am roten knopf und wartet auf dir richtige provokation. entgegenkommen wird als strategisches mittel benutzt - so wie positive wahlwerbung im jeweiligen land. seht her ich komme ihr hundertmal mehr entgegen als ich sie verletze...
bei so viel "krieg" und ich gehe da nicht auf details ein sondern das empfinden, das übergeordnete empfinden wenn ich das alles (nicht nur bei dir) lese. manchmal denke ich: würde man zwei völlig fremde menschen - oder gar feinde - in ein gemeinsames leben "sperren" sie kämen um vielfaches beser aus, gingen um vielfaches respektabler um miteinander...

ich finde das echt traurig. manchmal geht das so weit, dass ich mich frage: was stimmt in meiner beziehung nicht? wir lieben und UND respektieren uns. auch wenn ich mich bei meinen eltern umsehe - es ist schrecklich. gottseidank kenne ich in meinem direkten umfeld neben meiner auch weitere drei beziehungen in denen auch nach jahren noch respekt herrscht und menschen so miteinander umgehen das man die liebe spürt. andererseits brauche ich mich nicht wundern - ich bin in einem psychotherapieforum unterwegs und da gibt es eben die wunden und scherben und kriegsschauplätzte zu durchleuchten...

nur - mein empfinden ist - dass liebe fehlt. oder vielleicht das richtige verständnis von liebe. ich habe fast den eindruck, in den meisten dieser kriegsschauplätzen wird liebe mit forderung verwechselt. es wird viel zu sehr auf das geben und nehmen bestanden und dass die rechnung unten stimmt, als das sein und sein lassen wahr zu nehmen. himmel - man liebt doch einen menschen und nicht eine ideologie. menschen sind fehlerhaft, sie sind was sie sind. ich glaube, das größte verbrchen der leibe ist, den emnschen den man liebt "er´ziehen" zu wollen. denn das bedeutet, man liebt ihn nicht wie er ist sondern muss ihn zu jemanden machen den man auf dauer lieben kann. und jeder mensch der merkt das er erzogen wird - somit erkennt das man ihn erst mal zu etwas formen möchte was man auf dauer lieben kann - widersetzt sich. und schon herrscht krieg.

ich kann nicht mal sagen, man muss er für sich innerlich perfekt sein, um lieben zu können oder respektierte partnerschaften zu haben, weil ich weiß wie es in mir aussieht, weiß wie es meinem freund geht und auch weiß dass die angesprochenen menschen in partnerschaften ihre inneren kämpfe auszutragen haben... ich weis bis zu diesem zeitpunkt nicht, warum manche beziehungen wie schlachtfelder aussehen, und andere wie das gemeinsame leben zweier sich liebender menschen. offenbar ist das eine wie das andere "normal". ich würde gerne das begreifen, was anders von meinem erleben ist - weil es ja auch meine eltern gelebt haben - aber es gelingt mir nicht. ich habe dann eher das gefühl "kriegstourismus" zu begehen - ohne wahr haben zu wollen, dass man kriege nicht verhindern kann.

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Post Mon, 21.Mar.05, 15:49      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

Tja, liebe lilu...

Sein und sein lassen ... Das klingt alles sehr schön, das würden auch gern die meisten, nur wenn es denn nur so einfach wäre

Schau, es ist ja nicht so, dass ich meine Freundin weniger liebe, weil sie flirtet, Lärm macht und auf ihre Freiheiten pocht. Es ist nur so: Wir haben alle unsere eigene Geschichte und dadurch auch unsere eigene Wahrnehmung und Schmerzgrenze und wenn die Partnerin oder der Partner diese zu oft überschreitet, nützt es einfach nichts, um des lieben Friedens Willen den Märtyrer zu spielen

Mein Gott, wenn du wüßtest, wie oft ich das in der Kindheit gemacht hab'!!!Und wie oft es meine Mutter heute noch macht . Nur, dieses Märtyrertum, dieses Auslöschen eigener Wünsche für den geliebten Partner, lilu, wird sich irgendwann rächen. Dann nämlich, wenn der Druck zu groß wird und der Deckel herausspringt. Und dann wird es bitter...

Ich habe meine Mutter in meinen ganzen 26 Jahren ein einziges Mal (!) die Kontrolle verlieren sehen. Damals hat sie aber so getobt, wie es mein Vater nicht einmal während 10 seiner täglichen Anfälle zusammen geschafft hat...

