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Idefix12
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Post Sat, 09.Oct.04, 12:23      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

87515 wrote:
Hallo zusammen,

hab noch was verschwiegen Wink Wurde vor ein paar Tagen ins Krankenhaus eingeliefert mit Taubheitserscheinungen und Kribbeln Beide Füße bis Knie, beide Hände bis Ellbogen, Kribbeln auf der Stirn, leichtes Fieber. Doch die sehr ausführlichen Untersuchungen ergaben nichts. Nach einem Tag war alles wieder weg, ohne Behandlung. Der Arzt meinte, vielleicht liegt’s am Stress. Question Ich hielt mich bis dahin fast für unbesiegbar Embarassed

Seitdem habe ich viel nachgedacht, erste Erkenntnisse hab ich dann hier im Forum geschrieben. Die sind mir vorher nie so richtig bewusst geworden, oder wurden verdrängt, wer weiss?

@Daze
Quote:
Könnte es sein, dass ihr zwei außer im beruflichen Bereich auch sonst nicht ganz glücklich seid? Bei mir ist es so...

Du hast eigentlich recht. Da ich bisher immer meine Frau für die labilere Seele gehalten haben, habe ich ihr von meinen Problemen nichts erzählt, um sie nicht noch mehr zu belasten. Sie hat mit ihrer Verwandschaft Rolling Eyes schon genug Probleme.

Ich glaub ich bin soweit, dass ich mir einen Therapeuten suche.

Weiß jemand, wie das in Deutschland läuft? Erst Hausarzt? gesetzliche KK?


Kann es denn nicht sein, dass du Probleme zu Hause hast oder dass du mit deine Existens Ängste hast? Ich könnte eher sagen, dass du dich drückst, weil du
a) unzufrieden mit deinem Job bist
b) dir die Arbeit nicht zutraust
c) wie gesagt Probleme an der Arbeit oder zu Hause hast
d) Existens Ängste oder du weißt nicht wie du mit der Arbeit anfangen sollst.

Könnte weiter machen. Ich möchte aber nicht so viel in diese Fragen rumpolen, weil ich kein Facharzt bin. Würde aber gerne von dir wissen, was dich im moment so quält. Ich meine an der Arbeit und zu Hause.
Es lohnt sich nicht nur nach eine Problem Syntom zu fragen, sondern nach deine wirkliche Lebens Probleme. Ich habe das Gefühl, dass ihr was verdrengen wollt.

Liebe Grüße
Idefix12

_________________
Gruß

Idefix

*sleepy*
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Post Sat, 09.Oct.04, 14:19      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich habe das Gefühl, dass ihr was verdrängen wollt.


Das Gefühl habe ich auch. Es ist ein Symptom, soviel ist klar. Aber das rauszufinden ist in den seltensten Fällen selbst möglich glaub ich.
Was noch erschwerend dazu kommt, dass man über die Sache mit niemand reden kann oder sich nicht traut, weil einen da alle für bescheuert halten.

Noch dazu bekomme ich keinen Therapie-Termin wegen dieser doofen Arbeiterei. Die Termine nach 17:00 sind total überbelegt.

Bei mir ist das denk ich die Angst, überhaupt mit der Arbeit anzufangen, weil ich genau weiss dass ich es nicht kann und es mir nicht liegt. Und wenn ich nicht damit anfange kann ich auch nicht durch Misserfolge enttäuscht werden.
Hört sich das nach einer Ursache an auf die man aufsetzen könnte?

Ist hier eigentlich jemand in Therapie wegen diesem Problem oder hat´s mal in ner Sitzung angesprochen?
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Idefix12
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Post Sat, 09.Oct.04, 21:36      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

Hi du,

ich weiß nicht, das ist echt schwer darüber was zu schreiben, weil du mir die Fragen nicht beantwortet hast und immer noch im heißen Brei rumrührst. Ich kann dir nur was sagen, wenn du mir die Fragen, die ich dir gestellt hatte oben, auch beantwortest.

Ich kann da nicht sagen, ob das ein Syntom ist oder ob das nur so ein Hang over situation ist. Weiß wirklich nicht wie ich dir helfen soll.

