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zeruya
neu an Bord!


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Schweiz W, 32
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Wed, 08.Sep.04, 11:48 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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Hi nick,
ich bin auch Ingenieurin, allerdings in einem anderen Bereich. Mich interessiert Technik schon, Computer finde ich allerdings auch ziemlich öde, wenn ich ehrlich bin...
Wenn du dir da so sicher bist, dann ist es sicherlich eine gute Idee, eine Umorientierung anzustreben. Du kannst das auch planen, ohne sofort ein detailliertes Ziel im Auge zu haben. Beispielsweise kannst du dafür sparen, Erwachsenenbildung kostet immer recht viel. Oder du fragst deine Frau/Freundin, ob sie bereit ist, für eine gewisse Zeit für euch beide zu verdienen. Sofern das möglich ist, weiss nicht, ob du Kinder hast.
Weiter könntest du eine berufsbegleitende Umschulung machen, da gibt es viele Möglichkeiten, die mit etwas Anstrengung auch neben dem Vollzeitjob zu schaffen sind. Wenn du Ingenieur bist, bieten sich Nachdiplomstudiengänge, bzw. -kurse an. Du kannst dir bequem im Internet anschauen, was umliegende Hochschulen diesbzgl. zu bieten haben.
Vielleicht entdeckst du Möglichkeiten, deine kreative Seite besser zu nutzen und vielleicht gibt es ja sogar Möglichkeiten, von deiner bisherigen Tätigkeit zu profitieren, ohne dass es dich unter Druck setzt.
Es gibt auch Kurse, um herauszufinden, was dir liegt, wo deine Talente liegen und wie du Ideen umsetzen kannst. Einmal Wissen, was möglich ist und was realistisch ist, gibt dir Sicherheit und Selbstvertrauen, die nötigen Schritte auch anzugehen. Muss ja nicht gleich alles auf einmal und nicht gleich nächste Woche sein.
Ich wünsch dir Glück!
zeruya
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Nick Shadow
Forums-InsiderIn


317
München M, 41
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Wed, 08.Sep.04, 12:22 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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Hallo zeruya,
vielen Dank für Deine aufmunternden Worte und Deine Tipps. Wenn Du wüsstest, wie sehr ich inzwischen nach einem positiven Feedback dürste...
Im übrigen wäre ich sehr interessiert an einem Kurs, in dem man seine Talente herausfinden kann. Denn ehrlich gesagt bin ich in diesem Bereich besonders unsicher. Manchmal denke ich, ich kann eigentlich gar nix. Denn ich habe nur meinen Beruf gelernt, und der liegt mir nicht. Also bleibt gar nichts übrig.
Zur Geldfrage: ich käme (nach derzeitiger Einschätzung) ca. 2 Jahre lang auch mit einem geringen Einkommen aus (z.B. durch Nebentätigkeiten). Kinder habe ich keine.
Wie hast Du es übrigens geschafft, die Arbeitszeit zu reduzieren? Eine Teilzeitstelle würde mir schon mal sehr helfen. Doch in Deutschland lautet die Devise derzeit "länger arbeiten". Statt einer Arbeitszeitreduktion drohen Arbeitszeitverlängerungen ohne Lohnausgleich. Dabei bin ich jetzt schon am Leistungslimit.
Eine akademische Weiterbildung wäre auch eine gute Lösung. Doch befürchte ich, dass mich anschließend wegen meines Alters keine Firma einstellen will. In Firmenkreisen gilt ja 40 schon als biblisches Alter.
Auch Du schreibst in einem früheren Beitrag, dass Du eine "absolut notwendige Veränderung" anstrebst. Welche Art von Veränderung strebst Du denn an? Welche Ziele stellst Du Dir vor?
Viele Grüße und nochmal vielen Dank für die Antworten,
Nick
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Incah
[nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](images/rank_phpbb/rank_phpbb_5.gif)