Und danach hatte sie wieder ihre Schuldgefühle, Depressionen, Angstzustände usw

Mein Gott, ich will so nicht werden! Ich will nicht um mich schlagen wie mein Vater, aber ich will mich auch nicht unterwerfen wie meine Mutter. Weil es nicht gut tut. Weil man seine eigene Wünsche verleugnet und früher oder später seinen Partner mehr damit straft, als mit einem Wutausbruch, nach dem alles geklärt ist

Natürlich, mit meiner Freundin ist noch nicht alles erklärt, aber ich werde versuchen, es noch irgendwie zu regeln. Ich bin ohnehin jemand, der hohes Stehvermögen besitzt und ich sage Dir, ich wäre längst nicht mehr bei meiner Freundin, wenn die Liebe nicht so stark wäre. Ich habe Verletzungen ertragen, die mir außer mein Vater niemand zugefügt hat, aber ich habe meiner Freundin auch viel zu verdanken und allein die Hoffnung und die Erinnerung an diese Zeit erhalten meine Liebe am Leben

Hoffentlich noch länger
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Post Mon, 21.Mar.05, 19:26      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

hallo!

fountain01, im gewissen sinne sprichst du mir aus der seele, so wie therpie ja? aber woher das geld nehmen? weiters ich habe meine freundin doch nich psychisch verletzt! Wenn ich zu einen psycholgen gehe werden mich alle als verrückt betrachten!

So jetzt sag ich dir mal was, ich habe in den letzten 2 jahren oder länger genauso gedacht! Aberdas war mein größter fehler, ich habe meine freundin geschlagen und psychisch verletzt und sie hat nie gesagt oder mich spüren lassen das dem so ist! somit war meine welt ja in ordnung, dann kam alkohol und regelmäßige ausraster, aber meine antworten auf fragen warum ich das mache war immer So Bin ich eben -friss oder stirb!

Dann kam der tag an dem ich plötzlich allein war, ich kam von der arbeit heim und sie pakte ihre sachen...und ging.

und dann habe ich angefangen zu überlegen, und kam zu den schluss, ich muss was unternehmen, sonst bin ich bald im knast oder sonst wo. es gibt genug psychologen die alle kassen nehmen, ich suche gerade nach einem! aus angst in meinen inneren machte ich mut, um agressionen abzubaue gehe ich jeden tag spazieren und denke nach - über mich! was kann ich an mir ändern damit ich nie wieder so weit sinke!?
1. Therapie(denn allein schaffe ich das nicht mehr)
2. meine einstellung zu mir(weniger bis garkeinen alkohol, über probleme sprechen)
3.Leute kennenlernen denen es genauso geht, evtl treffen und wieder viel reden, erfahrungen austauschen.

Ich bitte dich lass es bei dir nicht so weit kommen! Hilf dir indem du hilfe annimmst!

Wink
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Post Mon, 21.Mar.05, 23:19      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

ich habe auch lange zeit gebraucht, die stimmen in meinem kopf los zu werden - die einem im laufe der zeit eingepflanzt werden. wer psychologen aufsucht wäre krank, hätte eine schraube locker oder sonst etwas... ich fand wirtschaftliche und zeitliche ausreden. aber das ist selbstbetrug. in wirklichkeit ist es angst. selbstbetrug.

ich gehe derzeit in therapie und bis jetzt hat noch keiner der davon erfahren hat etwas negatives gesagt. im gegenteil. plötzlich erfährt man wer noch aller war - oder wer gehen will aber den mut noch nicht hat. die die schon waren kennen dieselben ausreden - und die die sich noch nicht trauen benutzen diese ausreden aktuell....

ich denke, einer der wichtigsten schritte für die eigene unabhängigkeit und verantwortung ist - sich hilfe zu holen. wer es schafft, sich gegen all diese angeblichen gründe - gegen die eigene angst vor bloßstellung - durchzusetzen, hat den wesentlichsten schritt überhaupt geschafft. und ich kann dir auch etwas verraten: der einzige mensch der deine therapie am meisten heruntermacht, dich am meisten dafür krank hält bist du selber. du selber - dein falsches selbst - dein ego - nenn es wie du willst - das ist dagegen, das ist dein feind, weil es um sein überleben kämpft. die aufgabe dieses falschen selbst und des egos ist, dich vor deinem wahren selbst zu schützen. es verhindert deine freiheit und kreativität. und es hat wirklich enorm viele und gute ausreden parat.