Liebe Grüße
Idefix12

_________________
Gruß

Idefix

*sleepy*
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Odo
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Post Sun, 10.Oct.04, 16:58      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

Ich habe mir am Wochenende viel Gedanken zu unserem Problem gemacht.

Was mich persönlich angeht glaube ich nicht das es einfach nur Faulheit ist. Sicher bin ich nicht einer der Fleißigsten, da gibt es ganz andere in meiner Firma. Aber bisher, seit 4 ½ Jahren bin ich nun schon da, habe ich meine Arbeit nach meinen Möglichkeiten ordentlich und relativ fleißig erledigt. Ok, mal ne viertel Stunde quatschen oder mal ne Auktion bei ebay die wärend der Arbeitszeit zuende geht, aber nicht so wie jetzt, stundenlang.
Was ich immer weider merke ist, andere Kollegen können die gleiche Arbeit schneller und auch besser als ich.
Ich glaube aber nicht das dies der Punkt ist, das habe ich schnell erkannt und auch meine Vorgesetzten und ich bekomme Aufgaben die meinen Fähigkeiten entsprechen. Damit konnte ich bisher gut leben und kann es auch jetzt.

Ein Punkt der mir in den bisherigen Postings aufgefallen ist, Unzufriedenheit im Leben und im Job. Zum Privatleben kann ich sagen, richtig unzufrieden bin ich nicht, aber es gab schon viel bessere Zeiten.

Im Job ist meine Unzufriedenheit in der letzten Zeit immer größer geworden. Einerseits finde ich unsere Chefs (es sind zwei) echt gut, sie sind sehr gerecht im Umgang mit den Mitarbeitern, auch sind sie sehr großzügig. Bisher gab es jedes Jahr eine Gewinnausschüttung für die Mitarbeiter. Das motiviert schon finde ich.
Was fehlt in der Firma ist Anerkennung für die geleistete Arbeit. Ich habe noch nie weder von einem der Chefs oder vom Abteilungsleiter eine positive Beurteilung meiner Arbeit bekommen. Aber wenn mal ein kleiner Fehler gemacht worden ist, dann bekommt man ihn mir den Worten aufgetischt, es funktioniert nichts. Auch die Kollegen die mit meiner Arbeit weiterarbeiten müssen geben keine positiven Rückmeldungen, immer hört man nur dann etwas wenn man Fehler gemacht hat. Das finde ich so demotivierend das ich oft keine Lust habe mich besonders anzustrengen um ordentliche Leistungen zu bringen weil nachher ja sowieso alles Sch**** ist.
Ob das der alleinige Grund für mein Verhalten zur Zeit ist kann ich überhaupt nicht sagen, auf jeden Fall aber spielt das mit hinein. Und ob ich in der Lage bin dies Problem per Selbstanalyse zu lösen weiß ich auch nicht. Ich weiß nur das es so nicht mehr so weitergehen kann.

Mi. habe ich ein neues Projekt begonnen und schon wieder fast 3 Tage verbummelt, nur so die einfachen Anfangs- und Routinearbeiten erledigt, aber am eigentlichen Problem habe ich noch nicht gearbeitet. In zwei Wochen muss ich aber fertig sein und ich sehe jetzt schon Zeitprobleme.
Ich habe keine Ahnung wie ich mich selbst motivieren kann.

Eine Idee, und das ist vielleicht was für uns alle, so eine Art Tagebuch zu führen und aufzuschreiben wie so mein Tagesablauf war. Dadurch bin ich dann gezwungen mir Gedanken zu machen wie viel Zeit genau es ist die ich vertrödele, und ich hoffe dadurch die Ursachen zum Problem zu erkennen. Ob das hilft? Keine Ahnung.
Eine eher technische „Übergangslösung“ wäre, den Rechner (Internet) einfach ausgeschaltet zu lassen. Mein eigentlicher Arbeitscomputer ist ein Unix-Rechner über den ich keinen Internetzugang habe. Aber ob das langfristig gesehen hilft weiß ich nicht. Ich denke immer mehr daran mir professionelle Hilfe zu suchen in Form einer Psychotherapie, aber so richtig bereit bin ich dazu noch nicht.