1213
@ home W
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Fri, 10.Sep.04, 14:34 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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der erste Beitrag könnte von mir sein...
was meint ihr, wie ich meine 1700irgendwas Beiträge zusammen bekommen habe?
Bei mir ist es ADHS. Und eine sehr tolerante Chefin, ein eigenes Büro und (zur Zeit) wenig Arbeit, die ich zu erledigen habe...
Nur wenn ich unter Stress gerate, etwas noch unbedingt fertig werden muss, dann geht's plötzlich. Dann kann ich mich konzentrieren und werde meistens auch fertig. Aber sonst lasse ich mich von allem und jedem ablenken, kann mich nicht konzentrieren, vergesse dauernd die HÄlfte, vergesse wo ich grade war oder was ich grade machen wollte...so geht das den ganzen Tag.
Ich hab auch ein sehr schlechtes Gewissen deswegen, aber ich kann irgendwie nicht anders. Wenn ich länger an was sitze, werde ich total nervös und zappelig, meine Gedanken schweifen ab und ich schaffe es einfach nicht bei der Sache zu bleiben.
Ist mir früher mit den Hausaufgaben auch so gegangen, ich hab meistens 3,4 Stunden dafür gebraucht. Und hatte nur die Hälfte gemacht...
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Caless
sporadischer Gast


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Oberösterreich/Linz M, 18
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Mon, 13.Sep.04, 18:02 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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Hallo
Was bis jetzt noch nicht wirklich beantwortet wurde: Fällt diese Schwäche überhaupt auf, bzw. sieht dich dein Chef/Arbeitskollege wirklich als "Faul"?
Ich habe auch ähnliches Problem. Ich arbeite viel, lange motiviert. Doch manchmal habe ich Zeiten, da guck ich alle 20 Minuten in ein Forum ob es wieder was neues gibt, blättere gerne im Wikipedia.
Ich bin sehr interessiert an meiner Arbeit, mache sie gerne (Informatik, Softwareentwicklung).
Doch irgendwie hab ich oft keine Lust. Ich bin fachlich sehr sehr gut.
Ich habe schon viel gehört in der Firma, aber noch nie eine Kritik an meiner Arbeitsgeschwindigkeit. Naja, warum auch. Ich bin Lehrling (Azubi), sitze mittlerweile genau das dritte Jahr an diesem Schreibtisch, bekomme nicht viel Kohle, eigentlich steht mir dieses Tempo zu. Ich habe momentan kein schlechtes Gewissen, irgendwie muss man sich ja auch bilden, das kommt auch der Firma zu gute.
Ich bin sehr neugierig, möchte zu gerne alles wissen und können.
Wenn ich mir aber vornehme irgendwie etwas zu machen, bin ich nach ein paar tagen schon wieder so fertig, dass ich es wieder liegen lasse.
Mir fehlt irgendwie immer der Antrieb. Ich reisse alles immer anfangs an und bringe es aber nicht bis zum ende.
Gruß
Stefan
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schwerelos
Guest

W
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Wed, 15.Sep.04, 10:02 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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hallo leutchen!
bei mir is es dasselbe! ich arbeite einfach nicht! aber ich glaube weil mich mein job nicht interessiert und weil ich einfach nicht will! ich bin lehrling und hab mir das nicht ausgesucht!
naja eiegtnlich sollt ich jetzt auch arbeiten, aber jetzt werd ich mir das forum nochmal genau anschauen , dann schau ich auch noch bei ebay, und dann auf die nächste seite ein wenig chatten ich weiß es ist eigentlich nicht witzig, aber was solls?
baba eure schwerelos
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Checknix
neu an Bord!


