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möhrchen
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Post Tue, 16.Nov.04, 20:26      Re: Kinder von Alkoholabhängigen Reply with quoteBack to top

Hallo Anna-Lena


Mh....Ja da hast du schon recht was du sagst...nur ich weiß im moment nicht wirklich wo ich nach netten menschen suchen soll.
Also bei mir in der schule denke ich bei keinem das die eltern haben die auch saufen.
Mh...Jugendhaus wüsste ich jetzt nicht so direkt, ich kenn zwar sowas bei mir in der nähe aber die leute da sind nicht so die leute mit denen ich mich verstehen würde (ist jetzt was doof ausgedrückt, naja, vieleicht weißt du ja was ich damit sagen will)

Mh...mit dem sorgentelefon ist auch so ne sache, dann soll ich ja mit irgendwem wildfremden reden...da würde ich dann doch eher mit meiner internetbekanntschaft reden. (ich kenne die personen ja in beiden fällen nicht wirklich)

Also für die Schule kann ich schon zu hause lernen(wenn da nicht dieses "kein bock" wäre), ich hab ja auch eigentlich keine angst vor zu hause, weil mein vater mich ja eigentlich auch in ruhe lässt.
wenn ich aber irgendwelche probleme in der schule hab kann ich auch super mit meiner mutter lernen, das ist also kein problem.

Mh....ich laber dich dich hier die ganze zeit mit meinen problemchen voll Embarassed , dabei hast du bestimmt auch eigene (nicht böse gemeint)

lg möhrchen
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Anker
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Post Tue, 16.Nov.04, 21:53      Alkohol.... Reply with quoteBack to top

Hi....

Ich bin 19 Jahre alt und habe ein ziemliches Problem:

Meine Mutter ist so lange ich denken kann alksüchtig und momentan wächst mir die ganze Sache einfach über den Kopf..... ich hab gerade zu studieren begonnen und bin mitten drin mein Leben neu zu ordnen... Rolling Eyes

Es tut einfach so weh, wenn man von seiner eigenen Mutter als intrigantes Miststück, Luder, Schlampe,... bezeichnet wird (achja, mein Freund ist ein unfähiger Schlappschwanz)
Klar, sie meint es nicht ernst, sie sagt es unter Alk Einfluss, aber es verletzt mich trotzdem... Sad

In unserer Familie ist das ein Tabuthema... ich bin die einzige die versucht darüber zu reden, mein Vater, meine älteren Geschwister, alle tun so als wäre nichts..... und ich darf alles ausbaden....

Andere in meinem Alter gehen weg oder so, ich hock meist zu Hause, weil ich Alkohol und Zigaretten zu meinem Hassobjekt gemacht habe....

Klar, ich könnte ausziehen, aber auch schwer, einerseits bei der Drohung: "Wenn du gehst, dann bring ich mich um" andererseits finanziell....

Ich versuche immer wieder mit ihr darüber zu reden, aber wie es so ist, nur dann, wenn sie betrunken ist..... aber dann kann sich sich am nächsten Tag nicht mehr erinnern was war.... wenn sie nüchtern ist, dann möchte ich das Thema nicht anschneiden!

Sie leidet unter anderem auch an starken Depressionen und nimmt deshalb Seroxat... (ihr Herz ist wegen den häufigen Angstzuständen bereits leicht geschädigt) Ihr Arzt hat ihr zu einer Therapie geraten, aber sie will nicht!

Was soll ich nur tun? Wie gehe ich das am besten an?