Viele Grüße, Odo
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Asgard
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Post Tue, 12.Oct.04, 8:35      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

Irgendwie kommen mir die Dinge die ihr so erzählt doch sehr bekannt vor.

nun ich bin von berufswegen Softwareentwickler was mir wirklich Spass macht, nur irgendwann ist ein Projekt vorbei und es kommt ein neues...
soweit so gut, allerdings habe ich seit drei Monaten das Problem, dass
1. das bestehende Projekt mit 31.10.04 vorbei ist und ich jetzt schon seit drei Wochen nur noch so tue als würde ich arbeiten.

2. kein neues Projekt ansteht, was doch eine gewisse Unsicherheit verbreitet, was dann passieren wird.

Nun könnte man natürlich einfach mal mit der Firmenleitung reden, werden sich manche denken.
Tja leider nicht in unserer Firma ca. 60% unserer 400 Mitarbeiter sind Therapie, ( Bournouts etc,...), und die Geschäftsführung weiß es von keinem Einzigen!
Der letzte der Versucht hat über ein Problem mit denen da oben zu reden, wurde am selben Tag noch gekündigt.
Mir ging es auch fast so, ich würde es einfach mal brutal als mobbing bezeichnen ( Urlaubsscheine verschwinden, der Pc geht aufeinmal nichtmehr, u.ä. ).

Naja ich schweife schon wieder ab, however ich mache meinen Job verdammt gerne und würde ihn nicht verlieren wollen, aber diese Untätigkeit macht mich fertig, ich hab jetzt sogar ein gewerbe eröffnet das ich ohne Wissen des Betriebs während meiner Arbeitszeit betreibe nur um mich überhaupt zu beschäftigen..

Villeicht hat hier ja jemand solch eine Erfahrung wie ich schonmal gemacht, wo einfach die Komunikation mit der Fa. nicht möglich ist, und kann mir da mal einen diskreten Tipp geben?

greetz
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Noraa
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Post Tue, 12.Oct.04, 9:03      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

@Odo:

die idee mit dem tagebuch ist vielleicht gar keine schlechte...
internet kann ich mir schlecht verbieten, da ich es recht oft zum arbeiten benötige. und dafür nutz ich es ebenso gerne, wie zum zeit verbummeln Embarassed
aber man könnte ja morgens und abends 5 minuten damit zu verbringen aufzuschreiben, was man an dem tag schaffen möchte (schön konkrete ziele setzen) und was man geschafft hat und was nicht und WARUM nicht...
vielleicht kann man sich so mehr motivieren, damit man abends eine positive billanz (und zwar für sich selbst!) ziehen kann...

ich versuch das jedenfalls mal Smile

vg, noraa
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Asgard
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Post Tue, 12.Oct.04, 10:00      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

Nun ich arbeite seit längerem mit einer
"ToDo-Liste"
d.h. am Abend schreib ich mir kurz zusammen, was ich am nächsten Tag alles machen muss/will...

hat sich recht gut bewährt, auch wenn's momentan einfach zuwenig zu tun gibt...
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anderer
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Post Tue, 12.Oct.04, 10:40      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

Hm, eine To-Do-Liste hilft bei mir nur im privaten Bereich. Auf Arbeit bezogen könnte ich garkeine schreiben weil ich nicht weiss was ich da reinschreiben soll. Weiss garnicht so genau was ich machen soll.

Quote:
Kann es denn nicht sein, dass du Probleme zu Hause hast oder dass du mit deine Existens Ängste hast? Ich könnte eher sagen, dass du dich drückst, weil du
a) unzufrieden mit deinem Job bist
b) dir die Arbeit nicht zutraust
c) wie gesagt Probleme an der Arbeit oder zu Hause hast
d) Existens Ängste oder du weißt nicht wie du mit der Arbeit anfangen sollst.


