Hallo,
wie weiter oben bereits angedeutet, überlege ich seit einiger Zeit selbst wieder eine Therapie zu machen, da für mich mögliche Alternativen bisher wirkungslos geblieben sind. Wenn es um meine Angst geht, möchte ich allein der Methode vertrauen können. Und wenn dann noch das persönliche Verhältnis/die Beziehung zwischen dem Therapeuten und mir auch nur einigermaßen erträglich ist, dann bin ich (fast) sicher, daß sich hinsichtlich der Angst innerhalb kürzester Zeit so einiges lösen könnte. Und das würde wohl auch eine Veränderung in einigen anderen Bereichen mit sich bringen. Ich glaube, wenn die Angst, die schon mein ganzes Leben Teil von mir ist, nicht mehr da wäre, dann könnte sich so Vieles von ganz allein entfalten, was jetzt noch tief verborgen in mir ruht.
Ein Austausch hinsichtlich des Für und Wider ist sicherlich von Vorteil. Doch diese im Grunde unrealistisch anmutenden, völlig abstrakten Gedanken, die hier teilweise geäußert werden, sind meiner Meinung nach absolut kontraproduktiv. Diese Gedankenspiele mögen zeitweise intellektuell befriedigen, helfen aber wohl nicht eine Antwort darauf zu finden, ob Psychotherapie für einen selbst nun in Frage kommt oder nicht.
Ich gebe zu, schon einigermaßen beeinflußt zu sein von diesem Thread - dennoch möchte ich mich, trotzdem ich ein eigentlich rational abwägender Mensch bin, mehr aus dem Bauch heraus entweder für oder gegen eine Therapie entscheiden können.
@Stefan
Nichts für ungut - aber wenn du so an die "Sache" herangehst, dann wirst du dich womöglich nicht einmal mehr überraschen lassen können, sobald du dich tatsächlich einmal in solch einem "Setting" befindest. Doch du hast ja offenbar schon entschieden, daß eine Therapie für dich letztendlich doch nicht in Frage kommt. Darf ich fragen, wieviel Anteil dieser Thread an deiner Entscheidung hat?
Schon allein die Überschrift des Threads mag vielleicht eher zu einer intellektuellen Diskussion einladen; aber gerade wenn man selbst vor der Frage "Soll-ich-oder-soll-ich-nicht" steht, würde es doch vielleicht mehr bringen, dieses Forum zu nutzen, um Persönliches mit einzubringen. Sei mir nicht böse - aber mir fällt eben auf, daß du meist auf kontrolliert-intellektuelle Weise an ein Thema herangehst, obwohl es dir als "Betroffener" unter Umständen mehr gibt, wenn du auch hin und wieder mal eine persönliche Note mit einfließen lassen würdest.
Dazu ist mir gleich dieses hier eingefallen:caro hat geschrieben:und dass man natürlich nie "fertig", sprich ohne macken, gar perfekt ist, ist völlig klar... vielleicht besteht eine derartige sehnsucht, eine art illusion, dass man dahin kommen könnte, wenn man nur immer weitermacht... ?
"[...]Ich bin mit einem Bewußtsein erschaffen und habe diese Natur erkannt [...] Mit einem Bewußtsein begabt, folglich leidend; aber ich will nicht leiden, - denn warum sollte ich einwilligen, zu leiden? Die Natur verkündet mir durch mein Bewußtsein irgendeine Harmonie des Ganzen.[...]Sie sagt mir, daß ich, - obwohl ich sehr gut weiß, daß ich mich an der "Harmonie des Ganzen" nicht beteiligen kann und niemals beteiligen werde, was diese Harmonie bedeutet, - daß ich mich dieser Verkündigung dennoch fügen muß, daß ich mich demütigen, angesichts der Harmonie des Ganzen das Leid auf mich nehmen und einwilligen muß zu leben.[...] (F. M. Dostojewski)
"Irgendeine Harmonie des Ganzen"... Rührt daher die Sehnsucht, die Illusion zum nahezu "Perfekten" zu gelangen/gelangen zu können? Ist das unser "Schicksal" mit dieser Illusion zu leben?