Lg
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Balu
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Post Wed, 17.Nov.04, 0:43      Re: Alkohol.... Reply with quoteBack to top

du darfst dir die beschimpfungen nicht zu herzen nehmen .. da spricht der alkohol aus ihr .ist sicher leicheter gesagt als getan...

versuch mal mit ihr zu reden wenn sie nüchtern ist ..
helfen aber wirst du ihr nicht können denn deine mutter ist krank.
die tabletten auch noch dazu machen es noch schlimmer.

helfen tut da nur mehr eine langzeit behandlung aber das muss sie wollen das kann man nicht erzwingen.

was du tun könntest sie mit ihrem verhalten im suff zu konfrontieren wenn sie nüchtern ist . nimm sie auf band auf was sie in dem zustand so von sich gibt und wie sie mit dir redet vielleicht geht ihr da ein knopf auf.

im suff darüber zu reden bringt nichts und ist(kann) sogar gefährlich (sein) das würd ich lassen ... damit tust du dir nur selber weh sie selbst weis es eh nicht mehr am nächsten tag .
geh ihr aus dem weg wenn sie besoffen ist is besser

wenn alles nichts bringt dann tu den schritt und zieh aus sonst machst dich selbst so fertig das du selber krank werden kannst ...is auch leichter gesagt als getan aber auf lange sicht ist es für dich sicher besser .

und genau solche post sind der grund warum ich die einteilung von alkohol ins leichte drogen forum aufs schärfste verurteile .

_________________
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Post Wed, 17.Nov.04, 9:35      Re: Alkohol.... Reply with quoteBack to top

Balu wrote:
du darfst dir die beschimpfungen nicht zu herzen nehmen .. da spricht der alkohol aus ihr .ist sicher leicheter gesagt als getan....


Genau das is das Problem, klar ich weiß, der, der da spricht ist nicht sie..... sie ist ja im Prinzip kein schlechter Mensch..... Aber wenn man das so oft hört..... dann geht das so rein...... da wird man mit der Zeit Gefühlsmäßig total abgestumpft.....

Quote:

versuch mal mit ihr zu reden wenn sie nüchtern ist ..
helfen aber wirst du ihr nicht können denn deine mutter ist krank.
die tabletten auch noch dazu machen es noch schlimmer.


Wenn sie nüchtern ist, dann will ich gar nicht daran denken, was sie mir alles antut, dann will ich die Zeit nützn, es verdrängen, hoffen, dass sie vielleicht doch aufhört! Man muss dazu sagen, sie hat bei der Geburt ihres ersten Enkels von meiner großen Schwester 2 Jahre aus eigenem Willen komplett aufgehört, aber irgendwas war da letztes Jahr, was sie wieder aus der Bahn geworfen hat Sad


Quote:

helfen tut da nur mehr eine langzeit behandlung aber das muss sie wollen das kann man nicht erzwingen.

was du tun könntest sie mit ihrem verhalten im suff zu konfrontieren wenn sie nüchtern ist . nimm sie auf band auf was sie in dem zustand so von sich gibt und wie sie mit dir redet vielleicht geht ihr da ein knopf auf.

im suff darüber zu reden bringt nichts und ist(kann) sogar gefährlich (sein) das würd ich lassen ... damit tust du dir nur selber weh sie selbst weis es eh nicht mehr am nächsten tag .
geh ihr aus dem weg wenn sie besoffen ist is besser


Naja, aber sie realisiert ja nicht einmal dass sie ein Problem hat, wie bring ich sie nur dazu, dass sie das begreift?? Ja, die Idee mim aufnehmen hatte ich auch schon! Wollte ich sogar vor ein paar Tagen..... aber mein Vater hat gemeint nein, weil es ihr sonst zu weh tun würd, wenn sie so hart erfährt was sie uns alles antut (hahaha)
ja..... das mit dem gefährlich weiß ich....... ist nicht lustig wenn man dann dauernd aufpassen muss dass sie keinen blödsinn macht...... letztens wollt sie mim Auto wegfahren, weil sie ja glaubt, sie sei nüchtern..... da hab ich dann halt alle Schlüssel eingesammelt und die versteckt.....

Quote:

wenn alles nichts bringt dann tu den schritt und zieh aus sonst machst dich selbst so fertig das du selber krank werden kannst ...is auch leichter gesagt als getan aber auf lange sicht ist es für dich sicher besser .