Dass ich nicht weiss wie ich damit anfangen soll triffts ziemlich gut. Hab keine Ahnung von dem Zeug, mich interessierts auch nicht. Aber ich brauch´s halt. Nehme mir immer vor, mich zu informieren, nachzuschlagen, auszuprobieren usw. aber das ist so mühselig und so viel, weiss garnicht wo ich anfangen soll. Ist eh unmöglich auf so kurze Zeit alles zu lernen, also brauch ich garnicht anfangen. Und wenn ich dann doch mal was zustande bringe ist es eh falsch oder funktioniert nicht richtig. Demotiviert halt.


Hab mir da jetzt auch mal sehr viele Gedanken dazu gemacht, wenn ich morgens denke: "Ich will nicht" dann habe ich mich gefragt: "Warum willst du nicht?". Die Antworten drauf sind, ich drücks mal ganz primitiv aus: "Ich will zu Hause bleiben!". Weil ich mich da wohl fühle, weil ich da allein bin. Weil da soviel zu tun ist. Weil ich den ganzen Tag putzen und aufräumen möchte damit die Wohnung perfekt ist. Weil ich da Nachmittags wenn ich müde bin ein paar Stunden schlafen kann.

Hört sich irgendwie dämlich an und ich erschrecke vor diesen Gedanken selber.
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Odo
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Post Tue, 12.Oct.04, 12:03      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

Ich habe mal zum Begriff Arbeitsstörung etwas gegoogelt und bin auf einige interessante Artikel gestoßen.
Herausgefunden zu unserem Problem habe ich folgendes:
Diese "Arbeitsstörung" ist ein immer häufiger anzutreffendes Probelm was verschiedene Ursachen hat. Überforderung aber auch Unterforderung der Arbeit, Unzufriedenheit im privaten Bereich bis hin zu Depressionen.
Was mich überrascht hat ist, Arbeitsverschleppung oder Aufgabenverschleppung (ein Begriff den ich oft gefunden habe beim googeln) ist auch eine Form von Arbeitssucht.
Quote:
Über die Hälfte der Mitglieder von AAS haben unter anderem oder ausschließlich Schwierigkeiten mit dem Aufschieben von Arbeit. Auch sie bezeichnen sich als Arbeitssüchtige, da viele Symptome der Arbeitssucht im klassischen Sinne auch auf sie zutreffen, bei vielen sogar zusätzlich bzw. alternierend mit "Aufschieben". Insofern ist es nur scheinbar ein Widerspruch, wenn sich ein AAS-Mitglied, das seine Arbeit aufschiebt, als arbeitssüchtig vorstellt: hinter seinem Aufschieben stehen Angst vor der Arbeit, der Anspruch, viel Arbeit in kurzer Zeit perfekt zu bewältigen. Es ist mit diesem Anspruch schon oft gescheitert und hat resigniert: die Frustration wird aufgeschoben, aber es bleibt das grundlegende Problem, überhöhte Ansprüche bezüglich Perfektion und Geschwindigkeit an sich selbst.

Ich kann da nur für mich sprechen, oft habe ich das Gefühl das mein Aufschieben der Arbeit bzw. das Surfen im Netz schon was Zwanghaftes / Suchthaftes hat. Ich weiß das es falsch ist, das ich etwas anderes tun sollte und ich in Schwierigkeiten komme wenn ich die Arbeit liegen lasse, aber tue es trotzdem.

Die Sache mit dem Tagebuch habe ich noch nicht angefangen. Eine To-Do-Liste meine ich damit auch nicht, sondern eine Auflistung der Arbeit und der Nichtarbeitszeit. Vielleicht auch die Gefühle und Gedanken die ich dabei hatte notieren. Ich glaube der Gedanke muß noch reifen bis ich das umsetze.

Zur Zeit jedenfalls klappt es ganz gut, gestern und heute (zur Zeit habe ich Mittagspause Very Happy ) habe ich gut durchgabarbeitet. Ich frage mich aber was wird wenn meine derzeitige Motivation wieder weniger wird?