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Hessen W, 32
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Wed, 22.Sep.04, 15:36 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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Hallo zusammen,
Eure Beiträge sprechen mir alle aus der Seele.
Nur ist doch wirklich völlig unklar, ob wir überfordert oder unterfordert sind. Die Anzeichen sind dieselben.
Ich persönlich halte mich für völlig unterfordert und versuche, mir mit der Aufschieberitis den Arbeitsalltag noch ein wenig interessant zu machen, wobei ich es gleichzeitig hasse, alles immer auf den letzten Drücker fertig zu machen. Tatsache ist, dass ich meinen Job seit dem allerersten Arbeitstag (Ausbildung) abgrundtief hasse, mich aber trotzdem durch die Ausbildung gebissen habe und letztlich erfolgreich war. Anschließend kam die Versetzung in die Großstadt (bin bei ner Landesbehörde) und ich hab mich endlich hochmotiviert an die praktische Arbeit gemacht. Ich war eine der Besten, hatte immer eine Lösung für alle Probleme und war einfach so kompetent, dass die Kollegen gern und oft zum Fragen kamen (naja, ein paar waren wohl schon dabei, die mein Wissen ausgenutzt haben und selbst ihr Hirn schonen wollten... aber egal, mir hats Spaß gemacht).
Bei Behörden gibts alle drei Jahre dann Beurteilungen und die haben überhaupt nix mit der Realität zu tun, da gehts nur darum, ob Stellen frei sind, auf die man befördert werden kann oder eben nicht. Und ob die Ausbildungsnoten gut waren. Jedenfalls war meine so sauschlecht, dass ich ab dem Moment einfach keinen Bock mehr hatte, mich zu engagieren. Einer meiner zahlreich wechselnden Vorgesetzten meinte mal auf meinen Hinweis, dass er meine letzte hervorragende Arbeit durchaus mal loben könnte: "Warum soll ich Sie loben, es ist doch Ihre Pflicht, Ihre Arbeit gut zu machen."
Tja, in der Hoffnung, woanders mehr Glück zu haben, habe ich das Bundesland gewechselt und kam vom Regen in die Traufe. Noch nicht mal nette Kollegen hier, alles ein sehr merkwürdiger Klüngel, in dem sich niemand traut, seine Meinung zu sagen. Jedenfalls bin ich nun seit zwei Jahren in (schlechter...) psychologischer Behandlung, ständig monatelang krankgeschrieben und könnt allein bei dem Gedanken an den Job schon brechen. Nur leider isses halt so ne Sache, wenn man mal bei ner Behörde ist, man gibt nen sicheren Lebenszeit-Job nur ungern her und sei er noch so mies...
Also, so war's und ist es bei mir. So was kann rauskommen, wenn man zu lange im falschen Job sitzt und einfach keinen Schimmer hat, was man statt dessen arbeiten soll. Und je länger dieser "Krankheitszustand" dauert, desto unfähiger fühle ich mich, wieder zurückzukehren oder gar etwas Neues anzufangen, wo es vielleicht wieder so wird. Aber in meinem jetzigen Job kann und will ich nix mehr leisten. Ich bin jemand, der sich jeden Müll durchliest, ich lese sogar den Text auf der Toilettenrollenverpackung... Aber Gesetzesänderungen interessieren mich nicht mehr die Bohne, das ist für mich schon sehr erschreckend.
Also, so lange Ihr es mit Eurer Aufschieberitis aushalten könnt, ist es ja gut. Aber ich denke, langfristig wird wohl alles darauf hinauslaufen, dass es der Job ist, wo der Hase im Pfeffer liegt und den man sich halt noch ein bissi aufregend macht, weil man sonst vor ätzender Routine oder Langeweile gleich heimgehen kann. Irgendwie kann ich nicht glauben, dass wir alle nur mit Faulheit kämpfen. Wäre es nur das, würden wir uns sicher nicht so viele Gedanken machen. Wir sind einfach unterfordert!
Chefs dieser Welt, gebt uns interessantere Aufgaben!!
Servus,
Check
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Noraa
Forums-InsiderIn


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Deutschland W, 25
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Wed, 22.Sep.04, 15:57 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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dann möcht ich mich mal einreihen bei euch...
auch ich könnte viel mehr schaffen, wenn ich gleichmäßig motiviert arbeiten könnte. aber sehr oft geht nix mehr. ein simples problem und ich hab einfach keine lust nach irgendeiner lösung zu suchen... ich hab die lösungen manchmal schon im kopf aber es erscheint mir zu mühselig... ich bin zu faul dafür und warte auf eine arbeitsame phase um das problem zu lösen... bis dahin vertreibe ich mir die zeit, weiß mitunter nicht einmal was ich damit anfangen soll.
nur wie komm ich aus diesem dilemma wieder heraus??? ich muss mich momentan bewerben um nach dem abgeschlossenen studium endlich zu arbeiten, aber ich hab angst, dass ich dort genauso demotiviert rumsitze und negativ auffalle. dabei ist mein beruf schon sehr interessant und oft auch die aufgaben, mit denen ich zu tun habe...
woran kann es also liegen, dass ich mich nicht aufraffen kann???
dabei fällt mir auf, dass ich grundsätzlich stimmungen ertrage und einfach nur auf eine andere phase warte (z.b. wenn ich innerlich sehr traurig oder aggressiv bin). kann man nicht aktiv etwas tun um eine phase zu beenden?
vielleicht findet sich ja jemand, der einen lösungansatz parat hat. ich wäre dafür jedenfalls sehr dankbar. ich möchte doch schließlich am ende des tages stolz auf mich und meine arbeit sein.
noraa
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Mond7
neu an Bord!