Ausziehen ist so ne Sache......... ich hab panische Angst vor dem alleinsein...... wenn ich mal allein bin, dann muss ich 100mal schaun ob zugesperrt ist und hab dauernd das Gefühl dass jemand hinter mir steht (sie Post im entsprechenden Forum unter Angst!!!) Also wäre die Möglichkeit nur in einer WG oder mit meinem Freund..... und finanziell glaub ich auch ned dass ich das schon pack.....
dass es besser ist, glaub ich dir aufs Wort!
Und ich versuch genau jetzt Hilfe zu finden, weil ich merk, dass mir die Sache insofern über den Kopf wächst, dass ich bereits Probleme bekomm.... Neutral

Quote:

und genau solche post sind der grund warum ich die einteilung von alkohol ins leichte drogen forum aufs schärfste verurteile


Da bin ich deiner Meinung, auch Alkohol, kanne einem das Leben zerstören!!!!!


Lg und danke!
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Balu
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Post Wed, 17.Nov.04, 17:20      Re: Kinder von Alkoholabhängigen Reply with quoteBack to top

ich möchte eigentlich mehr dir helfen als deiner mutter .
denn ich hab ähnliches schon oft miterlebt oder mitbekommen das ein einziger alkoholkranker sein ganzes umfeld zerstört .

auch das mit dem gefährlich war mehr auf dich bezogen ...
denn ein alkoholiker wird leicht agresiv im rausch ...schimpfen ist da die erste stufe ..weiter gehts mit schlägen ... und das kann böse enden für dich.

du darfst dich nicht in ihre abhängichkeit mit reinziehn lassen das zerstört den stärksten menschen.
und im nüchternen zustand is es die einzige sinnvolle gelegenheit es anzusprechen .. da darfst du es auch nicht verdrängen und warten bis sie wieder besoffen ist .

viele menschen gestehn sich ihre sucht nicht ein besonders beim alkohol weils ja jeder tut weils legal is da kanns doch nciht schlimm sein .
die meisten gestehn sichs nicht mal ein wenns eh schon zu spät ist.

deine mutter nicht zu belasten wenn sie nüchtern ist ,sprich sie mit ihrer sucht zu konfrontieren,ist nur ein aufschieben des problems und hilft keinem.

wie steht dein vater dazu ... nimmt er es als sucht wahr oder verdrängt er es auch ?

geht deine mutter hi und da mal zu einem arzt? (egal welcher richtung)
wenn ja dann rede mal mit dem arzt das er deine mutter darauf aufmerksam macht . vielleicht hilft das ...

wenn sie sich die sucht einmal eingesteht is der erste und schwerste schritt einmal getan . wenn du es aber nicht schaffen solltest is ein aus dem weg gehn oder ausziehn (wer weis wie es dir geldmäsig in 1-2 jahren geht) die einzige möglichkeit dich selbst zu schützen.

das ist kein instichlassen und brauchst auch keine schuldgefühle jedweder art zu haben denn du rettest dich damit selbst.
sonst wird nicht nur das leben deiner mutter zerstört sondern auch deins .

ich weis das alles ist schwer und du bist auch noch recht jung aber gerade dashalb solltest du versuchen irgendwie abstand zu gewinnen.

wenn dein vater die sucht nicht wahrnimmt dann rede mit ihm ...mach ihm klar das es so nicht weiter gehn kann und er dir helfen soll .

aber wie gesagt wenn sich in absehbarer zeit überhaupt nichts tut dann bleibt dir nur die flucht sprich ausziehn.l
du zerbrichst darann glaub mir ich hab das bei einigen freundinnen mit bekommen ... die saufen jetzt selber : / auch wenn du dir das jetzt nicht vorstelln kannst das du zum trinken anfangst.
is wie bei misshandelten kindern (mit schlägen mein ich) ...
die schlagen dann später auch zu auf ihr eigenes kind

ein teufelskreis

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Post Wed, 17.Nov.04, 17:31      Re: Kinder von Alkoholabhängigen Reply with quoteBack to top

no was

du hast geschrieben :
"Genau das is das Problem, klar ich weiß, der, der da spricht ist nicht sie..... sie ist ja im Prinzip kein schlechter Mensch..... Aber wenn man das so oft hört..... dann geht das so rein...... da wird man mit der Zeit Gefühlsmäßig total abgestumpft..... "

das glaubst du nur das du abstumpfst ..irgendwann glaubst du es auch .. das is das schlimme..
hab ich selbst mit zu kämpfen allerdings war da kein alkohol dabei.
überhaupt keine drogen bei meinen eltern muste mir aber ähnliche dinge anhören und das schon sehr früh ..da war ich halb so alt wie du und jünger ...ging das schon los .