So, Pause ist um,
Viele Grüße, Odo
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Post Tue, 12.Oct.04, 14:56      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

Also ich denke ToDo's funktionieren auch beruflich,
auch wenns nur Kleinigkeiten sind...es schafft einfach einen gewissen Rhytmus..
z.B. mache ich die täglich immer gleichen Dinge zu von mir selber festgelegten Zeiten...
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Dolores
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Post Sat, 30.Oct.04, 14:03      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr!
"Ich mache alles, nur nicht meine Arbeit".........Das kommt mir sehr bekannt vor. Das ist für mich mittlerweile zum echten Problem geworden. Schon in meiner Kindheit/Jugend habe ich alles, was unangenehm war, einfach aus meinen Gedanken verbannt. Hausaufgaben machen, für Klausuren lernen, Zimmer aufräumen etc. waren für mich eher Fremdwörter. Da ich aber in Stresssituationen, ein wahres "Organisationstalent" bin und nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen bin, habe ich es mit einigen Tricks trotzdem geschafft mich mehr oder weniger durch die Schulzeit zu mogeln. Allerdings immer kurz vor dem Abgrund und mit ´ner Ehrenrunde. Wink
Auch die Ausbildung musste ich um 1 Jahr verlängern, weil ich nicht gelernt habe und die eigentlich vorhandene Zeit dafür gut verplant hatte.
Mittlerweile hat sich alles so sehr gesteigert, dass ich spätere berufliche Prüfungen wegen der "Faulheit" nur knapp geschafft habe, meinen Haushalt kaum im Griff habe, sehr vergesslich bin, alles verschussel u. ä.
Vor kurzem habe ich nach 1/2jähriger Vorbereitungszeit (wo ich natürlich kaum gelernt habe) die Steuerberaterprüfung verrissen und nachdem ich einigen Stress mit meinem Chef hatte bin ich kaum noch in der Lage, konzentriert zu arbeiten. Es ist ebend alles andere wichtiger.
Es ist nicht so, dass ich von Grund auf faul bin, aber ich bringe momentan nicht mehr als 20 % meiner normalen Arbeitsleistung. Und das obwohl ich genau weiss, dass es mich meinen Job kosten kann. Ich weiss nicht mehr, wie ich dagegen ankomme. Auch meine Freunde verlieren so langsam die Geduld, da ich vieles vergesse.
Hat jemand Rat?
Liege Grüße
Dolores
(Die momentan im Büro sitzt, um in der Woche liegen gebliebene Arbeit aufzuarbeiten, aber lieber im Internet surft...... Wink )
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Charpa
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Post Mon, 15.Nov.04, 0:07      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

Ich habe das Problem ebenfalls. Schon seit Monaten. In den letzten
Wochen ist es besonders schlimm geworden, mir fällt es schwer,
abgesehen von den einfachsten Routinearbeiten, anstehende Arbeiten in
zum Ende zu bringen. Mir ist allerdings der Grund relativ klar. Ich
leide in der Arbeit (egal welcher) schon seit Jahren unter
Versagensangst und der ständigen Sorge irgendwas falsch zu machen.
Ich bin EDV-Administrator und seit einem Jahr habe ich die
Verantwortung für die EDV in unserer Abteilung, was die Sache nur
noch schlimmer gemacht hat (obwohl die Arbeit an sich stressfrei ist,
der Druck kommt fast ausschliesslich von mir selbst). Ich schiebe die
Dinge vor mich her, was mir mehr und mehr schlechtes Gewissen
bereitet, kann mich zunehmend schlechter konzentrieren. Vorletzte
Woche war ich schon drauf und dran zu kündigen, weil mir wegen all
dem die Arbeit und alles was damit zu tun hat, schon mehr als
vergällt ist.

Die letzten Tage waren wieder typisch. Bis Mitte der Woche soll ich
eine Arbeit erledigt haben (wollte das jetzt endlich am Wochenende
halbwegs fertig machen), und ich bin ständig um den Rechner
herumscharwenzelt, habe immer wieder um eine Stunde verschoben, mit
dem Ergebnis, daß ich heute _nichts_ gemacht habe. Da ich mich selbst
ständig nervös mache, kapiere ich nicht-trivialen Dinge nur sehr
schlecht. Die Motivation ist schon lange im Minus-Bereich.

Mal sehen wie das weiter geht.

C.