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Köln W, 26
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Fri, 24.Sep.04, 20:24 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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Hallo,
das kenne ich ganz gut! Arbeitsunlust bekomme ich immer dann, wenn ich mich überfordert fühle (zu viele kleine oder große Arbeiten die zu schnell erledigt werden müssen und immer "nachwachsen"); ich kann aber auch unlustig werden, wenn ich das Gefühl habe, nie Lob, Bestätigung oder positives Feedback von aussen zu bekommen bzw. zu viel Kritik und Nerverei von Chefs, Kollegen, Lieferanten, Kunden etc. kommt. Oder, wie meist, wenn die Arbeit eine Mixtur von allem darstellt. ' '
Oft manifestiert sich die Unlust erst so richtig, wenn das o.g. Problem schon vorbei ist und eine Ruhephase eintritt .
Nachdem ich mich ein wenig daran ergötzt habe, daß ich mal etwas langsamer machen kann, mich keiner unter Druck setzt, ich mir -nach monatelangem Stress- einen mehr entspannten Arbeitstag gegönnt habe, kann ich mich nicht mehr motivieren.
Alles, was vorher wie mechanisch zu bewältigen suchte, liegt plötzlich wie ein Berg vor mir und stösst mich ab.
Ebenfalls gibt es Situationen, an denen sich plötzlich so viel Arbeit kommt, daß ich gar nicht weiss, wo ich anfangen soll, welcher Aufgabe Priorotät hat, von wem ich "am wenigsten Ärger bekomme, wenn´s seins hintenangestellt wird".
Mir wird bewusst, daß ich auf jeden Fall irgendwo Ärger/Diskussionen/Stress bekommen werde, zwangsläufig (irgendwas fällt hintenrunter und Chefs und Kollegen neigen nicht zu Mitleid bei viel Arbeit). Dann sehe ich den überquillenden Schreibtisch und fühle mich zu matt um anzufangen.
Anstatt mit doppelter Kraft und Ausdauer loszulegen, die Arbeit zu "vernichten", möchte ich nur noch heimgehen, weg sein, oder eben mich ablenken mit dies oder jenem. Meist mit einem Geplänkel mit den Kollegen.
Das Problem dabei ist, daß Kollegen und Chefs den Eindruck bekommen, man sei ein "fauler Jammerer"vor dem verdienterweise der Arbeitsberg wächst.
LEIDER, sieht wirklich kaum jemand, was man vorher so an Arbeit und Beleidigungen weggeputzt hat.
Ich leide sehr oft darunter, mich in dieser Situation so EINSAM zu fühlen. Kein Kollege, kein Partner, erst Recht kein Chef oder Freund kann oder will nachempfinden, was man täglich emotional und organisatorisch leistet. ' '
Die Umgebung erzählt einem eigentlich immer nur sehr gerne darüber, wie toll und fleissig sie selbst ist und mit welchen Problemen man sie selbst belastet. Bringt man sich ins Spiel kommen solche Reaktionen: (Meine Gedanken in Klammern)
* Ist ja ganz schön und gut, aber mir gehts doch genauso/noch schlimmer, guck mal, ich steck das doch auch weg!
(...stimmt gar nicht, dir gehts eben nicht genauso (hab´doch Augen im Kopf), aber wen interessiert´s?...) ' '
* Du bist selbst schuld, denn...
...da musst du dich halt mehr wehren, etc. etc.
(...na super, machst du doch auch nicht, geschweige denn, daß du in diesen Situationen bist...) ' '
...anstatt jetzt zu quatschen, arbeite lieber mehr und länger
(...jetzt fühle ich mich total minderwertig, da du Recht hast, ich kann mich nicht mehr motivieren...) ' '
* Das bisschen Arbeit (...langsam werde ich ohnmächtig vor Zorn!! Während ich gestern stundenlang telefoniert, herumgerannt , geschrieben und organisiert habe, habe ich dich deine Eier schaukeln sehen. Ich fass´es nicht!!...) ' '
* Du bist halt psychisch zu labil / Reg dich doch nicht immer so auf / Nimmt dir doch nicht alles so zu Herzen! Guck mal ich nehme das doch auch cooler... (...Klar in der Theorie! Aber ich sitze ja jetzt am kurzen Hebel, also erzähl mir nur was für ein Held du bist!!!...)
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Jean
sporadischer Gast