war bei mir glaub ich der grundstein meiner drogenlaufbahn : (

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Post Thu, 18.Nov.04, 0:23      Re: Kinder von Alkoholabhängigen Reply with quoteBack to top

Meine Mutter wird max gegen sich selbst aggressiv, sie hat mich noch nie geschlagen..... wohl ein einziger pos Punk an der Sache!

Und das mit dem Nüchter Ansprechen ist eben so eine Sache..... würde man ihr ein Video mit ihrem Verhalten im Rausch vorspielen, so würde ihr entweder "der Knopf aufgehn" oder sie würde es psychisch einfach ned packn.... und danach total abkapseln! Sie versteht nicht, dass wir als Familie nicht gegen sie als Person, sondern gegen die Sucht sind!!!!

Mein Vater weiß von der Sucht, versucht sie aber aktiv zu verdrängen.... geht ihr aus dem Weg wenn er was merkt! Meist ist es so, dass sie zu streiten beginnen und ich irgendwann eingreifel..... es schlichte..... weil mir mein Vater leid tut und ich ihnen doch helfen möchte! Aber er selbst hat das Thema nie angesprochen!

Und ja, meine Mutter geht zum Arzt, lässt sich ja Antodepressiva,... verschreiben und dieser rät ihr auch zu einer Therapie (allerdings ned wegen Sucht, das weiß er ned) Aber den Weg über einen "Fremden" zu gehen halte ich eher für falsch....

Ja, wenn sie sich die Sucht eingesteht ist der größte Schritt in Richtung Therapie bzw bessere Zukunt getan!

Und Ausziehn..... ja..... wollt ich ja eigentlich, aber wie gesagt, wenn ich viel allein bin leide ich öfters unter Angstzuständen..... und das macht es mir schwer.... Mein Freund hat schon gemeint, dass ich deswegen vielleicht selbst eine Therapie in Erwägung ziehn sollte, aber ich weiß nicht... ich hoffe das legt sich, wenn mein Leben wieder in den Fugen ist!

Und eins weiß ich, ich würde nie trinken.... nie..... ich hasse Alkohol so sehr..... oh Gott, mich würgts ja schon bei Sekt.... nichteinmal anstoßen kann ich mit Leuten!!! Meine ganzen sozialen Kontakte gehen den Bach runter, weil ich nicht zuschaun kann, wie sich jemand betrinkt......

Vielleicht sollt ich dazusagen: Ansich komme ich aus einer eher gut situierten Familie..... Haus, 2 Autos,.... Aber wie es häufiger vorkommt stecken meine Eltern in der Schuldenfalle...... das bekomme ich auch noch mit......

Und meine Mutter trinkt länger als ich denken kann..... also hab ich das alles auch schon sehr früh mitbekommen!!

Das Leben hat mich zu einem für die Außenwelt äußerst starken und selbstbewussten Menschen gemacht...... das bin ich aber überhaupt nicht..... eher das Gegenteil...... bin das totale Sensibelchen und in letzter Zeit bricht die äußere Fasade total auseinander Sad

lg
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Anna-Lena
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Post Thu, 18.Nov.04, 17:46      Re: Kinder von Alkoholabhängigen Reply with quoteBack to top

Hallo Möhrchen Smile ,
wollt mich mal wieder melden, wie gehts Dir denn?
Sicher hast Du recht das ich auch Probleme habe, aber ich bin doch froh, das ich nicht mehr von Eltern abhängig bin und mein eigenes, wenn auch nicht ganz einfaches Leben lebe.
Aber ich glaube Alle haben so mehr oder weniger Probleme, besonders reinschlagen tuts nur dann, wenn mensch sich noch nicht so gut wehren kann, und deshalb häufig auch später noch Probleme hat, die aus einer schlimmen Kindheit resultieren.
Was magst Du denn in den Leuten im Jugendhaus nicht, zuviel Drogen, zu ausgrenzend, zu Punkig, zu politisch? ...?? Häufig sind sie auch von zu Hause geflüchtet.

