Trauma und Konflikt

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candle.
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Trauma und Konflikt

Beitrag Do., 03.01.2013, 17:42

Hallo zusammen!

Das Thema "Trauma und Konflikt" ist ja leider etwas untergegangen, dennoch interessiert es mich.

Ich kann mir es etwa so erklären, dass in meinem Beispiel mir ein Weg in der Kindheit verschlossen wurde, dazu gespikt mit verbalen "Gemeinheiten". Das ist nun kein traumatisches Ereignis und später bin ich den Weg dann allein gegangen, hatte aber dennoch damit immer irgendwo ein minimales Problem, weil ich fühlte, dass mir das nicht zusteht. Das verbaut dann auch irgendwo den weiteren Weg.

Ist dies ein Konflikt?

Unter Trauma empfinde ich mehr jegliche Form von physischer Gewalteinwirkung.

Beides aber zu lösen um besser zu leben, empfinde ich allerdings gleichermaßen schwer.

Viele Grüße!
candle
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hope_81
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Beitrag Do., 03.01.2013, 18:13

Hi Candle,
es ist unerheblich ob es physisch oder psychisch geschieht. Traumatisch kann alles sein. Psychische Gewalt ist in diesem Kontext nicht zu unterschätzen.
Wenn du für dich zu dem Entschluss kommst, dass dieses Erlebnis nicht traumtisierend war, dann nenne es doch einfach Konflikt. Wie man es nennt ist schlußendlich doch völlig unerheblich.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Beitrag Do., 03.01.2013, 18:19

Na so ganz unerheblich ja nicht, weil es keiner erklären konnte hope. Wieso muß man eigentlich immer alles verallgemeinern und darf nicht differenzieren?

candle
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Beitrag Do., 03.01.2013, 18:23

Nun,ich denke es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Trauma und Konflikt.
Ein Trauma ist ein Ereignis, was dich umhaut ein Konflikt ist ein längerer Prozess.
Es gibt zwar polytraumatische und monotraumatische Ereignisse, aber wichtig ist eigentlich der Punkt, dass dies lebensbedrohlich sein muss.
Dein Entwicklungsprozess als solcher war jetzt nicht lebensbedrohlich, dennoch aber störte er dein Interessen und daraus resultieren ja dann Konflikte. Ich finde man muss das sehr differenziert betrachten.

Und ich finde nicht, das man da von schlimm oder weniger schlimm sprechen darf!
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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pandas
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Beitrag Do., 03.01.2013, 18:28

Zu "lebensbedrohlich" möchte ich ergänzen, dass, wenn von Trauma gesprochen wird, die lebensbedrohliche Situation gegen den Willen eingetreten sein muss.
Oder eventuell noch dahinkippt, dass sie gegen den Willen eskaliert.

Hört sich eigentlich selbstverständlich an.

Aber man denke an Kriege etc.
Ich hatte neulich eine Diskussion darüber, ob Soldaten grundsätzlich nach ihrer Rückkehr traumatisiert sind - ich war gegen diese Ansicht, und konnte mein Diskussionsgegenüber auch überzeugen.

Es gibt aber auch andere lebensbedrohliche Situationen, von denen man nicht als gegen den Willen sprechen kann.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Beitrag Do., 03.01.2013, 18:30

Davon habe ich ja nichts geschrieben, hope, was schlimm ist oder nicht, das liegt individuell schon auch am Erleben, allerdings möchte ich das schon auch differenzierter wissen. Die Auflösung, so wenn man es denn will oder erstmal bewußt ist, finde ich gleichermaßen schwierig zu bearbeiten, das war so meine Idee dabei.

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Beitrag Do., 03.01.2013, 18:39

Ja,
da stimme ich dir durchaus zu. Zumal was den einen traumatisiert den anderen noch lange nicht traumatisieren muss, dass hat auch was mit resilenz zu tun.
Ja, ich denke auch das beides schwer zu bearbeiten ist, man beides aber nicht vergleichen darf, denke ich, da andere Hirnprozesse daran beteiligt sind.
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Beitrag Do., 03.01.2013, 18:44

Ich schätze mal, dass Resilienz nur ein Faktor von vielen ist. Ich wurde mal überfallen und gerettet bevor das Schlimmste eintrat. Das hat mich z. B. gar nicht nachhaltig belastet. Warum? Ich denke einfach, weil ich rechtzeitig von einer verantwortungsbewußten Person gerettet worden, was mir- ja irgendwo gut tat, der Einsatz für mich und mein Leben. Als Kind habe ich diese Erfahrung ja nie machen dürfen.

Somit hat biber also mit den Soldaten schon recht, denn diese sollten schon wissen was auf sie zukommt.

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Beitrag Do., 03.01.2013, 18:52

Weiß man tatsächlich was auf einen zukommt?
Ich denke das ist zu einfach formuliert, denn wissen tut man etwas erst, wenn es tatsächlich Eintritt. Ich kann mir alles mögliche Vorstellen, kein Problem, bin ich aber dann in der Situation sieht vieles anders aus.
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Beitrag Do., 03.01.2013, 19:05

Naja, das ist und wird immer ein Problem sein. Man kann es vorab ein wenig trainieren z. B. und auch darauf achten, ob jemand dann psychisch generell belastbar ist, also Prophylaxe betreiben.

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Beitrag Do., 03.01.2013, 19:10

Ja das stimmt.
Nun ich überlege gerade, ob es überhaupt Sinn macht sich solch eine Überlegung zu stellen. Denn es ist doch total subjektiv und irgendwie schwer zu differenzieren ob beides gleichermaßen schwer zu be/verarbeiten ist.
Wieso stellst du dir eigentlich diese Frage?
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Beitrag Do., 03.01.2013, 19:14

Das habe ich ja oben geschrieben, das kam in dem anderen Thread auf. So, nun an dich die Frage: Hast du denn den Begriff "Konflikt" schon mal gehört oder wird dieser verwendet oder war das vielleicht nur die Idee des Users? Ich weiß das nicht, aber mich würde bezüglich Psychologie/ Psychotherapie dann schon interessieren was man genau darunter versteht und wie man den Konflikt dann ausmerzt.

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Beitrag Do., 03.01.2013, 19:20

In der Psychologie gibt es unzählig viele Konflikte die ein Individuum haben kann, es gibt nicht DEN Konflikt und auch nicht "DAS" Trauma. Je nach dem welche Art von Konflikt es ist, gibt es unterschiedliche Arten diesen zu bearbeiten. "Ausmerzen" wirst du ihn nicht können nur Wege finden damit umzugehen.
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Beitrag Do., 03.01.2013, 19:24

Na was können denn Konflikte sein? Ich kann mir das von mir heraus nur vorstellen wie eine innere Stimme, die mir verbietet zu tun, was ich mag, was natürlich viele Themenbereiche sein können wie z. B. Moral würde mir jetzt einfallen.

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Beitrag Do., 03.01.2013, 19:35

Sobald du in eine Situation kommst, die gegen deine Interessen läuft stehst du im Konflikt. Ganz banal, du brauchst dringend Zahnpasta der marke x, im Supermarkt gibt es aber nur y et viola,hast du einen Konflikt.
Oder anderes Beispiel. Dein Mann sagt sei sexy, dein Kind sagt spiel mir mir im Sandkasten beides zur gleichen Zeit---Konflikt.
Du bist Vegetarier, alles deine Freunde essen nur Fleisch.... Usw....
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