bei mir hat letztlich die innerste stimme geschafft sich gehör zu verschaffen - natürlich waren alle bewußten bedenken und ausreden da, aber ich habe eine pahse lang meiner innersten stimme mehr geglaubt - lange genug bis ich bei der therapie saß. und nun wird diese innere stimme gestärkt. das ist nicht einfach, glaub mir. und vielleicht wehrt man sich deswegen so sehr. aber ich spüre, das dies der einzige weg ist, frei zu werden.
finde ich gut das du deinen vater offen und direkt hassen - oder verurteilen kannst. ich kann das noch nicht. ich kann es nur bei "ersatzmenschen". gewisse typen in büchern oder filmen erinnern mich an meinen dad und die hasse ich, über die kann ich schimpfen. ich weiß dass ich damit direkt meinen vater meine. aber wenn ich an meinen vater direkt denke oder ihm gegenüberstehe - dann habe ich keinen gedanken und kein gefühl. total dicht gemacht. als wäre ich unsichtbar. vielleicht ist das auch der unterscheid wie männer und frauen damit umgehen. und ich merke - das ich dieses "dicht machen" auch bei anderen menschen habe - wenn mich irgend ein detail daran erinnert.
total komisch. ich schalte zb. innerlich total ab, wenn ich ein kinderzimmer betrete. und diese ganzen hemmungen will ich los werden. diese erbe will ich nicht.

ich mache diese therapie in erster linie für mich. aber auch weil ich angst habe, eines tages mir wertvolle beziehungen zu zerstören. ich könnte nie kinder bekommen so lange ich so drauf bin. ich habe einen horror davor, das schicksal meiner eltern - egal wesen der beiden - in irgend einer art weiterzuführen und es anderen menschen und eventuellen kindern zu vermachen.

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Post Tue, 22.Mar.05, 11:10      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

Quote:
Gewalt zwischen zwei Erwachsenen und zwischen Erwachsenen und Kindern ist nicht gleichzustellen! Ich sage nicht, dass Schütteln in Ordnung ist, ich sage nicht, dass ich in dieser Hinsicht nicht arbeiten muß, ABER: Es ist ein Unterschied, ob ich heute meine Freundin anschreie, oder meine ein oder zweijährige Tochter. Meine Freundin kann nämlich nicht nur zurückschreien, sondern sie kann auch meinen Wutausbruch verhindern, indem sie nämlich ihr Verhalten ändert! Und wenn es ihr nicht paßt und sie andauernd auf ihre "Freiheit" pocht, dann kann sie mich ja verlassen! Soll sie einen anderen holen


Was hat das für einen Sinn, sich gegenseitig anzuschreien?
Angeschrien zu werden bringt weder dem Kind noch dem Erwachsenen etwas.

Entweder sie macht das, was du willst oder sie kann gehen, das ist Erpressung.

Würdest du deine Freundin auch vor deiner Tochter anschreien und schütteln?
Hast du deine Freudin schon einmal außerhalb deinen privaten vier Wänden gschüttelt oder angeschrien?
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Post Tue, 22.Mar.05, 15:43      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

@floating girl:

>Was hat das für einen Sinn, sich gegenseitig anzuschreien?
>Angeschrien zu werden bringt weder dem Kind noch dem Erwachsenen >etwas

Es stand nicht zur Debatte, ob es was bringt (Die Antwort darauf lautet "Nein", ich wollte nur auf den Unterschied zwischen Kind und Erwachsenem hinweisen (Ein Erwachsener hat nämlich, im Gegensatz zu einem Kind, die Freiheit zu gehen). Insofern ist mein Verhalten, abgesehen davon, dass ich nicht geschlagen habe, mit dem meines Vaters nicht zu vergleichen

>Entweder sie macht das, was du willst oder sie kann gehen, das ist >Erpressung

Nein, aber wenn nur ich mich bemühe und sie nicht, wird die Beziehung nicht glücken

>Würdest du deine Freundin auch vor deiner Tochter anschreien und >schütteln?
>Hast du deine Freudin schon einmal außerhalb deinen privaten vier >Wänden gschüttelt oder angeschrien?

Beides Mal "Nein". Ich will sie übrigens gar nicht mehr schütteln!

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Post Tue, 22.Mar.05, 15:46      Re: @fountain01 - Schuldfrage bei Gewaltanwendung Reply with quoteBack to top

Noch eine Frage hier an alle: Es ist immer von Therapie die Rede, aber hat denn niemand eine Möglichkeit, zumindest eine Alternativvariante, mein Problem auch ohne Therapie in den Griff zu bekommen? Ich habe fast den Eindruck, ich MUSS eine Therapie machen, sonst werd' ich mein Leben lang unberechenbar und aggressiv bleiben (Obwohl man meine Wutausbrüche, gemessen an meinem zeitweiligen Leidensdruck an einer Hand abzählen kann) Ich kontrolliere mich, wo es geht

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