wünsch Dir alles Liebe

Anna-Lena Wink
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möhrchen
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Post Thu, 18.Nov.04, 21:35      Re: Kinder von Alkoholabhängigen Reply with quoteBack to top

Hi

Mir geht's eigentlich ganz gut.und dir?

Die Leute in dem Jugendhaus sind irgendwie, mh....wie soll ich sagen, sind halt so assitypen, die so auf toll tun und als wären sie die tollsten und besten und zu anderen die nich so sind sind sie total doof.
Kann sein das es da auch noch andere gibt, aber ich find das dann allgemein nich so toll wenn da halt so viele idioten rumlaufen. und irgendwi komm ich mir auhc doof dabei vor dann da rumzulaufen, wenn ich ja gar keinen wirklich kenne...
Mh....aber irgendwie muss ich auch erst mal überlegen was ich wirklich will...ist jetzt ein bisschen doof ausgedrückt, naja, ich weiß es ja selbst nicht so recht, aber vielen dank für die vielen netten antworten...
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rosi
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Post Fri, 19.Nov.04, 13:38      mein vater ist alkoholiker Reply with quoteBack to top

Hallo alle!
bin neu hier, ich sehe keine andere möglichkeit mehr, als mich hier zu informieren, bzw mir vielleicht einen rat im umgang mit ihm zu holen.
mein papa war schon immer gefährdet, zu viel zu trinken, dann gabs immer monatelang nichts, und dann monatelang jeden tag mehr als einen doppler wein.....vor einem jahr ist meine mutter an krebs gestorben und unser haus ist so arg mit schulden belastet dass die gefahr besteht, dass die bank es versteigert. mein papa war immer ein unselbstständiger mensch, mama hat alles gemacht(sowohl haushalt als auch finanzielle angelegenheiten), jetzt benimmt er sich wie ein kleines, hilfloses kind. meine schwestern und ich versuchen unser bestes, doch vor einigen tagen hat er wieder angefangen zu "saufen". ich weiss icht was ich ihm noch sagen soll...einsehen dass er ein problem hat tut er natürlich auch nicht....könnt ihr mir vielleicht einen tipp geben? danke mal

lg rosi Laughing
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Nessa
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Post Fri, 19.Nov.04, 16:13      Re: mein vater ist alkoholiker Reply with quoteBack to top

Hallo Rosi,

wenn dein Vater nicht einsieht, dass er ein Problem mit dem Alkohol hat, dann wird er auch nicht bereit sein, etwas zu tun, um davon loszukommen. Ich fürchte, du kannst ihm im Moment nicht helfen. Dein Vater ist ein erwachsener Mensch und für sein Leben selbst verantwortlich. Wahrscheinlich muss er erst ganz unten landen, bevor er erkennt, dass er Hilfe braucht und diese auch annimmt.

Du und deine Schwester, ihr tut euer Bestes, aber ihr habt euer eigenes Leben und müsst auch an euch selbst denken. Wenn alles, was ihr bisher versucht habt, nichts gebracht hat, dann werden eure Bemühungen irgendwann über eure Kräfte gehen.

Liebe Grüße
Nessa
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Schnitte
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Post Fri, 19.Nov.04, 16:33      Re: mein vater ist alkoholiker Reply with quoteBack to top

Hallo Rosi,

dass euer Vater sein Problem nicht einsieht, erleichtert die ganze Sache natürlich nicht. Viele Angehörige wissen auch nicht, wie sie damit umgehen sollen. Sie helfen dann zwar, aber meistens falsch. Die beste Möglichkeit einem Alkoholkranken zu helfen ist, in dem man ihm nicht hilft. Hört sich verwirrend an, ich weiß und um das verständlicher zu machen, hier ein nettes Beispiel:

Die Partnerschaft mit einem Alkoholkranken ist vergleichbar mit einer Fahrt in einem lecken Boot. Angehörige versuchen ständig das eindringende Wasser auszuschöpfen um das Boot vor dem Untergang zu bewahren. Der Alkoholkranke aber schöpft nicht mit, sondern verstärkt (durch sein Trinken) das Leck sogar noch. Darum ist es allemal besser aus dem Boot auszusteigen und an das rettende Ufer zurückzuschwimmen und den Alkoholkranken im Boot allein zu lassen. Wenn plötzlich alle haltgebenden Helfer verschwunden sind und er sich allein gelassen fühlt, verstärkt das gewaltig seine Angst und erhöht seinen Leidensdruck. Denn dadurch spürt er den drohenden Untergang den niemand mehr aufhalten hilft. So erkennt er meistens sehr rasch, dass es so nicht mehr weitergehen kann.

Und diese Maßnahme kann nur effektiv sein, wenn alle Angehörige an einem Strang ziehen.

Liebe Grüße,
Schnitte
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eileen
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Post Tue, 07.Dec.04, 4:04      Re: Kinder von Alkoholabhängigen Reply with quoteBack to top

Hallo ihr alle,

meine Mutter ist auch Alkoholikerin. Ich hab noch nicht oft mit anderen Betroffenen gesprochen und bin erstaunt über die vielen Parallelen.
Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich ca. 8 war und ich habe danach bei meinem Vater gelebt, weil ich das so wollte. Ich bin mit ihm schon immer besser ausgekommen als mit meiner Mutter. Als ich 11 war ist mien Vater bei einem Unfall gestorben und ich habe danach bei meiner Mutter und ihrem Freund gelebt. Zu dieser Zeit hat sie auf jeden Fall schon getrunken, auch wenn mir das erst später wirklich klar wurde. Wann sie genau damit angefangen hat weiss ich leider nicht.
Das war eine schlimme Zeit für mich damals, weil sie nie für mich da war wenn ich sie gebraucht habe. Ich habe den Respekt vor ihr verlohren, und kann sie nicht mehr als Autoritätsperson sehen. Ihr Freund damals hat, soweit ich weiss, auch getrunken und sie dann verlassen, als sie eine Entziehungskur gemacht hat. Da war ich so ca 14. Sie hat es nicht lange durchgehalten und bald wieder mit dem Trinken angefangen. Die Trennung hat ihr sehr zugesetzt und sie hat sich immer bei mir ausgeweint wenn sie voll war. Ich musste immer die Mutter für sie spielen und vernünftig sein, dabei hätte ich so sehr eine "richtige" Mutter gebraucht.
Seitdem ist es mit ihrem Trinken nur schimmer geworden. Manchmal hatte sie Phasen in denen sie weniger getrunken hat, aber im grossen und ganzen wurde es immer mehr. Vor allem im letzten Jahr ist es nur noch schlimmer geworden. Ich habe Angst dass sie dadurch die Beziehung zu ihrem jetzigen Freund, den ich sehr gerne habe und der für mich so etwas wie ein Vater geworden ist, kaputt macht. Aber ich kann ihr nicht helfen, wenn sie es selber nicht will. Mit ihr darüber zu reden ist sinnlos. Sie tut als wäre nichts, antwortet garnicht oder fängt nur Streit an. Wenn sie betrunken ist kann man eh nicht mehr mit ihr reden. Und wenn sie nüchtern ist, dann bin ich so froh drum, dass ich nicht davon anfangen will... Ich hasse sie dafür dass sie trinkt und gleichzeitig liebe ich sie und will ihr helfen, schliesslich hab ich nur eine Mutter. Zu sehen wie sie sich selbst zerstört und nichts dagegen tun zu können ist furchtbar.
Ich bekomme das alles nicht mehr so unmittelbar mit, weil ich schon seit ein paar Jahren nicht mehr daheim wohne, aber immer wenn ich zu Besuch bin, halte ich es nur ein paar Tage aus und es quält mich total sie so zu sehen. Ich versuche auch nur zu einer daheim anzurufen, wenn ich weiss dass sie noch nichts getrunken hat. Ich würde am liebsten auflegen, wenn sie mich betrunken anruft, weil es dann keinen Sinn hat mir ihr über irgendetwas zu reden.
Ich habe auch eine Zeit gehabt in der ich zuviel und regelmässig getrunken habe, aber zum Glück konnte ich da aus eigener Kraft wieder raus. Jetzt passiert es mir vielleicht noch einmal im Jahr dass ich mich wirklich betrinke, ansonsten meide ich Alkohol.
Aber ich habe auch schreckliche Probleme mit dem Alleinsein. Ich habe immer Angst verlassen zu werden und stürze von einer Beziehung in die nächste. Ich halte es einfach nicht alleine aus. Obwohl ich da auch schon Fortschritte mache, durch die Therapie die ich seit eineinhalb Jahren mache. Immerhin habe ich festgestellt, dass ich auch Zeit nur für mich brauche und dann auch gerne mal alleine was mache. Aber ganz ohne Beziehung würde ich es (noch) nicht aushalten. Und da hab ich auch lieber eine schlechte als gar keine, leider. Ich war eine Zeit lang mit einem Alkoholiker zusammen, für den ich mich aufgeopfert habe und der mich nur ausgenutzt hat. Das war der totale Psychoterror. Aber sowas passiert mich nicht nochmal. Man kann einem Alkoholiker nicht helfen, wenn er selbst nichts ändern will. Sad but true.