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Deutschland W, 30
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Sun, 26.Sep.04, 9:08 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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Mir geht es auch oft so, daß ich alles andere tue als meine Arbeit. Besonders essen und mit Kollegen quatschen steht auf der Liste ganz oben. Ich tue meine Arbeit schon noch, aber insgesamt kann ich mir doch wesentlich angenehmere Dinge vorstellen, um mir meine Zeit zu vertreiben. Wie sagte der Kabarettist Volker Pisper so schön? "Die Leute wollen keine Arbeit, die Leute wollen Geld! Beschäftigen kann ich mich nämlich selber!"
Ich habe für mich festgestellt, daß mich meine Arbeit insgesamt einfach total langweilt. Ich habe kaum "Kundenkontakt", Papier ist omnipräsent und geduldig, die Materie ist einfach staubtrocken (ich arbeite in einer Personalabteilung). Vor ein paar Jahren stand für mich fest: Ich muß was anderes machen. Nur was? Das Buch "Der Job der zu mir paßt" von Uta Glaubitz hat Wunder gewirkt: Jetzt mache ich eine Ausbildung zum Counselor (pädagogisch-therapeutische Beraterin), die mir sehr viel Spaß macht. Durch das vorgeschriebene Praktikum (ich habe ein Seminar entworfen und auch schon gehalten) konnte ich auch ganz praktisch feststellen, daß das einfach mein Ding ist.
Während ich das erste Mal mein Seminar gehalten hatte, stellte ich fest, daß mir das Ganze wirklich Spaß machte. Ein ganz neues Gefühl! Sozusagen den ganzen Tag im neudeutschsogenannten "Flow". Und ich werde mich auf jeden Fall weiter in diese Richtung bewegen. Mein Leben im Büro verbringen? Dazu bin ich nicht bereit. Und auch nicht, Dinge zu tun, die mir ein anderer "aufträgt".
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anderer
sporadischer Gast


17
Thüringen M, 22
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Thu, 30.Sep.04, 10:41 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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Hallo!
Ich bin neu hier. Und sehr froh, dass ich mit diesem Problem nicht alleine bin. Dachte schon, es geht nur mir so und dass ich wirklich faul bin.
Sitze auch grad im Büro vorm Computer weils mir - trotz jeder Menge Arbeit - langweilig ist.
Seit 1.9. mache ich hier ein Praktikum, das ich für mein Informatik-Studium brauche. Leider besteht mein Projekt aus Programmieren, und ehrlich gesagt hab ich keinen Bock drauf. Also Programmieren hasse ich, das Studium an sich macht mir grossen Spass.
Aber irgendwie kann es nicht daran liegen.
Hatte auch schon Arbeit die mir sehr viel Spass gemacht hat, aber auch da habe ich immer schon viel gesurft und diversen Privatkram erledigt.
Bei mir ist das irgendwie so, dass ich mir denke, bevor ich mein bisschen Freizeit opfere, erledige ich alles vom Büro aus.
Mich würde mal interessieren, mit was diese Einstellung zusammenängt, also, wie man so wird. Das kann ja auch nur ein Symptom sein für das es eine Ursache geben muss.
Über eine Therapie habe ich auch schon nachgedacht, aber nichts konkretes unternommen weil ich ehrlich gesagt Angst habe, dass mir der Therapeut auch nur sagt, ich wäre nur faul.
So, und jetzt freue ich mich schon auf die Mittagspause, weil ich da für 1 Stunde nicht so tun mus, als würde ich arbeiten.
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Nick Shadow
Forums-InsiderIn