PS: Von den hier schreibenden EDV-Administratoren hat nicht zufällig
jemand schon mal eine Linux-Firewall mit IPsec konfiguriert, und ..
äh .. kann mir dabei etwas unter die Arme greifen (ich mein, wenn ihr
nichts arbeitet den ganzen Tag, vielleicht ist euch ja langweilig Wink ?
Presinla
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Post Mon, 10.Jan.05, 17:12      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

Hallo Leidensgenossen,

ich muss gestehen, dass das Aufschieben mein Leben im Griff hat. Ich habe sogar mein Studium abgebrochen, weil ich die die Diplomarbeit einfach nicht schreiben konnte. Das Aufschieben soll nach dem, was ich im Internet gefunden habe, ja unter Studenten besonders verbreitet sein, aber nach dem, was ich hier im Forum gelesen habe, könnte man meinen, dass auch EDV-Mitarbeiter besonders gefährdet sind. Ich bin selbst Software-Entwicklerin.

Selbsthhilfe …

- Es gibt Selbsthilfegruppen! Der Begriff „AAS“ ist hier schon einmal gefallen, aber ich glaube, ohne Erklärung: Die Selbshilfegruppen „Anonyme Arbeitssüchtige“ findet man im Internet unter www.arbeitssucht.de. Ich war selbst sehr überrascht, als ich mich dort in der Auflistung der Symptome wieder fand. Workahlics und Aufschiebern ist anscheinend viel gemeinsam, z.B. die Überbewertung der erbrachten Resultate für das Selbstwertgefühl.

- Das Buch „Schluss mit dem ewigen Aufschieben!“ von Hans-Werner Rückert finde ich sehr gut. Es ist keins von den vielen Zeitmanagement-Büchern sondern befasst sich mit den psychischen Ursachen, und es hilft, Lösungswege zu erarbeiten.

- Im Amerikanischen gibt es anscheinend mehr Forschung und Literatur zum Thema Aufschieben („procrastination“) als in Deutschland. Z.B. kommt bei Amazon folgendes Buch besonders gut weg: „The Now Habit“ von Neil A. Fiore (selbst noch nicht gelesen).
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Post Mon, 24.Jan.05, 14:10      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich hab diess Thema angeschnitten, ohne zu wissen, was mir eigentlich fehlt. Wollte mich mal wieder melden und bei all den Forumsteilnehmern für die Antworten bedanken.

Die Symptome sind immer noch die gleichen, doch weiß ich nun zumindest schon mal, was die Ursache ist. Einige Beiträge in diesem Thread gaben mir sehr hilfreiche Anhaltspunkte, aufgrund derer ich weiter suchen/nachlesen/überlegen konnte.

Ich bin nun der festen Überzeugung, dass es sich bei mir und Arbeitssucht / bzw. zwanghaftes Nichtarbeiten handelt.

Es war einfach alles zuviel, der Berg der unerledigten Arbeit wurde immer größer und der Anfang, dies Anzupacken, immer schwerer. Auch wird das Umfeld in meiner Branche immer härter, was die Erfolgsquote meiner Arbeit zusätzlich drückt. Zwar kein Verkauf, aber ich möchte nicht genauer darauf eingehen.

Es gibt für mich nur 2 Lösungsmöglichkeiten:
1. Diese Sucht/Zwang zu überwinden allein/mit Therapeut
2. neuer Job, da ich überzeugt bin, ohne den angefäuften Berg Arbeit, den ich vor mir herschiebe, kann ich ganz normal durchstarten.

Da zweiteres zur Zeit nicht so einfach zu bekommen ist, muss ich wohl mein/unser Problem bewältigen.

Sobald ich die Lösung habe, werd ich mich wieder melden.

Euch allen "Gute Besserung", seid schön fleißig!
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Incah
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Post Tue, 25.Jan.05, 16:01      Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. Reply with quoteBack to top

werdens versuchen...

Ich bin draufgekommen dass ich am besten unter druck arbeiten kann. Wenn etwas bis dahin fertig sein MUSS, dann gehts plötzlich, ich kann dann konzentriert durcharbeiten bis ich fertig bin.
Aber wehe, es steht keiner mit der Stoppuhr hinter mir... Sad
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