Naja, vielleicht hilft das hier ja wenigstes den anderen Co-Abhängigen etwas weiter...

Danke fürs lesen
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Überlebende
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Post Tue, 28.Dec.04, 11:16      Re: Kinder von Alkoholabhängigen Reply with quoteBack to top

Hallo Eileen.

Ich fand deinen Beitrag sehr gut und ich konnte mich ein wenig darin erkennen.
Bei mir waren ja beide Alkoholiker und sind auch beide daran gestorben.
Es tat mir wurchtbar weh, zu zuschauen, was sich meine Mutter dort antat.
Aber es stand nicht in meiner Macht ihr zu helfen. Auch der Rollentausch von Kind zu Mutter und umgekehrt, machte mich noch lange nicht zu einer Erwachsenen. Es ist jetzt 12 Jahre her, daß sie tot sind und ich habe viel an mir gearbeitet. Die Trauer über den Verlust ist geblieben. Ich habe aufgehört mich schuldig zu fühlen und das war mein größter Erfolg. Eines bin ich mir schuldig und das ist, auf mich zu achten und gut mit mir umzugehen.
Ich wünsche dir das Gleiche und viel Kraft.
Andrea
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Post Tue, 28.Dec.04, 20:44      Re: Kinder von Alkoholabhängigen Reply with quoteBack to top

[quote="angelofthedark"]mein vater ist auch alkoholiker. er ist zwar momentan clean, aber die angst das er wieder anfängt ist immer da. vor allem da er wenn er betrunken war dinge getan hat die ein vater mit seiner tochter nicht machen sollte.
meine eltern sind seit 7 jahren getrennt, aber noch verheiratet und leben ncoh im gleichen haus.
mich hat die situation immer sehr belastet. ich merke auch immer das ich starke verlusängste und berührungsängste habe. ich denke das so etwas einen einfach stark beeinflusst und man muss lernen damit umzugehen.
ich hasse meinen vater für seine alkoholabhängigkeit aber andereseits ist er mein vater und ich denke immer, dass ich ihm ja helfen muss. bloß wie??[/quote]

Hi! Ich denke, du musst ihm gar nicht helfen, dass ist nicht deine aufgabe! - mein vater ist auch alkoholiker, ich habs auch erst so mit 13 mitbekommen, dank einer therapie fühle ich mich nicht mehr verantwortlich für das, was er tut, bzw. habe ich erkannt, dass er sich eben nur selbst helfen kann. (und das ich besser mit _meinem_ leben klarkommen Wink
Lg
E.
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