317
München M, 41
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Thu, 30.Sep.04, 11:56 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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Hallo Jean,
toll, dass Dir das Buch von Frau Glaubitz soviel Schwung und Energie verschafft hat, Dein Leben zu ändern.
Ich selbst hatte sogar mal bei ihr ein Berufsfindungsseminar gebucht. Es gab zwar jede Menge Anregungen, wie mein Berufsleben weitergehen könnte, doch nach dem Seminar bin ich wieder in dasselbe Tief gefallen wie vorher. Dazu kam dann noch der übliche Gegenwind vom Familien- und Freundeskreis, der die innere Flamme wieder erlöschen ließ.
Inzwischen hasse ich Sätze wie "Sei doch zufrieden mit Deinem Job, Du brauchst Dich doch wirklich nicht zu beschweren" usw.
Mir geht es so wie Dir: mein Beruf langweilt mich noch zu Tode. Und das, obwohl er durchaus anspruchsvoll ist. Kaum zu glauben, aber es ist möglich, dass man sich auch bei einer anspruchsvollen Tätigkeit langweilen kann.
Und weil es mich so langweilt, verschiebe ich alles von einem Tag auf den nächsten, bis sich enormer Zeitdruck aufbaut.
Stellt Euch einfach eine Aufgabe vor wie z.B. das Auswendiglernen eines Telefonbuchs. Es ist durchaus anspruchsvoll, sich so viele Namen und Zahlen merken zu müssen. Und dennoch werden die meisten diese Aufgabe als langweilig empfinden.
Man stelle sich nun noch vor, dass ständig der Chef nachfrägt, wann man denn endlich soweit wäre und man alle Daten auswendig im Kopf hätte.
Und so empfinde ich auch meinen Beruf.
Das Berufsbild Counselor könnte mir übrigens auch Spaß machen. Werde gleich mal ein wenig danach recherchieren.
Viele Grüße,
Nick
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kiji
neu an Bord!


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Wien M, 26
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Fri, 01.Oct.04, 10:59 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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hallo ihr faulen leute!
ihr werdet es nicht glauben, aber ich bin auch faul. bei mir ist es genauso wie bei euch (ziemlich faule beschreibung... ) gut dass ich noch drüber lachen kann, aber eigentlich ist es eine sehr traurige geschichte.
gestern hatte ich wieder eine depression, eben weil ich so faul bin und nichts dagegen tun kann. manchmal will ich garnicht mehr leben, obwohl ich früher nie verstehen konnte warum man überhaupt so hoffnungslos sein kann. jetzt weiß ich es: selbst die "dümmsten" gründe können jemanden dazu treiben.
heute wollte ich super fleißig sein, um alles nachzuholen, aber es gibt IMMER eine ausrede.... es geht eigentlich im grunde nur darum, den inneren Schweinehund zu besiegen. aber wie?????
es gibt wohl keine lösung. manchmal glaube ich, es ist der sinn meines lebens. genauer gesagt: mir kommt vor, dass jeder eine aufgabe zu erledigen hat, eine prüfung bestehen muss... meine ist es meinen inneren schweinehund zu besiegen.
bis vor einigen monaten dachte ich, dass solche leute wie ich selten wären (schließlich sind wir ja meister im tarnen und täuschen... ), aber dank internet sehe ich, dass es eigentlich eine menge leute gibt, die die selben probleme haben.
aber eines gibt es nicht: die Lösung
oder doch??? please help us
lg kiji
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anderer
sporadischer Gast


17
Thüringen M, 22
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Mon, 04.Oct.04, 9:24 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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@kiji
Eigentlich glaube ich nicht, dass es Faulheit ist. Eben mehr eine Art Blockade.
Wenn ich da bei mir mal so reflektiere, zu Hause was Hausarbeit angeht, oder Lernerei beim Studium, bin ich keineswegs faul sondern sehr fleissig.
Nur beim Arbeiten klappts nicht.
Ich denke das ist vielleicht ein Zeichen von Überforderung. Das kenne ich auch von Freunden, die sagen, wenn so viel zu tun ist verlieren sie den Überblick und tun garnichts mehr.
DIE Lösung suche ich auch gerade. Werd vielleicht mal mit meinem Praktikums-Betreuer reden. Aber zu 99% bin ich mir sicher dass ich mir das nicht traue, weil den Mund bring ich ja auch nicht auf.
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Odo
neu an Bord!


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NRW M, 40
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Fri, 08.Oct.04, 8:30 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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Noch so einer.
Beim Surfen (während der Arbeitszeit) bin ich auf diese Seite gestoßen und gesehen das es noch andere gibt denen es so geht wie auch mir. Es ist so das ich seit ca. 6 Monaten viel Arbeitszeit dadurch vertrödele indem ich im Netz in verschiedene Foren lese.
Angefangen hat das damit das ich durch Krankheitsvertretung eine Arbeit erledigen mußte zu der ich überhaupt keine Lust hatte. Ich habe es geschafft die dringenden Sachen zu erledigen und die "Fleißarbeiten" habe ich liegen lassen bzw. nur unzureichend erledigt. Statt dessen habe ich was anderes gemacht.
Das Merkwürdige an der Sache ist, mittlerweile ist der Kollege wieder da und ich mache meine ursprüngliche Arbeit. Aber die "Angewohnheit" zwischendurch zu surfen habe ich beibehalten.
Eigentlich finde ich meinen Job schon sehr interessant, ich bin auch sehr zufrieden mit meiner Arbeit, auch mit der Firma und meinem Chef.
Die verlorene Zeit versuche ich dann dadurch zu kompensieren das ich meine Arbeit zum Abgabetermin hin recht schnell mache was zur Folge hat das ich Fehler einschleichen weil ich nicht mehr die Zeit habe sie zu kontrollieren. Das fällt natürlich auf und meine Arbeit wird schon von Abteilungsleiter mehr kontrolliert als früher. Einerseits finde ich das schon i.O. weil ich dann angehalten bin mehr und besser zu arbeiten, andererseits ist das natürlich unbefriedigend weil jüngere Kollegen ihre Arbeit selbständiger erledigen dürfen als ich.
Mittlerweile quälen mich auch Existenzängste, ich frage mich was passiert wenn mein Chef Wind von meiner Arbeitsweise bekommt.
Die Gründe für mein Verhalten sind mir unerklärlich. Von der Vernunft her ist mir doch alles klar, jeden Abend nehme ich mir vor: "morgen machst du deine Arbeit vernünftig." Wenn das mal klappt freue ich mich aber ich kann mit keinem diese Freude teilen. Meist habe ich zum Feierabend hin ein schlechtes Gewissen und ich bin in deprimierter Stimmung. Meiner Frau sage ich dann ich hätte einen streßigen Tag gehabt. Was ja nicht ganz unwahr ist, diese Situation streßt mich genauso wie eine schwierige Arbeit.
Durch Sport kann ich diesen Streß dann gut abbauen und gehe voll motiviert in den nächsten Arbeitstag aber das ist dann schnell wieder verloren. Heute z.B. kann ich mich einfach nicht konzentrieren weil ich nur über diesen Beitrag hier nachdenken kann.
Auswege aus dieser Situation habe ich auch nicht, ich fange gerade an daran arbeiten zu wollen. Es ist aber schon eine Ermutigung zu sehen das ich damit nicht alleine bin und mit anderen meine Sorgen teilen kann.
Viele Grüße, Odo
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kiji
neu an Bord!


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Wien M, 26
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Fri, 08.Oct.04, 20:28 Re: ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit. |
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vielleicht sollten wir eine selbsthilfegruppe gründen
es sieht so aus als hätten wir alle das selbe problem. aber wie lösen????? habe auch schon mit meditation begonnen. ich hoffe dass hilft. am liebsten wär mir (eh klar, faulpelz..!), wenn es eine pille dagegen geben würde. so wie viagra. eine pille schlucken und man is voll motiviert erledigt alle arbeiten in windeseile...
zu guter letzt habe ich einen link zum schmökern http://www.buchegger.de/faulheit.html
mfg - kiji
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